“Bildungskriminell”: Wie die „Bild“-Chefredakteurin gegen Migranten (und Kultusminister) hetzt

47

BERLIN. „Bildungskriminell“ – so bezeichnet die „Bild“-Chefredakteurin ernsthaft Kultusministerinnen und -minister. Ihr Vorwurf: zu viele Migrantenkinder in Schulklassen. Wer hier wirklich verantwortungslos agiert, ist eine andere. Ein Kommentar von News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek.

“Die Schulen werden mit den Herausforderungen allein gelassen”: News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek

„Bild“-Chefredakteurin Marion Horn nennt Kultusministerinnen und Kultusminister in Deutschland – und zwar alle, die Schulen in westdeutschen Großstädten zu verantworten haben – „bildungskriminell“. Alle anderen Andersdenkenden gleich mit. Und zwar deshalb, weil sie (wie in allen westdeutschen Großstädten nunmal aufgrund der Bevölkerungsstruktur unumgänglich) „immer noch Schulklassen mit mehr als der Hälfte Migrantenkinder dulden“. Damit greift sie in die Debatte um einen Vorstoß von Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) ein (News4teachers berichtete).

Horn fordert in einem prominent platzierten Kommentar eine „Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund, damit Klassen nicht kippen und dann alle verlieren“. 30 bis 40 Prozent schweben der Redaktionsleiterin, die laut „Wikipedia“ von eigenen Mitarbeitenden im persönlichen Umgang als „im Ton vergreifend“, „prollig“ und „übergriffig“ beschrieben wird, vor das würden „Experten“ (welche?) alsVerträglichkeits-Obergrenze“ definieren.

Ein paar Fakten: Rund 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutschland haben einen Migrationshintergrund – im Ruhrgebiet wesentlich mehr als in Ostdeutschland. Um auf eine Höchstgrenze von 30 Prozent in Gelsenkirchen zu kommen, müssten also Familien beispielsweise nach Bautzen zwangsumgesiedelt werden. Mit welchem Recht? Gut die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland sind Deutsche – und zwar keine Deutsche zweiter Klasse. Sie haben dieselben Rechte wie alle anderen deutschen Staatsbürger. Und die sind im Grundgesetz verbürgt, darunter (Artikel 11): „Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet.“ Heißt: Sie können leben, wo immer sie möchten.

“Dass sich ausgerechnet die ‘Bild’-Chefredakteurin zur Kämpferin für ein besseres Bildungssystem macht, entbehrt nicht unfreiwilliger Komik”

Horn mischt, wie mittlerweile üblich im zunehmend rechtspopulistischen (rechtsextremen?) Hause Springer, in ihrem Kommentar alle Stereotype gegenüber Migranten zusammen, bis eine giftige, fremdenfeindliche Suppe daraus geworden ist: Islamismus („Islam ist hier der Chef“), vermeintliche oder tatsächliche Bildungslücken („Kinder wissen nicht, was ein Bach ist“ – hä?), PISA, Unternehmensklagen über fehlende Ausbildungsreife, Sprachprobleme.

Fast schon lustig – Horn beteuert dabei: „Es geht nicht darum, Kinder auszusortieren, sondern darum, endlich die Voraussetzungen zu schaffen, damit alle Kinder lernen können.“ Um im nächsten Satz ebendas zu fordern: auszusortieren. „Einschulungen ohne ausreichende Deutschkenntnisse darf es nicht mehr geben.“ Kein Wort dazu, dass bis heute Sprachförderung in deutschen Kitas und Schulen allenfalls sporadisch geschieht, wie unlängst erst die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK festgehalten hat. Kein Wort darüber, was denn mit Kindern passieren soll, die dann nicht eingeschult werden dürfen – oder die der Migrantenquote zum Opfer fallen. Die populistische Lösung (die übrigens ursprünglich von der AfD stammt) lautet einfach nur: weg.

Screenshot aus Bild.de.

Horn meint mit Blick auf ihre Umverteilungsfantasien: „Wer einen besseren Vorschlag hat, soll sich gern melden.“ Hätte ich, sogar mehrere: mit systematischer Sprachförderung flächendeckend bereits in der Kita beginnen und die dann in der Grundschule weiterführen, digitale Lernprogramme zur Sprach- und Leseförderung (deren Wirksamkeit unlängst erst in einer Studie bestätigt wurde) zielgerichtet einsetzen, Kitas und Schulen personell und multiprofessionell deutlich besser ausstatten, die Migrantenquote in den Lehrerkollegien mittels gezielter Anwerbung deutlich erhöhen, um mehr Bildungsvorbilder für Kinder aus eingewanderten Familien zu haben, kurzum: Deutschland nach über fünf Jahrzehnten endlich als Einwanderungsland anerkennen – und das Bildungssystem auf die damit verbundenen Herausforderungen einstellen!

Dass sich ausgerechnet die „Bild“-Chefredakteurin zur Kämpferin für bessere Bildung macht, entbehrt nicht unfreiwilliger Komik: Die ehemalige Leiterin des Erotikmagazins „Das neue Wochenend“ und der Frauenzeitschrift „Fritz“ – nicht gerade intellektuelle Leuchttürme in der deutschen Medienlandschaft – steht für einen Verlag, der immer wieder gegen politisch unliebsame Wissenschaftler wie den Virologen Prof. Christian Drosten und gegen wirtschaftlich unbequeme Erkenntnisse wie die Klimakrise (Verlagschef Mathias Döpfner: „Ich bin sehr für den Klimawandel“) mobil macht. Ein Aufruf des US-Milliardärs Elon Musk zur Wahl der AfD im Vorfeld der Bundestagswahl in der „Welt“ passt ins Bild: Hass und Hetze gehören zum Geschäftsmodell. Ich würde sagen – um in der Diktion von Frau Horn zu bleiben: Das ist „medienkriminell“. Leider jetzt auch in der Bildung. News4teachers 

“Ich bin sehr für den Klimawandel”: Was die Affäre Döpfner mit der Bildung in Deutschland zu tun hat

Anzeige

Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

47 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
dickebank
3 Monate zuvor

Nach dem Compact-Urteil weiss die BLÖD-Zeitung doch, dass sie sich straffrei weiter nach rechts orientieren kann, um den wachsenden Wählergruppen der Blauen entgegen zu kommen. Auf die sinkenden Verkaufszahlen muss die Chefredaktion halt reagieren.

Bleibt die Frage offen, ob die Quote nur für die Klassenzimmer oder auch für die Lehrerzimmer gelten soll.

Ratloser
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

So wurde aus dem Schuss ins Blaue ein Schuss in den Ofen!

unverzagte
3 Monate zuvor

“Medienkriminell” passt : “BLÖD” bleibt seiner Leserschaft eben zuverlässig treu &doof – dass die sich für gar nichts zu schade sind, ist seit nunmehr über 50 Jahren bekannt.

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Was ist daran kriminell (im juristischen Sinne)? Populistisch oder krawallig finde ich passender.

AvL
3 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Das ist eben Ihre Meinung.

Wombatlover
3 Monate zuvor

Ich kann die Diskussion um DIE Migranten einfach nicht mehr hören. Es gibt nicht DIE Migranten, so wie es eben auch nicht DIE Deutschen gibt.
Ich fände allerdings den Ansatz, nicht zu viele Kinder mit besonderem Förderbedarf in einer Klasse zu konzentrieren richtig, völlig unabhängig vom persönlichen Hintergrund.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Wombatlover

Dann definieren Sie doch einmal bundeseinheitlich den Begriff “Migrant”.

Solange hier in NRW – abweichend von anderen Bundesländern – jeder Schüler, der im Ausland geboren worden ist oder Kinder mit einem im Ausland geborenen Elternteil als Migrant gezählt wird, wird man die Quote nicht-deutscher SuS in weiten Teilen von NRW nicht unter die 40%-Marke drücken können. Der Anteil der hier in NRW lebenden Kinder mit “Migrationshintergrund” liegt bei ca. 42% eines Geburtsjahrganges.

Im Ruhrgebiet wird die Quote im übrigen durch eine signifikant hohe Anzahl von EU-Bürgern aus Südost-Europa deutlich beeinflusst.

unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Dann müsste man wohl oder übel nach Herkunftsregion trennen.Hat Dänemark bezogen auf die Wirtschaftsleistung mal gemacht. War echt übel.

unverzagte
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Sie definieren dann bitte im Gegenzug “Deutsche*r” und zwar nur die bestimmten. Und wehe, irgendwer findet sich darin nicht wieder.
Ich teile das Missfallen von Wombatlover, mich nerven diese leichtfertigen Verallgemeinerungen ebenfalls extrem.Ging ihr/ihm vermutlich auch weniger um Quantitäten als vielmehr um qualitativere Aussagen.

Wombatlover
3 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Das stimmt. Wenn man darauf schaut, dass Klassen nicht durch zu viele Kinder mit Förderbedarf überfordert werden, ist es vollkommen egal, wie ich “Migrant” definiere. Der Geburtsort von Kindern, ihren Eltern oder Großeltern stellt alleine gar kein Problem dar. Die Einstellung von Eltern und Großeltern gegenüber Bildung und Zukunft spielt hingegen eine sehr große Rolle – und das unabhängig vom Geburtsort.

Walter
3 Monate zuvor

Man kann mit schückenden Worten auch den Kampf für ein besseres Bildungssystem aufnehmen. Gewonnen wird dieser Kampf aber erst mit Geld, was in die Hände genommen und eingesetzt wird und das dann noch „unabhängig – überparteilich“, also “Bild Dir Deine Meinung”.

Alx
3 Monate zuvor

Die Bild ist wie immer populistisch aber die Forderung kommt ja unter anderem auch aus der Politik.

Realo
3 Monate zuvor

Man kann darüber diskutieren, ob eine „Migrantenquote“ in der Grundschule umsetzbar wäre, z.B. wegen der Schulwege und Zuteilung der Schüler.
Im Kern aber haben die Damen Prien und Horn recht. Eine Integration kann nicht gelingen, wenn die sich zu integrierende Gruppe zu groß ist.
Und nein, das ist nicht rassistisch. Kann man auch bei den deutschen Enklaven im Ausland beobachten.
Und doch, Bildungserfolg hat mit Integration zu tun. Sprache ist der Schlüssel zu Bildung und Integration. Alles bedingt sich und kann nicht einzeln betrachtet werden.

Jonas
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sprachförderbedürftige Kinder sind nunmal in ziemlich allen Fällen Migrantenkinder. Dass Kinder aus deutschen Familien sprachförderbedürftig sind, mag es natürlich geben, ist aber nicht die Regel. Man muss Probleme nunmal auch benennen und erkennen wollen, ohne ideologische Bahnschranken vor dem Gesicht. Ansonsten wird sich auch nichts ändern. Die Idee einer Quote ist grundsätzlich nicht schlecht, scheitert aber in vielen Stadtteilen schon an der großen Menge von Kindern mit Migrationshintergrund. Ob man dann die Kinder auf die gut gesitteten Schulen im grün wählenden Speckgürtel verteilt, wage ich zu bezweifeln.

unverzagte
3 Monate zuvor
Antwortet  Jonas

Das mag in Ihrem Schukosmos ja vielleicht so sein, aber seien Sie sicher, dass wir in der Sprachförderung jede Menge (sic!) deutschsprachig sozialisierte Kinder haben: Lese – und Rechtschreibprobleme kennen keine Grenzen.

unverzagte
3 Monate zuvor
Antwortet  Jonas

Verwechseln Sie eventuell die allgemeine Sprachförderung mit DaZ, DaF ?

AvL
3 Monate zuvor
Antwortet  Jonas

“Sprachförderbedürftige Kinder sind nun mal in ziemlich allen Fällen Migrantenkinder,” schreiben Sie. Diese These muss man verwerfen, denn es sind auch Kinder mit auditiven Wahrnehmungsstörungen betroffen sowie vernachlässigte Kinder aus prekären sozialen Verhältnissen betroffen. Und diese Liste lässt sich noch fortführen. Mein Fazit : Bevor Sie Kinder mit einem Migrationshintergund in der ersten Generation alleine als Ursache festlegen, da sollten Sie einmal sich fachlich belesen.

Cordula
3 Monate zuvor
Antwortet  Realo

Realo, Sie sind kurz davor, es zu verstehen. Sie sprechen ja schon über das richtige Kriterium: Sprache.
Mein Schüler Mehmet (in Deutschland geboren, spricht fließend deutsch, macht einen super Job) und viele andere in meiner Klasse haben Migrationshintergrund, sind aber integriert. Diejenigen, die nicht integriert sind in der Klasse sind die, die die Sprache nicht sprechen. Also: Migrationshintergrund Migrationshintergrund sein lassen und über Sprache sprechen! Dann können wir uns gerne unterhalten.

unverzagte
3 Monate zuvor
Antwortet  Cordula

Chapeau, danke.

Realo
3 Monate zuvor
Antwortet  Cordula

Sie haben nicht das Gefühl, dass (global gesehen) Migrationshintergrund und Sprache etwas miteinander zu tun haben und dass der Spracherwerb vorwiegend im sozialen Kontext und nicht so sehr im Unterricht stattfindet?

Cordula
3 Monate zuvor
Antwortet  Realo

Es geht mir hier nicht um Gefühle. Was ist das überhaupt für ein Ansatz? Warum nennen Sie sich Realo und nicht Emotionalo?

Wenn wir die Sache realistisch betrachten, gibt es natürlich eine Korrelation zwischen Migrationshintergrund und Sprachfähigkeit. Der einfach denkende Mensch hört jetzt auf. Der (latent) rassistische auch. Ich weiß nicht, zu welcher Sorte sie gehören.
Realistisch ist auch, wenn die Bedingungsfaktoren für die Teilnahmefähigkeit am Unterricht präzise beschrieben werden. Als einfaches Beispiel für Sie: Mehmet spricht super deutsch. Er ist in der Lage, den Inhalt aus komplexen Satzstrukturen zu verstehen oder selbst komplexe Sätze zu bilden. Peter fällt es schwer, Kausalzusammenhänge zu verstehen.
Für beide Beispiele habe ich im Berufskolleg sehr viele Beispiele. Warum sollte ich also vom Migrationshintergrund sprechen, wenn Sprache doch das deutlich präzisere Kriterium ist?

Realo
3 Monate zuvor
Antwortet  Cordula

Liebe Cordula, ich habe auch meine Mehmets, sowohl beruflich als auch ehrenamtlich. Meine Mehmets kommen auch nicht nur aus der Türkei sondern auch aus Afghanistan, Syrien, Irak und dem Iran. Aufgewachsen bin ich selbst mit Flüchtlingen aus dem damaligen Jugoslawien. Also behaupte ich jetzt einfach mal kein latenter Rassist zu sein.

Ihr Ansatz könnte theoretisch funktionieren und wäre moralisch richtig. Tut es meiner Erfahrung nach aber aus folgenden Gründen nicht:

Es gibt nicht genügend Ressourcen. Wo wollen Sie denn das ganze Personal für eine wirklich flächendeckende Sprachförderung hernehmen?

Sobald die Kinder einer größeren Gruppe mit einer gemeinsamen fremden Muttersprache angehören, wird die auch vorwiegend gesprochen.

Viele Eltern sehen die Notwendigkeit nicht selbst Deutsch zu lernen, sprechen die Sprache auch nicht im ihrem sozialen und familiären Umfeld.

Hinzukommt dass viele aus genannten Ländern eher einer sozialen Schicht angehören, in der Bildung nicht die große Rolle spielt und die Kinder oftmals sich selbst und ihrem Smartphone überlassen werden.

Priens Ansatz ist nicht fair. Aber so ist die Welt nunmal. Sie ist nicht fair.

Wir versuchen jeden für einzelne unfairen aber pragmatischen Ansatz im Keim zu ersticken. Wir verlieren uns im Klein Klein und helfen dann dadurch im Ende niemandem. Das sieht man ja an den Parallelgesellschaften.

Cordula
3 Monate zuvor
Antwortet  Realo

Lieber Realo,
nach ihren Ausführung gehe ich dann davon aus, dass Sie zur einfach denkenden Sorte Mensch gehören. Kleiner Spaß! Obwohl die „Begründung“ „ich kenne Migranten und bin mit einigen groß geworden“ sich schon arg an der Oberfläche bewegt. Das sollte aber nicht das Thema sein. Ich kenne sie nicht und gehe erstmal davon aus, dass sie ein lieber und netter Mensch sind.

Ich teile ihre Beobachtung, dass wir uns zum Teil im Klein Klein verlieren.
Ich widerspreche aber vielen anderen Aussagen.
Denken wir Priens Vorschlag doch mal zu Ende.
Wenn es eine Obergrenze für Migranten in der Schule geben soll, führt das zwangsläufig dazu, dass Kinder und Jugendliche entweder weitere Schulwege haben (weitere, nicht lernförderliche Benachteiligung) , oder zwangsumgesiedelt werden müssen. Sowohl der erste, viel mehr der zweite Punkt würden einen erheblichen bürokratischen Aufwand mit sich bringen. Wer entscheidet, welches Kind innerhalb der 30-40% und welches außerhalb liegt und auf eine andere Schule gehen muss? Mit welchen Kindern werden Schulen mit 40%+ Migranten „aufgefüllt“, um die 60% „Nicht-Migranten“ zu erreichen?
Hier vielleicht ein kurzer emotionaler Schwenk: Wie fühlen sich die Betroffenen? Also alle Betroffenen? Auch Eltern („mein Kind aber nicht…“)

Sie nennen z.T. konkrete Probleme (Eltern, die kein Deutsch lernen, Paralellgesellschaften) und im gleichen Atemzug alle Kinder betreffende Probleme. Bildungsferne, fehlendes Interesse an eigenen Kindern, Smartphonesucht sind Probleme, die alle Kinder betroffen kennen, hier ist Migrationshintergrund ein viel zu undifferenzierter Ansatz.

Ihre Aussage bzgl. der Ressourcen für flächendeckende Sprachförderung kann ich nicht beurteilen. Mein Eindruck ist, da ist noch etwas möglich. Gerade mit den hilfreichen Seiten, die KI uns aktuell ermöglicht.

Ich habe noch viele weitere Gedanken zu ihrem Post, mache hier aber mal Schluss.
Schöne Ferien und viele Grüße! Cordula

Realo
3 Monate zuvor
Antwortet  Cordula

Ich danke Ihnen. Ihnen ebenfalls schöne Ferien!

AvL
3 Monate zuvor

Bevor diese Fachjournalistin für Erotik sich im Bereich Schulpolitik und einen selbst festgelegten Anteil an Kindern mit einem Migrationshintergrund pro Klasse festlegte, da hätte sie sich einmal über die bestehenden Möglichkeiten einer Förderung dieser Kinder informieren sollen, denn schließlich ist es zunächst einmal eine Aufgabe der Medien, Bürger und Bürgerinnen zu informieren. Mit Plattitüden und einfachen Handlungsempfehlungen, die dem Unterbewussten entsprungen zu sein scheinen, gelingt selten eine effektive Besserung der Gesamtsituation in unseren Schulen. Wie wäre es denn einmal mit einem Eintreten dieser Zeitung für eine bessere sprachliche Förderung von Kindern mit einem Migrationshintergrund. Ich empfehle jenen “Experten” sich des Deutschen Bildungsserver zu bedienen, um das eigene Wissen halbwegs aufzubessern, damit man wenigstens einen kleinen Teil Sachverstand erwirbt, um sachlich-fachlich mitreden zu können. Welche Experten haben sich denn zum Anteil von Migrantenkindern denn in dieser Weise geäußert ?
Niemand. Studien und Statistiken zu Migration und Integration – [ Deutscher Bildungsserver ]

AvL
3 Monate zuvor
Antwortet  AvL

In gleicher Weise gilt aber auch für Kinder aus einem prekären häuslichem Umfeld, dass diese bereits bei der Einschulung nicht über die notwendigen sprachlichen Voraussetzungen verfügen, um sich mit lautorientierten Methoden im Anfangsunterricht das Schreiben und Lesen weitgehend selbst gesteuert anzueignen. Da diese die Kinder im häuslichen Umfeld sich häufig selbst überlassen sind und wenig bis gar nicht sprachlich gefördert werden, da z.B. ein Elternteil oder beide fast gar nicht mit den Kinder, aus welchen Gründen auch immer, verantwortungsbewusst liest und dieses nicht aktiv fördert, besteht für diese Kinder ein hohes Risiko nicht innerhalb des ersten Schuljahres fließend das Lesen zu erlernen. Es ist beschämend wie wenig informativ, ausgrenzend provokativ und stark pauschal sich dieses Medium Bild-Zeitung in Bezug auf Kinder mit einem Migrationshintergrund äußert und wenig sachliche Inhalte an seine Leserschaft vermittelt.

DumDiDum
3 Monate zuvor

Der Druck, die deutsche Sprache zu lernen, sinkt natürlich, wenn zu viele Kinder z.B. perfekt arabisch sprechen. Auch ist die Belastung für die Lehrkräfte größer, wenn zu viele Kinder in der Klasse die deutsche Sprache nicht beherrschen. Auch kommt man natürlich mit der deutschen Kultur (ich weiß, hässliches Wort – aber nicht böse gemeint) weniger in Kontakt, wenn zu wenig deutschstämmige Kinder da sind. Das kann bei der Brotdose anfangen, wo vielleicht ein Brötchen mit Schweinefleisch drauf ist. Auch das müssen Kinder mit anderem Hintergrund ertragen lernen.

Von einer Obergrenze halte ich deshalb aber nichts. Ob man sie rechtlich (Grundgesetz) oder praktisch (Freie Schulwahl, …) überhaupt umsetzen könnte, sei mal dahingestellt. Schlussendlich müsste man halt genügend Geld & Ressourcen investieren, um die Kinder im jeweiligen Alter optimal zu fördern.

unverzagte
3 Monate zuvor
Antwortet  DumDiDum

Machen Deutsche übrigens im Ausland ebenso: Wenn zuviele aufeinander treffen, klüngeln sie, celebrieren deutsche Feiertage in ihrer Muttersprache und bilden eine Parallelgesellschaft.

Woran erkenne ich bitte auf einer Brotdose abgebildetes Schweinefleisch ?

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Das Schweinefleisch ist auf dem Brötchen, das wiederum auf der Brotdose ist …

unverzagte
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

…das war aber nicht meine Frage…

Lera
3 Monate zuvor

Die für mich nahe liegende Frage „Warum kommen Sie damit JETZT um die Ecke, nachdem Sie BUNDESbildungsministerin sind und damit nicht mehr zuständig?“ stellt irgendwie keiner….

Ist das nicht wohl eine astreine, ablenkende Symboldebatte inklusive Sündenbock?

Und wie wäre es stattdessen mit einer allgemeinen Obergrenze für Schüler pro Klasse?

15 in der Grundschule würde helfen.

AvL
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Sie, die Bundesbildungsministerin, Karin Prien, wurde in einem Interview um eine Stellungnahme in Bezug auf eine Höchstgrenze von Kindern mit einem Migrationshintergrund gebeten, so jedenfalls berichtete es heute Morgen der Deutschlandfunk.https://www.deutschlandfunk.de/migranten-quote-im-klassenzimmer-integrationsbeauftragte-findet-ueberlegungen-falsch-102.html

AvL
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Die “Blöd”-Zeitung hat wohl diese Diskussion begonnen, und sie begab sich in das populistische Fahrwasser einer Alternative gegen Deutschlands Grundgesetz. https://www.bild.de/politik/inland/schule-bildungsministerin-prien-haelt-migrantenquote-fuer-denkbar-68665ab44f00296f4712afc8

unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Als Bundesministerin ohne Weisungsbefugnis ist das einfach…

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Kein Problem, die eine Hälfte der Klasse kommt in den geraden Wochen und die andere …

Lera
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Selbst das wäre effektiver als der Status Quo.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Weiß jede Lehrkraft, die 2021 im Dienst war. Wir mussten die Klassen wegen der Abstandsregeln sogar Dritteln.

dickebank
3 Monate zuvor

Ich hab’s ja schon lange vermutet, aber Dank der BLÖD weiß ich jetzt dass der Städte- und Gemeindebund sowie der Landkreistag kriminelle Organisationen sein müssen. Vermutlich sind sie die organisierte Kriminalität schlecht hin.
Dürfen dann die Kultusminister*innen als Clanchefs bezeichnet werden? Und welche Rolle haben dann erst die Innenminister*innen inne?

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Als oberste Polizisten sind sie die Chefs der Schlägertrupps oder so.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Also Bock und Gärtner in Personalunion.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor

Jetzt geben wir ernsthaft Bild und Welt Aufmerksamkeit? ….

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Viel Erfolg!

Jonas
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Warum nicht? Lassen Sie mich raten, sie konsumieren lieber Belltowernews und taz?

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Jonas

Würde mich eher seriösen Medien widmen, als Bild, Welt, Nius, Berliner Zeitung, dem dummen Naziblatt, das jetzt wieder erlaubt ist und dessen Namen ich zu faul bin zu googlen.

Aber wenn die Redaktion den Nerv und die Motivation hat, sich mit solchen herumzuschlagen, drücke ich die Daumen.
Belltower kenne ich nicht, bei TAZ weiß ich nicht, ob die nen Bereich Bildung haben :/