Verwunderung über Abbrecherquote (von über 30 Prozent) bei Polizei-Azubis

4

ORANIENBURG. Die Polizei in Brandenburg will in den nächsten Jahren ihr Personal deutlich aufstocken. Es hakt jedoch an einigen Stellen. Zuletzt waren etwa die Abbrecherquoten bei den Auszubildenden recht hoch. Woran liegt das?

Kehrt marsch! Foto: Polizei Berlin / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Die Polizei in Brandenburg hat in den vergangenen Jahren eine hohe Zahl an Ausbildungsabbrechern registriert. «Die Ausbildung haben in den vergangenen Semestern zumeist mehr als 30 Prozent der Auszubildenden nicht beendet», sagte ein Sprecher der Polizeihochschule in Oranienburg. Den genauen Zeitraum ließ der Sprecher offen. Auch den Bachelor-Studiengang für den Gehobenen Dienst hätten zuletzt 25 Prozent der Studierenden vorzeitig abgebrochen.

Viele Abbrecher während der Pandemie

Insbesondere während der Corona-Pandemie sei die Abbrecherquote gestiegen, führte der Sprecher aus. Er beobachte aber, wie sich die Zahlen wieder bei niedrigeren Werten einpendelten.

In diesem Jahr plant die Polizei in Brandenburg 440 neue Anwärter für den Polizeidienst einzustellen. Im April nahmen 205 ihre Ausbildung oder ihr Studium auf. Bei der Einstellungsperiode im Herbst soll erneut in etwa eine solche Zahl an Neueinstellungen erreicht werden. «Lediglich im Jahr 2023 wurde das Einstellungsziel verfehlt, was insbesondere mit einem schwächeren Einstellungsjahrgang im Frühjahr zusammenhing, dem die Auswirkungen der Pandemiefolgen noch anzumerken waren», erklärte der Sprecher.

Über die Qualität der Anwärter könne kein pauschales Urteil gefällt werden, ergänzte der Sprecher. «Es gibt immer einige, die weniger oder mehr Voraussetzungen mitbringen.» News4teachers / mit Material der dpa

Zu viele Studienabbrecher: Bundesland krempelt Lehrerausbildung um

Anzeige

Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

4 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Heinz
5 Monate zuvor

“Über die Qualität der Anwärter könne kein pauschales Urteil gefällt werden, ergänzte der Sprecher. «Es gibt immer einige, die weniger oder mehr Voraussetzungen mitbringen.»”

Wäre ja auch schlimm, wenn man die Wahrheit aussprechen würde. Meines Erachtens bringt unser Schulsystem einen immer geringer werdenden Anteil an ausbildungs- und studierfähigen jungen Menschen hervor. Die Gründe dafür sind vielschichtig, z. B.:

  • Massive Unterrichtsausfälle während der Coronazeit
  • Keine Förderangebote, um die Coronadefizite zu kompensieren
  • Politischer Druck, die Schulabschlüsse trotz massiver Defizite zu verleihen
  • Kompetenzorientierung statt Fachsystematik
  • Irrelevante Lerninhalte statt Vertiefung in MINT
  • Kein Konzept gegen Smartphonesucht
  • Abnehmende Leistungsbereitschaft in der Gesellschaft
  • Erben statt Anstregung
  • Druck ist schlecht für Kinder und Jugendliche
  • Lehrermangel, der völlig ungeeignetes Personal anzieht
  • Migration ohne ausreichende Ressourcen
  • Inklusion ohne ausreichende Ressourcen
Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Heinz

Stimme Ihnen fast vollständig zu, außer bei “Migration ohne ausreichende Ressourcen”.
Deutschland hat die Ressourcen durchaus, will sie dafür aber nicht aufwenden – wie bei vielen anderen Kindern auch 😉

Mimü
5 Monate zuvor

Polizist ist der neue Kindergärtner/Gärtner. Wenn ich sehe, welche meiner Schüler ein Berufspraktikum oder eine Ausbildung bei der Polizei machen, wundert mich das nicht. Früher hat man (nicht ich) minderbegabten Schüler/innen zu oben genannten Berufen geraten, heute ist es scheinbar die Polizei.

Andreas
5 Monate zuvor
Antwortet  Mimü

Die Polizei muss alle nehmen. Ich habe kürzlich irgendwo gelesen, dass eine Polizeischule Sozialarbeiter braucht…