AUSTIN. In einem Interview hetzt Elon Musk gegen Geschlechtsangleichungen. Seine Tochter, die selbst trans ist, hält dagegen – und berichtet von Diskriminierungserfahrungen im Elternhaus. In den USA löst der Streit eine Grundsatzdebatte aus. Ein Experte aus Basel ordnet die Aussagen von Musk ein.
Elon Musk hat in einem Interview mit dem kanadischen Psychologen und Trump-Unterstützer Jordan Peterson für Aufsehen gesorgt. In dem Gespräch, das auf der Plattform Daily Wire und auch auf YouTube verfügbar ist, äußert sich Musk über das Verhältnis zu seiner 20-jährigen Tochter Vivian Jenna Wilson.
Die Tochter des Tesla-CEOs und Inhabers der Plattform X hatte 2022 eine Geschlechtsangleichung und brach den Kontakt zu ihrem Vater ab. Musk sagt in dem Interview nun: „Mein Sohn Xavier ist tot.“ Xavier war der Name, unter dem Wilson 2004 geboren wurde. Musk macht das „Woke-Virus“ für die Entfremdung verantwortlich und erklärt, die Transition sei gegen seinen Willen erfolgt. Er habe die entsprechenden Dokumente unter Druck unterzeichnet, ohne das Ausmaß der Entscheidung zu verstehen.
Musk bezeichnet die Geschlechtsangleichung als „Kindesverstümmelung und Sterilisation“ und sprircht von „Sterilisationsdrogen“, die ihm als Pubertätsblocker verkauft worden seien. „Ich habe meinen Sohn verloren. Sie nennen es aus gutem Grund Deadnaming“, sagt Musk. Der Begriff „Deadname“ bezieht sich auf den Namen, den eine trans Person vor ihrer Geschlechtsangleichung trug. Musk verwendet diesen Namen durchgängig während des Gesprächs mit Peterson.
Er habe sich geschworen, diesen „Woke-Virus zu zerstören“, fährt der Milliardär und Vater von zwölf Kindern fort. Er stellt die Theorie auf, „dass Erwachsene Kinder, die eine echte Identitätskrise haben, manipulieren und ihnen vorgaukeln, sie hätten das falsche Geschlecht“.
Vivian Jenna Wilson kritisiert ihren Vater hart für dessen Aussagen. Mit diesen Äußerungen habe Musk eine Grenze überschritten, sagte die 20-Jährige, die nach eigenen Aussagen bereits seit 2020 als Transfrau lebt, dem Sender NBC in einem Telefoninterview. Sie werde solche „Lügen“ nicht unwidersprochen lassen. Wilson widerspricht Musks Darstellung. Sie habe unter schwerer Geschlechtsdysphorie gelitten, sich also nicht mit dem ihr bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren können. Deshalb habe sie sich mit 16 für eine medizinische Behandlung mit Pubertätsblockern und später mit Hormontherapie entschieden.
Dafür habe Wilson die Zustimmung beider Elternteile benötigt. Musk habe sie zunächst nicht unterstützt, nach einiger Überzeugungsarbeit die Dokumente aber „mindestens zweimal“ gelesen und unterschrieben. „Er wurde keinesfalls hereingelegt“, sagte sie.
Musk sei als Vater wenig in ihrem Leben präsent gewesen, sagt Wilson weiter. „Er war kalt“, er werde schnell wütend, „er ist gefühllos und narzisstisch“. Musk habe sie in ihrer Kindheit wegen ihrer weiblichen Züge schikaniert und unter Druck gesetzt, männlicher zu wirken. Auf eine NBC-Anfrage nach einer Stellungnahme habe Musk nicht reagiert, hieß es.
Der Multimilliardär gehört zu den reichsten Menschen der Welt. Politisch steht der gebürtige Südafrikaner aufseiten der amerikanischen Rechten. Er hatte bereits zuvor gegen die ärztliche Betreuung von Jugendlichen gewettert, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren.
Musk behaupte „Dinge, die fachlich absolut falsch sind“, sagt der Deutsch-Schweizer Psychologe Udo Rauchfleisch gegenüber BuzzFeed News Deutschland. Rauchfleisch beschäftigt sich in der Forschung und in der psychotherapeutischen Praxis seit über 50 Jahren mit trans Menschen (Transgendern), hat dazu ein Buch geschrieben. „Soziale Einflüsse können keine Transidentität schaffen“, sagt Rauchfleisch. Vor diesem Hintergrund seien Elon Musks Aussagen zum „Woke-Virus“, der angeblich zur transidenten Entwicklung seines Kindes geführt habe, „unhaltbar“.
„Absolut falsch“ sei auch die Aussage, die seiner Tochter gegebenen Pubertätsblocker seien Sterilisationsmittel. „Pubertätsblocker werden eingesetzt, damit den trans Jugendlichen das Durchlaufen der Pubertät erspart bleibt“, sagt der Experte. Stimmbruch, Bartwuchs, Brustwachstum oder die Menstruation würden unterbrochen. „Mit der Gabe von Pubertätsblockern ist in keiner Weise eine Entscheidung über die weitere Entwicklung getroffen. Es ist keine Sterilisation. Nach Absetzen der Mittel kann die Pubertät ganz normal durchlaufen werden.“
Die Berichte erwachsener trans Personen zeigen dem Psychologen zufolge übereinstimmend, dass sie „in ihrer Jugend die Wahrnehmung der körperlichen Veränderungen in der Pubertät als extreme Belastungen und Leiden“ erleben. „Oft hat allein die Hoffnung, dass es später vielleicht eine körperliche Angleichung an das empfundene Geschlecht geben könne, sie vom Suizid abgehalten“, sagt Rauchfleisch. Dass Musk die Suizidalität der eigenen Tochter mit einer Depression abtue, sei für ihn mit seinem fachlichen Hintergrund kaum zu verstehen. News4teachers / mit Material der dpa, Titelfoto: Shutterstock, Frederic Legrand – COMEO
Transidentität bei Jugendlichen: Zahl der Betroffenen steigt – Studienlage unzureichend









Musk ist so oder so ein purer Narzist, man brauch ihm nur ins Gesicht zu sehen um das zu merken.
Der Mann ist einfach eine traurige Person. Es sollte uns so was von egal sein, welches Gender unsere Kinder sind oder es wählen zu sein. Tatsache, glücklich! Das Leben ist zu kurz. Kein wunder, dass seine Tochter mit ihm nichts zu tun haben will.
Hauptsache Glücklich. Das stimmt. Das Problem bei Pubertätablockern und Geschlechtsangleichungen ist, dass man in vielen Fällen nicht vorhersehen kann, ob der betroffene Mensch danach glücklicher sein wird.
Bei Erwachsenen Menschen kann man den Standpunkt: Muss es ja selbst wissen und anschließend die Konsequenzen tragen, ja vertreten.
Bei Kindern, jugendlichen und jungen Erwachsenen sehe ich das jedoch nicht so. Hier Bedarf es meiner Meinung nach entsprechen hohe Hürden, Beratungen und Gutachten. Ein reine Selbsteinschätzung sehe ich im Kindes oder Jugendalter als zu wenig an. Dafür fehlt es in diesem Alter an Weitsicht und Reife.
(Es hat ja auch einen Grund, warum es bspw. Juristisch vor Gericht einen Unterschied zwischen Jugendlichen und Erwachsenen gibt. Die Begründung ist die fehlende Reife)
Dear Mr. Musk
Come take a walk with me
Let’s pretend we’re just two people and
You’re not better than me
…
What do you feel when you look in the mirror?
Are you proud?
…
Dear Mr. Musk
Were you a lonely boy?
Are you a lonely boy?
…
What kind of father would take his own sons rights away?
And what kind of father might hate his own son if he was LGBT…?
Nach Mr. President, Pink, leider passen auch die weggelassenen Zeilen gut. Auf wie viele von den ‘bedeutenden, wichtigen Menschen’ wohl noch? Zu viele, um etwas zum Positiven verändern zu können.
Die Tochter spricht klare, als Aussage über den Vater vernichtende Worte, aber für seine Fans ist gefühlskalt, narzisstisch und cholerisch vermutlich angemessen, wenn man so einen ‘Sohn’ hat. Leider will die pseudochristliche Fanbase nichts anderes hören, die kennt vermutlich das Alte Testament wörtlich, wer liest schon die letzten Kapitel eines Buches, an denen nur Softies herumgeschrieben haben.
” .. „Absolut falsch“ sei auch die Aussage, die seiner Tochter gegebenen Pubertätsblocker seien Sterilisationsmittel. .. “
Da gehen die Ansichten auseinander. In dem gesamten Kontext ist es nicht förderlich psychologische/ medizinische Themen derart politisch auszuschlachten.
«Nach einer Behandlung mit Pubertätsblockern und Cross-Sex-Hormonen sind die Patienten mit hoher Wahrscheinlichkeit unfruchtbar.»
https://www.nzz.ch/wissenschaft/pubertaetsblocker-pionierlaender-rudern-zurueck-die-deutschsprachigen-laender-schraenken-die-nutzung-nicht-ein-ld.1823216
Jeder erwachsene, mündige Mensch soll tun und lassen können, was er will. Individuelle, freie Lebensentscheidungen, die freie Entfaltung der Persönlichkeit (unter Wahrung desselben Rechts der Mitmenschen) gilt es zu umstandslos zu tolerieren.
So. Jetzt:
Da nicht jeder mit dem Thema etwas anfangen kann, hier ein paar (m.E. notwendige) Informationen zu Transsexualismus.
Def. nach ICD-10: F64.0 (Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen > Störungen der Geschlechtsidentität):
Der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden. Dieser geht meist mit Unbehagen oder dem Gefühl der Nichtzugehörigkeit zum eigenen anatomischen Geschlecht einher. Es besteht der Wunsch nach chirurgischer u./o. hormoneller Behandlung, um den eigenen Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen.
Das bedeutet (salopp formuliert) die Ablehnung des eigenen Körpers in seiner gegenwärtigen Form und der damit verbundene Leidensdruck, die Klassifikation als – aus dieser (medizinischen) Perspektive – Störung.* Und letzterer Begriff ist bitte vollkommen wertfrei zu interpretieren!
Was daraus, also aus einer Pathologisierung, folgt?
Erstmal nichts.
Das ist auch generell vom (i.w.S.) Leidensdruck (und bei Paraphilien bspw. von der Gefahr der Fremdgefährdung) abhängig, ob dieser Leidensdruck primär sozio-kulturell oder anderweitig bedingt ist etc. Homosexuelle schaden ja bspw. weder sich noch irgendjemand anderem, wir haben es mithin dort auch mit einer sexuellen Orientierung und nicht bspw. mit einer Ablehnung des eigenen Körpers o.ä. zu tun. Bei Homosexualität ist ein eventueller Leidensdruck dann eher das Resultat von (leider) gesellschaftlicher Intoleranz (also das ganze Sammelsurium von Homophobie in Erziehung, Religion, Gesetzeslage und Co.), da gibt es aber auch nichts zu therapieren, da ist gesamtgesellschaftliche Toleranz das Heilmittel.
Bei „Transexualismus“ sieht das im Grunde ähnlich aus, mit dem Unterschied, dass eine Linderung des Leidensdrucks vermeintl.(!) nur mit einer Geschlechtsumwandlung möglich scheint – simple Toleranz hilft da wenig. Aber Maßnahmen der Geschlechtsumwandlung scheinen dort auch nicht das Nonplusultra zu sein.**
Problematisch ist ja auch immer wieder, dass darauf hingewiesen wird, dass ja selbst in den Fällen, in denen Transpersonen die Transition dann doch bereuten, dies am fehlenden gesellschaftlichen Support liegen könnte o.ä.:
Natürlich ist das möglich, in vielen Fällen gar hochwahrscheinl., nur dies salopp als den einen Hauptgrund darzustellen, ist natürlich unzulässig. Zudem wäre die Grundannahme bzw. die Hoffnung entsprechender Personen ja bestenfalls naiv, zu glauben, dass bspw. eine Transfrau, wenn sie transitioniert wäre, plötzlich von allen Menschen mit offenen Armen als ‚vollwertige‘ Frau empfangen würde und evtl. vielfach und von vielen so wahrgenommen bspw. nicht immer noch wie ein Mann in Frauenklamotten – mit entsprechenden Reaktionen. Wie naiv, wie unglaublich naiv.
Eine frühzeitige Transition kann hier natürlich ‚bessere‘ Ergebnisse liefern, die das Problem der ‚männlichen‘ Optik etc. vermeiden. Aber evtl. Kindern oder Jugendlichen, denen wir ja insg. aus guten Gründen nur eine eingeschränkte Mündigkeit zutrauen, entsprechende Entscheidungen zu überlassen (oder dies evtl. gar in Elternhand zu legen), begegnet wieder einer Reihe von gravierenden Problemen.
Und nun? Wie mit diesen Erkentnissen umgehen?
Ich weiß es nicht. Aber ich finde es problematisch – und meiner an der biologischen Zweigeschlechtlichkeit des Menschen orientierten Definition von Mann und Frau ggü. selbstverleumderisch -, entsprechende Personen in ihrer Dysphorie einfach salopp pro forma zu affirmieren, das geht dann ein paar Schritte weiter als die indifferente Toleranz, die ich bereit bin, erstmal jedem Menschen zukommen zu lassen.
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* Noch zum ICD-11:
Nicht nur, dass sich vom ICD-10 zum ICD-11 diesbzgl. bei genauerem Hinsehen inhaltlich nicht wirklich was geändert hat, gender dysphoria also eigtl. gender dysphoria bleibt, nur aus soziopolitischen Gründen jetzt gender incongruence genannt wird und man aus denselben Gründen woke Sprache übernommen hat („Gender incongruence is characterised by a marked and persistent incongruence between an individual’s experienced gender and the assigned sex.“); die Hintergründe für die Änderung sind hier gut zusammengefasst: Reed et al. (2016), insb. ab „PROPOSED CHANGES TO F64 GENDER IDENTITY DISORDERS“ (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5032510/):
Over the past several years, a range of civil society organizations as well as the governments of several Member States and the European Union Parliament have urged the WHO to remove categories related to transgender identity from its classification of mental disorders in the ICD‐11.One impetus for this advocacy has been an objection to the stigmatization that accompanies the designation of any condition as a mental disorder in many cultures and countries. The WHO Department of Mental Health and Substance Abuse is committed to a variety of efforts to reduce the stigmatization of mental disorders. However, the stigmatization of mental disorders per se would not be considered a sufficient reason to eliminate or move a mental disorder category. […]Nevertheless, there is substantial evidence that the current nexus of stigmatization of transgender people and of mental disorders has contributed to a doubly burdensome situation for this population, which raises legitimate questions about the extent to which the conceptualization of transgender identity as a mental disorder supports WHO’s constitutional objective of “the attainment by all peoples of the highest possible level of health”. Stigma associated with the intersection of transgender status and mental disorders appears to have contributed to precarious legal status, human rights violations, and barriers to appropriate health care in this population.
The WHO’s 2015 report on Sexual health, human rights, and the law indicates that, in spite of recent progress, there are still very few non‐discriminatory, appropriate health services available and accessible to transgender people. Health professionals often do not have the necessary competence to provide services to this population, due to a lack of appropriate professional training and relevant health system standards. Limited access to accurate information and appropriate health services can contribute to a variety of negative behavioural and mental health outcomes among transgender people, including increased HIV‐related risk behaviour, anxiety, depression, substance abuse, and suicide. Additionally, many transgender people self‐administer hormones of dubious quality obtained through illicit markets or online without medical supervision, with potentially serious health consequences. For example, in a recent study of 250 transgender people in Mexico City, nearly three‐quarters of participants had used hormones, and nearly half of these had begun using them without medical supervision.
In spite of WHO’s concerted advocacy for mental health parity, a primary mental disorder diagnosis can exacerbate problems for transgender people in accessing health services, particularly those that are not considered to be mental health services. Even in countries that recognize the need for transgender‐related health services and where professionals with relevant expertise are relatively available, private and public insurers often specifically exclude coverage for these services. Classification as a mental disorder has also contributed to the perception that transgender people must be treated by psychiatric specialists, further restricting access to services that could reasonably be provided at other levels of care.
Etc.
Da hat sich also zum Stand der Forschung im Grunde nichts geändert. Und ich kann das Agens hinter der Änderung auch zu einem gewissen Grad nachvollziehen, auch wenn ich es insg. absurd finde, dass Menschen aufgrund einer Pathologisierung pauschal diskriminiert werden… ist aber wohl leider Realität.
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** Eine nette Literaturübersicht über das Wohlbefinden von Transpersonen nach der Transition hätten wir hier: https://whatweknow.inequality.cornell.edu/topics/lgbt-equality/what-does-the-scholarly-research-say-about-the-well-being-of-transgender-people/. Sieht auch auf den ersten Blick alles toll aus für Transpersonen nach der Transition… aber auf den ersten Blick haben wir auch hier nur Abstracts und der Teufel liegt wie immer im Detail (z.B.: Tatsächliche Ergebnisse der Studien? Was wurde eigtl. gemessen? Wie wurde es gemessen? Wie große sind die Effekte? etc.). Ich habe mir mal einen etwas tieferen Einblick in die Studien verschafft:
Wie antizipiert, enorme Unterschiede zwischen den Studiendesigns… und einige sind m.E. in der Form auch nicht zu gebrauchen. Es macht nunmal wenig Sinn, einen gemittelten Wert zur bspw. Quality of Life (QoL) von Transpersonen zu präsentieren,…
… (a) wenn keine baseline-Werte (also die QoL vor Transitionsmaßnahmen) eruiert wurden, so dass nicht klar ist, ob es eine Verbesserung nach der Transition gab,
… (b) wenn nicht sichergestellt ist, dass evtl. Verbesserungen auch langfristig anhalten, also (mehrere) Erhebungen ein paar Jahre nach der Transition durchgeführt werden; einer der vier Studien mit auch auf den ersten Blick negativen bzw. Nichteffekten demosntrierte bspw., dass nach einem Jahr die QoL höher war, danach aber absank,
… (c) es keine Kontrollgruppen bzw. Referenzwerte gibt, wie die QoL insg. in der jeweiligen Bevölkerung(sgruppe) ist; eine höhere QoL für Transpersonen nach der Transition kann imme rnoch erheblich unter derjenigen für die Gesamtbevölkerung sein,
… (d) wenn man Ergebnisse verschiedener Transitionsmaßnahmen (Hormontherapie, Genital-, Brust-, Gesicht-, Stimmband-/Schildknorpeloperationen etc.) einfach zu einem Mittelwert kumuliert und nicht (auch) die Einzelwerte für verschiedene
Maßnahmen(kombinationen) präsentiert; die QoL mag für die eine Maßnahme(nkombination) erhöht, für eine andere aber drastisch reduziert sein,
… etc.
Da sind die Studien alle all over the place, außerdem gibt es ja noch eine Menge anderer Wohlfühlindikatoren, abseits dieses QoL-surveys, z.B. diverse Depressions-, anxiety– und self-esteem-Skalen, Suizidalitäts-surveys etc.
Zu diesen generellen Problemen kommen noch viele, viele, viele kleine Probleme hinzu, die die einzelnen Studien prägen. Und so manche Kuriositäten, die dann mit in den Topf geworfen werden, dass Transitionen ja das Nonplusultra seien.
Bspw. Bar et al. (2016):
„People who undergo a gender transition process experience changes in different everyday occupations. These changes may impact their health and life satisfaction. Purpose. This study examined the difference in the occupational performance history scales (occupational identity, competence, and settings) between male-to-female transgender women and cisgender women and the relation of these scales to health and life satisfaction. […] . The results indicate lower performance scores for the transgender women. In addition, occupational settings and group membership (transgender and cisgender groups) were found to be predictors of life satisfaction. Implications. The present study supports the role of occupational therapy in promoting occupational identity and competence of transgender women and giving special attention to their social and physical environment.“
Wie kann man denn bitte so ein Ergebnis in die Gruppe der Studien einsortieren, „that found that gender transition improves the well-being of transgender people“?!
Long story short:
Ja, die social contagion-Behauptung bzgl. Geschlechtsdyphorie ist empirisch offenbar nicht gedeckt (s. https://en.wikipedia.org/wiki/Rapid-onset_gender_dysphoria_controversy) und es erscheint auch nicht plausibel, dass i.w.S. Peereinflüsse u.ä. eine tatsächliche Dysphorie dieser Art (nach ICD-10) auslösen können soll, wie “Elon Musks Aussagen zum ‘Woke-Virus’, der angeblich zur transidenten Entwicklung seines Kindes” behaupten.
Wobei ich mir, am Rande erwähnt, aber durchaus vorstellen kann, dass homosexuelle Jungen und lesbische Mädchen in einem Klima der (empfundenen oder auch tatsächlichen) Intoleranz bis gar Pathologisierung ihrer sexuellen Orientierung durch entsprechende Außeneinflüsse und Selbstsuggestion in einer Geschlechtsänderung einen vermeintl. ‘Ausweg’ zu erkennen meinen… wo es aber eigtl. nur wünschenwert wäre, dass hier gesellschaftliche Toleranz so spürbar ist, dass es einfach glückliche Lesben, Schwule und Bisexuelle sein können.
Nochmal in freundlich:
“Jeder erwachsene, mündige Mensch soll tun und lassen können, was er will. Individuelle, freie Lebensentscheidungen, die freie Entfaltung der Persönlichkeit (unter Wahrung desselben Rechts der Mitmenschen) gilt es zu umstandslos zu tolerieren.”
Was finden Sie daran “problematisch”?
Warum empfinden Sie dies “an der biologischen Zweigeschlechtlichkeit des Menschen orientierten Definition von Mann und Frau ggü. selbstverleumderisch”?
Steht die Biologie in Gefahr abgeschafft zu werden? Fungieren wir in einer Gesellschaft nur über unser biologisches Geschlecht?
“Wobei ich mir, am Rande erwähnt, aber durchaus vorstellen kann, dass homosexuelle Jungen und lesbische Mädchen in einem Klima der (empfundenen oder auch tatsächlichen) Intoleranz bis gar Pathologisierung ihrer sexuellen Orientierung durch entsprechende Außeneinflüsse und Selbstsuggestion in einer Geschlechtsänderung einen vermeintl. ‚Ausweg‘ zu erkennen meinen…”
Sie schrieben doch im Abschnitt davor, dass gerade diese Annahme wissenschaftlich nicht belegt wurde…?
Was mich zu meiner eigentlichen Frage bringt: Warum schreiben Sie das alles?
“Was finden Sie daran ‘problematisch’?”
Äääh… nichts?! Ihnen ist schon bewusst, dass das meine eigene Aissage und mein allg. Kredo hier ist, oder? Wie kommen Sie darauf, dass ich daran etwas “problematisch” fânde?
“Warum empfinden Sie dies […].”
Aaah… deshalb, Sie haben den Text wieder nicht richtig gelesen. Ich schrieb, dass ich es mir selbst ggü.(!) – aufgrund meiner(!) “an der biologischen Zweigeschlechtlichkeit des Menschen orientierten Definition von Mann und Frau” – insg. “selbstverleumderisch” finde, würde ich(!) “Transfrauen” darin affirmieren, “Frauen” [die für mich(!) nur biologische Frauen sein können] zu sein und “Transmänner” darin affirmieren, “Mânner” [die für mich(!) nur biologische “Mânner” sein können] zu sein.
Ich(!) differenziere für mich(!) strikt in “Männer”, “Transmänner”, “Frauen” und “Transfrauen”, schmiere das aber, bevor Sie mir entsprechendes vorwerfen, Transpersonen nicht ungefragt auf’s Brot.
Und nein, damit geht keine Abwertung, Ungleichbehandlung oder sonstwas von Transpersonen einher, die behandle ich mit dem gleichrn Respekt, wie jeden anderen Menschen auch.
Damit erledigen sich auch Ihre beiden Folgefragen (mit der ersten wollen Sie mir ja unterstellen, hier rechten Verschwörungsnarrativen auf den Leim zu gehen, oder?) , die haben mit meiner Äußerung nämlich absolut nichts zu tun.
Aber viellleicht dennoch zu Ihrer zweiten Frage: “Fungieren wir in einer Gesellschaft nur über unser biologisches Geschlecht?” Nein, natürlich sind auch soziale Kategorien (u.a. Gender) relevant, aber idiosynkratische Selbstwahrnehmungen/-definitionen von Menschen generieren keine Außenwahrnehmung für ihre Mitmenschen.
“Sie schrieben doch im Abschnitt davor, dass gerade diese Annahme wissenschaftlich nicht belegt wurde…?”
Nein. Ist aber ein schönesBso. dafür, wie Sie meine Beiträge immer missverstehen. Die Behauptung, dass Menschen durch “social contagion” (via Peers; social media etc.) eine tatsächliche Geschlechtsdysphorie(!) nach ICD-10 entwickeln, ist wissenschaftlich offenbar nicht belegt.
Es ist jedoch eine andere Aussage, dass junge Menschen, die regelmäßig mit ihren Körpern unzufrieden sind (viele Mädchen machen z.B. in der Pubertät Phasen durch, in denen sie lieber Jungen währen)i, die (im Rahmen des gesellschaftkichen Gefüges, in das sie eingebunden sind) vermeintl. oder tatsächliche Probleme mit ihrer sexuellen Orientierung haben (also z.B. denken, etwas sei nicht in Ordnung, wenn sie ‘entdecken”, dass sie schwul oder lesbisch sind) u.ä., hier in jugendlichem Leichtsinn vermeintl. ‘Auswege’ aus ihrer (temporären) ‘Misere’ meinen zu finden – das sind aber keine transsexuellen Jugendlichen, die werden nicht durch Peers, Medien und Co. dazu gemacht… und können dennoch gravierende Entscheidungen treffen, die sie später bereuen.
Sie schreiben, es problematisch zu finden, da Sie “nichts” daran problematisch finden.
Und ja Sie werden Ihre Definition von Mann und Frau in den Raum und bedeuten, die Biologie würde infrage gestellt.
Auch Ihre subjektive “Akzeptanz” amderer Lebensmodelle suggeriert, es wären Ausnamen.
WÜRDEN Sie Ihren Worten am Anfang folgen, stünde IHRE Einschätzung nicht zur Debatte! So behandeln Sie aber diese “Krankheit”, welche Sie ausführlich und negativ in Bezug auf Menschen wie Sie – von denen Deren “Toleranz” diese Menschen ihre Existenzberechtigung abhängig machen sollen, zur Geltung bringen.
Sorry, aber ich musste (seeehr) laut lachen:
Ihr Kommentar ergibt sprachlich und insb. inhaltlich keinerlei Sinn und hat absolut nichts mit dem zu tun, was ich tatsächlich schrieb. Aber Sie versuchen auch noch ‘auf Teufel komm raus’ ein eindringliches Plädoyer für Toleranz als irgendetwas Schlimmes zu verdrehen.
Der “Experte” ist auf dem Holzweg. Pubertätsblocker werden zur chemischen Kastration von Sexualstraftätern eingesetzt.
Dr deutsche Ärztetag will den Einsatz der Pubertätsblocker ebenfalls einschränken, weil es sich um “irreversible Eingriffe in den menschlichen Körper bei physiologisch primär gesunden Minderjährigen” handelt.
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/deutscher-aerztetag-bundesaerztekammer-pubertaetsblocker-einschraenken-1.7181643
Das Geschlecht wird bei Geburt übrigens nicht zugewiesen sondern festgestellt.
Die Hypothese „Soziale Einflüsse können keine Transidentität schaffen” ist aufgrund der Bildung von Hotspots und der Entwicklung der Fallzahlen auch extrem fragwürdig.
Einige Studien weißen daraufhin, dass die Suizidalität ihr Maximum erst während oder nach der medizinischen Behandlung erreicht.
“Nach Absetzen der Mittel kann die Pubertät ganz normal durchlaufen werden.“ ist auch falsch. Es gibt sogar Videoaufnahmen von WPATH, wo die Ärzte zugeben, dass fast alle behandelten Jugendlichen in einem bestimmten Entwicklungsstand später keinerlei Sexualfunktion mehr haben.
Wir bitten Sie, ihre Behauptungen durch seriöse Quellenangaben zu belegen. Der Artikel aus der “Süddeutschen” reicht dafür nicht aus. Herzliche Grüße Die Redaktion
Pubertätsblocker: Macht nachdenklich (aerzteblatt.de)
Pubertätsblocker: Debatte um Transitionstherapie (aerzteblatt.de)
Aufregung um Pubertätsblocker – Was steckt dahinter? – Nachrichten – WDR
Und? Wie ging die Debatte aus? Die wollten ja Ende 2023 fertig sein
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/150071/Neue-S2k-Leitlinie-zu-Geschlechtsinkongruenz-und-dysphorie-im-Kindes-und-Jugendalter-vorgestellt
Darin ist der Beschluss des Ärztetages direkt verlinkt. Was genau ist denn Ihre Kritik an der Süddeutschen Zeitung?
Ihre Behauptungen gehen darüber hinaus, sind also durch den Artikel nicht gedeckt – und Youtube-Videos unbestimmter Herkunft (die Sie nachgereicht haben) sind keine seriösen Quellen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ich persönlich halte ein Video auf dem Marci Bowers, Präsident von WPATH selbst zugibt, dass die Kinder später keine Sexualfunktion mehr haben ehrlich gesagt sehr überzeugend.
Die “WPATH files” von Mia Hughes decken die Aussagen auch.
Wir reden von Wissenschaft. Nicht von irgendwelchen Videos. Herzliche Grüße Die Redaktion
“Zugenen” klingt nicht nach wissenschaftlicher Erkenntniss… =/
Haben Sie vielleicht nen Link zur neuen Leitlinie?
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/150071/Neue-S2k-Leitlinie-zu-Geschlechtsinkongruenz-und-dysphorie-im-Kindes-und-Jugendalter-vorgestellt
Ach, DARUM verbreiten Sie veraltete Artikel! 😀
Die Begründung hier verstehe ich nicht ganz: “Die meisten Minderjährigen, die eine PB- und CSH-Gabe erhalten, wünschen später eine
Geschlechtsoperation.”
Ich mag mich irren, aber ist das nicht zu erwarten?
@Alx: Sie verwirren mich, warum haben Sie die Quelle des Artikels nicht eingestellt ^^
https://128daet.baek.de/data/media/BIc48.pdf
Amüsant anzunehmen, Musk würde hier mit kühlem Kopf an die Sache begeben und seinen Willen hinter die Bedürfnisse seiner Tochter stellen.
Offenbar hat auch Twitter sowas wie ein Sommerloch ^^
Kurzer erster Eindruck: Fünf Phasen der Trauer:
Leugnen…
Wut…
Verhandeln. …
Depression. …
Akzeptanz.
Herr Musk befindet sich anscheinend in Phase 2. Ich hoffe sehr, dass er akzeptieren kann, einen Sohn ” verloren” und eine Tochter ” gewonnen” zu haben.