Was macht Leistung in der Schule aus? Ein Talk mit Montessori-Pädagogin Elizabeth von Sobiesky (“Kinder wollen lernen”)

12

BERLIN. In einer neuen Folge des News4teachers-Podcasts „Schulschwatz! – Der Bildungstalk“ besprechen Herausgeber Andrej Priboschek und die pädagogische Leiterin des Verbands Montessori Deutschland, Elizabeth von Sobiesky, ein zentrales und aktuell mal wieder kontrovers diskutiertes Thema: Was macht Leistung in der Schule aus? Moderator und Gast sprechen über Druck – etwa durch unangekündigte Tests und einen Übergang auf die weiterführende Schule, der allein von Noten bestimmt wird – bis hin zur Frage, wie Lernen denn grundsätzlich funktioniert.

Aus dem Staatsdienst gewechselt: die Montessori-Pädagogin Elizabeth von Sobiesky. Foto: Helen Nicolai / Montessori Deutschland

Zu Beginn der Podcastfolge diskutieren Andrej Priboschek und Elizabeth von Sobiesky – die aus Bayern stammt – über die Diskussion um die bayerische Praxis der sogenannten „Exen“ (News4teachers berichtete). Das sind unangekündigte Tests, die Schüler*innen oft überraschend treffen. Von Sobiesky berichtet aus eigener Erfahrung: „Das war immer wieder für uns der Angstmoment an einem Morgen, wenn der Lehrer mit damals noch einem Exenkoffer, der Trennwände beinhaltete, ins Klassenzimmer kam und es hieß: ‚Wir schreiben eine Ex.‘“ Sie bezeichnet diese Tests rückblickend als „Folterinstrument“, mit dem zwar kurzfristig eine Art von Motivation bei den Schülerinnen und Schülern erzeugt wurde, der Lerneffekt aber aufgrund der entstandenen Stresssituation meist gering war.

Auch der Übertritt nach der vierten Klasse, also die Entscheidung über den weiteren Bildungsweg, ist in Bayern stark leistungsorientiert. Von Sobiesky kritisiert diesen frühen Druck und den Zeitpunkt der Entscheidung darüber, welche Schulform für das Kind am besten geeignet ist. Sie stellt die Frage, warum Kinder selbst nicht nach ihrer Sicht gefragt werden: „Wer fragt denn mal die Viertklässler darüber, wie sie sich fühlen in ihrem Viertklassjahr?“ Von Sobiesky kritisiert, dass beim Übertritt in Bayern ausschließlich die formale Leistung eines Kindes entscheidend sei und keine zusätzlichen Kriterien zu Rate gezogen würden.

Im Gespräch geht es auch um die Bundesjugendspiele, deren Reform deutschlandweit für Diskussionen sorgt. Für manche Kritiker ist die Abschwächung des Wettbewerbscharakters ein Verlust. Von Sobiesky begrüßt die Diskussion, weil diese grundlegende Fragen aufwirft – wie diese: Was ist überhaupt Leistung und an welchen Kriterien wird diese gemessen? Gastgeber Andrej Priboschek führt dazu aus: „Ist Leistung, wenn jetzt ein Kind 3,5 Meter weit springt? Oder ist es eine besondere Leistung, wenn ein Kind vielleicht nur 2,8 Meter springt, aber von einem ganz anderen Leistungsniveau kommt?“ Elizabeth von Sobiesky erläutert, dass es oftmals beim Begriff Leistung um einen Vergleich zwischen verschiedenen Kindern gehe. Aus ihrer Sicht muss Leistung aber individuell gemessen werden. Gleiwohl müssten auch gesellschaftliche Rollenerwartungen erfüllt werden, so von Sobiesky.

„Jedes Kind möchte arbeiten, zeigen, was es kann, sich entwickeln, größer werden und damit natürlich immer wieder auch über sich hinauswachsen“

Ein zentraler Aspekt der Podcastfolge ist der Kontrast zwischen einem standardisierten Leistungsbegriff und dem individuellen Blick auf Kinder. „In jedem Kind ist ein gewisses Potenzial angelegt und dieses Potenzial gilt es durch Umgebung, zu dem auch die Pädagoginnen und Pädagogen gehören, zu unterstützen und zu fördern“, erklärt Elizabeth von Sobiesky. Kinder wollen lernen, so ihr Credo: „Jedes Kind möchte arbeiten, zeigen, was es kann, sich entwickeln, größer werden und damit natürlich immer wieder auch über sich hinauswachsen.“

Gleichzeitig warnt sie vor der möglicherweise kontraproduktiven Wirkung von äußeren Bewertungen: „Diese intrinsische Motivation geht verloren, wenn ich immer von außen höre, dass das, was ich tue, nicht reicht und nicht angemessen ist an einer Norm, die mir von außen festgelegt wurde.“

Andrej Priboschek und Elizabeth von Sobiesky diskutieren schließlich auch über Pflicht und Motivation im Lernprozess. Muss man Kinder mitunter zum Lernen zwingen? Von Sobiesky plädiert für ein breiteres Verständnis von Lernen als einem reinen Wissenserwerb (wodurch sich Zwang praktisch erledigt): „Wichtige Inhalte, um das Leben zu bestreiten, können kognitive Wissensinhalte sein – Dinge über Geschichte zu wissen und über Biologie und über Physik. Es kann aber auch bedeuten: ‚Ich habe gelernt, wie ich mit Menschen umgehe‘, oder: ‚Ich habe gelernt, wie ich mich selber organisiere.‘“ Und das geht dann übers Pauken hinaus.

Infolge der Diskussion stellt Andrej Priboschek die Frage, ob individuelles Interesse eines Jugendlichen – etwa der Wunsch, Gamingweltmeister zu werden – schulische Grundlagenkenntnisse wie das kleine Einmaleins obsolet machen dürfe. Elizabeth von Sobiesky antwortet differenziert: „Grundsätzlich glaube ich schon, dass wir auch als Menschen nicht unbedingt darüber urteilen sollten, ob der Gamingweltmeister vielleicht nichts kann, weil der Gamingweltmeister hat ja offensichtlich dann auch etwas gelernt, nämlich Experte in seinem Gebiet zu sein.“

Gleichzeitig betont sie allerdings: „Das kleine Einmaleins sollte vorhanden sein. Wenn ich das Einmaleins in mathematischem Verständnis nicht verstanden habe, dann kann ich auch nicht darauf aufbauen und höhere Dinge der Mathematik dann oft nicht verstehen.“

Im weiteren Verlauf des Gesprächs geht es um die Rolle von Noten und Feedback. Elizabeth von Sobiesky stellt klar, dass Noten grundsätzlich eine Daseinsberechtigung haben. Noten seien eine Kommunikationsgrundlage, auf deren Basis man sich austauschen kann, erläutert von Sobiesky. Sie kritisiert jedoch: „Wenn aber eine Note ein K.-o.-Kriterium für etwas ist, dann ist es eben kein Prozessorientierungsgedanke, sondern nur ein Produktgedanke und ein Produktgedanke bringt mir nicht viel.“

Stattdessen hebt sie das Prinzip der „materialimmanenten Lernkontrolle“ in der Montessori-Pädagogik hervor, durch das Kinder selbstständig ihren Kenntnisstand überprüfen können, denn Lernen muss aus ihrer Sicht als kontinuierlicher Prozess verstanden werden: „Ich lerne, mich selber einzuschätzen. Und ich lerne zu sehen, was es bedeutet, wenn ich so und so viel Arbeit in etwas gesteckt habe“, erläutert Elizabeth von Sobiesky.

Auf die Frage, ob Schülerinnen und Schüler in Montessori-Einrichtungen völlig frei in der Wahl ihrer Lerninhalte seien, erklärt Elizabeth von Sobiesky, dass die dort verwendeten Materialien aufeinander aufbauen und Lehrer*innen entsprechende Impulse setzen würden: „Dann schubse ich natürlich ein bisschen an. Und ich mache ein Angebot: ‘Wollen wir uns das zusammen angucken?’ Und das heißt aber nicht, dass ich einen Druck ausübe auf das Kind.“

Widersetzt sich ein Kind wiederholt diesen Impulsen, betont von Sobiesky, müsse man als Lehrkraft immer wieder neue Impulse geben und das Kind ermutigen, das betreffende Lernmaterial auszuprobieren. Gegebenenfalls müsse die Lehrkraft herausfinden, warum das Kind das angebotene Material verweigert. Vielleicht spielen familiäre Gründe eine Rolle. Es gehe darum, die Umgebung so zu gestalten, dass das Kind sich in seinem Lernprozess weiterentwickeln kann und die Lehrkraft mit dem Kind in einen Austausch tritt.

„Es steht und fällt meiner Meinung nach alles mit der Haltung und der Umgebung, in der ich mich in diesem Schulkonstrukt befinde“

Auch die Frage, ob gute Noten nicht Anreiz für mehr Lerneifer sein könnten, greift das Gespräch auf. Elizabeth von Sobiesky entgegnet: „Kinder zeigen ja trotzdem, was sie getan haben. Sie können zum Beispiel jetzt ihren Freunden aus der Klasse erklären, wie das Material funktioniert und man kann dann gemeinsam weiterlernen.“

Als Lehrkraft mit Erfahrung an staatlichen Gymnasien und Montessori-Schulen stellt Elizabeth von Sobiesky deutliche Unterschiede in den Ansätzen fest: In Montessori-Einrichtungen seien ihr weniger ängstliche Kinder begegnet als an staatlichen Schulen. Kinder in Montessori-Einrichtungen würden zudem ihrer eigenen Einschätzung vertrauen.

In Bezug auf klassische Leistungserhebungen sagt sie: „Exen könnten das Instrument der Wahl sein, wenn sie angekündigt wären oder wenn sie so vorbereitet sind, dass sie am Ende des Tages ein Ergebnis abbilden, bei dem theoretisch jeder die Möglichkeit hätte, eine gute Note zu erreichen.“ Wichtig ist Elizabeth von Sobiesky neben Vorbereitung und Durchführung von Tests vor allem deren Nachbereitung. Dabei geht es Ihrer Meinung nach um die adäquate Förderung von Kindern, je nachdem, wie sie in einem Test abgeschnitten haben. An vielen Schulen fehlt aus ihrer Sicht die Kapazität für eine solche individuelle Förderung.

Zum Schluss zieht Elizabeth von Sobiesky ein Fazit über den Umgang mit Leistung in beiden Schulsystemen: „Es steht und fällt meiner Meinung nach alles mit der Haltung und der Umgebung, in der ich mich in diesem Schulkonstrukt befinde und mit der Haltung eines Pädagogen darüber, woran ich Kinder messe.“ News4teachers

Über das Thema Leistung hat News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek auch schon mit der NRW-Landeschefin des Philologenverbands Sabine Mistler gesprochen – hier geht es hin.

Hier geht es zu weiteren Folgen der News4teachers-Podcasts:

Den Podcast finden Sie auch auf

 

 

„Scheitern ist durchaus ein wichtiger Aspekt”: Was macht Leistung in der Schule aus? Ein Talk mit Philologen-Chefin Mistler

Anzeige

Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

12 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor

Erst dachte ich, oh, jetzt kommt schwafel, schwafel…..aber nach der Lektüre finde ich viele Aussagen und Meinungen sehr bodenständig….Danke!

Achin
4 Monate zuvor

Wenn die obige Aussage “Kinder wollen lernen” tatsächlich gilt, dann steht als weißer Elefant im virtuellen Raum dieses Fachmagazins eine Frage:

Warum behalten sich die Schulen, die sich im privaten Verband “Montessori Deutschland” organisieren, ausdrücklich vor, Kinder und deren Eltern abzulehnen, die ihre Montessori-Schule besuchen wollen, obwohl diese dann doch auch “lernen wollen”?

Das Privileg der Eltern- und Kinderwahl besitzen staatliche Schulen nicht. Ich würde mir einen umfassenderen und redlicheren Fachdiskurs wünschen.

Katze
4 Monate zuvor

“Exen (unangekündigte Leistungstests), die überfallartig als Folterinstrumente auf Schüler niederkommen”
Oh, mein Gott – was für eine Formulierung. Definition “Folter”???

Bleibt zu hoffen, dass AMNESTY INTERNATIONAL auch endlich gegen die letzten institutionellen Folterknechte an deutschen Schulen vorgeht, die immer noch glauben es läge in ihrer pädagogischen Verantwortung im Kampf gegegen Häppchenlernen, Tageskönnen und Schubladenwissen wohlmeinend und zur Förderung der kognitiven und emotionalen Leistungsfähigkeit ihrer SuS (also der Folteropfer) auch mal einen unangekündigten Test wagen zu dürfen.

DieHoffnungstirbtzuletzt
4 Monate zuvor
Antwortet  Katze

Freut mich für Sie, wenn Ihre Kinder die Prüfungskultur am Gymnasium (Bayern?) nicht so erleben. Mein Sohn ist in der 10. Klasse und es ist komplett Lehrerabhängig wie viel Druck über Ausfragen und Extemporale ausgeübt wird. Bei einer sehr überschaubaren Anzahl von Noten hat hier der Lehrer relativ viel Macht. Elternproteste werden mit einem Lächeln und jetzt erst recht Aktionen beantwortet. Montag Schule von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr plus An- und Abreise. Protest zu einer Ex am Dienstag….Reaktionen => die nächsten drei angesagten Proben finden alle am Dienstag statt. Wir sind echt froh, wenn mein Sohn nach der 10. Klasse auf die FOS wechselt. Ich bin sehr gerne bis zur 13. Klasse ins Gymnasium gegangen. Da hat sich schon etwas verändert… deshalb wäre hier weniger Sarkasmus schön gewesen. Grüße aus Bayern

PaPo
4 Monate zuvor

“Sie bezeichnet diese Tests rückblickend als ‘Folterinstrument’, mit dem zwar kurzfristig eine Art von Motivation bei den Schülerinnen und Schülern erzeugt wurde,”
… und man weiß, aus welcher Richtung der Wind weht.
Wie soll man das bitte ernst nehmen?

“Von Sobiesky kritisiert, dass beim Übertritt in Bayern ausschließlich die formale Leistung eines Kindes entscheidend sei und keine zusätzlichen Kriterien zu Rate gezogen würden.”
DIe “formale Leistung” an Zeitpunkt x als kumulatives Resultat vierjährigen Lernens ist nunmal der verlässlichste Indikator für gegenwärtige resp. Prädiktor für künftige entsprechende Leistungsfähigkeit, -bereitschaft und -demonstration der Schüler.
Leistungsbasierte Selektion und Allokation sind zentrale Funktionen von Schule Nach Helmut Fend gehen “beide Funktionen […] theoretisch eng mit der Qualifikationsfunktion einher: Schulen tragen dazu bei, die Heranwachsenden im Verlauf ihres Qualifikationsprozesses durch schulische Auswahlprozesse (Selektion) auf unterschiedliche soziale Positionen zu verteilen (Allokation). Die Selektionsfunktion von Schule findet in Deutschland ihren äußeren Ausdruck in der Mehrgliedrigkeit des Schulsystems, mit der eine frühe Entscheidung über die generelle Zulassung der Schülerinnen und Schüler zu einzelnen Bildungswegen und Institutionen verbunden ist […]. Die Selektion wird über die Bewertung und Benotung von individuellen Schülerleistungen vorgenommen. Lehrkräfte erteilen in Abhängigkeit von ihnen vorgegebenen Kriterien mit Zensuren und Zeugnissen symbolische Gratifikationen, die in Schullaufbahnen und Schulabschlüssen mit unterschiedlichem realem Wert einmünden” (https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-43348-2_6).
Was soll es diesbzgl. bringen, Kinder u./o. deren Eltern “nach ihrer Sicht” zu fragen?

“Elizabeth von Sobiesky erläutert, dass es oftmals beim Begriff Leistung um einen Vergleich zwischen verschiedenen Kindern gehe. Aus ihrer Sicht muss Leistung aber individuell gemessen werden. […] ‘Wenn aber eine Note ein K.-o.-Kriterium für etwas ist, dann ist es eben kein Prozessorientierungsgedanke, sondern nur ein Produktgedanke und ein Produktgedanke bringt mir nicht viel.'”
Kann man machen… dientals zusätzliches Maß sicherlich der Potenzialentfaltung des einzelnen Schülers, dient allerdings nicht der Qualifikations-, Selektions- und Allokationsfunktion von Schule. Schule hat eine gesamtgesellschaftliche Funktion.
Wenn Schüler A den Mathestoff ein Jahr nach der Arbeit endlich verstanden hat, damals aber in der Klassenarbeit durchgefallen ist, Schüler B aber denselben Stoff in derselben Klassenarbeit damals auf Anhieb bewältigte, dann sind das nicht die gleichen Leistungen. Sicherlich, letztlich ist wichtig, was am Ende der Schullaufbahn rauskommt, aber man muss ja nicht so tun, als könne jeder alles und hätte nicht jeder seine Grenzen.

Stromdoktor
4 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“…dient allerdings nicht der Qualifikations-, Selektions- und Allokationsfunktion von Schule. Schule hat eine gesamtgesellschaftliche Funktion.”

Frage ist hier, wann man selektiert und ob wir uns eine frühzeitige Selektion als Gesellschaft leisten können bzw. ob der Nutzen hier wirklich größer ist. Ihnen kann es offensichtlich nicht schnell genug gehen – haben Sie schon mehrfach skizziert.

“Wenn Schüler A den Mathestoff ein Jahr nach der Arbeit endlich verstanden hat, damals aber in der Klassenarbeit durchgefallen ist, Schüler B aber denselben Stoff in derselben Klassenarbeit damals auf Anhieb bewältigte, dann sind das nicht die gleichen Leistungen.”

Und dabei legen Sie immer fleißig zu Grunde, dass Lehrer alle gleiche (überragende didaktische) Fähigkeiten beim Unterrichten haben und stets voll motiviert im Rahmen einer Bildungspartnerschaft agieren.

Schule ist dabei niemals dysfunktional. Optimale Lernbedingungen für Schüler bei zeitgleichem Lehrkräftemangel und miserablen Arbeitsbedingungen!?

IHRE einseitige und abfällige Sichtweise ist ein Armutszeugnis für Ihren eigenen wissenschaftlichen Anspruch, komplexe Sachverhalte zu bewerten.

PaPo
4 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Sie schreiben, wie immer, selbstzweckhaften Quatsch.
Ihr letzter Satz gilt Ihnen dabei selbst, abzügl. irgendeines wissenschaftl. Anspruchs.

PaPo
4 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ihr mittlerweile seit Jahren(!) quasi ausschl. ‘Beitrag’ in diesem Forum sind Ihre so verzweifelten wie erfolglosen Versuche, mich infolge Ihrer enormen kognitiven Dissonanz, weil ich Ihre Fehl- und Falschinformationen, roten Heringe und Ihre grauenerregenden ‘Haltungen’ regelmäßig komplett desavouierte (prominenterweise z.B., dass Sie infolge persönlicher Gründe Schüler, Lehrer und Co. ohne jeden Schutz auf dem Zenit der Pandemie in die Schulen hezwungen wissen wollten), mit eben jenen Mitteln irgendwie ad hominem anzugehen, was jedes einzlene Mal in einer digitalen Watschn für Sie endet. Ich nenne das Masochismus.
Und auch hier bieten Sie wieder lediglich Fehl- und Falschinformationen und Unsinn ad hominem, keinerlei Argumente. Und Sie sind auch nicht Advokat der Schüler oder der Elternschaft, denn zu abstrus sind Ihre ‘Haltungen’ hier, z.B. Ihre Tochter auf eine Privatschule zu entsenden, weil auf der öffentlichen Schule vermeintl. zu viele Schüler mit Mirgrationshintergrund beschult werden (auch Eltern mit Migrationshintergund gehören zur Elternschaft, deren Sprachrohr sind Sie schonmal nicht), abstruserweise zu fantasieren, es sei “menschenverachend und despektierlich” anzuehmen, dass Eltern regelmäßig die relativ beste Schulbidung für ihre Kinder haben wollen, oder dass Sie meinen, der Staat müsste alle Ihrer persönlichen Opportunitätskosten, die Sie infolge Ihrer Lebensentscheidungen haben, armortisieren – etc.

“Frage ist hier, wann man selektiert und ob wir uns eine frühzeitige Selektion als Gesellschaft leisten können bzw. ob der Nutzen hier wirklich größer ist.”
Sie stellen hier eine Pseudofrage, ohne jede Fundierung. Wo ist das Argument? Sie schwingen den digitalen Zeigefinger in vermeintl. mahnender Absicht (um Ihrem abwegigen Kommentar überhaupt irgendwie den Anschein von Inhaltlichkeit zu geben),, elaborieren aber in keiner Weise, welches Problem konkret bestehen könnte. Damit ist Ihre Frage wertlos.

“Ihnen kann es offensichtlich nicht schnell genug gehen – haben Sie schon mehrfach skizziert.”
Und Ihr zweiter Satz ist dann auch schon die erwähnte (bestenfalls) Falsch- und Fehlinformation. Wo und wie soll ich das “mehrfach skizziert” haben? Eben, das ist nicht der Fall. Insofern Sie ja jeden meiner Beiträge hier mit Argusaugen verfolgen, wissen Sie natürlich, dass ich bereits mehrfach erwähnte, dass ich theoretisch relativ unentschieden bin, ob eine vier- oder u.U. eine sechsjährige Grundschule angemessener ist. Mir fehlen jedoch die (empirischen) Argumente für die sechsjährige Variante, einerseits lehrt zudem die Erfahrung, dass man die auch künftige Leistungsfähigkeit, -bereitschaft und -demonstration i.d.R. durchaus nach vier Jahren Grundschule beurteilen kann, andererseits ist ein entsprechender Systemumbruch von vier auf sechs jahre mit entsprechenden Kosten verbunden, die man nicht ‘auf gut Glück’ zahlt.

“Und dabei legen Sie immer fleißig zu Grunde, dass Lehrer alle gleiche (überragende didaktische) Fähigkeiten beim Unterrichten haben und stets voll motiviert im Rahmen einer Bildungspartnerschaft agieren. Schule ist dabei niemals dysfunktional. “
Wo mache ich das? Umgekehrt wird übrigens ein Schuh draus, der Ihnen formidabel passt: Sie sind immer fleissig bemüht, Lehrern im Gros entsprechende Fähigkeitenetc. abzusprechen. Und Schule ist Ihnen quasi immer dysfunktional (und sei es, weil zu viele Schüler mit Migrationshintergrund dort beschult werden).
Insg. mal wieder ausschl. Ihre Strohmönner. Und ich unterlasse es jetzt einfach Ihren Unsinn von “Bildungspartnerschaft” (*lol*) zu dekonstruieren.

“IHRE einseitige und abfällige Sichtweise ist ein Armutszeugnis für Ihren eigenen wissenschaftlichen Anspruch, komplexe Sachverhalte zu bewerten.”
Aaah… Projektion par excellence. Außer das mit dem wissenschaftl. Anspruch, den haben Sie nicht.
Und da ist ja auch wieder dieser Unsinn mit “abfällige Sichtweise” – werden Sie wohl ähnlich begründen können, wie Ihren Unsinn mit “menschenverachend und despektierlich” (s.o.), gell? 😉

Lera
4 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

“Frage ist hier, wann man selektiert”

Stimmt, ich finde nach Klasse 4 auch zu spät, da haben sich die künftigen GY-Schüler schon mindestens 2 Jahre sehr gelangweilt und mussten, statt anständige Instruktion zu bekommen, Asi-TV live durchleiden.

Aber Hauptsache, es sitzen alle mit einem Lehrer in einem Raum, das ist ja sooo inklusiv – und kostengünstig.

Stromdoktor
4 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Wen meinen Sie konkret bzw. von wem werden die zukünftigen “GY-Schüler” ausgebremst?

Sozial abgehängte Kinder und / oder Kinder mit besonderen Bedürfnissen??

Ausgrenzen zum “Schutz” zukünftiger Leistungsträger!?

Ich darf Ihnen aus eigener Erfahrung mitteilen, dass es auch anders geht könnte…

Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie mit Ihrem Wertesystem niemals auf die Unterstützung anderer angewiesen sein werden.

Lera
4 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Sie nennen es Ausgrenzen, ich nenne es bedarfsgerechte Förderung durch äußere Differenzierung.

PaPo
4 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Eben.

Aber bei Begriffen wie “Ausgrenzen” quillt die Ideologie / der Bias ja bereits aus jedem Buchstaben, was soll man da erwarten?