Schulbau-Konferenzen gestartet: “Raum ist der dritte Pädagoge” – Bündnis fordert Qualität

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BERLIN. Mit einer Auftaktveranstaltung im Deutschen Architektur Zentrum in Berlin haben heute die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) sowie der Verband Bildung und Erziehung (VBE) ihre bundesweite Schulbaukonferenz-Reihe gestartet. Ihr gemeinsames Ziel: Die anstehenden Milliardeninvestitionen aus dem neuen Bundes-Sondervermögen sollen nicht einfach nur „Beton fördern“, sondern den Schulbau in Deutschland qualitativ voranbringen – pädagogisch, architektonisch und nachhaltig.

Qualität geht vor. (Symbolfoto.) Foto: Shutterstock

„Der Investitionsstau ist enorm“, betont VBE-Bundesvorsitzender Gerhard Brand. „Das Sondervermögen schafft nun ein Momentum. Dieses zu nutzen, ist Pflichtprogramm für die Kommunen. Doch es geht nicht nur um das Bauen um des Bauens willen. Wir brauchen Qualität. Denn der Raum ist der dritte Pädagoge.“ Ein gut gestaltetes Schulgebäude, so Brand weiter, könne Lehr- und Lernprozesse entscheidend fördern – wenn es klug geplant werde.

Pädagogik und Architektur gemeinsam denken

Auch die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft sieht in den Konferenzen einen Anlass, Schulbau endlich als pädagogisches Thema zu begreifen. „Jede Baumaßnahme ist ein Anlass, um Schulen zukunftsfähig zu gestalten“, sagen die Vorständinnen Dr. Meike Kricke und Barbara Pampe. „Die Voraussetzung dafür ist, Pädagogik und Architektur konsequent zusammen zu planen und zu entwickeln.“ Auf den Konferenzen solle gezeigt werden, wie das in der Praxis gelingen könne – mit konkreten Beispielen aus bundesweiten Pilotprojekten der Stiftung.

Bürokratieabbau für mehr Innovation

Der BDA-Präsident Alexander Poetzsch fordert, dass Schulbauprozesse unbürokratischer und innovationsfreundlicher werden. „Geltende Verfahrensabläufe erschweren visionäres Arbeiten. Deshalb müssen wir genau hier ansetzen“, so Poetzsch. „Mit der Vergabe der Planungsleistung wird das Fundament für eine gute Schule gelegt. Qualität setzt sich im fachlichen Leistungsvergleich um die beste räumlich-pädagogische Lösung durch.“ Wichtig sei deshalb, faire und offene Wettbewerbsverfahren zu schaffen.

Drei Konferenzen, ein Anliegen

Die Schulbaukonferenzen in Berlin (10. Oktober), Essen (5. November) und Stuttgart (9. Dezember) bringen Akteurinnen und Akteure aus ganz Deutschland zusammen – von Schulträgern und Schulleitungen bis hin zu Architektinnen, Fachplanern, Vertreterinnen aus Politik und Verwaltung. Diskutiert werden Fragen zu Neubau, Umbau, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz. Im Mittelpunkt steht dabei immer: Wie lässt sich Qualität im Schulbau sichern?

Hintergrund: Langjährige Kooperation für besseren Schulbau

Die Kooperation von Montag Stiftung, BDA und VBE besteht bereits seit über zehn Jahren. Gemeinsam entwickelten sie die „Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten in Deutschland“, die inzwischen als Standardwerk gelten, sowie Fachbroschüren zu „Brandschutz“ und „Akustik im Schulbau“. Jüngster Anlass für das gemeinsame Engagement ist das beschlossene Infrastruktursondervermögen des Bundes, mit dem marode Schulen saniert und neue gebaut werden sollen. Die Partner fordern, dass die Mittel „nicht nur schnell, sondern qualitativ hochwertig“ eingesetzt werden.

In ihrem im Frühjahr veröffentlichten Positionspapier „Qualität im Schulbau“ legen sie fest, wie Investitionen zu einer echten Qualitätsoffensive führen können – durch klare Standards, vereinfachte Verfahren und pädagogisch-architektonisch fundierte Planung. Aus diesem Impuls heraus entstand nun die Schulbaukonferenz-Reihe. News4teachers 

Hier geht es zu allen Beiträgen des Themenmonats “Schulbau & Schulausstattung”. 

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