Weltlehrkräftetag: GEW und VBE fordern entschlossenes Handeln – „In Bildung investieren!“

0

BERLIN. Zum heutigen World Teachers’ Day hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eindringlich an die Politik appelliert, endlich entschlossen in Bildung zu investieren. „Das unterfinanzierte Bildungssystem, der dramatische Fachkräftemangel und der massive Investitionsstau gefährden die Zukunftschancen der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen“, erklärte GEW-Vorsitzende Maike Finnern mit Blick auf die laufenden Haushaltsberatungen im Bundestag. Es brauche jetzt „ein Signal, dass gerade in den Ländern und Kommunen das dringend benötigte Geld für Bildung bereitgestellt wird“.

Ein Hoch auf die Lehrkraft! Illustration: Shutterstock

Gemeinsam mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) bekräftigte die GEW die alte, aber bislang unerfüllte Forderung, mindestens zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Bildung und Forschung zu investieren. Diese Zielmarke war bereits beim Dresdner Bildungsgipfel 2008 beschlossen worden – doch Deutschland liegt noch immer deutlich darunter. „Nach Jahren der Unterfinanzierung und Überlastung muss die Politik endlich konkrete Schritte unternehmen, um das Bildungssystem nachhaltig zu stärken und den Lehrkräftemangel zu bekämpfen“, forderte Finnern.

Sondervermögen für Bildungsinfrastruktur nutzen

Konkret verlangen die Bildungsgewerkschaften von der Bundesregierung, das bestehende Sondervermögen verstärkt für die Sanierung von Schulen und Hochschulen sowie für bessere Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen einzusetzen. Diese zusätzlichen Investitionen seien „dringend erforderlich, um grundlegende Verbesserungen im Bildungssystem anzustoßen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung von GEW und VBE.

Lehrkräftemangel als globale Herausforderung

Als Vize-Präsidentin des internationalen Dachverbands Education International (EI) verwies Finnern zudem auf die weltweite Dimension des Problems. Nach Schätzungen von EI werden bis 2030 rund 50 Millionen zusätzliche Lehrkräfte benötigt, um das Recht auf Bildung weltweit sicherzustellen. Mit ihrer Kampagne „Mach’s Öffentlich! Geld für Bildung!“ will die Organisation auf die dramatische Unterfinanzierung öffentlicher Bildung und den globalen Lehrkräftemangel aufmerksam machen.

„Politik muss endlich handeln“

„Es liegen Empfehlungen der UN und der UNESCO vor, die darauf abzielen, die Profession der Lehrkräfte zu stärken. Jetzt kommt es darauf an, dass die Politik diese aufgreift und handelt“, betonte Finnern. Zum Weltlehrkräftetag erneuerte sie damit die zentrale Forderung der GEW: Mehr Geld, mehr Wertschätzung und endlich nachhaltige Reformen für das Bildungssystem in Deutschland.

Hintergrund: Weltlehrkräftetag

Der World Teachers’ Day wurde von der UNESCO ins Leben gerufen und wird jedes Jahr am 5. Oktober begangen. Er erinnert an die UNESCO/ILO-Empfehlung von 1966 zur Stellung von Lehrkräften und soll weltweit auf ihre zentrale Rolle für Bildung und gesellschaftliche Entwicklung aufmerksam machen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbedingungen, der gesellschaftliche Status und die Herausforderungen der Pädagoginnen und Pädagogen – in Deutschland wie weltweit. News4teachers 

Weltlehrertag! Immer mehr Arbeit, immer weniger Respekt: Verbände fordern endlich Wertschätzung für Lehrerinnen und Lehrer

Anzeige

Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments