Kopfnoten: Kosten viel (Lehrer-Arbeitszeit) – und bringen gar nichts (Verhalten, Leistung). Bildungsforscher empfehlen: Abschaffen!

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MÜNCHEN. Lehrkräfte wurden befragt – das Ergebnis ist vernichtend: Die große Mehrheit investiert Zeit in die Vergabe von Verhaltensnoten, sogenannten „Kopfnoten“ – obwohl diese nachweislich keinerlei Einfluss auf Bildungserfolg oder Berufseinstieg der Schüler:innen haben. Das zeigt eine neue Studie des ifo Instituts, die nicht nur mit repräsentativen Daten arbeitet, sondern auch die Kosten des Systems beziffert: kostbare Lehrer-Arbeitszeit im Wert von rund 206 Millionen Euro pro Jahr.

Und jetzt? Illustration: Shutterstock

Sie kosten Zeit, sie kosten Geld – und sie bringen offenbar nichts: Verhaltensnoten, umgangssprachlich auch „Kopfnoten“ genannt, stehen einmal mehr im Zentrum der bildungspolitischen Debatte. Eine aktuelle Studie des renommierten ifo Instituts, veröffentlicht im ifo Schnelldienst (Ausgabe 7|2025), liefert nun harte empirische Daten für eine Forderung, die viele Lehrkräfte bereits seit Jahren vertreten: Die Abschaffung dieser Noten. Denn: Weder auf die Lesekompetenz noch auf soziale Fähigkeiten oder den Berufseinstieg von Schülerinnen und Schülern haben Kopfnoten messbaren Einfluss – und verursachen dabei jährlich über 200 Millionen Euro an Personalkosten.

Kopfnoten haben eine lange Tradition in Deutschland. „So fand Verhaltensbenotung nach dem Zweiten Weltkrieg in allen deutschen Bundesländern statt“, schreiben die Studienautor:innen Florian Schoner, Larissa Zierow und Vera Freundl. In den 1970er-Jahren verschwand die Praxis allerdings teilweise aus dem Zeugniswesen – in Westdeutschland aus Sorge um negative Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung. In der DDR hingegen blieben sie Standard. Seit 2007 haben alle Bundesländer die Kopfnoten wieder eingeführt – „doch sie blieben umstritten“. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel wurden sie dann wieder abgeschafft.

„Lehrkräfte brauchen im Schnitt 30 Minuten pro Schulkind und Schuljahr, um Noten zu vergeben, die für die Zukunft der Kinder bedeutungslos sind“

Befürworter:innen versprechen sich von den Noten Disziplin, Motivation und eine bessere Vorbereitung auf das Berufsleben. Die Argumentationskette lautet: Rückmeldung zum Verhalten stärke die Entwicklung nicht-kognitiver Kompetenzen wie Gewissenhaftigkeit oder Sozialverhalten – und diese wiederum seien entscheidend für schulischen wie beruflichen Erfolg. „Verhaltensbenotung könne eine disziplinierende Wirkung haben, da Lehrkräfte störendes Unterrichtsverhalten durch Zeugnisnoten sanktionieren“, so die Autor:innen. Zudem könnten sie Arbeitgeber:innen Informationen über soziale Kompetenzen liefern.

Um der Frage nach der Wirkung auf den Grund zu gehen, analysierten die Forschenden die Einführung von Kopfnoten in vier Bundesländern zwischen 1996 und 2007 als „natürliches Experiment“. Die Ergebnisse sind eindeutig: „Die Punktschätzungen der kausalen Effekte liegen für alle Ergebnisse nahe null“, schreiben die Studienautor:innen. Und weiter: „Verhaltensnoten scheinen keine signifikanten Auswirkungen auf kognitive und nicht-kognitive Fähigkeiten oder den Berufseinstieg zu haben“.

Eine der zentralen Erklärungen liefert die Studie selbst: „Fachliche Noten erfassen neben den kognitiven Fähigkeiten auch verschiedene Aspekte der Persönlichkeit.“ Das bedeutet: Lehrkräfte fließen das Verhalten eines Kindes ohnehin in die fachlichen Noten ein. So zeigen etwa andere Studien, dass „Lehrkräfte die Noten von Schulkindern, die sich gut benehmen, aufbessern“ – und „Schulkindern mit schlechtem Benehmen auch schlechtere fachliche Noten geben“.

Auch das Timing der Rückmeldung spielt offenbar eine Rolle. „Die halbjährliche – oder sogar nur jährliche – Vergabe von Zeugnissen mit Verhaltensnoten geschieht möglicherweise zu spät, als dass sie das Verhalten der Kinder und Jugendlichen ändern könnte“.

Gerade in Zeiten des Lehrkräftemangels sind die Opportunitätskosten dieser ineffizienten Maßnahme erheblich. Eine eigens für die Studie durchgeführte Befragung von 246 Lehrkräften zeigt: Die Vergabe der Verhaltensnoten dauert im Schnitt 30 Minuten pro Schulkind und Schuljahr. Bei rund 11 Millionen Schüler:innen in Deutschland summiert sich das auf satte 206 Millionen Euro jährlich.

„Lehrkräfte brauchen im Schnitt 30 Minuten pro Schulkind und Schuljahr, um Noten zu vergeben, die für die Zukunft der Kinder bedeutungslos sind“, sagt Vera Freundl vom ifo Institut. Und Mit-Autor Florian Schoner ergänzt: „Die Analyse verschiedener Datensätze zeigt, dass Kopfnoten jedoch keinen merklichen Einfluss auf Lesekompetenzen und soziale Kompetenzen haben. Auch den Einstieg in das Berufsleben beeinflusst die Verhaltensbenotung nicht“.

„Empirisch gibt es keine kausalen Belege für den Effekt von Verhaltensnoten auf Bildungserfolg und Berufseinstieg“

Die Einschätzungen der Lehrkräfte sind laut einer eigens durchgeführten Umfrage unter 250 Teilnehmenden geteilt: 33 Prozent stimmen zu, dass Verhaltensnoten „bereits in den fachlichen Schulnoten enthalten sind“, während 52 Prozent dies verneinen. Gleichzeitig geben 92 Prozent an, dass mehr als eine Lehrkraft an der Vergabe beteiligt ist – in vielen Fällen sogar bis zu elf Lehrkräfte. Interessant: Auch ohne formelle Verhaltensnoten greifen Lehrkräfte auf pädagogische Maßnahmen wie Einzelgespräche, Ermahnungen oder Einträge ins Klassenbuch zurück – laut Studie nur „geringfügig häufiger“ als an Schulen mit Kopfnoten (58 vs. 42 Prozent)

„Empirisch gibt es keine kausalen Belege für den Effekt von Verhaltensnoten auf Bildungserfolg und Berufseinstieg“, heißt es in der Zusammenfassung der Studie. „Die Ergebnisse legen nahe, dass sich die Bildungspolitik auf andere Bereiche als Kopfnoten konzentrieren sollte, um die Effizienz des Bildungssystems zu steigern“. Damit steht eine klare bildungspolitische Empfehlung im Raum. News4teachers 

Hier geht es zu einer ausführlichen Zusammenfassung der Studie. 

Debatte um Kopfnoten kocht wieder hoch: Wie sinnvoll sind Zensuren für Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Ordnung?

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DerechteNorden
3 Monate zuvor

Kompetenzeaster zum Lern- und Sozialverhalten sind die Lösung. Ist an den GemS in SH bereits üblich.

Rüdiger Vehrenkamp
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

…und wahrscheinlich deutlich aufwendiger als das Erfassen einer Ziffer.

Unfassbar
3 Monate zuvor

In NRW galt folgende Regelung:

Stufen 1 (super) bis 4 (übel), wobei von der Stufe 2 nur in begründbaren Ausnahmefällen abgewichen werden durfte oder sollte.
Dabei muss man bedenken, dass eine 1 an einem Standort durchaus auch eine 3 oder 4 an einem anderen Standort sein kann.

Cassarah
2 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfnote

Kopfnoten sind in NRW aber doch kein Thema mehr, oder?

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Cassarah

Damals war eben auch nicht alles schlecht

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

4 ist doch nicht übel sondern verbesserungsfähig.

DerechteNorden
3 Monate zuvor

Nö, ist recht flott zu erledigen und aussagekräftiger.

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Klingt nach mehr Kreuzchen als die drei Kopfnoten aus NRW.
Werden die unterschiedlichen Kreuzchen auf den Rastern von den einzelnen Kollegen eigentlich gemittelt? Vielfach ist das Sozialverhalten in Sport, Kunst oder Mathe nur wenig miteinander vergleichbar.

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Entstehen Noten eigentlich durch Mittlung?

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Kopfnoten in NRW schon. Wie wollen Sie denn sonst aus 8 Kreuzchen von 8 Lehrern einer Klasse eine Kopfnote machen. Bei Klassenarbeiten und sonstiger Mitarbeit machen Sie das ja auch.

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ja, Ihre Frage ergibt dann auch keinen Sinn.

Eddi
3 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Geht in NRW auch einfacher. Der Klassenlehrer macht den Vorschlag und alle anderen Fachlehrer schauen drüber und kreuzen dort an, wo sie anderer Meinung sind. In der Konferenz wird dann nur über die Abweichungen diskutiert, und da gibt es bei den meisten Lehrern nicht viele. Viel Arbeit finde ich das nicht, von mir aus darf es gerne bleiben.

Unfassbar
2 Monate zuvor
Antwortet  Eddi

Das entspricht ja der Mittelung. Juristisch haltbar dürfte aber auch das nicht sein, eher Abhandeln einer lästigen Pflicht ohne nennenswerten Nutzen.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nein, durch Beschluss der ZeuKo. In NRW galt ja die voreingestellte “2”. Es musste folglich nur ein Mehrheitsbeschluss erreicht werden, davon abzuweichen – egal ob nach unten oder nach oben. Antragsberechtigt sind dabei die KL und die SL bzw. ein Mitglied der erweiterten SL, die die ZeuKo leiten. Stimmberechtigt sind alle Lehrkräfte, die die betroffene Person im aktuellen Schulhalbjahr unterrichtet haben.

Bei höheren Gesamtschuljahrgängen sitzen da auch schon einmal um die 25 Lehrkräfte in der Konferenz, von denen aber höchsten 8 bis 10 stimmberechtigt sind.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Autsch! Da steht eine e c h t e Zahl?

Das hatte ich so tatsächlich nicht verstanden. Interessante Vorgehensweise.

Dann ist das nichts als Freizeitverschwendung.

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

In SH letztendlich auch, aber da due Fachkolleg*innen die Vorschläge der KL zuvor kommentiert haben, geht darauf basierende Mittlung in der Regel in der ZK schnell durch.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei uns gehen die Raster von Lehrkraft zu Lehrkraft und eerden selbstverständlich “gemittelt”.

Wenn Klaus sich ausschließlich bei der Klassennleitung prima benimmt oder sein Arbeitsmaterial dabei hat oder Hausaufgaben macht, bei den vier anderen aber nicht, stehen die Kreuze nicht bei “top”.

Wenn Louisa nur bei mir zickt und nicht arbeitet und ich tatsächlich alles ganz rechts ankreuzen muss, wird selbstverständlich geschaut, wo es eine Bündelung gibt.

Realist
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ganz schlaue Idee. Wir ersetzen ein Verfahren, dass zeitaufwändig ist und nichts bringt, durch ein noch zeitaufwändigeres Verfahren, von dem man dann in 10 Jahren feststellt, dass es auch nicht bringt…

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ihr seid alle echt komisch.

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Mich erstaunen die vielen Upvotes für Ihren Beitrag, denn der ist – ich würde schon fast sagen – destruktiv. Das hieße ja, dass man nie irgendwas Neues einführe dürfte, denn es könnte ja sein, dass das nichts bringt.

Bei uns ist das Lern- und Sozialverhalten Grundlage von Gesprächen mit S*S und Eltern und zwischen den Lehrkräften über die Kids.
Von daher ist es reichlich schräg anzunehmen, dass man in 10 Jahren feststellen könnte, dass das auch nichts bringt.
Ich weiß ja jetzt, dass es etwas bringt.

Und viel Aufwand ist das wirklich nicht.

Hans Malz
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

In NRW müsste wahrscheinlich jede Schule ihr eigenes Raster erstellen. Nur so, kann auf die individuellen Bedürfnisse aller (außer den Lehrern) Rücksicht genommen werden. Eine Übernahme aus SH ist natürlich nicht möglich, da es sich ja um fernes Ausland mit ganz anderen Menschen und Bedingungen handelt. Auüßerdem kann sich so keiner rühmen, dass er ein Impulspapier verfasst hat.

Goolge sagt, das gilt nur für die Grundschule. Stimmt das?

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Nein, ich arbeite an einer GemS mit Oberstufe.
Wir haben in SH eine zentrale Schulsoftware, die bereits viele Schulen für die Zeugniserstellung nutzen.

Petra OWL
3 Monate zuvor

da lässt sich so einiges abschaffen!!!
42 Stunden Woche
die schlechten Gehälter und Arbeitsbedingungen
die Hauptpräsenz und noch viel mehr.
Ich sehe, wie gut es meinem Hasi bei seiner Arbeit im feudalen Homeoffice geht!!!
Er nutzt unsere Terrasse, hat sich eine teure Cappucinomaschine angeschafft und liest jetzt mehr als früher!!!
Nebenbei füttert er immerhin die Fischis.
Wir brauchen doch einfach die 4 Tage Woche!!!
Sommergruß aus Lippe

uesdW
3 Monate zuvor
Antwortet  Petra OWL

Gerade die Kopfnoten erstellen eignen sich doch hervorragend für die Terasse. Ein Gläschen Rotwein, den Vögelchen zuschauen, hier und da eine Note eintragen…

Realist
3 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

Ein Hoch auf die Entgrenzung von Arbeit und Freizeit! Da der Lehrer so viele Ferien hat, kann er die Noten ja am Abend und Wochende eintragen, oder?

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

“Augen auf bei der Berufswahl!”, fällt mir hier wieder nur spontan ein.

Ja, es gibt viele negative Entwicklungen unseren Beruf betreffend. Aber sich nun darüber zu beschweren, obwohl man wusste, dass er kein normaler Bürojob sein würde, dass er kein normaler Bürojob ist, hat schon etwas von einer unrealistischen Sichtweise, mit Verlaub.
Außerdem ist einer der Vorteile in unserem Beruf, dass wir tatsächlich selbst bestimmen können, wann wir Noten eintragen, ob abends oder am Wochenende, oder nicht?

Gunnar Möller
3 Monate zuvor
Antwortet  Petra OWL

Bitte mehr Informationen zu Ihrem Hasi! Wie hat er heute Nacht geschlafen? Wie geht es Ihren Fischis? Wie kamen Sie damals eigentlich an diesen Traummann?
4 Tage Woche? Das ist doch heute nicht mehr zumutbar – was Sie benötigen, ist die Null-Tagewoche! Stellen Sie sich mal vor, was Sie in dieser Zeit mit Ihrem Göttergatten alles anstellen könnten! Und erst mit den Fischis und der teuren Cappucinomaschine!

Liebe Grüße nach Lippe 😀

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  Gunnar Möller

MEIN Hasi ist 15 Jahre alt und hat uns eine tote Maus geschenkt 😉

Er hat vier Beine….

Thomas
3 Monate zuvor
Antwortet  Petra OWL

4 Tage sind umsetzbar, wenn wir ein rotierendes System haben.
Diese Konzepte gibt es bereits, wurden nur noch nicht umgesetzt.
Wer die 4 Tage möchte, kann sie erhalten.
Ich wünsche Ihnen, dass sich die Situation für Sie verbessert und sie neue Bedingungen zufriedener machen.

Fräulein Rottenmeier
3 Monate zuvor
Antwortet  Thomas

Wie kann in der Schule ein rotierendes System umgesetzt werden? Dazu hätte ich dann doch gerne konkretere Ausgestaltungsvorschlöge (aber bitte nicht aus Wolkenkuckucksheim)

dickebank
3 Monate zuvor

Ganz einfach.
Erst arbeiten Sie vier Tage vor Ort und ich bin im HO. Danach tauschen wir, ich bleibe 4 Tage im HO und Sie gehen unterrichten. Und am fünften Tag melde ich mich krank und Sie vertreten mich.

Fräulein Rottenmeier
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ja, so könnte es gehen 😉

dickebank
3 Monate zuvor

Oder Sie finden den einen anderen Doofen, mit dem Sie tauschen.

TaMu
3 Monate zuvor

In meiner Schulzeit war die Verhaltens- und Mitarbeitsnote noch ausschlaggebend, um einen der raren Ausbildungsplätze in den 80igern zu bekommen.
Mit einer Note schlechter als „gut“ bzw 2 war es nahezu ausgeschlossen, ohne Beziehungen einen Ausbildungsbetrieb zu finden. Die Ausbilder sagten aus, dass sie für Desinteresse und schlechte Manieren keinen Platz hätten und dass eine Mitarbeitsnote schlechter als 2 für sie pure Faulheit sei.
Heute existiert das Problem andersrum und die Betriebe suchen händeringend Auszubildende. Ich glaube gerne, dass viele froh sind, überhaupt jemanden zu finden und zunächst Abstriche bei Mitarbeit und Verhalten gemacht werden müssen. Wahrscheinlich hoffen viele Ausbilder heute, dass sich beides im Laufe der Zeit im Betrieb bessern wird.

Rüdiger Vehrenkamp
3 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Wir kennen Ausbildungsbetriebe, bei denen das noch immer so gehandhabt wird. Das sind in der Regel aber auch die begehrtesten.

TaMu
3 Monate zuvor

Das kann ich mir vorstellen und gut finde ich es auch. Wer weiß, dass er in so einen Betrieb möchte, hat vermutlich dann auch die notwendigen 2er und die entsprechende Disziplin.

RSDWeng
3 Monate zuvor

Ich kenne aber auch Ausbildungsbetriebe, die anders denken. Aussage eines befreundeten Arztes: “Haut mir bloß ab mit eueren Gefälligkeitsgutachten.” Ich fragte nach seinen Aufnahmekriterien für Sprechstundenhilfen und medizinische Fachangestellte. Dies seien zunächst die Noten in Deutsch und Mathematik. Das Entscheidende aber sei ein dreitägiges Probearbeiten, bei dem die Bewerber gehörig unter Druck gesetzt werden. Wer den dritten Tag voll absolviert, ist uneingeschränkt tauglich.
Ein anderer Chef aus dem handwerklichen Bereich (sehr großer Betrieb) meinte, er sei mit seinen Auszubildenden am besten gefahren, wenn er ein Gespräch mit den Eltern führte und sich so ein Urteil über den Bewerber bildete. Noten kommen erst an zweiter Stelle.
….und ich kann mich an Konferenzen erinnern, in denen stundenlang darüber gestritten wurde, ob das Verhalten von Selina-Mercedes anerkennenswert oder sehr anerkennenswert ist…..

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  RSDWeng

KAoA hat Priorität, da muss nicht unbedingt alles auf den Tisch.

Btw in welchen Ländern werden Fehltage erfasst? In NRW werden Fehlstunden bzw. unentschuldigte Fehlstunden erfasst. Wenn dann am Ende des halbjahre die “Globalentschuldigung” (Hiermit entschuldige ich die Fehlzeiten meineTochter/meines Sohnes im ablaufenden Schulhalbjahr.) durch die Eltern eingereicht wird, wird es schwierig bzw. ein Kampf mit der Widerspruchsbehörde. Da die stundengenaue Auflichtung der unentschuldigten Stunden äußerst zeitaufwändig und fehleranfällig ist, wird spätestens im Gerichtsverfahren der Zeugniseintrag gekippt werden.

Hans Malz
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Die werden zwar erfasst, kommen aber in den 10 nicht mehr aufs Zeugnis. Deshalb lassen sich viele Betriebe die Zeugniss aus der 9 zeigen. Das führt natürlich in den besser bezahlten Ebenen zu der Diskussion, die Stunden da auch nicht mehr draufzuschreiben.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ja und, Widerspruch gegen den Beschluss der Zeugniskonferenz bei der Bez.-Reg. Einreichen und schon gibt es eine Klassenleitung, die Stress hat.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Widerspruch niedergeschlagen wird, liegt bei unter 10%.

laromir
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Es gibt doch gesetzliche Regelungen bezüglich der Entschuldigung und ggfs. Auch die Androhung von Attestpflicht. Wenn diese dann ausgesprochen wurde, ist alles ohne Attest unentschuldigt. Entscheidung über Konferenz und Vermerk in der Akte, schriftlich an die Eltern raus und dann steht es als u.e. im Zeugnis

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  laromir

Eine gesetzliche Regelung gibt es nicht.

laromir
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Eine Entschuldigung muss nach 3 Tagen vorliegen und die Eltern dürfen an eine gewissen Krankheitsdauer nicht mehr selbst die Entschuldigung schreiben. Und es gibt da definitv ne Regelung, sonst würde das bei uns nicht in den Zeugnissen stehen. Sowohl in Sek l als auch in Sek ll.

RSDWeng
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Wenn ich das so lese, kann ich mich glücklich schätzen, in Bayern im Schuldienst gewesen zu sein. Hier wird bei nicht rechtzeitig entschuldigten Fehltagen rigoroser vorgegangen. Bei einer Häufung von krankheitsbedingten Fehltagen kann ein amtsärztliches Attest verlangt werden. Oft hat allein der Besuch beim Amtsarzt sehr heilsam gewirkt – und sogar nachhaltig.
Es ist aber auch in Bayern nicht alles Gold, was glänzt.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Die A lehnung des Entschuldigungsersuchens muss aber begründet werden, wobei die Ablehnung rechtssicher erfolgen muss.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Hier muss von oben eine rechtssichere, verbindliche Vorgabe erfolgen.

Max. zwei Tage nach Wiederaufnahme (durch Wunderheilung oder was auch immer) MUSS eine schriftliche Entschuldigung vorliegen.

Sonst wird das als unentschuldigt betrachtet bzw. als Absentismus.

Einladung für Absentismusgespräch rausschicken.

Arthur
3 Monate zuvor

Für Arbeitgeber informativ wären harte Zahlen zu selbstverantworteten Verspätungen und Fehlzeiten. Daraus folgt auch vieles andere.

Realist
3 Monate zuvor
Antwortet  Arthur

Was sind denn “selbstverantwortete Verspätungen und Fehlzeiten”?

Schüler bestrafen, wenn der öffentliche Nahverkehr mal wieder ausfällt oder unpünktlich ist? “Hätte ja den Bus eine Stunde früher nehmen können!” echauffiert sich der “Leistungsträger” mit Homeoffice und Gleitzeit, oder was? Und soll die Lehrkraft jetzt Detektiv spielen, ob der Bus wirklich verspätet gefahren ist?

Fehlzeiten? Werden doch heute pauschal von jedem Elternteil oder Arzt entschuldigt. Hatte das arme Kind mal wieder “Bauchschmerzen”. Soll man sich da jetzt mit Eltern und Ärzten anlegen? Das Jugendamt informieren? Die würden wegen solcher Petittessen einmal laut lachen, denn die haben Wichtigeres zu tun.

Die Möglichkeiten der Schule sind nicht nur begrenzt sondern oft faktisch nicht vorhanden. Verordnungen, Elrasse und Datenschutz regeln das.

Rüdiger Vehrenkamp
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Es würde schon reichen, die Anzahl der Fehltage ins Zeugnis zu schreiben, sodass Ausbildungsbetriebe wenigstens eine Anfrage an den Bewerber stellen können. Dass in einer Klasse die Hälfte der Kinder 25 oder mehr Fehltage hat (was fünf Schulwochen entspräche), ist nämlich nicht normal.

Makkus
3 Monate zuvor

Fehlzeiten werden an Schulen nicht erfasst. Nicht bei Schülern und auch nicht beim Lehrpersonal.
Das eine wie das andere würde wichtige Erkenntnisse schaffen.

Csa
3 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Hä? Also bei uns schon. Und zwar sowohl als auch.

Alese20
3 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Bei meiner Tochter stehen sie auf dem Zeugnis. Wenn nach 2 Wochen keine schriftliche Entschuldigung (Papier mit Unterschrift) vorliegt, werden diese auch als unentschuldigt angegeben. NRW

Illuminator
3 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Wo soll das denn der Regelfall sein?
Alle Schulen, die ich kenne, erfassen Fehlzeiten und weisen diese auch in den normalen Zeugnissen (insgesamt, davon unentschuldigt) aus.

vhh
3 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Das wäre mir neu, sowohl die Nichterfassung als auch die wichtigen Erkenntnisse.

Fräulein Rottenmeier
3 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Nicht? Ich staune…..in NRW werden die Fehlzeiten sowohl für Lehrer als auch für Schüler stundengenau erfasst…..das eine ist Unstat und GPC für die Lehrer und das andere sind die Fehlstunden für die Schüler. Stehen auch auf dem Zeugnis (Ausnahme Abschlusszeugnis).

dickebank
3 Monate zuvor

Klappt im Falle der SuS aber nur, wenn es auch das elektronische Klassenbuch gibt. Bei Untericht im Klassenverband ist es relativ leicht, abwesende SuS zu erfassen, bei Kurssystemen wird es deutlich aufwändiger. Schwierig wird es grundsätzlich bei Vertretungsstunden, wenn dann der vertretung keine Kurslisten vorliegen …

Fräulein Rottenmeier
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ich weiß jetzt nicht, wie weit verbreitet Web Untis nun wirklich ist, aber bei uns in der Stadt nutzt das jede Schule und besonders natürlich die weiterführenden Schulen….

dickebank
3 Monate zuvor

Wenn ich so mitbekomme, in wie vielen Schulen die Stundenpläne noch gesteckt sind, kann ich mir den flächendecken Einsatz von WebUntis nur schwerlich vorstellen.
Wie rechtssicher ist die Dokumentation der Fehlstunden in digitaler Form ohne analogen Nachweis im Klassen- oder Kursbuch? Warum wird der Teil B (nicht öffentlicher Teil) immer noch aufgelegt und an den Schulen in Umlauf gebracht?

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Klappt bei uns auch analog.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Wir führen Absentismuslisten und ggf. Absentismusgespräche in großer Runde.

Fehlzeiten werden also sehr wohl erfasst.

Lilliana Held
3 Monate zuvor

Fehlzeiten stehen im Klassenbuch und natürlich auch auf dem Zeugnis, aber als Stunden, nicht als Tage. Wobei das ziemlicher Unfug ist, so lange sich die Stundenanzahlen unterscheiden. Mein Sohn ist in einem anderen Bundesland zu Schule gegangen, als meine Tochter. Bei einem ist die Schulstunde 85 Minuten, beim anderen sind es 45 Minuten für eine Schulstunde. Die eine Grundschule beginnt um 7:30 Uhr und endet um 14:10 Uhr. Die andere startet um 8:10 Uhr und endet um 11:40 Uhr. Anzahl der Unterrichtsstunden für den Tag ist identisch, und natürlich auch der Inhalt, was an Fähigkeiten innerhalb eines Schuljahres vermittelt wurde. Und da wundern sich manche, warum es so gravierende Unterschiede in der Bildung unserer Kinder gibt.

Bewertet wurden auf den Zeugnisen auch völlig unterschiedliche Fächer oder Bereiche. Aber den Fachbereich Lesen habe ich noch auf keinem Zeugnis gesehen.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Lilliana Held

Und da liegt der Knackpunkt. Erste Stunde fehlt Schüler Kevin und wird von der Lehrkraft als abwesend eingetragen. Zweite Stunde ist Kevin wieder da.
Wird jetzt der Eintrag im Klaasenbuch nicht abgeändert, gilt Kevin als ganztägig abwesend, wenn Kevin sich nicht rührt. Gibt es Kursunterricht und damit Kursbücher, ist das ganze noch anfälliger. Die Lehrkraft der zweiten Stunde sieht das Klassenbuch ja nicht einmal, sie kann nur feststellen, dass in ihrem Kurs keiner fehlt.

Fräulein Rottenmeier
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Da helfen digitale Klassenbücher, die inzwischen recht verbreitet sind. Dort wird in jeder Stunde die Anwesenheit dokumentiert und am Ende des Jahres per Klick einfach zusammengerechnet……

dickebank
3 Monate zuvor

Bleibt aber immer noch der Punkt des Einpflegens der Entschuldigungen.

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Was leider bei WebUntis nicht so einwandfrei funktioniert.

DerechteNorden
3 Monate zuvor

Leider funktioniert das bei WebUntis nicht wirklich einwandfrei.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Richtig, vor allem bei Ganztagsveranstaltungen abweichend vom regulären Stundenplan.
Hinzu kommt das WebUntis auf die SchILD-Einträge zurückgreift. Bei falschen Kurszuweisungen (häufigster Fehlerpunkt) sammelt der/die Betreffende fehlstunden ohne Ende …

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Guter Hinweis.

Wir überlegen gerade, es anzuschaffen.

laromir
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

In Kursen musste (vor dem Digitalen Klassenbuch) die Entschuldigung seperat vorgelegt werden, bzw. Der KL hat es dann eingetragen, wenn es einen Rückmeldung gab. Hat eigentlich geklappt.

Eddi
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Meiner Meinung nach sind die Schüler hier in einer Bringschuld und nicht andersherum. Ich probiere meinen Schüler immer wieder einzureden, dass Sie, wenn sie später kommen dafür verantwortlich sind, zu checken, ob dies von der Lehrkraft auch so eingetragen wurde. Ist das nicht der Fall, weil selbst das ein Schüler nicht schafft, in einer großen Pause kommt und sich einfach in den Unterricht setzt und keiner meiner Kollegen merkt dies, dann hat er einfach Pech gehabt!
Das wissen meine Schüler und ich bin der Meinung, dass man hier auch eine gewisse Eigenverantwortung fordern darf.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Eddi

Nur das Argument “pech gehabt” fliegt Ihnen bei einer Überprüfung im Widerspruchsverfahren oder bei einer anfechtungsklage um die Ohren.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Eddi

Nur können Sie SuS unter 14 Jahren nicht belangen, wenn sie versäumen die von Papi oder Mami ausgestellten Entschuldigungen nicht vorlegen.

Peace
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

In der Berufsschule ist das wohl anders. Wir bekommen am Ende eines Monats die Anwesenheiten der Azubis von der Schule. Ist schließlich bezahlte Arbeitszeit. Wir haben da schon einige Überraschungen erlebt. Das hat natürlich Konsequenzen. Und auch wenn es viel Arbeit ist, wenn es notwendig ist, forschen wir auch nach.

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Es gibt die bekannten “unentschuldigten Fehlstunden”.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

… die in NRW aber auf bewerbungsrelevanten zeugnissen nicht angedruckt werden dürfen …

KAoA sei’s gedankt.

Pauker_In
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Auf “Bewerbungszeugnissen” stehen sie aber, denn diese Laufbahnbescheinigungen gelten nicht als Abschlusszeugnisse.

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Deswegen sind die Halb- oder Vorjahreszeugnisse ja auch beliebt bei Arbeitgebern.

Arthur
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Bei den “selbstverantworteten Fehlzeiten” habe ich z. B. an die Schülerin gedacht, die mir sagte, sie habe nicht pünktlich kommen können, weil sie sich noch die Haare stylen musste. Ich denke auch an die Schüler, die ca. 10x in diesem Schuljahr am Montag erkrankten, weil dies ein Schultag mit Nachmittagsunterricht ist – um hier entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen, muss man nicht zum Sherlock Holmes werden. Und ja, wenn mir jemand erzählt, die S-Bahn habe Verspätung gehabt, dann schaue ich das auch mal nach.

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  Arthur

Aus dem Grund wollen Arbeitgeber mitunter mal die 9er-Zeugnisse sehen. Die werden erfahrungsgemäß noch etwas weniger geschönt als die 10er-Zeugnisse. Zugleich hat die wundersame Wandlung in einen halbwegs fleißígen Schüler in der 9 noch nicht unbedingt stattgefunden.

uesdW
3 Monate zuvor

Bin erschrocken und habe mir die Zeugnisse meine Sohnes angeschaut.
Habe dort keine Verhaltensnote gefunden. Nur ausführliche Bemerkungen über sein Arbeits- und Sozailverhalten.
Wenn ich die Erstellung gewissenhaft mache, dauert das sicher seine Zeit. Sind zwar nur Standardsätze, aber sie geben sicherlich Auskunft über den Schüler.
Wenn ich mir die die Sätze überlegt habe, ist eine Note nicht weit (auch wenn sie dann keinen Mehrwert mehr haben). Zeitlich sehe ich da keinen Gewinn, wie hier prognostiziert wird.

ed840
3 Monate zuvor

Ist es tatsächlich so, dass Schüler*innen, die nicht das erwünschte Verhalten zeigen, trotz sachlich / inhaltlich korrekter Leistungen von den Lehrkräften schlechtere Noten erhalten und umgekehrt? Das kann ich mir z.B. bei schriftlichen Arbeiten nur schwer vorstellen.

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Ja, das ist so und auch über die sonstige Mitarbeit abbildbar. Wer nämlich Unsinn macht, kann nicht gleichzeitig produktiv arbeiten. Zugegebenermaßen wird so aus der Note 1 nicht die Note 5, jedoch um eine oder zwei ganze Noten schlechter als kognitiv möglich, sind schon drin. Über solche Schüler ärgere ich mich am meisten.

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Soll das heißen, dass z.B. ein fauler Schüler schlechtere Noten bekommt, eine fleißige Schülerin bessere Noten, obwohl beide inhaltlich und sachlich eigentlich gleiche Leistungen erbracht hätten? Ist das tatsächlich die üblichen Praxis ?

Zu meiner Schulzeit durfte z.B. Mitarbeit und Verhalten nicht in die Zeugnisnoten der jeweiligen Fächer einfließen, sondern wurde gesondert bewertet und als Wortbeurteilung im Zeugnis erwähnt.

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Ja, nämlich wenn die fleißige Schülerin am Optimum aufgrund des Fleißes ist, und der faule Schüler mit Fleiß auch besser könnte, also nicht am Optimum arbeitet. Das gilt im Übrigen auch bei umgekehrten Geschlechtsverhältnissen.

Hans Malz
3 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Er bekommt nur schlechtere Noten, wenn er Arbeitsleistungen, mit denen ich die inhaltlichen und sachlichen Leistungen messe, nicht erbracht hat. Wieviel Zeit jemand für die Aufgaben braucht oder ob einer ohne Lernen super Arbeiten abgibt, interessiert mich nicht.

Das ist auch die Rechtslage. Ich muss klar darlegen können, aufgrund welcher Leistungen im Halbjahr ich die Note gegeben habe. Verhalten darf auch nicht in die Notengebung einfließen. Deshalb möchten ja einige Kollegen sowas wie Kopfnoten haben.

Hausaufgaben (so sie denn überhaupt im Ganztag noch zulässig sind), dürfen ebenfalls nicht benotet, sondern sollen nur “berücksichtigt” werden.

Im Extremfall habe ich also ein richtiges Ar…..h mit Topnoten und keinerlei Hinweise auf den Rest auf dem Zeugnis.

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

So war das auch zu meiner Schulzeit geregelt. Klingt aber bei manchen Foristen weiter oben ganz anders.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Das liegt sicher daran, dass ein Schüly, das erkennbar mit anderen Dingen beschäftigt ist, erkennbar nicht am Inhalt dabei ist.

Wer stört oder singt oder rumläuft oder unter den Tisch kriecht oder seinen Nachbarn mit dem Zirkel sticht ….. kriegt vom Inhalt nicht viel mit und natürlich kann, soll und muss es Stundennoten geben, da haben die Schülys ein Recht drauf. Und Obacht – diese Schülys werden NICHT nur in ihren verhaltenskreatiefen Phasen eine Stundennote bekommen.

Leistungen in schriftlichen Tests, Referate etc. werden i.d.R. ohne Zirkel bewältigt.

Marie
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

In den Grundschulen in NRW soll nunmehr den sogenannten „sonstigen Leistungen“ viel mehr Gewicht beigemessen werden. Dazu zählen u.a. auch Mitarbeit, Hausaufgaben, Heftführung… Ich „freu“ mich schon auf die ganze Dokumentation…

Eddi
2 Monate zuvor
Antwortet  Marie

In NRW dürfen Hausaufgaben gar nicht bewertet werden.

Eddi
2 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ja aber hier muss man die Art der Kopfnote differenzieren, es gibt auch welche, die sich nicht auf die Arbeit im Unterricht beziehen und daher völlig unabhängig von der Note sind. Wenn ich zum Beispiel draufschreibe, dass sich ein Schüler respektvoller verhalten muss (ist auf Schüler und oder Lehrer bezogen), oder wenn ich drauf schreibe, dass ein Schüler mehr Eigenverantwortung zeigen muss. Das sind nur zwei Beispiele, aber es gibt schon welche, die im Sozialverhalten eine Katastrophe sind, und trotzdem gute Noten haben, zu Recht.

vhh
3 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Siehe @unfassbar, sie zeigen diese Leistungen gerade wegen des Verhaltens überhaupt nicht, zu selten oder nicht freiwillig (Oberstufe). Es ist übrigens nicht ‘erwünschtes’ sondern angemessenes, sinnvolles Lern- und Arbeitsverhalten, die Bewertung ist keine Rache für unerwünschtes Benehmen sondern ein Ergebnis. Es gibt natürlich auch die wirklich Begabten, die, je nach Thema und Fach, sogar mit originellem Verhalten noch gute Noten schaffen. Bei mir bekommen sie die dann auch, mit etwas Zähneknirschen…

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Zu meiner Schulzeit wurde halt noch zwischen Noten für die fachlichen Leistungen und Mitarbeit und Verhalten getrennt. Das fand ich auch richtig. Warum stören Sie sich am Begriff “erwünscht”? Halten Sie angemessenes, sinnvolles Lern- und Arbeitsverhalten denn nicht für erwünscht?

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Das gezeigte Verhalten verhindert oft die Mitarbeit.

Deswegen gibt es da tatsächlich einen Zusammenhang.

Anders Leo Castor
3 Monate zuvor

Ich kenne in BW keine einzige Lehrkraft, die länger als eine Minute pro Schüler benötigt, um eine Note in Verhalten und Mitarbeit festzusetzen. Die Behauptung, dass würde 30 Minuten pro Schüler dauern, ist komplett aus der Luft gegriffen (vielleicht ist das System in anderen Bundesländern komplexer). Bei locker 200 Schülern pro Jahr wäre man allein zweieinhalb Arbeitswochen mit der Abwägung betroffen, ob man vom Normwert “gut” nach unten oder oben abweicht. Den kompletten Rest der Arbeitszeit verbringt man dann vermutlich mit der erheblich aufwendigeren Festlegung von Fachnoten…

Gunnar Möller
3 Monate zuvor

Aus eigener Erfahrungen (Baden-Wü): das dauert keine 10 Sekunden pro Schüler 😉 Wir tragen hier die Note für das Verhalten und die Mitarbeit in eine Liste ein. Warum sollte dieser Vorgang 30min pro Schüler andauern? Das einzige Begründung ist, dass das wohl mal wieder von Bundesland zu Bundesland verschieden ist, was jeweils eingefordert wird…

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  Gunnar Möller

Eine Lehrerin der hiesigen Berufsschule (nicht in BW) hat mir das so erklärt, dass eine “Klassenkonferenz” die Zeugnisbemerkungen beschließen muss. Sie schickt allen Lehrkräften einzeln eine passwortgeschützte Excel-Datei mit den jeweiligen Schülernamen ihrer Klasse, die Lehrkräfte tragen dann Ziffernwerte für Mitarbeit und für Verhalten ein. Für jede Ziffer ist ein Textbaustein hinterlegt. Dann gehen die Daten zurück, sie fasst Sie die Bewertungen der einzelnen Lehrkräfte in einer Datei zusammen, bildet die Mittelwerte und daraus dann die zugehörigen Zeugnisbemerkungen. Das dauert vermutlich mehr als 10 Sekunden.

laromir
3 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Aha. Dann liegt es wohl an manchen Systemen. Hier trägt jede Lehrkraft ihre Note ein. Das System zieht den Mittelwert und nur Noten zwischen x,4 und x,6 werden nochmal diskutiert oder eben besondere Leistungen oder Vorkommnisse, die eine andere Note rechtfertigen könnten. Das dauert ja keine 30 min pro Halbjahr.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Gelobt sei die digitale Erleichterung!

Bei uns gehen – wir machen Kreuzchen, keine Noten – analog rum.

Viel schneller.

Anders Leo Castor
3 Monate zuvor
Antwortet  Gunnar Möller

Ich habe die Zeit mit einer Minute bewusst großzügig angesetzt…

Ich kenne auch genug Lehrkräfte, die ganze Listen mal schnell in fünf Minuten ausfüllen können.

Wenn ein Schüler besonders eifrig ist, erhält er eine Eins in Mitarbeit. Wenn man ihm den Arm umdrehen muss, damit er überhaupt etwas sagt, bekommt er eine Drei. Für eine Vier muss man schon ein Totalverweigerer sein. Die große verbleibende Masse steht bei Zwei.
Gilt für Verhalten entsprechend.

In der Zeit, die ich für diesen Beitrag gebraucht habe, hätte ich auch zwei Klassen verlässliche Kopfnoten geben können.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor

Habt ihr nur eine Notenskala von 1-4?

Erstaunlich.

Illuminator
3 Monate zuvor
Antwortet  Gunnar Möller

Wenn bei der Findung der Kopfnoten die verschiedenen Kategorien berücksichtigt, gegeneinander abgewogen und gewichtet werden würden, sollte die Erstellung von Kopfnoten pro Schüler mMn länger dauern. Ein Zeitraum von 10 Sekunden klingt mir doch sehr nach Bauchentscheidung. Diese muss nicht verkehrt sein, dürfte aber vor keinem Gericht Bestand haben.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  Illuminator

Wenn man denn Kopfnoten bildet bzw. bilden darf – das geschieht ja nach sehr langer Bekanntheit und Erleben im Unterricht.
Würde ich auch keine 10 Sekunden für brauchen, da man die Person ja bis zu diesem Zeitpunkt eben extrem oft erlebt hat.

Eine saubere/halbwegs gerechte Differenzierung im Mittelbereich der SoMi (3+ oder doch 2- als Paradefall) macht da schon mehr Arbeit.

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  Illuminator

Kopfnoten sind nie rechtssicher gewesen.

Kartoffelbrei
3 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Was bedeutet “rechtssicher”? Auch Fachnoten werden von einem Gericht nicht in fachlicher Hinsicht überprüft. Es würde nur überprüft werden (da wo möglich), ob die schulgesetzlichen Vorgaben bzgl. einer fachlichen Bewertung eingehalten wurden. Das dürfte bei Kopfnoten dann auch so sein.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei

Justiziabel.

Unfassbar
2 Monate zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei

Eben an den nicht erfüllbaren formalen Kriterien scheitert es bei Kopfnoten.

Marie
3 Monate zuvor

Es geht aber nicht nur um die Festsetzung allein, sondern auch um den exorbitanten Dokumentationsaufwand im Verlauf des Schuljahres. Das eine Jahr in NRW (oder waren es 2?) hat mir da echt gereicht.

Kartoffelbrei
3 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Wir haben ja in Berlin diese Ankreuzzeugnisse für das Arbeits- und Sozialverhalten. Da gibt es keinerlei Dokumentationsaufwand im Verlauf eines Schuljahres. Am Ende gibt jeder Lehrer eine Einschätzung und der Klassenlehrer “macht daraus einen Durchschnitt”. Ggf. wird das diskutiert. Fertig.

Marie
3 Monate zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei

Und trotzdem muss man im Streitfall den Eltern nachweisen können, warum das Kreuz genau an dieser Stelle sitzt. Mit „ich erinnere mich an die Mitarbeit im letzten halben Jahr“ kommt man dann leider nicht weit.

Eddi
2 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Konferenzbeschluss, der Zeugniskonferenz bestehend aus allen Lehrern, die Ihr Kind unterrichtet haben. Fertig

Unfassbar
2 Monate zuvor
Antwortet  Eddi

Interessiert aber wahrscheinlich ein Gericht nicht, weil nicht sauber genug dokumentiert.

Ulla
2 Monate zuvor

Und Sie können die Note dann auch vor Eltern und Schulleitung belegen, wenn Nachfragen kommen? Schriftlich?

Anders Leo Castor
2 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

Nach Notenbildungsverordnung BW werden die Noten in Verhalten und Mitarbeit von der Klassen- bzw. Jahrgangsstufenkonferenz beschlossen. Das Votum der einzelnen Lehrkraft spielt daher nur eine untergeordnete Rolle und wird auch nicht separat ausgewiesen.

Für die ziemlich seltenen Fälle, in denen die schlechtest mögliche Note “4” (unbefriedigend) erteilt wird, liegen der Konferenz ganz sicher auch eindeutige Belege vor.

Interessant ist eher, wie die Klassenkonferenz mit Minderheitenvoten umgeht. Es gibt gelegentlich Fälle, wo sich Schülys in einzelnen Fächern / gegenüber einzelnen Lehrkräften daneben benehmen und ansonsten unauffällig sind. Dann kann die Klassenkonferenz durchaus beschließen, vom rechnerischen Durchschnitt abzuweichen und z. B. kein “gut” mehr zu vergeben, wenn einzelne Lehrkräfte für “unbefriedigend” plädieren.

Im übrigen kann man sich für jeden schulischen Kontext irgendein absurdes Szenario ausdenken.

Ich kenne keine Schulleitung, die ernsthaft auf die Idee käme, von sich aus eine Note “drei” in Verhalten oder Mitarbeit anzuzweifeln, oder ihren Lehrkräften hier in den Rücken fallen würde. Wesentlich ist, dass der Konferenzbeschluss korrekt zustande gekommen ist.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor

Weiter oben stand, dass die Mehrheit der in der Klasse unterrichtenden Lehrkräfte die Note “bestimmen”.

Da alle anderen, die dieses Schüly nicht im Unterricht haben, such anwesend sein müssen, raubt das allen ordentlich viel Frei- und Erholungszeit.

Omg
3 Monate zuvor

Die Vergabe der Kopfnoten kostet Zeit. Ja. Bei uns zwei mal in der Mitte des Halbjahres mit dem Ziel, bei Auffälligkeiten unverzüglich mit Kind und Eltern in Kontakt zu treten. Dann zwei Mal bei Zeugniskonferenzen, nur bei der letzten dann ohne Elterngespräch. Also, was wollte ihr mit dem ritualisierten Gemecker von Bildungsforschern, die in den letzten 20 Jahrzehnten nur der Entwicklung hinterherlaufen und nicht vor die Welle kommen? Wir reden intensiv mit allen und Grundlage sind die Einschätzungen aller Pädagogen, die ein Kind unterrichten. Das gehört zum Beruf und zwar als Grundlage. Ich meine schon, dass ein gewisses Selbstbild die Profession auszeichnen sollte.

Gunnar Möller
3 Monate zuvor
Antwortet  Omg

Ganz ehrlich: wenn man Kopfnoten benötigt, um bei Auffälligkeiten mit einem Schüler in Kontakt mit dessen Eltern zu treten, dann läuft meiner Meinung nach etwas falsch. Sobald sich ein Schüler verhaltensauffällig zeigt, ist es doch das normalste, mit den Eltern das Gespräch zu suchen – dazu benötige ich doch keine Kopfnoten…

OMG
3 Monate zuvor
Antwortet  Gunnar Möller

Schrieb ich, das wir dafür Kopfnoten brauchen ????

Pauker_In
3 Monate zuvor
Antwortet  Omg

Die Vergabe kostet Zeit, gut.
Aber sie ist doch – KOSTENLOS!!
Denn nirgends wurde für die Erstellung der Kopfnoten eine Entlastung gewährt, der ganze Schmonz kam einfach nur on Top. Für den Arbeitgeber also für umme. Gleiche Gehälter für mehr Arbeit, das Übliche eben.

Kartoffelbrei
3 Monate zuvor

Komisch, dass das immer wieder diskutiert wird. Kopfnoten sind einfach zu handhaben, wenn sie der bekannten Notenskala folgen (1-6). Man hat eine Vorstellung, wenn man eine 2 oder eine 4 bekommt. Das ist ein sehr einfaches System.

Was die Kopfnoten ersetzen soll, ist viel komplizierter. Zum einen, wenn es verbale Formulierungen im Sinne von Sätzen sind. Alles verklausuliert. Man muss ewig nachdenken, was man wie formuliert und was man überhaupt schreiben darf. Erzähle mir niemand, das sei einfacher, als eine Note zu geben.

In Berlin haben wir die Kreuzchen und 4 Kategorien (trifft voll zu, trifft meistens zu, trifft teilweise zu, trifft selten zu). Da ist doch nichts dran klarer und einfacher. Wann beginnt meistens und wann teilweise und wo endet geringes Zutreffen???) Dann haben wir noch Kategorien, die ich selbst nicht erklären kann. Z.B. Reflexionsfähigkeit. Das Kind ist in der Lage, über sich nachzudenken? Und woran merke ich es? Ich kann nicht hineinschauen. Wenn es bei einer Kritik von mir sagt: Ja, Sie haben Recht. Dann?

Diese ganzen Alternativsysteme sind so schwammig, so vage. Wurde auch gemessen, wie viel Lehrerarbeitszeit dafür drauf geht? Und ob das was bringt?!? Da kann man auch sagen, der Deutschunterricht bringt nichts, denn ich habe Kinder, die nicht fehlerlos oder auch nur sehr fehlerhaft Deutsch schreiben. Schaffen wir deshalb den Deutschunterricht ab? Bringt ja so oft nichts. Mathe dann ja auch vielfach nicht. Und so viele andere Themen und Fächer. Ohne Erfolg. Abschaffen!?!

Kopfnoten sind die allereinfachste Variante, eine Rückmeldung zum Verhalten zu geben und sie sagen dem Kind, es sind noch andere Dinge wichtig im Leben, als nur fachlich der Beste zu sein oder zu werden.

Friesennerz
3 Monate zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei

Kopfnoten sind eigentlich das, was sich heutzutage hinter Kompetenzen verbirgt. Es geht nicht mehr darum, der Beste in Mathe zu sein, sondern die Fähigkeit zu erwerben, sich selbstständig oder aber in Zusammenarbeit mit anderen Wissen und Fähigkeiten zu erarbeiten. Das bilden die Kategorien Selbstständigkeit und Teamfähigkeit ab. Es sollte viel mehr Wert darauf gelegt werden und sie sollten wieder am Anfang des Zeugnisses stehen – als Kopfnoten eben.

Aligator
3 Monate zuvor

Es wirkt wie ein Gefälligkeitsgutachten. Es stimmt so vieles nicht mit der Realität überein. Ich brauche ca. 30 Minuten, um bei allen Kindern einer Klasse ein Kreuzchen zu setzen.

Die ganze Demokratie-Erziehung ist nach dieser Argumentation für die Katz. Sind die Erfolge messbar? Es gibt immer noch Nazis und Rechtsradikale.

Mali
3 Monate zuvor

Erstaunt mich! Bei uns werden Mitarbeit und Verhalten erfasst. Rückmeldung zu eklatanten Veränderungen während des Schuljahrs werden mittels Konferenz oder Brief an die Eltern mitgeteilt, so dass die Eltern durchaus die Möglichkeit hätten Einfluss auf das weitere Verhalten im Schuljahr zu nehmen.

Fehlzeiten werden von allen Beteiligten der Schule erfasst. Die Ausfallquote bei den Lehrern ist wie in jedem anderen Betrieb auch, da man weiß, dass durch den eigenen Ausfall die Kollegen mehr arbeiten müssen, also wird nur zu Hause geblieben wenn es gar nicht anders mehr geht. Schwarze Schafe gibt es bei den Lehrern genauso wie in anderen Betrieben…

Sehe hier auch den Trend viel zu viel Fehlzeiten der Schüler über ein Schuljahr hinweg. Aus meiner Sicht ist es nicht normal, dass Schüler mindestens einen Tag pro Woche krank sind, oder immer montags und freitags fehlen. Dramatisch ist vorallem hier auch dass keinerlei Konsequenz folgt. Ausbildende Betriebe kennen das auch und schütteln ebenfalls die Köpfe.

Die Wirkungslosigkeit der Kopfnoten resultiert daraus, das bei uns in RLP diese Noten und Fehlzeiten auf Abschlusszeugnissen nicht stehen dürfen, sondern nur auf einem Beiblatt vermerkt werden, welches oh Wunder gleich verloren geht.
Das hat diese Noten entwertet.

Kompetenzraster sind sicherlich ein präzises Messinstrument, vor allem dann, wenn alle Lehrer der Klasse dieses Raster ausfüllen, dann reden wir hier aber über wesentliche höhere Kosten und Zeitaufwände, die im aktuellen unterbesetzten Mangelbetrieb sehr schmerzhaft wären. Wenn genügend Zeit und Ressourcen für die Bildung derartiger Kompetenzraster eingeräumt wird – sofort her damit!

Friesennerz
3 Monate zuvor

Ich würde mir wünschen, diese Bildungsforscher, die vermutlich nie vor einer Klasse standen, würden auch mal ausrechnen, wie viel Zeit und Geld es kostet, Klassenarbeiten zu schreiben (und zu korrigieren) und dann daraus ableiten, wir brauchen weniger Klassenarbeiten. Ich wäre so dankbar.

Führen Klassenarbeiten zu besseren Lernerfolgen? Sind sie also wirksam (anders als Kopfnoten angeblich)? Gibt es etwa denn keine “schlechten Leistungen” bei Klassenarbeiten? Warum? Wenn doch das Schreiben von Klassenarbeiten angeblich zu besseren Lernergebnissen führt und wir deshalb auch wieder mehr schreiben sollen. Ändert das irgendetwas an der üblichen Leistungsverteilung in einer Klasse? Werden schwache Schüler plötzlich leistungsstark, weil Klassenarbeiten geschrieben werden? Und sie verschlingen so viel Zeit! Also auch Kosten!

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Diese Forscher*innen sollten sich aber unbedingt viel mehr kurzschließen mit echten Lehrkräften an normalen Schulen (nicht an Leuchtturm-Schulen, wo sie Experimente, deren Ausgang bereits feststeht, begleiten).
Bei uns war noch nie jemand von diesen Leuten. Komisch, dabei sind wir eine sehr große Schule mit großer Heterogenität (Fördys bis Hochbegabte, Kids mit unterschiedlichsten ethnischen und sozialen Hintergründen).

Werte Kolleg*innen, wie sieht das bei Ihnen so aus? Kommen an Ihre Schule regelmäßig Bildungsforscher*innen?

Eddi
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Es gibt an Universitäten immer wieder für mehrere Jahre abgeordnete Lehrkräfte, die aus der Praxis kommen. Weiterhin werden auch immer wieder Lehrkräfte zur Promotion für mehrere Jahre an Universitäten abgeordnet, diese sind also in der Regel schon auch Bildungsforscher, nur leider schenkt diesen kaum einer Beachtung, weil sie keine Professoren sind. Die, die sich richtig Bildungsforscher nennen, haben halt leider meist eine Universitätskarriere hinter sich und nicht mal das Referendariat gemacht.
Das müsste aber meiner Meinung nach aufgrund der abgeordneten Lehrkräfte nicht so sein, wenn die Hirarchie an Universitäten nicht so wäre, wie sie ist.

Lera
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Umgekehrt sind Lehrkräfte keine Bildungsforscher, weil sie vor Klassen stehen – und deshalb nicht (…) Daten erheben und auswerten können.“

Woher sollen nochmal die Daten für die von Frau Prien ausgerufene „datengetriebene Schulentwicklung“ kommen?

Katrin Löwig
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Stimmt nur bedingt. Uch z. B. bin beides. Allerdings “durchforste” ich nicht nur Studien, sondern erstelle auch selbst welche.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Da haben wir ja doch was gemein.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie sollten sich fie “freie Wildbahn” dennoch regelmäßig anschauen.

Beobachten und Daten erheben durch Beobachtung wie auch Befragungen gehört doch irgendwie dazu…..

DerechtenNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Also, ich frage mich immer, wie solche Leute, die nicht in Schulen gehen und dort ausgiebig hospitieren, zu sinnvollen Ergebnissen kommen wollen.

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

In normale Durchschnittsschulen? Ich habe während meiner fast 30 Dienstjahre an verschiedenen Schulen noch nie erlebt, dass Bildungswissenschaftler*innen über längere Zeit hospitiert usw. haben. Ich habe auch herumgefragt. Keine, der mir bekannten LK hat das erlebt.
Man sollte doch annehmen, dass solche Forscher*innen ständig an verschiedenen Schulen sind, um hautnah mitzubekommen, wie es in der Realität aussieht.

Klimaforscher*innen haben echte Werte wie Niederschlagsmenge, Temperaturen, Satelliten-Aufnahmen …. Das ist schon etwas anderes, finden Sie nicht?

Btw: Ich empfand die Umfrage bei Lehrer-Panel von den Fragestellungen her z.T. nicht anwendbar, so dass ich ständig “neutral” anklicken musste. Welche Ergebnisse man wohl daraus ableitet?

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Also, wenn ich die Hälfte der Fragen nur mit “neutral” beantworten kann, weil sie zu ungenau gestellt sind, lässt mich nicht gerade auf aussagekräftige Ergebnisse hoffen.
(Ich nehme immer an den Umfragen des NDR teil. Die sind präziser gestellt. Daran könnten Sie sich das nächste Mal bei der Erstellung orientieren.)

Was Bildungsforscher*innen angeht, so bin ich immer sehr verwundert, womit die aufwarten. Das ist immer sehr theoretisch und hat selten einen Mehrwert für die praktische Arbeit von Lehrkräften. Das ist allerdings kein Wunder, da die ja kaum Zeit in echten Schulen verbringen.
Ob ich irgendwas gefragt werde, ist mir diesbezüglich ziemlich egal. Das habe ich auch gar nicht geschrieben, oder?Wichtiger wäre doch, dass die mit den S*S sprechen, sie im Schulalltag begleiten usw.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  Friesennerz

Wenn diese Sichtweise gewünscht wird, tauchen entsprechende Studien auf. Bis dahin nicht.

Gugelhupf
3 Monate zuvor

Da sieht man mal, was bei angeblich so objektiven Untersuchungen herauskommt. 30 Minuten, um 1 Note zu vergeben? Eher 30 Sekunden. Oder beruht das etwas auf den Selbsteinschätzungen der Lehrer? Das diskreditiert ja jede Arbeitszeiterfassung.

Cassarah
2 Monate zuvor

Seit 2007 haben alle Bundesländer die Kopfnoten wieder eingeführt – „doch sie blieben umstritten“.

Das ist sachlich falsch.

Es gibt keine einheitliche Regelung für Kopfnoten auf Zeugnissen. Einige Bundesländer haben Kopfnoten für Verhalten und Mitarbeit, andere nicht.

Siebenstern
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Berlin und Brandenburg haben auch keine Kopfnoten. Da gibt es diese dussligen Kreuzchen, die noch tausendmal unklarer sind als Noten.

Katrin Löwig
2 Monate zuvor

DIe Kopfnoten bringen in der Tat inzwischen kaum noch etwas- bei den Verhaltenskreativen nicht, bei den Introvertierten ebenfalls nicht. Die meisten scheren sich nicht drum oder können nicht aus sich heraus. Im Zweifel gibt es eine Menge Ärger mit Einsprüchen (zwischen 2 und 3), die Betriebe machen sich auch inzwischen ein eigenes Bild- zumal auf Bewerbungszeugnissen ohnehin nichts dergleichen steht.
ABM- kann weg.

dickebank
2 Monate zuvor

Nur Zeugnisse und Parfüm haben Kopfnoten. Im allgemeinen vermuten die schnell.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Heißt natürlich verduften und nicht vermuten!