Schul-Offensive: Finanzbildung darf “kein Luxus und nicht vom Elternhaus abhängig sein”

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HOFHEIM. Hessens Finanzminister Alexander Lorz und Kultusminister Armin Schwarz (beide CDU) wollen die Finanz- und Verbraucherbildung im Land ausbauen. Beim „Tag der Finanz- und Verbraucherbildung“ an der Brühlwiesenschule in Hofheim betonten sie, wie wichtig es sei, Jugendliche besser auf den Umgang mit Geld vorzubereiten – gerade angesichts alarmierender Befunde wie der Studie „Jugend in Deutschland 2025“, nach der ein Fünftel der 14- bis 29-Jährigen verschuldet ist.

Gewusst wie. Foto: Shutterstock/Krakenimages.com

„Wir wollen junge Menschen nicht nur auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorbereiten, sondern ihnen das Rüstzeug für ein selbstbestimmtes Leben mitgeben“, erklärte Kultusminister Schwarz. Finanzminister Lorz ergänzte: „Starke Finanzkompetenzen dürfen kein Luxus und nicht vom Elternhaus abhängig sein – sie sind Grundlage für gesellschaftliche Teilhabe, finanzielle Freiheit und Sicherheit.“

Neue Materialien, App und Lehrerfortbildungen

Um diese Ziele zu erreichen, kündigte die schwarz-grüne Landesregierung eine Reihe von Maßnahmen an: eine neue Handreichung mit praxisnahen Unterrichtsbeispielen, ein erweitertes Fortbildungsangebot für Lehrkräfte sowie die Entwicklung einer „digitalen Applikation“ für Schülerinnen und Schüler.

Darüber hinaus sollen bestehende Initiativen ausgebaut werden – etwa das Programm FRESCH („Finanzverwaltung unterrichtet Schülerinnen und Schüler“), bei dem Finanzbeamtinnen und -beamte Schulen besuchen, um über Steuern und den Umgang mit Geld zu informieren. „Über 200 solcher Besuche gab es bereits im laufenden Jahr“, so Lorz.

Kooperation mit Verbraucherzentrale und Bundesbank

Der Aktionstag in Hofheim, an dem auch Vertreter der Verbraucherzentrale Hessen, der Deutschen Bundesbank und der Deutschen Rentenversicherung teilnahmen, zeigte laut den Organisatoren, wie praxisorientierte Finanzbildung gelingen kann. In Workshops lernten Jugendliche unter anderem etwas über Versicherungen, digitale Bezahlmethoden, Rente und Kredite.

Philipp Wendt, Vorstand der Verbraucherzentrale Hessen, lobte das Projekt als „bundesweit einzigartiges Beispiel für eine gelingende Kooperation zwischen Schulen, Verbraucherzentrale und unabhängigen Partnern“. Bundesbank-Vertreter Ulf Slopek betonte die Bedeutung ökonomischer Bildung für das Vertrauen in die Geldpolitik: „Dieses Vertrauen kommt von Verstehen.“

Wirtschaftskompetenz als Teil moderner Allgemeinbildung

In Hessen ist das Fach Politik und Wirtschaft Leitfach der ökonomischen Bildung an weiterführenden Schulen. Finanz- und Verbraucherbildung ist jedoch nicht auf ein einzelnes Fach beschränkt, sondern wird in verschiedenen Unterrichtsfächern verankert – von Mathematik über Geschichte bis Geographie. Ziel ist es laut Ministerium, Jugendliche zu befähigen, „als mündige Verbraucherinnen und Verbraucher fundierte Entscheidungen zu treffen“. News4teachers

Muss Schule mehr auf das Leben vorbereiten? Junge Menschen wünschen sich (immer noch) mehr Finanzbildung

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