
In der Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht meldet sich die Spitze der bayerischen Grünen-Landtagsfraktion mit einem eigenen Vorschlag zu Wort: Fraktionschefin Katharina Schulze und der innenpolitische Sprecher Florian Siekmann sprechen sich für einen verpflichtenden «Freiheitsdienst» für alle aus:
Alle Frauen und Männer sollen irgendwann zwischen 18 und 67 Jahren sechs Monate Dienst tun – entweder Wehrdienst, Dienst im Bevölkerungsschutz, bei Feuerwehr oder Hilfsorganisationen oder sechs Monate Gesellschaftsdienst. Schon abgeleistete Dienste oder bestimmte ehrenamtliche Tätigkeiten sollen angerechnet werden.
«Was kannst du für dein Land tun?»
«Es ist an der Zeit, die Frage zu stellen: Was kannst du für dein Land tun?», sagte Schulze der Deutschen Presse-Agentur. Die Bedrohungen nähmen zu.
«Damit wir als Gesellschaft robuster werden, unsere Freiheit verteidigen und das Miteinander stärken, braucht es uns alle. Der Freiheitsdienst ist ein Gemeinschaftsprojekt für Deutschland von allen für alle. Durch den Freiheitsdienst verbinden wir Generationen und Milieus, stärken unsere Gesellschaft und verteidigen, was uns wichtig ist.»
Sechs Monate Mindestdauer
Das Grünen-Konzept sieht vor, dass nach Ende der Schulpflicht eine allgemeine Musterung stattfinden und über die Zweige des «Freiheitsdienstes» informiert werden soll. Die Mindestdauer von sechs Monaten soll entweder am Stück oder zeitlich gestreckt – im Alter zwischen 18 und 67 Jahren – erfüllt werden können.
Die Pflicht soll gelten «für alle mit festem Aufenthalt in Deutschland unabhängig von Staatsbürgerschaft oder Geschlecht». Wer Wehr- oder Zivildienst geleistet hat, soll befreit, ehrenamtliches Engagement, das dem sozialen Gesellschaftsdienst entspricht, soll angerechnet werden.
Freiwilliger Wehrdienst
Mit Gesellschaftsdienst meinen die Grünen-Politiker Angebote, wie sie etwa dem bisherigen Bundesfreiwilligendienst oder dem sozialen oder ökologischen Jahr entsprechen. Darunter soll auch ehrenamtliches Engagement in verantwortlicher Position fallen, etwa in der Jugendarbeit oder als ehrenamtlicher Trainer im Sport.
Der Dienst im Bereich Bevölkerungsschutz soll bei Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, im Rettungsdienst oder im Katastrophen- und Zivilschutz in gemeinnützigen Hilfsorganisationen geleistet werden. Der Wehrdienst soll «aus den bestehenden freiwilligen Wehrdiensten aufwachsen».
«Mit dem Freiheitsdienst stärken wir die Widerstandskraft unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft, sichern unsere Verteidigungsbereitschaft und führen die Generationen zusammen», heißt es im Konzept von Schulze und Siekmann.
«Nicht nur die Jungen verpflichten»
«Jeder und jede hat etwas für unsere Gesellschaft zu bieten, deshalb kann man unseren Freiheitsdienst für Deutschland in drei Zweigen absolvieren – Wehrdienst, Bevölkerungsschutz oder Gesellschaftsdienst», erklärte Siekmann. Und das gelte in jeder Altersstufe, statt nur die Jungen zu verpflichten. Er betonte: «Der Freiheitsdienst ist viel mehr als der alte Wehrdienst, er zielt auf eine Gesamtverteidigung mit gesellschaftlicher Widerstandskraft.» News4teachers / mit Material der dpa
“Aktuelle Gefährdungslage”: Debatte um Wehrpflicht (auch für Frauen) kocht hoch
Cool!
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob 6 Monate nicht etwas zu kurz gegriffen sind… Bei meinem Wehrdienst hatten wir erstmal 3 Konate Grundausbildung, eine Einlernzeit sollte noch eingerechnet werden.
Und: Ja, werde ich
Was ist mit den Menschen in Vollzeitarbeit? Was passiert mit den Menschen, die das nicht tun? Was ist mit Menschen, die absehbar nur wenige Jahre in Deutschland leben werden? Was ist mit ehrenamtlich tätigen Menschen, deren Tätigkeit nicht anerkannt wird? Wie wird der ganze organisatorische Rattenschwanz dahinter finanziert? Dieser Vorschlag muss definitiv noch zünde gedacht werden.
Für Frau Schulze kommt das Geld von der Bezügestelle.
Wie es z.B. Selbstständigen geht, die nicht einfach mal 6 Monate aussetzen können, dass hat sie schon in der Coronazeit nicht weiter interessiert.
Was ist mit Rentnern und Pensionären, die Familianangehörige pflegen- bekommen die in der Zeit den Pflegedienst bezahlt? Unausgegorener Dummschwatz!
Es ist ja auch erstmal nur ein Vorschlag.
Das gleiche gilt ja auch für die relativ feste Wiedereinführung der Wehrpflicht (bspw. Kasernen…)
Was bereits Beschäftigte betrifft, schien es ja beim Reservedienst vereinbar gewesen zu sein. Da muss ordentlich geplant werden.
Jedenfalls lädt dieser Vorschlag nicht schon wieder die Belastungen bei der jungen Bevölkerung ab.
Schon die Billionenschulden der neuen Regierung belasten vor allem die jungen Menschen und die zukünftigen Generationen.
Hätte man das Wirtschaftswachstum und die Niedrigzinsen der 2010er nicht für verzichtbare Konsumausgaben verschwendet, statt in den Erhalt der Infrastruktur zu investieren, wäre das Schuldenpaket in dieser Form nie nötig geworden. Mahnende Stimmen gab es damals schon.
Die Politker der älteren Generation (besonders CDU) verhalten sich gegenüber den jungen Menschen unverantwortlich.
Nicht nur die CDU, auch SPD und Grüne
Ich hätte nichts dagegen, wenn Frau Schulze den bayerischen Landtag verlässt und im Altersheim anfängt ihren “Freiheitsdienst” zu verrichten. Nur hab ich irgendwie den Verdacht, dass sie persönlich nicht betroffen sein wird.
Aber ich hab grundsätzlich etwas gegen orwellschen Neusprech. Einen Zwangsdienst mit dem Begriff Freiheit zu verbinden, ist Orwell in reinster Form.
Nur der Begriff stört Sie?
Nein, nicht nur der Begriff stört mich.
Aber ein Primärproblem unserer Zeit ist es, dass man Politikern die Möglichkeit gibt, Begriffe ins totale Gegenteil zu verkehren.
“die Möglichkeit gibt, Begriffe ins totale Gegenteil zu verkehren”
Wie, wenn jemand die Wahl zwischen Wehr- und Zivildienst mit “Zwangsdienst” über einen Kamm schert?
Sie müssen mir jetzt Geld aus Ihrer Geldbörse geben.
Entweder 90 € oder 120 €.
Das sei eine räuberische Erpressung???!
Was uuuuuuunterstehhheeen Sie sich!
Das ist eine Freiheitsabgabe UND Sue dürfen sogar wählen!
Erstmal am Kaffee verschluckt beim Lesen von Überschrift und Zusammenfassung und sofort die üblichen Reaktionen vieler Leute von ‘übergriffige staatliche Gängelei der Bürger, klar, die Grünen!’ vor Augen gehabt… Aber mal in Ruhe drüber nachgedacht wäre das gar nicht so ein Aufreger, wenn die 6 Monate nicht am Stück sein müssten. Laut Bundesministerium für Inneres führen bereits 40 Prozent der Deutschen eine ehrenamtliche Tätigkeit aus (Trainer im Sportverein, Unterrichten im Musikverein, Feuerwehr, DRK, THW, kirchliche/staatliche/private Sozialinstitutionen wie Tafelläden u.ä.).
Für alle, die bereits Wehrdienst, Zivildienst, FSJ, längere soziale Praktika u.ä. gemacht haben, wäre diese Pflicht ebenfalls schon erfüllt…
Für die Jungen nach der Schulzeit finde ich 6 Monate ‘in Außerschulisches reinschnuppern’ gar nicht dumm – einfach zwecks neuer Erfahrungen und persönlicher Weiterentwicklung/Reifung. Ich bezweifle zwar, dass in einem 6monatigen Wehrdienst inhaltlich viel ankommt und sicher würde so mancher ebenso als Billigst-Hilfskraft im Sozialen ausgenutzt werden wie früher als Zivi auch (das ist nicht okay, aber ich bezweifle, dass sich daran was ändern würde), aber wenn auch die Jugendlichen das Ganze zeitlich strecken könnten und z.B. ihr Engagement im Verein etc. anrechnen lassen könnten… Wen würde das Ganze denn negativ treffen? Leute, die nie außerhalb ihres (ja, vielleicht auch sozialen) Berufes irgendwas in Richtung gesellschaftliches Engagement gemacht haben und sich dann überlegen müssen, ob sie jetzt 6 Monate ihren Job für ‘Freiheitsdienst’ (saublöder Name imho) aussetzen sollen (was keiner machen würde) oder sich nicht doch was suchen, was sie in den nächsten paar Jahren wenigstens einmal pro Woche für die Gesellschaft tun können. Ob das schaden würde?… Klar, im Einzelfall kann das immer problematisch sein (stelle mir eine/n alleinerziehende/n Geringverdienende/n mit sozialem Job vor), aber so insgesamt…? Als Gedankenspiel nicht uninteressant, aber meines Erachtens doch recht utopisch…
Woher kommt dieser Glaube, dass man über andere Menschen immer mehr verfügen darf? Diejenigen, die Steuern erwirtschaften, leisten bereits gut 50% Ihres Berufslebens einen ehrenamtlichen Dienst.
Für 50% der Arbeitszeit wird diesen Menschen nämlich der Lohn abgenommen. Mit einem Teil davon werden tatsächlich allgemeine Aufgaben finanziert, ein anderer Teil wird von den Politikern aus dem Fenster geworfen. Das sollte als Dienstzeit reichen.
Diejenigen, die Kinder großziehen (eine wichtigere Tätigkeit für den Staat als das gibt es gar nicht), und/oder Angehörige pflegen leisten alles ehrenamtlich.
Damit müssten Eltern, Pflegende Angehörige und Young Carers (!) schonmal von vornherein befreit sein.
Hinzu möchte ich meinen 16jährigen Sohn zitieren, der zu dem Vorschlag der Politik sagte:”Alle von 18-67? Wenn die Wehrpflicht 2011 abgeschafft wurde, sind ja alle Männer über 32 von dem geplanten Dienst schonmal befreit. Dann können ab 32 Jahren ja nur Frauen das machen müssen….”.
Mal wieder… Frauen retten alles. Wehrpflicht und Gebährpflicht. Noch nen Kaffee dazu?
“Mal wieder… Frauen retten alles. Wehrpflicht und Gebährpflicht. Noch nen Kaffee dazu?”
Ich sag dazu nur folgendes: Die “feministische Außenpolitik” schickt Geld an die Taliban. Und das kommt ganz sicher den Frauen vor Ort zu Gute……
Warum sollte Frau Schulze da anders drauf sein?
Ca. 1/3 der Frauen bleibt kinderlos. Was ist mit denen?
Es gibt auch Männer, die Wehrdienst / Zivildienst abgeleistet haben UND Kinder erzogen haben. Doppel benachteiligt?
Was ist mit Personen, die keine deutsche Staatsangehörigkeit haben? Oder doppelte Staatsangehörigkeit? Die Zahl geht ja mittlerweile in die Millionen.
Demnöchst deutsche Soldaten in die Ukraine? Als Wehrpflichtige? Während gleichzeitig hunderttausende ukrainische, wehrfähige Männer in Deutschland sind?
Gerechtigkeit wird es nie geben.
Ich halte das Ganze sowieso für eine Schnapsidee…
Dann sagen Sie Ihrem Neunmalklugen, dass die Wehrpflicht ausgesetzt und nicht abgeschafft wurde. Davon abgesehen würde es sich um ein völlig neues Gesetz handeln.
Das Aufrechnen von Steuerzahlen gegen Kindergroßziehen ist wohlfeil- die einen zahlen hier (mehr), die anderen arbeiten dort (mehr). Seien wir uns einig darin, dass Personen, die- sagen wir mal Ü55 sind- ihren gesellschaftlichen Dienst auf die eine oder andere Art getan haben bzw. noch tun. DAS sollen doch die Neunmalklugen erst einmal leisten, bevor sie irgendetwas fordern.
So war es damals schon. Wenn man den Ersatzdienst z.B.beim THW abgeleistet hat, musste man 10 Jahre (1x im Monat Dienst + Einsätze und Übugen) dabei bleiben. Damit war man auch lange genug da, um was zu bewegen.
Ginge also theoretisch, wenn man das mal weiterdenkt. Für Menschen ohne Beruf wäre das vielleicht auch ein Einstieg in die Arbeitswelt…
Trotzdem seltsam, dass noch im Wahlkampf eine Dienstpflicht abgelehnt und explizit auf Freiwiligkeit verwiesen wurde.
Was ist mit denen die das nicht wollen oder können, was passiert mit denen? Wer überwacht die Arbeit? Ordnungsgeld? Beugehaft? Was tun sie konkret, wenn jemand absichtlich nur Blödsinn macht?
Es ist eine romantische Vorstellung einfach so zu Wehrdienst und Zivildienst zurückkehren zu können. Die Gesellschaft hat sich doch sehr gewandelt seitdem.
Aber es wäre ein interessantes und wohl auch entlarvendes Experiment.
Vorsicht: Völlig durchdacht habe ich diesen Vorschlag noch nicht. Aber er hat mich verblüfft, und zwar auf eine sehr angenehme Weise. Äußerst gern würde ich soetwas tun. Und ich hoffe inständig, dass dieser Vorschlag Lehrkräfte nicht ausnimmt, weil sie vielleicht gerade/in der Zukunft zahlenmäßig nicht entbehrlich sind oder gar ähnliche Dienste von Berufs wegen leisten. – Eine 6-monatige Abwechslung wäre mir sehr willkommen und ich würde sie eher sofort als irgendwann antreten.
War genau mein Gedanke!
Ich würde sofort morgen anfangen.
Ein Großteil der männlichen Lehrer werden noch den Wehrdienst oder Zivildienst geleistet haben.
Aber stellen sie sich vor, nur die Hälfte aller Lehrkräfte müsste das noch für 6 Monate machen. Selbst wenn nur die Lehrerinnen das nachträglich machen müssten, würden besonders die Grundschulen ziemlich alt aussehen.
Vielleicht gar nicht so schlecht ?
Vielleicht zeigt das ja einigen mehr, wie knapp wir sind.
Und dann wäre die Frage: Gleiches Recht für alle ?
Die Frage ist: Was ist mit den Personen die damals ausgemustert wurden? Diese waren bereit zu dienen.
Wenn Sie Lust darauf haben, dann machen Sie das doch, aber warum sollen “Unschuldige” darunter leiden müssen, dass Sie keine Bewerbungen schreiben können?
Schreiben Sie einfach ihr nächstes Kreiswehrersatzamt an – schon können Sie “dienen” so viel Sie wollen. 🙂
Kreiswehrersatzamt? Manchmal schafft es die Post Postsachen aus längst vergangenen zeiten zuzustellen, aber Zeitreisen in die vergangenheit kann sie nicht anbieten.
Zeitgemäß wär ein Schreiben an eines der Karrierecenter der Bw.
Jaaaaaaa, ist ja gut. 😀
Grundsätzlich vielleicht zu erwägen und für die nachwachsende Genration womöglich sogar notwendig…
Aber was ist mit denen, die bereits ein Arbeitsleben im “sozialen” Dienst oder auch in der Bundeswehr hinter sich haben? Polizeibeamte? Lehrer? Sozialarbeiter?
Sollen die nach Ende ihrer Dienstzeit (wenn sie vor 67 aufhören oder vorher aufhören müssen) dann auch verpflichtet werden, den Staat mit weniger als Mindestlohn noch einmal weiter am Laufen zu halten, wo ein ganzes Berufsleben lang schon “Dienst für zwei” (oder drei…) gemacht wurde? Ich bin Elternersatz-Erzieher-Sozialarbeiter-Sonderpädagoge-Integrationshelfer-Verwaltungsangestellter-Lehrer – mindestens, habe sicher noch ein paar Nebenrollen vergessen…
Wenn ich nach 40 Jahren den Schuldienst verlasse, würde ich es ausdrücklich als übergriffig empfinden, wenn man mir im Nachhinein “vorwirft”, dass ich zu Anfang kein FSJ gemacht habe (gab es schon, ja), dass ich direkt Lehrer werden wollte – und mich dann am Ende zwingt, sechs Monate quasi obendrauf zu arbeiten!
Einem Sozialarbeiter, Polizisten oder Jugendamtsmitarbeiter dürfte es ähnlich gehen.
Die Grünen machen sich mit solch undifferenzierten, nicht zu Ende gedachten Ideen wohl gerade da keine Freunde, wo sie eigentlich Unterstützung gewährleisten wollen.
Man könnte Sie ja als Ausgleich zu einem 6 Monatiges Praktikum in der Industrie verpflichten (Maschinenbediener, Postzusteller, usw…), um auch mal die Freie Marktwirtschaft kenne zu lernen.
Der ökonomische Schaden wir enorm sein. Informatikerinnen aus dem Berufsleben herausreißen, um Schießen zu lernen? Absurd.
Schießen zu können kann nie schaden!
Dem Beschossenen evtl. schon (bitte nicht zu ernst nehmen, schoss mir nur durch den Kopf).
Paukerin schadet Tod: Schuss nicht gehört ?
Die bisherigen Reservisten richten meines Wissens keinen Schaden an.
Aber das wie sollte schon gut durchgeplant sein.
99% der Reservisten sind auch nur auf dem Blatt Papier Reservisten, weil sie als ehemalige SaZ automatisch als Reservisten gelten, selbst wenn sie das nicht wollen und es ihnen am Allerwertesten vorbei geht… Echte Reservisten gibt es vielleicht nur fünfstellig.
Da fehlen mir die Informationen, aber dies widerspricht ja erstmal nicht der Umsetzbarkeit.
Der Umsetzbarkeit widerspricht vieles – vor allem aber, dass ausserhalb von Konstrukten wie “Putin-Russland” (gleichzeitig hoher Nationalismus PLUS unbegrenzte Durchgriffsrechte auf Rekruten) eine Wehrpflicht schlicht nicht gegen den Willen der Betroffenen durchzusetzen ist.
Denn die sind diejenigen, die nachher *mindestens* ein Sturmgewehr in der Hand haben…
Und selbst wenn – unwillige Infantrie?
Die nutzen selbst die Russen als reine Kugelfänger. (Muss man halt so brutal sagen)
Fun fact:
Zur Hochphase der Spinnereien im Bundestag von “deutsche Wehrpflichtige zeigen es den Russen!!!111” (lief ja schon so gut früher) wurden erste Umfragen lanciert, wer denn freiwillig bereit wären…Umfragen und Berichte darüber wurden blitzschnell eingestellt & vergraben…es waren grob 10% bis 20%.
Kompletter.
Irrealer.
Unfug.
“schlicht nicht gegen den Willen der Betroffenen durchzusetzen ist”
Das spräche ja erstmal dafür, eine größere Zielgruppe anzusprechen, um mehr Willige zu erfassen, meine ich.
Zudem behauptet ja niemand, dass Wehrpflichtige die russische Armee aufzuhalten haben, kommentieren vom Sofa aus ist im Kriegsfall dann aber auch nicht mehr drin. Fragen Sie die Zivilist*innen, die Russland täglich beschießt 🙁
Selbstverständlich widerspricht das der Umsetzbarkeit, denn nicht nur, dass die weeeeitaus meisten ehemaligen SaZ keine Lust auf ein Leben als Reservist haben, hat(te) die Bundesrepublik/Bundeswehr ebenfalls dieses Interesse nicht.
Zwar geht man von ungefähr 900.000 Reservisten aus, aber die Bundesrepublik und die Bundeswehr haben nicht einmal mehr deren Adressen und Kontaktdaten. Lediglich deren Krankenakten und Personalakten (in Form von Papier) sind, meine ich, 30 Jahre aufzubewahren. Viel Spaß beim Scannen – wie viele Jahrzehnte wird es wohl dauern, um an die Daten zu kommen?
Lasst mich mal raten: Lehrkräfte dürfen diesen “Freiheitsdienst” gerne auch an der Schule ableisten, in der sie bereits tätig sind – für lau und ohne Anrechnung auf Pension/Rente.
Jetzt mal ernsthaft: Man kann natürlich fordern, das aus Gerechtigkeitsgründen für (fast) alle Altersgruppen einzuführen. Aber…
1. Wann sollen die älteren Jahrgänge ihren “Freiheitsdienst” nachholen? Dürfen die das selbst entscheiden oder wird das “von oben” festgelegt?
2. Wenn zu viele Personen/Jahrgänge gleichzeitig ihren “Freiheitsdienst” ableisten (müssen), entzieht man der Wirtschaft massiv Arbeitskräfte, darunter teils hochqualifizierte, deren Ausfall kurzfristig kompensiert werden müsste, aber garantiert nicht kann – da war doch was mit Fachkräftemangel und Rezession und so?
«Der Freiheitsdienst ist viel mehr als der alte Wehrdienst, er zielt auf eine Gesamtverteidigung mit gesellschaftlicher Widerstandskraft.» – Och, da wird der liebe Onkel Putin bestimmt ganz dolle beeindruckt sein von dieser Art gesamtgesellschaftlichem Widerstand.
Es sind halt nur Worthülsen.
So ehrlich muss man sein, denn ernst gemeint, bedeutet echte Wehrfähigkeit fortlaufende Ausbildung. Jemand, der dem Wehrgesetz (bis 65) unterliegt, müsste sich regelmäßig weiterbilden und das bedeutet, dass sich niemand damit herausreden kann, dass er 1989 mal seinen Wehrdienst ableistete. Das bedeutet auch, dass die Schulen militarisiert werden, so wie es in der Ukraine, Polen (ja, in Polen gibt es Schießstände in den Schulen) und Russland der Fall ist, wo bereits Kindern die Bedienung von Waffen und körperliches Training nah gebracht wird. Dazu gehört auch den Bürgern den Zugang zu Schusswaffen zu erleichtern und deren Verbreitung in der Zivilbevölkerung zu erhöhen.
Und vor allem gehört dazu auch ein Landesverständnis und ein Männlichkeitsbild zurückzubringen, dass heutzutage als toxisch gilt.
Hand aufs Herz: Wollt ihr das?
Also, ich persönlich will das (jetzt) ganz und garnicht mehr.
Klar, wenn auch nur der Hauch einer Gefahr aufzieht (Uiuiui, die Ruuuusssssähhhn!) – ach sieh mal an, da sollen sie wieder:
– parieren
– die Hacken zusammenknallen
– knallharte Soldaten sein
– klaglos krepieren
… die “toxischen” Männer?
Um eine Sekunde nach Abwenden der gefühlten Gefahr wieder…
Ne danke.
Jetzt können mal die Gruppen ran, die jahrzehntelang rumgenölt haben von wegen “Soldaten sind Mörder”, “Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin” und und und.
Die grüne Jugend kann gerne mit gutem Beispiel vorangehen…ich “knatter” höchstens noch mit gemütlichen alten Jägersleuten auf’m Schiessstand. 🙂
Wenn der Militärdienst toxisch-männlich macht und z.B. in Israel Männer und Frauen ihren Militärdienst leisten müssen,
sind dann dort auch die Frauen toxisch-männlich?
Ähm, hallo, Sie können doch jetzt nicht einfach selber kritisch denken?
Wo kommen wir denn da hin?
Angesagt ist jetzt wildes Sofarumphantasieren von Wehrdienstverweigerern, Anti-Militaristen und Leuten die vom Rückstoß einer 5.56 schon überfordert sind über “Taaaauuuuuurus” (eines von einem 🙂 coolen, starken Systemen, von denen wir ein paar sehr, sehr wenige haben) und “WEEEEEHRDIIIEEENST!”.
Gagatour in Gagaland halt.
Es wäre witzig, wenn es manche Politiker nicht toternst meinen würden…
Die größten Antimilitaristen von früher haben eine 180°-Drehung hingelegt und sind jetzt Wehrdienstfans…
Abgesehen davon, dass oft es oft mehr Mut zur Änderung einer Meinung braucht, als ihr treu zu bleiben, stellt sich hier die Frage, auf welchen statistisch erhobenen Umfragewerten Ihre bauchgefühlt klingende These beruht.
Homer Simpson: “Aaaach jaaa?”
Quelle:
Zwischen Kriegsangst und Kriegstauglichkeit
Forschungsbericht 137. Sicherheits- und verteidigungspolitisches Meinungsbild in der Bundesrepublik Deutschland 2024
Download:
https://zms.bundeswehr.de/resource/blob/5855536/3afdc801d2623b20679b4a44eacfd1d2/zmsbw-forschungsbericht-137-bevbefragung-2024-data.pdf
Unterkapitel:
Wehrdienst und PERSÖNLICHE VERTEIDIGUNGSBEREITSCHAFT (capslock von mir)
Zusammenfassung Chatty:
Eine repräsentative Umfrage vom März 2024 ergab, dass ****fünf Prozent**** der Deutschen im Angriffsfall auf das Land freiwillig zur Waffe greifen würden. Ein Viertel würde hingegen das Land verlassen (Sternchen von mir)
Ich habe nicht gesagt, dass der Militärdienst toxisch-männlich macht. Verdrehen Sie nicht meine Worte, dann klappt es vielleicht das nächste Mal auch besser mit Pseudofragen.
Was hier vergessen wird: die meisten (Männer) über 45 haben ihren Dienst bereits abgeleitet.
Und damit könnten also mehrteils Frauen betroffen sein.
– Jahrzehntelang eines der Sammelbecken für Hetze gegen Wehrdienst, Soldaten sein
– aktiv jahrelang dabei geholfen, den Wehrdienst zu verweigern, zu untergraben
– 2025: Zwangsdienst als ‘Freiheitsdienst’ reframen
—> genau mein Humor, Grüne live
Abgewählt, aber immer noch für derbste Schoten gut! Man muss sie einfach liebhaben.
Ja… wenn ich an “Hetze” denke, fallen mir immer die Grünen ein…
Kritik und (verfassungskonforme!) Wehrdienstverweigerung bitte nicht mit Hetze verwechseln 🙂
Eine Gesellschaft, die Sätze wie “Soldaten sind Mörder” gegen die eigenen Soldaten legalisiert hat meiner Meinung nach keinen Schutz durch Soldaten verdient.
Insofern habe ich (ganz verfassungskonform 🙂 ) den Wehrdienst zukünftig verweigert. (Ebenfalls wohlwissend, wie nutzlos das im Ernstfall ist – dann gibt es aber noch andere Wege drumrum.)
Joa, das war dreißig, vierzig Jahren wohl so.
Wie wütend Sie auf AfD und BSW seien müssen, deren Anhänger mit ähnlichen Plakaten an der Straße stehen, um gegen (mörderische) Waffenlieferungen zu demonstrieren, wären die Grünen selbst Vorschläge für den Wehrdienst machen. 😉
Die Gesellschaft hat hier jüngst vor dreißig Jahren eine Regelung gefunden (https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag-534.html)
Ist am Ende wohl doch keine Hetze, egal wie wenig Sie persönlich die Grünen mögen.
Waffenlieferung ist nicht so sehr das Problem. Die entscheidende Frage ist, wer diese bezahlt.
Geld sei problematischer als Waffenhandel ansich ?
Problematischer bleibt die fragwürdige Auffassung eines vermeintlich berechtigten Waffeneinsatzes jenseits von geistigen Mächten.
Wenn die Waffenlieferungen vom Steuerzahler bezahlt werden und das Geld (in nicht unerheblicher Höhe) dann woanders fehlt? Na gut, es bleiben natürlich Ausgabenkürzungen und/oder Steuererhöhungen zur Kompensation anzuwenden.
Wir haben immer noch Geld für Geschenke an Erben von hunderten Immobilien, klimaschädliche Subventionen, die uns in Jahren Milliarden an Schäden bescheren werden oder ein Rentensystem, welches ohne drastische Anpassung in ein paar Jahren die Hälfte des Haushaltes verschlingen wird – offenbar haben wir genug Geld der Steuerzahlenden 😉
Die Rentner würde ich demütig ausklammern. Die haben zumeist ein Berufsleben lang malocht und müssen sich z. T. im Alter etwas dazuverdienen, um über die Runden zu kommen.
Das Völkerrecht ist da ja ziemlich eindeutig.
Inwiefern sei der Einsatz Ihrer Meinung nach “vermeintlich berechtigt”?
Bezog mich da mehr auf Hetze, aber ja: garantiert gibt es da auch Verschwörungsphantasien.
Weiß aber nicht genau, wie dies zum angeblichen Bild der Grünen zur Bundeswehr passen soll :/
Hey, wer ehemalige Stasi-Funktionäre (nicht kleine Sachbearbeiter, sondern hauptamtliche Mitarbeiter) frei und unbehelligt durch die Republik rumlaufen lässt, Zöglinge von Honecker im Bundestag parlieren lässt…ich weiß da nicht so recht, was ich dazu noch schreiben soll.
Von daher…was soll ich sagen?
Gäbe es hier das Schulterzucken-Emote, ich würde es an dieser Stelle einfügen.
“wer ehemalige Stasi-Funktionäre (nicht kleine Sachbearbeiter, sondern hauptamtliche Mitarbeiter) frei und unbehelligt durch die Republik rumlaufen lässt”
Diese gemeine grüne Bundesregierung! (augenroll)
Genau, (augenroll).
Trifft es auch ganz gut.
Ja und, Merz war auch gegen eine höhere Verschuldung.
Warum sprechen Sie jetzt über den Großanleger Blackrock?
Ganz sicher nicht. Habe meinen gesellschaftlichen Beitrag nach fast 40 Dienstjahren (Vollzeit) im Schuldienst geleistet- stets Steuern gezahlt, das System nicht durch Inanspruchnahme von Elterngeld, Elternzeit, Dauererkrankung etc. strapaziert. Kinder aufgezogen, jetzt werden Eltern/ Schwiegereltern betreut. Das sollen die Nachwachsenden erstmal leisten.
“Im Spannungs- oder Verteidigungsfall endet die Wehrpflicht mit Ablauf des Jahres, in dem der Wehrpflichtige das 60. Lebensjahr vollendet.”
Erst dann haben Sie ihren gesellschaftlichen Beitrag geleistet 😉
Rechnen Sie: Im Post ist von 40 Dienstjahren die Rede- da wird Juhu sicher Ü60 sein.
Selbst im Veteidigungsfall helfen ein paar einfache Worte, um garantiert niemals mit Wehrdienst behelligt zu werden. Man muss sich nichtmal mit ‘nem schwer überzeugten Hauptschul-Uffz gegenseitig anschreien.
Google hilft.
“Freiheitspflichtdienst”! LOL! In Karlsruhe erklingt schon wieder schallendes Gelächter.
Echter Wehrdienst ist die eine Sache. Aber sonstige Zwangsarbeit, auch im sozialen Bereich, ist nur unter ganz streng ausgelegten Bedingungen zulässig. Dafür müssen ganz konkrete, relativ unvorhersehbare Notlagen oder Bedrohungen vorliegen. Hochwasser zum Beispiel, oder Ähnliches. Und auch dann darf nur in dem Umfang verpflichtet werden, der unbedingt notwendig ist. Sonst verstößt so eine Pflicht gegen so viele Gesetze und internationale Konventionen, dass man nicht mal anzufangen braucht, darüber nachzudenken.
Nicht einmal der tatsächlich konkrete Pflegenotstand reicht als Rechtfertigung aus. Weil er auch anders beseitigt werden könnte und Pflichtdienst unverhältnismäßig ist. Das haben wir doch alles längst zigfach in den Schubladen des Bundestages liegen.
Genau daran scheitert auch jedesmal das “Soziale Pflichtjahr” für Jugendliche, wenn mal wieder irgendein Politspinner mit seiner hehren Gesinnung protzen will und deshalb diesen Quatsch vorschlägt. Es ist schlicht gesetzeswidrig. Auch dann, wenn es alle Altersklassen treffen soll. Nicht einmal einen Pflichttag würde man je durchsetzen können. Auch diese Abgeordnete der Grünen wird da von fachkundigen Kollegen bei Bedarf schnell wieder eingenordnet werden.
Aber immerhin weiß man jetzt, wes Geistes Kind sie ist. Ist ja auch was wert …
ich gebe dir grundsätzlich Recht, nur kommt das ganze dumme Gerede über eine Pflichtzeit längst nicht nur von den Grünen. Außerdem reden wird nicht von Jugendlichen (da könnte man im Rahmen der Schulpflicht tatsächlich so etwas machen), sondern von Erwachsenen – und da ist es wie du sagst schlicht grundgesetzwidrig.
Die ganze Nummer kommt wieder vom pädagogischen Ansatz her. Dabei vergessen fast alle Beteiligten, dass wir hier über Erwachsene reden und nicht über Minderjährige. Diese über einen Zwangsdienst erziehen zu wollen, strahlt sowas was von Obrigkeitsstaat und Rechthaberei aus. Es wäre schrecklich moralisierend und auch kontraproduktiv wenn dann z.B. die ungelernte freiwillige Mitarbeit im Kindergarten zählt, aber die qualifizierte Arbeit in einer Unternehmensberatung (wobei man x-mal mehr Steuern zahlt) nicht.
Es wird einfach unterstellt, dass unbezahlte Arbeit etwas grundsätzlich gutes und staatstragendes ist – und um Umkehrschluss Erwerbsarbeit und damit das Erwirtschaften von Steuern und Sozialabgaben etwas schlechtes. Wir brauchen beim demographischen Wandel und der Wirtschaftskrise mehr sozialversicherungspflichtige Vollarbeit und nicht weniger.
Der Vorschlag mag zwar ausgewogener sein, trotzdem bin ich ganz klar dagegen, dass der Staat sich noch mehr in das Leben seiner Bürger einmischt.
Service guarantees citizenship.
Would you like to know more?
https://www.youtube.com/watch?v=3cktmS-yaxM
Wenn man sich überlegen würde, was einem im Ernstfall wichtig wäre und was man selbst beitragen könnte und wenn man von sich aus diese Fähigkeiten lernen möchte, falls man sie noch nicht hat, dann gäbe es eine konstruktive Diskussion.
Dann wäre es selbstverständlich, dass sich viel mehr Menschen zu Ersthelfern ausbilden lassen würden, dass technisch und körperlich fitte Leute wüssten, wie man Menschen bei Katastrophen birgt und dass diejenigen, die im Fall eines Angriffs zu kämpfen bereit sind, alles Notwendige dafür bereits im Frieden lernen.
Es gäbe dann auch die zweite Reihe, die diejenigen unterstützt, die ausrücken, um zu helfen, wie Essen kochen, Kinder, Pflegebedürftige und Haustiere hüten, sich um Hilfsbedürftige kümmern, Material bereitstellen, organisieren.
Das könnte man alles frühzeitig planen um zu erfahren, wer welche Aufgabe übernehmen würde.
Denn im Ernstfall wäre jeder Teil der Katastrophe und niemand könnte sich ausnehmen.
Das würde mir viel besser gefallen, als dieser nicht durchführbare Aktionismus. Bis auf Wehrdienst wären alle Ersatzmassnahmen viel zu sehr auf „billige Arbeitskraft“ statt auf Ernstfall mit Gefahr für Leib und Leben ausgelegt. Ich bin mir sicher, dass wir im Verteidigungsfall oder bei Katastrophen sehr rasch ganz anders als jetzt miteinander dastehen würden und dass Menschen in Krankenhäuser und Pflegeheime gehen und dort helfen würden, weil sie das als ihre Aufgabe sehen würden, falls medizinisches Personal in Lazarette abgezogen würde.
Zunächst muss man aber Katastrophen- Basics können. Viele können das schon und das ist gut. Wer es noch nicht kann, kann das jetzt in Ruhe regeln oder sich einen angemessenen Platz in der zweiten Reihe überlegen.
Dazu sollten Menschen meiner Meinung nach wirklich ermutigt und befähigt werden.
Ich würde das Land im “Ernstfall” mit der Familie verlassen.
Ich halte doch nicht meinen Kopf für irgendwelche testosterongesteuerten Diktatoren hin, die man politisch noch vor wenigen Jahren hofiert hat.
Man sieht es auch jetzt schon an den ukrainischen Männern, die sich einfach in Ihr Auto mit der Familie gesetzt haben uns so dem Kriegseinsatz entgangen sind. Deutschland liefert ja noch nicht mal aus und unterstützt die Fahnenflucht.
Tut mir leid…als bei einem Drohnenangriff sterbender Panzerfahrer auf dem Spz. Marder stehe ich nicht zur Verfügung.
Ist vielleicht das Ergebnis der jahrzehntelangen Indoktrination bzgl. eines pazifistischen Deutschlands, in dem man beim Sport erst kürzlich gelernt hat, die Nationalhymne zu singen.
Außerdem passt es zum Zeitgeist. Alle gegeneinander. Jeder erwartet, dass der andere sich engagiert oder ändert. Siehe LK vs. Eltern vs. Schüler vs. Politik usw…
Schuld sind immer andere…
Der Wehrdienst wäre schon viel viel früher ausgesetzt oder ganz abgeschafft worden, wenn der Zivildienst nicht als billige Arbeitskraft genutzt worden wäre.
“Bis auf Wehrdienst wären alle Ersatzmassnahmen viel zu sehr auf „billige Arbeitskraft“ statt auf Ernstfall mit Gefahr für Leib und Leben ausgelegt.”
10% der wehrpflichtigen Bevölkerung waren bis zur Aussetzung der Wehrpflicht für den ersatzdienst eingeplant und wurden auf Antrag gem. §8 KatSG für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) freigestellt. Der Dienst beinhaltete eine Verpflichtung über 10 Jahre mit einem jährlichen Arbeitsaufwand von mindestens 100 Stunden (Ffw, THW, Regieeinheiten) und 200 Stunden bei den Sanitätsorganisationen (ASB, DRK, JUH und MHD). Später kam noch die DLRG hinzu. Darüberhinaus war es möglich, den Wehrdienst beim BGS, der heutigen Bundespolizei abzuleisten.
Und die Ausbildung dieser Ersatzdientsleistenden war ganz eindeutig auf den Ernstfall – also Katastrophen im zivilen Bereich (Katastrophenschutz als Länderaufgabe) und den Verteidigungsfall (erweiterter Katastrohen-/Zivilschutz als Bundesaufgabe) – ausgerichtet. Auch während der Hochphase des Kalten Krieges war der Zivilschutz nicht ausreichend finanziert
Also bitte den Ersatzdienst nicht mit dem Zivildienst gleichsetzen.
In Hinblick auf die Verteidigungsfähigkeit – neudeutsch: Kriegstüchtigkeit – ist aus meiner Sicht folgendes anzumerken. Deutschland ist kein Frontstaat mehr sondern Etappe. Es wird siehe Litauenbrigade zukünftig Truppenteile mit Berufs- und Zeitsoldaten (m/w/d) geben, aus denen sich die kampfverbände zusammensetzen. Große Teile der Bw werden im Heimatschutz eingesetzt werden, um Nachschubwege und den Truppen- und materialtransport zu unterstützen und abzusichern. Dies wird voraussichtlich Aufgabe der Wehrpflichtigen sein, die dann im Verteidigungsfall als Reservisten in Heimatschutzregimentern dienen. Bleibt abschließend nur noch zu klären, inwieweit die Dienstpflicht sich auf alle deutschen Staatsbürger (m/w/d) erstrecken soll.