Debatte um Kopfnoten kocht wieder hoch: Wie sinnvoll sind Zensuren für Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Ordnung?

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DRESDEN. Kopfnoten sind umstritten – so umstritten, dass sie in manchen Bundesländern abgeschafft und dann wieder eingeführt wurden. In Sachsen werden nach wie vor Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Ordnung benotet. Doch damit könnte bald Schluss sein. Eine Kommission zur Zukunft der Schulen hat die Abschaffung empfohlen. Das stößt auf Widerspruch.

Kopfnoten? Haben offenbar keinen Einfluss auf das Verhalten von Schülern – werden aber immer wieder heiß diskutiert. Foto: Shutterstock

An den Kopfnoten auf Schulzeugnissen scheiden sich seit langem die Geister – nun stehen sie erneut in der Diskussion. Eine Expertenkommission hat in Sachsen jüngst ihre Abschaffung empfohlen. Stattdessen soll das Lern- und Sozialverhalten der Schüler über ein «individuelles Worturteil» sowie gemeinsame Zielvereinbarungen bewertet werden. Bei Schülervertretern und in der Wissenschaft stößt das auf Zustimmung, dagegen wollen Vertreter von Wirtschaft und Lehrern am bisherigen System festhalten.

«Kopfnoten geben ein Schema vor, das Persönlichkeiten in regelkonform und nicht regelkonform einsortiert»

Kritik an Kopfnoten kommt von Schülerseite. Dabei gehe es nicht um Leistungen und Erfolge, sondern um Facetten der Persönlichkeit, sagte Lilly Härtig, Vorsitzende des Landesschülerrates. Und jeder Schüler sei anders. «Kopfnoten werden dem nicht gerecht, sie geben ein Schema vor, das Persönlichkeiten in regelkonform und nicht regelkonform einsortiert.» Auch sei die Bewertung sehr subjektiv und in vielerlei Hinsicht anfällig für «Willkür der Lehrkraft».

Individuelle, schriftliche Rückmeldungen für die Schüler seien da weitaus sinnvoller, betonte Härtig. «Diese sind aussagefähiger. Gleichzeitig zwingen sie Lehrkräfte dazu, sich zu erklären, denn ein schriftliches Feedback kann besser nachvollzogen und gegebenenfalls diskutiert werden als eine Zahl ohne nähere Begründung.»

Ähnlich kritisch geht die Leipziger Pädagogik-Professorin Maria Hallitzky mit Kopfnoten ins Gericht. Sie hätten keine erziehende, sondern nur eine urteilende Funktion, die den Schülern einen Stempel aufdrücke, den sie im schlechtesten Fall nicht wieder loswürden, sagte sie jüngst im Interview der «Leipziger Volkszeitung». Hinzu komme, dass Lehrer unterschiedliche Erwartungen an das Verhalten von Schülerinnen und Schülern stellen würden.

Über die Kopfnoten wird in Sachsen immer wieder diskutiert – auch Gerichte haben sich damit schon kontrovers beschäftigt (News4teachers berichtete). «Sie sind zwar nicht das Nonplusultra, machen aber Sinn», sagte der Vorsitzende des Sächsischen Lehrerverbandes, Michael Jung. Sie böten Orientierung und würden schon jetzt durch ein kurzes Worturteil ergänzt. Bei rein wörtlichen Beurteilungen sieht er nicht nur enormen Mehraufwand vor allem für Klassenleiter. «Das wird auch Larifari.» Denn die Gefahr sei groß, dass dann auf mehrdeutige Floskeln und Wortschablonen zurückgegriffen werde – ähnlich wie das aus Arbeitszeugnissen bekannt sei. «Da muss man fragen, ob das das Ziel sein soll.»

Diese Gefahr sieht auch Kultusminister Christian Piwarz (CDU), der sich in der Vergangenheit für Kopfnoten ausgesprochen hatte. Die Vorschläge der Expertenkommission will er nicht bewerten und verweist auf den anstehenden Praxischeck mit verschiedenen Regionalforen. Die Frage sei, wie es sinnvoll gelingen könne, andere Bewertungsmaßstäbe zu etablieren. Die dürften einerseits Lehrer nicht zusätzlich belasten, anderseits dürfe es nicht wie bei Arbeitszeugnissen zu einer reinen «Formelsprache» kommen. «Damit wäre dem eigentlichen Anliegen überhaupt nicht gedient», hatte Piwarz bei der Vorstellung der Empfehlungen jüngst erklärt.

«Kopfnoten sollten beibehalten werden», mahnte der Sprecher der Geschäftsführung des Sächsischen Handwerkstages, Andreas Brzezinski. Sie gäben Ausbildungsbetrieben und künftigen Arbeitgebern kurz und knapp einen ersten Hinweis, wie es um die soziale Kompetenz eines Bewerbers bestellt sei. Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Chemnitz, Christoph Neuberg, sieht sie ebenfalls als wichtigen Indikator bei Bewerbungen um eine Lehrstelle. «Sie vermitteln einen kleinen Eindruck über das bisherige Sozialverhalten, ob Bewerberin oder Bewerber beispielsweise geeignet sind für einen Dienstleistungsjob oder für die Schichtarbeit.»

Eine Studie des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung hatte 2019 allerdings ergeben: Verhaltensnoten für Schülerinnen und Schüler sind bedeutungslos für den Bildungserfolg und den Einstieg ins Berufsleben (News4teachers berichtete). „Weder bei Schulleistungen, Charaktereigenschaften oder der Erwerbstätigkeit können wir bedeutsame Unterschiede für Schulkinder mit und ohne Verhaltensnoten nachweisen. Diese ‚Kopfnoten‘ scheinen sich also weder positiv noch negativ auf die Entwicklung der Schüler*innen auszuwirken“, sagt ifo-Forscher Florian Schoner seinerzeit.

„Unsere Ergebnisse zur ‚Kopfnoten‘-Reform legen nahe, dass sich die politischen Bemühungen auf andere Bereiche konzentrieren sollten“

Die Studie illustriere, dass über manche Bildungsreformen zwar in der Öffentlichkeit heftig debattiert wird, sie aber keinen messbaren Unterschied für die betroffenen Schülerinnen und Schüler erzeugen. „Aus politischer Sicht ist das sehr aufschlussreich“, sagte ifo-Forscherin Larissa Zierow mit Blick auf die Debatten um Kopfnoten in vielen Bundesländern. „Die Wissenschaft benötigt messbare Beweise, um zu klären, ob viel diskutierte Reformen überhaupt Folgen haben. Unsere Ergebnisse zur ‚Kopfnoten‘-Reform legen nahe, dass sich die politischen Bemühungen auf andere Bereiche konzentrieren sollten, um die Qualität des Bildungssystems zu erhöhen.“

Anders ausgedrückt: Viel Lärm um nichts. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrerverband kämpft mit Online-Petition für den Erhalt von Kopfnoten – die meisten Bürger halten sie für „aussagekräftig“

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Der Zauberlehrling
9 Monate zuvor

Wenn Fehltage in Bewerbungs- und Abschlusszeugnissen stehen müssten, das wäre ein Zugewinn!

Wer länger und öfter krank war, kann die Fehltage erklären.

Bei 30, 40 oder gar noch mehr Fehltagen hat das Zeugnis eine Warnfunktion – die Schulen haben eine Verantwortung gegenüber den Ausbildungsbetrieben. Schulabsentismus ist mittlerweile eine echte Seuche.

Teacher Sachsen
9 Monate zuvor

Damit würden Sie das Problem der Schulverweigerer nicht beheben-aber Schülerinnen und Schüler mit echten Gesundheitsproblemen bestrafen.
Wer möchte sich vor seinem möglichen Arbeitgeber eigentlich sofort erklären müssen?

Rüdiger Vehrenkamp
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Hier könnte man differenzieren. Es ist ja ein Unterschied, ob jemand sechs Wochen im Krankenhaus verbringen musste oder jede Woche ein bis zwei Tage (ohne ärztliches Attest) fehlt. In der Klasse meiner Tochter gibt es Schüler, die kommen und gehen, wann sie wollen.

Einer
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Gute Noten bei vielen Fehltagen zeigt aber auch “ ich bin fleißig und arbeite Inhalte selbstständig nach und bin nicht auf den Kopf gefallen.“
So einen Schüler kann man gut einstellen.

Tom
9 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Naja – Was bringt ein cleverer Mitarbeiter, der seine Arbeit nicht erledigt, weil er fehlt?

uesdW
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Wenn es echte Gesundheitsprobleme geht, ist der Arbeitnehmer zu informieren. Er muss dann Vorkehrungen treffen.
Und wenn der Auszubildende dann abbricht bzw. die Probezeit nicht besteht, ist gar keinem geholfen.

Soso
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Wenn man überall das Haar in der Suppe finden will und darum findet (siehe SuS „mit echten Gesundheitsproblemen“), ist fast jeder gute Ansatz abzulehnen.

Ich teile die Meinung von Zauberlehrling! Echte Gesundheitsprobleme während der Schulzeit kann man einem möglichen Arbeitnehmer durchaus erklären. Ich sehe darin keine Zumutung. Man kann`s auch übertreiben mit seinem Mitgefühl und Einfühlungsvermögen.

Gabriele
9 Monate zuvor
Antwortet  Soso

Es herrscht ja schließlich – inzwischen unübersehbar – eklatanter Fackräftemangel und auch gravierender Azubi-Mangel, besonders in einigen Berufszweigen.

Ureinwohner Nordost
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Sie sind verbeamtet?
Dann mussten Sie vor dem Amtsarzt strammstehen.

Mussten Sie?

Dann ist das für Schüler nachvollziehbar.

🙂

Maggi
9 Monate zuvor

Krankheitsbedingten Fehltage dürfen in keinem Zeugnis, auch keinem Arbeitszeugnis stehen und das ist gut so. Unentschuldigte Fehltage, also Absentismus darf hingegen eingetragen werden. Ich verstehe daher Ihren Beitrag nicht.

Man kann über viele Punkte zu dieser Thematik diskutieren:
Warum muss ich zurückdatierte ärztliche Atteste akzeptieren?
Warum gibt es keine Konsequenzen für solche Gefälligkeitsatteste? Warum gibt es in jeder Stadt nicht einen fest angestellten Amtsarzt, zu dem nur Lernende gehen können bzw. direkt geschickt werden können, wenn es zu Unstimmigkeiten bei ärztlichen Attesten kommt?
Achtjährige das kostet ja mal wieder was.

Der Zauberlehrling
9 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Krankheitsbedingte Fehltage stehen in Baden-Württemberg ebenso im Zeugnis, wie jeder andere Fehltag. Da wird nicht differenziert.

Unentschuldigte Fehltage stehen in „The Länd“ auch nicht in Abschlusszeugnissen.

Vielleicht sind unterschiedliche Schulbesuchsverordnungen der Grund für das Nichtverstehen.

Wenn von einer Klasse mit 20 Schüler vier da sind, kann man den Unterricht einstellen. Wenn in der nächsten Woche dann wieder vier da sind – nur halt vier andere – dann kann man das eigentlich gleich hinterher vergessen und wenn man über Wochen die „Gesamtklasse“ nicht vor sich hat, dann war’s das.

ZED
9 Monate zuvor

Hervorragend! Das erhöht die Drohfunktion des Zeugnisses ungemein. Krank sein vor dem AG erklären müssen ist auch prima.

Primär sollte aber darüber nachgedacht werden, ob man zwei Deutsche braucht um einen Deutschen zu überwachen, oder ob nicht inzwischen drei Deutsche dafür notwendig wären.

Realist
9 Monate zuvor

Stattdessen soll das Lern- und Sozialverhalten der Schüler über ein «individuelles Worturteil» sowie gemeinsame Zielvereinbarungen bewertet werden.“

Die Schulen haben zuwenig Personal und das exisitierende Personal hat zu wenig Zeit, sich um die grundlegendsten Dinge zu kümmern (Pflichtunterricht etc.). Und jetzt kommt eine „Expertenkommission“ und will die Arbeitslast weiter erhöhen? Was bilden die sich eigentlich ein?

Wenn man das bestehende System der „Kopfnoten“ für problematisch hält, dann muss man diese unter den gegebenen Bedinungen eben abschaffen. Für alles andere ist weder Personal noch Zeit da.

Und falls der Vorschlag der (Elfenbeinturm-)“Experten“ wirklich umgesetzt wird, sollte das jeder Betroffene einfach mit „Copy&Paste“ machen: Bekommt jeder Schüler statt einer nichtssagenden Note eben einen nichtssagenden Satz und eine nichtssagenede „Zielvereinbarung“. Oder alle sind einfach „toll“ und die Zielvereinbarung lautet „Weiter so!“

Die wollen offensichtlich den Lehrerberuf systematisch so unattraktiv wie möglich machen… Gen Z: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Dil Uhlenspiegel
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Vorschlag für copy & paste:
„Schüler/in hat eine Note in Verhalten und eine in Mitarbeit; welche das sind, bleibt geheim.“

Riesenzwerg
9 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Mit dem Hinweis auf den … Datenschutz! 😉

niemand
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

„die Lehrer, die Lehrer…“ was ist mit den Kindern? denk mal an die Kinder! An unsere Zukunft!

Dil Uhlenspiegel
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Denkt denn niemand an die Kinder? Und denkt niemand dabei komplex genug? Weiß das niemand?

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Genau daran denke ich! An die Kinder! Und ihre Zukunft!

Gabriele
9 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

„Jede(r) ist seines/ihres Glückes Schmied.“
Gilt auch hier. Es ist nur lebensnah, unsere Kinder nicht zu sehr in Watte zu packen, besonders wenn sie bald ins Berufsleben treten.

Sie müssen frühzeitig begreifen, dass das Leben auch sehr rauh sein kann und überhaupt kein Wunschkonzert ist.

Gerade dadurch, nur auf diese Weise „denken wir an die Kinder und ihre Zukunft“!

Anstrengung, Leistungsbereitschaft, Verlässlichkeit, das mit Leben Erfüllen der Primärtugenden müssen sich lohnen, sich auszahlen.

Für sein/ihr Fehlverhalten einzustehen, notfalls auch die „Quittung“ zu bekommen, falls keine Einsicht und Verhaltensänderung gezeigt, falls offensichtlich Beratungsresistenz vorliegt, ist doch wirklich das Normalste auf der Welt, oder?

Realist
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Die Zukunft wird dadurch entscheiden, dass völlig überlastetete Lehrer neben ihrer eigentlichen Arbeit stundenlang pro(!) Kind pädagogisch einwandfreie und rechtlich sichere „Worturteile“ über das Verhalten von Schülern formulieren und detaillierte „Zielvereinbarungen“ in langen persönlichen Gespräöchen mit diesen und deren Eltern abschließen und dokumentieren (die natürlich weder einklagbar sind noch irgendwelche sonstigen rechtliche Wirkungen entfalten…).

Ganz sicher…

Gen Z: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Der Zauberlehrling
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Über diese von jedem Lehrer dezentral gestrickte „Worturteile“ wird es dann ebenso viele Prozesse geben wie um Arbeitszeugnisse.

Dezentral deshalb, weil eine zentrale Lösung angedacht, aber aus Gründen von x, y sowie z nicht zeitnah ungesetzt werden können.

Rechtlich sicher – sicher! Ganz sicher!

Realist
9 Monate zuvor

EIn Problemfall reicht, um eine Lehrkraft wochenlang zu beschäftigen, denn eins ist sicher: Auf Unterstützung übergeordneter Stellen kann man als Lehrkraft nicht hoffen, die werden Begründungen, lückenlose Dokumentationen, Stellungnahmen usw. einfordern und am Ende wird der Beschwerdeführer trotzdem Recht bekommen, da die Schulbehörden keine Lust auf Stress haben…

Am Ende wird jeder Schüler in diesen „Berichtszeugnissen“ positiv bewertet werden (wie bei „Arbeitszeugnissen“ auch)…

uesdW
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Da gehört auch dazu, dass man bestimmte Verhaltensweisen für das Zusammenleben lernt.
Ansonsten wird es keine schöne Zukunft!

Ureinwohner Nordost
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Welche „Zukunft“?

Woran glauben Sie denn?

Csa
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Verbalbeurteilungen zum Sozial-und Lernverhalten sind an Gemeinschaftsschulen längst Standard….

Egvina
9 Monate zuvor
Antwortet  Csa

An Grundschulen auch, genauso wie zu den Fächern.

Minna
9 Monate zuvor

Ähm … Noten sind ohnehin Kopfnoten, oder?
Mein Abiturjahrgang ist heute äußerst erfolgreich: Doktoren ohne Ende, Medienpersönlichkeiten, Professuren … Männer wie Frauen.
Der Trick? Nun, der gemeinsame Nenner ist ein berühmtes Reichenviertel. Ansonsten waren die Anlagen und Lernstile recht unterschiedlich. Ich weiß ferner, dass die Jungen anders als die Mädchen sehr viel später begannen, also eher erst in den letzten drei Schuljahren, gute Leistungen zu erbringen. Vorher wollten sie spielen, haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht aber dafür sehr viel Blödsinn.

Teacher Sachsen
9 Monate zuvor

Das Arbeitsverhalten mag man beurteilen. Ansonsten sind Kopfnoten eine regelrechte Anmaßung: Von oben herab, typisch Deutsch, Duckmäuser belohnend, Druckmittel, aus dem Bauch heraus gegeben, häufig ohne die Schüler überhaupt richtig zu kennen, geschweige denn zu verstehen….
Haben im Rahmen verantwortungsvoller Bildung und Erziehung nichts verloren.

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Sehe ich völlig anders. Sehr gute Kopfnoten haben z.B. so gar nichts mit Duckmäusertum zu tun, sondern mit produktiver, aktiver, konstruktiver, zuverlässiger Mitarbeit in mündlicher, schriftlicher und jeder anderen Form bzw. sachlicher sowie sachlich vorgebrachter Kritik/ Zustimmung/Nachfragen gegenüber Mitschüler*innen wie auch Lehrkräften und weiteren Mitmenschen.
Natürlich muss ich meine Schüler*innen kennen. Dieses Kennenlernen aber muss ich als Lehrkraft selbst forcieren. Ohne Beziehung gelingt Lehren nicht.

Seltsame Ansichten herrschen anscheinend mittlerweile auch unter Lehrern!

Last edited 9 Monate zuvor by Freiya
Teacher Sachsen
9 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Meiner Erfahrung nach werden immer wieder Schülerinnen und Schüler mit einer 1 im Betragen bewertet, obwohl sie einfach nur sehr leise und sehr still sind. Was ist also oftmals der eigentliche, heimliche Maßstab? Natürlich werden liebe und brave Schüler, die keine Widerworte geben, immer wieder als besonders vorbildlich bewertet. Ich kenne die Notenvorschläge der Kollegien….
Echtes Erziehen ist Beziehung und kommt ohne Kopfnoten aus. So wie im echten Leben auch.
Im Übrigen hätten auch wir Lehrer durchaus durchwachsene Kopfnoten. Wer gibt uns eigentlich das Recht uns zum Bewertungsrichtern aufzuschwingen?

Der Zauberlehrling
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Die Notenbildungsverordnung gibt uns die Verantwortung und das Recht!

Die Über- und Unterordnung im Verwaltungsrecht? Mal ganz nüchtern betrachtet.

Kommt immer darauf an, was man daraus macht und wie man mit seiner Verantwortung umgeht.

Echtes Erziehen nimmt mit zunehmendem Alter der Schüler ab, verschwindet aber nicht bis zum Abitur. Kopfnoten braucht es dafür auch nicht, auch andere Noten nicht, denn die spiegeln die Leistung wider.

Fehlende Distanz zu Schülern ist kein guter Ratgeber. Freunde sucht man sich außerhalb der Schule, am besten auch nicht unter den Kollegen.

Ureinwohner Nordost
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Machen Sie mal.

Viel Erfolg in den nächsten Jahrzehnten.

😉

Ragnar Danneskjoeld
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Einer meiner Schüler hat einen Mitschüler in der Umkleidekabine derart zugerichtet, dass er ins Krankenhaus musste. Das möchte ich schon auf die eine oder andere Weise dokumentiert sehen.

Teacher Sachsen
9 Monate zuvor

Ja, mit einem Schulausschluss.

Der Zauberlehrling
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Und einem „Verhalten ungenügend“.

Mathe macht glücklich.
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Das Arbeitsverhalten lässt sich durchaus beurteilen, da es sehr oft mit der Note in dem entsprechenden Fach korreliert.

Ureinwohner Nordost
9 Monate zuvor

Genau,

denn „blöd“ sind Schüler ja nie, (biogenetische Lernvoraussetzungen)

so KANN es ja nur mangelhaftes Arbeitsverhalten (Fleiß) sein,
was zu unterirdischen Fachnoten führt.

Ich bin Ihrer Meinung.

Alx
9 Monate zuvor

Schaffen wir das ganze Gelumpe einfach ab.
Am letzten Schultag bekommt jeder ein
Blankozeugnis und füllt es selber handschriftlich aus.

Hans Hoffmann
9 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Handschriftlich? Sind Sie irre? Das kann doch hinterher keiner lesen. Da muss es doch eine App geben, oder?

mama51
9 Monate zuvor
Antwortet  Hans Hoffmann

Handschriftlich von den SuS ist doch super! Perfekt verschlüsselt, Datenschutz konform und niemand kann für irgendwas zur Verantwortung gezogen werden! Das entlastet sogar die Verwaltungsgerichte und maulende Eltern beschweren sich fûrderhin bei ihren Zöglingen…was wollen wir mehr?
Haha… Ironie Out! ☹️

Riesenzwerg
9 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Seufz, das klappt ja nur, wenn wir ihnen die Stifte dazu geben….

Und wer nicht schreiben kann, darf ein Bild malen 😉

Dil Uhlenspiegel
9 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Nein, nein, nein, das muss am ersten Tag gleich rausgegeben werden. Die Herausforderung ist dann, es nach x Jahren noch zu finden, ha!

Mika
9 Monate zuvor

„ Ähnlich kritisch geht die Leipziger Pädagogik-Professorin Maria Hallitzky mit Kopfnoten ins Gericht. Sie hätten keine erziehende, sondern nur eine urteilende Funktion“
Hab ich das Ding mit der Benotung echt falsch verstanden scheinbar: ich dachte bisher, dass eine Note die Qualität einer erbrachten Leistung tatsächlich beurteilt. Das eine Note erziehen soll, wäre mir neu und ist meines Wissens nicht mit geltendem Recht vereinbar.

Teacher Sachsen
9 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Noten geben und ihre erzieherische Wirkung leugnen, ist naiv und blind. Wir sollten anstelle dessen unsere Konditionierung von Kindern und Eltern auf Noten hinterfragen und uns vom gegenwärtigen System schnell verabschieden.

Mika
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Ich vergebe keine Erziehungsmaßnahme, sondern ich beurteile eine erbrachte Leistung. Ob ein Schüler hinterher für sich ableitet, seine Leistung zu verbessern oder nicht, kann und darf nicht Gegenstand der Beurteilung einer bereits erbrachten Leistung sein.

Ureinwohner Nordost
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Haben Sie wirklich in Ostdeutschland studiert?
Womöglich an der TU Dresden?

Oder sind Sie zugereister Besserwessi?

Csa
9 Monate zuvor
Antwortet  Mika

So ist es…

ein Vater
9 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Sollen andere Fächernoten nicht auch einen Erziehungseffekt haben?
Bei schlechten Noten heißt es doch: „Streng dich mehr an, gib dir mehr Mühe, sei fleißiger,…“ oder sogar: Für so und so lange Zeit ist Schluss mit Computerspielen, mit dem Rumhängen am Handy, …usw.
Sie haben meinem Eindruck nach „das Ding mit der Benotung“ nicht falsch verstanden, sondern wollten es falsch verstehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand Notengebungen nicht auch mit Erziehungseffekten verbindet.
Und nicht zu vergessen: Es gibt auch gute Noten, die zu Belohnungen wie Freude und Lob führen oder auch zu sachlichen Zuwendungen. Sind Belohnungen nicht auch Erziehungsmaßnahmen?

Auch wenn eine Pädagogik-Professorin die erzieherische Wirkung von Noten bestreitet, hat sie noch lange nicht recht. Ich wundere mich nur, wie ihre Abneigung gegen Kopfnoten zu einer so lebenfremden Aussage führen kann.
Noten haben zwar in erster Linie eine beurteilende Funktion, dass sie darüber hinaus aber nichts mit Erziehung zu tun hätten, ist die Behauptung eine Pädagogik-„Expertin“, über die ich mich nur wundern kann.

Mika
9 Monate zuvor
Antwortet  ein Vater

Wenn Sie als Elternteil Noten als Grundlage für erzieherische Maßnahmen wie Belohnung oder Bestrafung hernehmen, liegt das in Ihrer Verantwortung als Eltern. Ich als Lehrkraft habe die gesetzlichen Vorgaben zu beachten, und die lauten: die erteilten Noten spiegeln die erbrachte Leistung wider. Sollte ich jemals der Frage „Sollen andere Fächernoten nicht auch einen Erziehungseffekt haben?“ dahingehend nachgeben, dass ich in Mathe eine 4 erteile, weil der Schüler den Unterricht stört, hätte ich schnell ein rechtliches Problem.

Der Zauberlehrling
9 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Noten sind aus allen erbrachten Leistungen des Schülers zu bilden. Aus allen Leistungen, nicht aus dem Verhalten. Nein, da ist nichts falsch dran zu verstehen.

Das zu differenzieren ist für manchen Kollegen nicht einfach.

Georg
9 Monate zuvor

Wer sich daneben benimmt, kann keine Leistung zeigen. In dem Sinne lässt sich das Verhalten auf die Fachnote übertragen.

Der Zauberlehrling
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Wenn sich jemand daneben benimmt, bekommt er eine Frage gestellt – zum Thema. Kann er die nicht beantworten ist es eine ungenügende Leistung. Die resultiert aus seinem Verhalten – ja freilich, ist aber seiner ungenügenden Leistung geschuldet.

Gabriele
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Es gibt auch sehr begabte, gute oder sogar sehr gute SchülerInnen, deren Verhalten egoistisch und unsozial, sehr unkameradschaftlich, in der Klassengemeinschaft ist.
Oder die zu frechen, unverschämten Widerworten an Lehrkraft neigen.

Oder deren Mitarbeit im Mündlichen auch durch schriftliches Nichtvorlegen oder Präsentieren von Hausaufgaben im Plenum zu wünschen übrig lässt.

Das möchte ich schon differenziert im Zeugnis erkennen können.

Zum Beispiel: Englisch Note 2, Mitarbeit 3. Hat doch Aussagekraft, oder?
Englisch Note 2, Verhalten 3 (nur bei mehreren schwer-
wiegenderen Verweisen)

Außerdem gilt es zu bedenken, dass in Abschlussklasse 10 – am Gymnasium –
Wortgutachten entschärft, bereinigt formuliert werden, damit SchülerIn kein Nachteil auf Bewerbungsmarkt erwächst.

Lehrer_sachsen
9 Monate zuvor

Wenn auch nur die Hälfte der Vorschläge dieser „Expertenkommission“ umgesetzt werden sollte, wird es Zeit, mich aus dem sächsischen Schulbetrieb zu verabschieden.

Last edited 9 Monate zuvor by Lehrer_sachsen
Teacher Sachsen
9 Monate zuvor
Antwortet  Lehrer_sachsen

Wenn nur die Hälfte der Vorschläge umgesetzt würden, wäre es ein Grund, Schule als Ort von Lernen, Leben und Erziehen wieder ernst zu nehmen.

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Oh ein Regierungslobbyist! Von wessen Gnaden? Wer hat ein Interesse daran, dass unsere Kinder im globalen Vergleich nicht mehr mithalten können?

Teacher Sachsen
9 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Glauben Sie allen Ernstes, gerade die sächsische Landesregierung würde die Schule reformieren? Dort hat man noch vor Kurzem gesagt, wie sind so gut, weil wir nichts ändern.

Ureinwohner Nordost
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Was ist falsch daran?

Was der „Neumodkram“ an Resultaten hervorbringt sehen wir momentan.

Echt herausragend, schlecht.

Monika, BY
9 Monate zuvor

Jede Leistung zu bewerten ist eine gute Sache, wenn wir schon so viel bewerten sollen. Ex-en und SA oder Klassenarbeiten sind auch nur Momentaufnahmen. Auf gar keinen Fall ein Beweis für das erlangte Wissen. Einem Schüler liegt eher schriftlich, dem anderen eher mündlich. Die Schüler sind keinen Holzsoldaten. Weder aus dem gleichen Holz geschnitten, noch geklont. Vielfallt eben. Und dem Himmel sei Dank dafür.

Küstenfuchs
9 Monate zuvor

Alleine schon wegen der völlig unterschiedlichen Maßstäbe gehört dieser Unfug abgeschafft.

Riesenzwerg
9 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Dann aber auch die generellen Noten.

In der Nachbarklasse wird ein anderere generöser Maßstab angesetzt – beide für die erbrachten Leistungen zu weich.

Also – weg mit Noten!

Nach der Regelschulzeit stellt sich auch ohne Zeugnis und Noten heraus, was gekonnt wird.

Wer sich zum Beispiel selber bewerben kann, ist klar im Vorteil.

(Bei uns schreiben wir einigen Schülys die Bewerbungen oder helfen dermaßen, dass nichts Eigenes mehr vorhanden ist…..)

Hornveilchen
9 Monate zuvor

Sprach sich die zitierte Studie nicht dafür aus, das Verhalten innerhalb der Fachnoten zu bewerten? Das finde ich viel schlimmer. Es wäre besser, Verhalten und fachliche Leistung sauber voneinander zu trennen.

Wer Kopfnoten infrage stellt, kann genauso alle Noten infrage stellen. Gibt es irgendwo Studienergebnisse, dass man mit Noten besser lernt als ohne? Und umgekehrt? Dass man ohne Noten bessere Leistungen erreicht als mit Noten?

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Ohne Noten machen viele genau – gar nichts mehr!
Ohne Kopfnoten werden sich einige noch viel mehr wie die Axt im Wald benehmen.

DerechteNorden
9 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Ich kenne genügend Kids, die auch mit Noten nichts tun. Von daher scheint das auch nicht wirklich zu funktionieren.
Eine dezidierte Auskunft über bestimmte Leistungen geht wunderbar über ein Raster. Kinder und Eltern können gleich sehen, dass die Vokabeln in Englisch schlecht gelernt wurden und sich mehr Mühe mit dem Kopfrechnen gegeben werden sollte usw.
Die Bereiche sind dabei wie eine Art Note. Wobei Kreuzchen links eine positive, Kreuzchen rechts eine negative Beurteilung ergeben.
Reine Ziffernnoten haben den Nachteil, dass man sie aufdröseln muss, was bedeutet, dass man sehr viel mehr Zeit mit Gesprächen verbringen müsste. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen so geht, aber ich schaffe es zeitlich kaum all diese Gespräche mit allen S*S führen zu können, wenn ich gleichzeitig Unterricht machen soll. Und wann spreche ich mit allen Eltern?

Ureinwohner Nordost
9 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich kenne gar keine „Ziegenkinder“ – kids.
An meiner Schule rennen Menschenkinder umher.
Ok. Nicht mehr lange. 😉

Teacher Sachsen
9 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Was tatsächlich lediglich beweist, dass wir Kinder auf Noten konditionieren.

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

… oder auf Weichspüler konditionieren. Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft ade! Hoch lebe „Kuschelweich“!

Uwe
9 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Oder vielleicht kürzer gesagt ich bin als Pädagogin total unfähig und kann nur über Noten Schüler*innen dazu motivieren irgendetwas zu machen

vhh
9 Monate zuvor

Betragen: können Lehrer natürlich umfassend beurteilen, wir sehen ja bekanntlich alles. Ist also meistens Betragen im Unterricht bzw gegenüber der Lehrkraft, wenn es bewertet wird.Reicht das?
Fleiß: sehr variabel je nach Fach, Thema und Entwicklungsphase. Das kann im Bewerbungszeugnis 9.1 noch ganz anders aussehen als später
Mitarbeit: super, in der Bevölkerung ca 30-50% introvertierte Persönlichkeiten, die sowieso jahrelang hören ‚du musst dich mehr beteiligen‘, da wird eine Mitarbeitsnote bestimmt motivierend wirken
Ordnung: schaffen manche ihr Leben lang nicht, trotz Dr und Prof, was sagt da eine Note aus über zukünftige Perspektiven?
Und diese Noten sind angeblich ein Hinweis auf Eignung für Dienstleistungsberufe oder Schichtarbeit? Auf die soziale Kompetenz? Liebe Handwerkskammer, Azubis in ihrem selbst gewählten Beruf verhalten sich oft komplett anders als im Zwangsbetrieb Schule. Bewerbermangel? Wer möchte für jemand arbeiten, der Interessenten nach solchen Noten aussortiert?
Lasst den Quatsch weg, schadet niemand.

Last edited 9 Monate zuvor by vhh
Realist
9 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Und diese Noten sind angeblich ein Hinweis auf Eignung für Dienstleistungsberufe oder Schichtarbeit? Auf die soziale Kompetenz?“

Dafür soll doch jede Lehrkraft in jedem Fach in jedem Jahr eine Unterrichtseinheit zur Berufsorientierung machen. Natürlich auf jeden Schüler indviduell zugeschnitten ohne dass dafür Zeit für andere fachlich wertvolle Themen wegfällt. Zentrale Abschlussprüfungen prüfen nämlich nicht auf „Berufsorientierung“… Nicht, dass der „faule S…“ am Ende beruflich völlig desorientierte Schüler oder fachliche Nieten heranzieht… Für so etwas lassen die Curricula bekanntermaße großzügige Zeitfenster offen, die aber auf keinen Fall in Zeiten der Krankheit von Schüler oder Lehrkraft, Zeiten der Klassenreise, Projektwochen oder anderer „sozialer“ Veranstaltungen oder Veranstaltungen zur „politischen Bildung“ (deren Wichtigkeit ja immer wieder von offizieller oder medialer Seite eingefordert wird) fallen dürfen oder in Zeiten, in welcher die digitale Tafel mal wieder streikt oder das WLAN ausfällt (in wie weit spart es eigentlich Zeit oder trägt zur „digitalen Bildung“ bei, wenn man für jeden digitalen Sch… ein analoges Backup (Kopien, Bücher, …) mit sich herumschleppen muss?)

Forderungen, Forderungen, Forderungen. Demnächst kommt dann die Forderung nach Einführung der 6-Tage-Woche für Schüler und Lehrer, um das alles zu schaffen. Also praktisch als Ausgleich für die 4-Tage-Woche, die überall sonst im Entstehen ist…

Gen Z: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Gätz
9 Monate zuvor

Ich finde, relativ standardisierte „Kopfnoten“ sind weniger bedrohlich als eine individuelle Einschätzung und Persönlichkeitsbeschreibung. Zudem sind die zeitlichen Ressourcen der Klassenleiter schon ausgeschöpft bzw. überschritten, sodass sie nicht für jeden ein individuelles Originalkunstwerk verfassen können.

niemand
9 Monate zuvor

nicht nur die noten, das ganze schulsystem ist ein proplem! es muss ersetzt werden und schule muss freiwillig sein! es kann nicht sein dass wir für etwas hart bestraft werden, was in den meisten anderen ländern schon längst zum alltag gehört!

Die meisten kinder lernen in wirklichkeit nicht mehr weil sie nicht mehr 13 jahre lang irgendwelchen nutzlosen müll zu lernen wollen und nicht weil sie einfach faul sind oder sowas. Dreizehn jahre lang jede woche kunstunterricht für was? Dreizehn jahre lang jede woche deutsch gedichte interpretieren für was? In keinem beruf braucht man mehr so etwas! Die schule macht noch genau das wozu sie ursprünglich geschaffen wurde: leute zu angepassten pflichterfüllern zu machen. Wenn ich mich in den schulen so umgucke dann frage ich mich wo überhaubt noch irgendwelche motivation her kommen soll wenn jeder kleinste spaß bestraft wird. Wenn lehrer wegen jeder kleinigkeit an der decke hängen und so tun als hätte man was unfassbar furchtbar schlimmes ja schon fast etwas kriminelles getan obwohl man nur einen papierflieger geworfen hat oder man eine hausaufgabe vergessen hat. Alleine aus diesem grund sollte homeschooling endlich legalisiert werden. So könnten kinder so lernen wie es ihnen am einfachsten fällt. In der schule muss jeder das gleiche im gleichen tempo und auf dem gleichem weg machen. Wenn homeschooling, und zwar richtiges homeschooling und nicht die als homeschooling getarnten schulmeetings auf bigbluebutton, legal werden würde dann währe dieses proplem aus der welt! Kein kind müsste mehr leiden. Die einen sind nun mal ruhig und brauchen nicht unbedingt soziale kontakte, die anderen lebhaft und müssen ständig in bewegung sein, die anderen verstehen dinge direkt und die anderen brauchen nun mal länger. Warum wird das in der schule nicht akzeptiert und/oder toleriert? Warum gibt man den kindern nicht zeit sich zu entwickeln? So viel zeit wie sie brauchen und nicht jedem die selbe egal ob es zu wenig oder zu viel zeit ist?

ich finde es furchtbar wie die schulen auf den kindern herrumhacken von wegen man solle sich benehmen! wie sehr soll man sich denn benehmen? soll man so still sitzen dass man als außenstehender meinen könnte dass das im klassenzimmer alles statuen sind? man sollte den kindern ein bisschen freiheit lassen. schließlich sind menschen keine industriemaschinen sondern lebewesen. und wie jedes andere lebewesen einer spezies ist jeder mensch anders! warum will man also in schulen dass sich alle gleich benehmen?

Jugendliche sind nicht dafür geschaffen 7 stunden am tag mit 20 anderen im stickigem klassenzimmer zu sitzen, wiederspruchslos zu machen was man ihnen sagt, und ja kein wort mit den anderen zu reden. Würden erwachsene unter solchen bedingungen arbeiten, käme es zu einer massiven kündigungswelle und zu vielen, vielen protesten. Würden katzen unter solchen bedingungen gehalten werden, würden die tierschutzvereine alle auf die barrikaden gehen!3

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

@niemand
Niemand muss sich in Deutschland 13 Jahre in der Schule quälen! Wir haben hier nur eine Schulpflicht von 10 Jahren! Wer den Wert eines Abiturs (= ALLGEMEINE HOCHSCHULREIFE) nicht versteht, sollte auf jeden Fall nach der 10. Klasse die Schule verlassen. Meine ganz persönliche Meinung!

mama51
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Schulpflicht = 9 Jahre!

Donauperle
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Falsch. Zumindest in BW gibt es anschließend an den Besuch einer allgemeinbildenden Schule die Berufsschulpflicht bis zum 18. Lebensjahr. Diese gilt auch für SuS, die in keinem Ausbildungsverhältnis stehen. Diese SuS werden in Sammelklassen oder eine Berufsschulklasse ihrer Neigung geschickt. Selten gibt es eine Befreiung von der Berufsschulpflicht.

Teacher Andi
9 Monate zuvor
Antwortet  Donauperle

Die Berufsschule gehört zur dualen Ausbildung und wird von den Schülern frei gewählt, und dass theoretische Grundlagen und allgemeinbildende Fächer zur Berufsausbildung dazu gehören, dürfte sich wohl jedem erschließen. Das ist aber keine Schulpflicht mehr, man kann auch einen Job ohne Berufsschule angehen. Und die Berufsschulpflicht hängt von der Ausbildungsdauer ab, nicht vom Alter. Bei Minderjährigkeit müsen die Kids freilich noch versorgt werden.

Donauperle
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das stimmt so nicht. Beispiel: Eine Schülerin (16 Jahre) arbeitete nach der mittleren Reife in einem zahntechnischen Labor als Hilfskraft. Sie musste einmal in der Woche in die Berufsschule kommen.
Beginnt ein Auszubildender/ eine Auszubildende die Ausbildung und ist noch nicht volljährig, so ist er/sie berufsschulpflichtig über die gesamte Dauer der Ausbildung. Alle über 18 jährigen sind berufsschulberechtigt aber nicht berufsschupflichtig.
Mit dem Besuch einer Vollzeitberufsschule ist nach einem Jahr die Berufsschupflicht beendet.
Genau dies ist der Grund, weshalb es den beruflichen Schulen extrem schwer gemacht wird, einen Schulausschluss bei Minderjährigen zu erwirken, selbst bei wirklich heftigen Verstößen (Drogen, Waffen etc.)

Der Zauberlehrling
9 Monate zuvor
Antwortet  Donauperle

Das AVDual nicht vergessen zu nennen – Sammelbecken 🙂

Der Besuch eines Schuljahres einer beruflichen Vollzeitschulklasse erfüllt diese Berufsschulpflicht.

Nö, Befreiungen gibt es selten.

dickebank
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sehe ich anders und das Schulgesetz sowie die APO-SI in NRW auch.

Die Schulpflicht endet am Ende des Schuljahres, in dem ein Schüler oder eine Schülerin das 18. Lebensjahr vollendet.
Die Vollzeitschulpflicht ist nach 10 Vollzeitschulbesuchsjahren erfüllt.Werden für die Schuleingangsphase drei Schulbesuchsjahre benötigt, zählen diese aber nur als zwei Volzeitschuljahre. Der frühest mögliche Schulabschluss nach 10 Vollzeitschulbesuchsjahren ist der HA (Hauptschlabschluss nach Klasse 9).

Wer eine Ausbildung nach Abschluss der SekI beginnt, ist berufsschulpflichtig.

Wer die Ausbildung – auch eine zweijährige z.B. als Kfz-Service-Mechaniker*in oder Verkäufer*in – mit mindestens der Note „befriedigend abschließt, erhält in NRW mit dem Berufsschulabschluss den MSA (mittleren Schulabschluss) einschließlich FOR (Fachoberschulreife).

mama51
9 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Hm, …es scheint nicht ganz einheitlich zu sein:
In Hessen sind es 9 Vollzeitschuljahre. Schluss ist (für alle, abgesehen vom Gym.) mit dem Hauptschulabschluss. Den müssen auch alle einer IGS machen. Wer die 10. Klasse besuchen darf hat sich für den Realschulabschluss qualifiziert und der steht nun mal nicht jedem offen.

DerechteNorden
9 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Wer nach der 9. keine Ausbildung anfängt, muss ein sog. berufsvorbereitendes Schuljahr an einer Berufsschule absolvieren.

dickebank
9 Monate zuvor
Antwortet  mama51

An einer IGS ist die Versetzung aus Jahrgang neun in Jahrgang 10 an die Bedingungen für den Hauptschalabschluss nach Klasse 9 gebunden.
In NRW gehen die SuS einer Gesamntschule am Ende eines Schuljahres in den nächstfolgenden Jahrgang über. Lediglich die Versetzung von Jhg. 9 nach Jhg. 10 muss entsprechend den Voraussetzungen der APO-SI erreicht werden, um damit gleichzeitig den HA zuerkannt zu bekommen.
Diese wird erreicht, wenn in Deutsch und Mathe nicht gleichzeitig beide Fächer mit „mangelhaft“ benotet worden sind. Englisch ist Nebenfach (Fach der Fächergruppe II), ebenso das Wahlpflichtfach. Weitere Hauptfächer Fach der Fächergruppe I) neben D und M sind die im 9. Jhg. erteilten naturwissenschaftlichen Fächer (NW) sowie die Fächer des Lernbereiches Arbeitslehre (AL). Maßgeblich sind die Einzelnoten der Fächer, beim HA gibt es keine Lernbereichsnoten in NW und AL. Mehr als drei Minderleistungen – schlechter als „ausreichend“ gefährden den Abschluss, da es fast keine Ausgleichsmöglichkeiten gibt. Eine Leistung in den Fächern der Fächergruppe II kann dabei sogar „ungenügend“ sein.

Es bedarf de facto außerordentlicher Anstrengungen, um den HA nicht zu erreichen:(

Wer nach 10 Vollzeitschulbesuchsjahren eine allgemeinbildende Schule ohne Abschluss verlässt/verlassen muss, muss sich am Berufskolleg für das Berufsgrundschuljahr anmelden, um in dieser „Sekundarschule“ seinen Hauptschulabschluss nachzuholen – und zwar solange bis das Ende des Schuljahres erreicht ist, in dem der oder die 18 geworden sind.

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Irrtum. Nach der 10 steht Berufsschule oder eine andere ausbildungsbegleitende Schule an.

Realist
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja, komisch. Nach Erfüllung der Pflicht zum Besuch einer allgemeinbildenden Schule entschließen sich die meisten Schüler ein paar Jähren länger in diesem „unmenschlichen“ System zu bleiben, dass „niemand“ so treffend beschreibt, statt in der „freien“ Wirtschaft auf einem Ausbildungsplatz abzuchillen…

niemand
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Oh wow, das sind unglaubliche drei jahre weniger!

Nein im ernst: auf die drei jahre kommt es nicht drauf an! Trotzdem 10 jahre meines lebens verschwendet

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Ja, ist leider so: Schulbildung ist in D kostenlos und bei manchen auch umsonst.

Mika
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Nach Lesen Ihrer Posts bestätige ich: die 10 Jahre Schule waren bei Ihnen verschwendet. Schade!

Dil Uhlenspiegel
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Ja Botsblitz! Dieses klar zu schreiben und so richtig was zu geigen, kann niemand wirklich leiden.

Last edited 9 Monate zuvor by Dil Uhlenspiegel
Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Na, ob mit homeschooling auch die Orthographie besser würde…
Homeschooling – damit noch mehr sozialphobische Vögel sich à la hikkikomori in ihren 4 Wänden verkriechen können? Damit noch mehr Missbrauch unbemerkt ablaufen kann wie zu Lock-down-Zeiten? Damit Sekten und Schwurbler ungestört Schwachfug verbreiten können? Damit Kinder in die Welt müssen, die nie gelernt haben, wie man sich mit und gegen Mitmenschen sozialkompatibel behauptet?
Nö, lass mal!
Menschliche Bildung besteht nicht allein aus berufsrelevantem Wissen. Da darf durchaus auch mal ein Gedicht interpretiert werden. Und Kunst bietet vieles, was man später hervorragend brauchen kann: Anweisungen verstehen und umsetzen, Arbeitsvorbereitung, Projektplanung und Durchführung, Einrichten des Arbeitsplatzes, Werkzeugpflege, Zeitmanagement, Schulung der Feinmotorik (über die der Daumen hinaus) und nicht zuletzt auch – neben noch vielen anderen Angeboten: sinnvolle Freizeitgestaltung… falls man davon mal zu viel haben sollte.

Teacher Andi
9 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Lassen Sie mal, Freiya, auch wenn Sie Recht haben, denn ich sehe das auch so. Dieses Gejammere „das brauche ich doch später im Beruf nicht mehr!!!“ geht mir auch gegen de Strich, da es genau in die Richtung „ich mach nur das, was unbedingt sein muss, und nicht mal das“. Die meisten Schüler wissen in der 12. oder 13. Klasse noch nicht, was sie mal beruflich anstreben sollen, wie soll man also da jeden einzelnen vorbereiten? Das würde mcih schon mal interessieren. Dass unterschiedliche Lerninhalte auch breitere Horizonte öffnen, so komplex geht das Denken der meisten Jugendlichen nicht mehr. Immer nur am Jammern, sich Beschweren, eine unglaubliche „Bedien-mich-Mentalität“ hat sich entwickelt, die dann auch noch individuell für jeden angepasst sein sollte. Mit der pauschalen Einstellung „Schule ist Scheiße“ kann man kaum positive Aspekte gewinnen. aber Gamen, Streamen und Social Media sind natürlich insgesamt „geil“. Was kommt da auf die Gesellschaft zu?

Maggi
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Warum man so lange in Deutsch unterrichtet wird war ihre Frage – damit die Schüler am Ende bessere Texte schreiben können als Sie. Keine einzige Zeile ist fehlerfrei. Hätten Sie mal lieber aufgepasst, statt Papierflieger zu basteln. Wenn Sie Zuhause unterrichten dürften, dann hätten die Ihre Kinder kaum die Möglichkeit einen Abschluss zu erreichen.

Der Kommentar ist einfach nur peinlich.

Last edited 9 Monate zuvor by Maggi
vhh
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Die Schule macht auch etwas anderes: Kindern und Jugendlichen zeigen, dass man nicht die eigenen Vorurteile als Fakten nehmen sollte, dass Nachdenken und Austausch mit anderen zu neuen Erkenntnissen führen können.
Bei vielen, aber offensichtlich leider nicht allen funktioniert das.

Gätz
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Ihr Ansatz wäre einen Versuch wert. Auch viele Lehrkräfte würden lieber nur mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, die freiwillig zur Schule kommen. Vielleicht erwiese sich für die übrigen wirklich, dass man auch ohne Beschulung etwas aus sich machen kann. Setzen Sie sich unbedingt mit allen Kräften dafür ein.

Canishine
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Dann bedarf es eines Hauslehrers im Standby-Modus. Wenn der allerdings zeitweise ebenfalls andere Bedürfnisse hat (zum Beispiel Papierflieger bauen, er hat sich ja das innere Kind erhalten), dann wird es evtl. schwierig.

Last edited 9 Monate zuvor by Canishine
DerechteNorden
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Was Sie schreiben, ist sehr befremdlich.
Und die folgende Aussage im letzten Absatz „wiederspruchslos zu machen was man ihnen sagt, und ja kein wort mit den anderen zu reden.“ ist so an der Wirklichkeit vorbei, dass ich mich Frage, wann Sie wo zur Schule gegangen sind. Die Verhältnisse waren bereits in den 1980ern an deutschen Gymnasien nicht mehr so.
Des Weiteren ist die Arbeitswelt ganz anders, denn die wenigsten Menschen haben die Möglichkeit nur so arbeiten zu können, wie sie es am liebsten würden. Und viele Kids erzählen nach Praktika, wie gechillt es in der Schule im Gegensatz zur Arbeit sei.

Ich gebe Ihnen recht, was die Bedingungen in Schulen angeht. 20-30 Kids in muffigen Klassenräumen geht eigentlich gar nicht. Aber Tatsache ist auch, dass die allermeisten Kids trotzdem gern zur Schule gehen. Das haben wir doch aus der Corona-Zeit gelernt. Die wenigsten Kids fanden es schön, nicht zur Schule gehen zu dürfen. Darüber haben wir viel mit den Kids gesprochen
Für mich ist ganz wichtig, dass man endlich umdenkt, damit Schulen schönere Orte werden. Dass eben nicht mehr 20-30 Kids auf engstem Raum zusammen lernen müssen, sondern die Gruppen und somit auch die Schulen insgesamt weniger Menschen aber mehr Platz.
Außerdem würden Corona & Co sich nicht so schnell verbreiten.

Achin
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Der Beitrag von „niemand“ sagt mehr über die Verfasser*in als über die Problematik des Ausgangsartikels.

Leider tummeln sich in den Kommentarspalten von news4teachers auch Menschen, die Egoismus mit Freiheit verwechseln. Das Phänomen wird hier gut beleuchtet:

https://www.deutschlandfunk.de/das-ich-regiert-auf-kosten-der-gemeinschaft-100.html

Der Gebrauch der gemäßigten Kleinschreibung soll wohl als Distinktionsmerkmal dienen.

DerechteNorden
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Und deshalb bereitet Schulen eben sehr wohl auf verschiedene Gesichtspunkte des Lebens vor.

Teacher Andi
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Thema ziemlich verfehlt!! Sie tun ja gerade so, als ob jegliche Eigenart der Schüler in der Schule unterdrückt wird. Das stimmt wohl nicht.

mama51
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

…war stets bemüht…
NEIN:
…hat stets versucht sich zu …

Mika
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Meine Güte, nutzt doch wenigstens ein GPT, wenn schon trollige sinnfreie Kommentare verfasst werden sollen. Dann passt es inhaltlich besser, lässt sich besser lesen und auch die Rechtschreibung ist besser.

Lehrerin
9 Monate zuvor
Antwortet  niemand

Sorry, Herr/Frau/Sonstwas Niemand,

Sie haben erstens zumindest in Deutsch echten Nachholbedarf, egal ob zuhause oder in einer Schule zu bearbeiten. Und zweitens offensichtlich keine Ahnung, wie Schule heute funktioniert – das scheint mir Ihr „proplem“ = Problem zu sein.

Martina
9 Monate zuvor

Ich bin inzwischen so weit, dass ich Zensuren generell für richtig und wichtig halte, also auch Kopfnoten.
In Betragen, Fleiß und Mitarbeit sind gute Noten meiner Meinung nach bei gutem Willen, bei Anstrengungsbereitschaft, Rücksichtnahme und Selbstdisziplin recht leicht zu erreichen. Dazu muss man nicht besonders talentiert oder begabt sein, sondern einfach nur wohlerzogen statt faul und rüpelhaft. Schlechte Kopfnoten nehmen auch auf die Eltern wieder mehr in die Pflicht. Hier können sie eigene Fehler und Versäumnisse nicht so leicht den Lehrern in die Schuhe schieben.

Wer Kopfnoten als „regelrechte Anmaßung“ bezeichnet „von oben herab, typisch Deutsch, Duckmäuser belohnend, Druckmittel, aus dem Bauch heraus“ beschreibt, den kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Kopfnoten tadeln nicht nur, wie anscheinend angenommen, sondern belohnen auch Kinder, die ansonsten mit ihren Leistungen nicht unbedingt glänzen.
Warum sollen diese Kinder durch gute Kopfnoten für ihr Verhalten nicht gelobt und im Weitermachen bestärkt werden.
Das muss mir mal jemand sachlich erklären und nicht einfach nur mit wüsten Behauptungen
gegen Kopfnoten Stimmung machen.

Silberfischchen
9 Monate zuvor
Antwortet  Martina

Ganz genau, Kopfnoten belohnen auch die Kinder, die sich anstrengen und benehmen. Sonst heißt es doch auch, man soll motivieren. Die lachende Wolke, die weinende Wolke… Bienchen hin und Bienchen her, das ist doch alles das Gleiche in Grün.

Rüdiger Vehrenkamp
9 Monate zuvor

Bundesjugendspiele abschaffen, Kopfnoten abschaffen, generell die Notengebung abschaffen… Wie wäre es, wenn man das Leistungsprinzip mal wieder anschaffen würde? Natürlich sollen Schulen und Lehrer für die Kinder da sein, aber gleichzeitig hat Schule doch die Aufgabe, auf das spätere Leben vorzubereiten, inklusive Niederlagen und Enttäuschungen.

Und ganz ehrlich: Wer sich an seiner Schule absolut nicht benehmen kann, muss die Konsequenzen auf dem Zeugnis zu sehen kriegen. Ich bin mir sehr sicher, dass im Vorfeld viele Gespräche zwischen dem Schüler, den Lehrkräften, der Schulsozialarbeit, den Eltern und ggf. der Schulleitung stattgefunden haben, ehe eine schlechte Verhaltensnote im Zeugnis auftaucht. Wenn der Schüler keine Einsicht zeigt und sein Verhalten zum Besseren ändert, helfen auch ellenlange Schriftstücke nichts. Gewiss reden wir hier nicht über Schüler, die ab und zu mal mit dem Sitznachbarn reden. Allein aus meiner Erfahrung in der sozialen Arbeit heraus, kann ich mitteilen, dass es hier schon um Dinge wie Beleidigungen, Respektlosigkeit gegenüber anderen und Diebstahl bis hin zu Körperverletzung geht. Ja, solche Schulen soll es geben.

E.T.
9 Monate zuvor

„Wie wäre es, wenn man das Leistungsprinzip mal wieder anschaffen würde?“

Ich dachte, das wäre schon mehr oder weniger abgeschafft.

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  E.T.

Es IST weitestgehend abgeschafft.

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  E.T.

Leider!

Oberkrämer
9 Monate zuvor

Bei den Kopfnoten/Verhaltensnoten objektiviert sich die subjektive Sichtweise des einen Lehrers durch die Bewertung aller Lehrer. Wenn alle der Meinung sind, jemand sei teamfähig, ist das wohl auch so. Wenn einige den Schüler so und andere ihn anders erleben, wird das diskutiert und ein Kompromiss gefunden.

In Berlin und Brandenburg gibt es die Ankreuzzeugnisse zum Arbeits- und Sozialverhalten. Nicht selten fragen Eltern nach, warum ihr Kind so oder so beurteilt wurde. Es ist also nicht egal. Die Kinder geben sich Mühe, auch dort gut abzuschneiden, richten ihr Verhalten also danach aus. Stünde das auf dem normalen Zeugnis, hätten sie noch eine größere Bedeutung.

Zu sagen, dass es nichts bringt, ist Kaffeesatzleserei, denn nur wenn man die gleiche „Kohorte“ (Schülergruppe) mit und ohne Verhaltensnotengebung beobachtet hätte, könnte man sagen, das hätte etwas gebracht oder nicht. Das geht ja aber nicht. So bleibt es reine Spekulation! Auch die Schüler ohne Kopfnoten sind ja nicht ohne Erziehung. Auch dort gibt es pädagogischen Einfluss. Ob der Erfolg als Kreuzchen oder als verbale Formulierung oder als Note dargestellt wird, ist eigentlich total egal.

Hat die Studie auch untersucht, ob erzieherischer Einfluss etwas gebracht hat? Der findet mit und ohne Noten statt! Waren die Kinder ohne Kopfnoten ohne Erziehung?

Last edited 9 Monate zuvor by Oberkrämer
Aleidis, von edlem Wesen
9 Monate zuvor

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es das beste Kopfnoten-Modell, finde ich. Dort gibt es Zensuren für

Fleiß*ZuverlässigkeitTeamfähigkeitUmgangsformen
Ich finde das super. Nachdem dort zuerst Worturteile dafür vergeben wurden, ist man vor wenigen Jahren zu Zensuren zurückgekehrt. Der Prakitkabilität und des Verständnisses wegen. Eltern fragen eh, welcher Zensur denn die Formulierung entspräche!

*(würde ich nur lieber durch „Anstrengungsbereitschaft“ ersetzen)

Last edited 9 Monate zuvor by Aleidis, von edlem Wesen
potschemutschka
9 Monate zuvor

Das gefällt mir (auch der Änderungsvorschlag). Das ist doch ziemlich aussagekräftig und für Eltern und zukünftige Arbeitgeber verständlich.

Oberkrämer
9 Monate zuvor

Mir gefällt das Modell aus MV auch! + Änderungsvorschlag

Das sind 4 Kategorien, wenn ich es richtig sehe?!

Last edited 9 Monate zuvor by Oberkrämer
Dil Uhlenspiegel
9 Monate zuvor

Hohes Gerücht, ich möcht noch ein‘ weiter’n Kompromistvorschlag einreichen: Man vergibt auch weiter die Kopfnoten, jedoch gedruckt auf separatem Blatte. So bleibt’s den SuS in ihr’m Ermessen, es beim Bewerben leider zu vergessen.

Ragnar Danneskjoeld
9 Monate zuvor

Hinzu kommen rechtliche Probleme. An allen drei Schulen, an denen ich gearbeitet habe, musste man den Eltern verhaltensorigineller Kinder vorab mitteilen, dass das Kind verhaltensoriginell ist, um die Möglichkeit zur erzieherischen Einflussnahme zu gewährleisten und somit juristische Anfechtungsgründe zu umgehen.

Alltag: jeder Kollege klagt über Schüler X, aber ein Elternbrief wurde nie von irgendwem verfasst. Fazit: es wird dann die Standard-2.

Teacher Andi
9 Monate zuvor

Da wir hier schon bei der Diskussion sind, Leistung auf Null zu fahren, wäre doch der nächste Schritt, die Noten insgesamt abzuschaffen. Ein Einheitszeugnis genügt und würde viel Arbeit ersparen: „Der Schüler/die Schülerin XY hat die Schule XY besucht und nach seinen/ihren Fähigkeiten, individuellen Möglichkeiten und Veranlagungen das Klassenziel/den Abschluss erreicht“. Warum also noch diese „expertenbasierte“ Aufstände? Schule sollte kein Zwang mehr sein. Was dabei am Ende herauskommt, ist zunächst mal völlig irrelevant.
Danke fürs Gespräch.

Uwe
9 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das rhetorische stilmittel nennt sich einen strohmann verdreschen niemand absolut niemand nicht mal der abgedrehteste reformpädagoge fordert die Leistung komplett abzuschaffen

OttoderKleine
9 Monate zuvor

Im Artikel wird bemängelt, dass Kopfnoten ein Schema vorgeben, das Persönlichkeiten in regelkonform und nicht regelkonform einsortiert. Mir scheint aber, die üblichen Beurteilungen des „sozialen Verhaltens“ tun dasselbe. Als regelkonform gilt ein extrovertiertes Verhalten („geht auf andere zu“, „stärkt durch ausgleichendes Verhalten die Klassengemeinschaft“, „stellt sich bereitwillig auf wechselnde Arbeitsgruppen ein“), ein introvertiertes Verhalten gilt als nicht so ganz richtig, z.B. wird „zieht sich zurück und meidet den Kontakt zu Mitschülern“ als sehr negativ gewertet, auch wenn die eigentlichen Regeln des Betragens eingehalten werden. Es könnte doch im Einzelfall sogar sinnvoll sein, den Kontakt zu aggressiven Mitschülern zu meiden. Vielleicht spukt dabei auch noch die Vorstellung „der einzelne ist nichts, die Gemeinschaft ist alles“ herum.

Justus20
9 Monate zuvor

Au weia, da stellen Sie sich und Ihrem Kollegium aber ein miserables Zeugnis aus.
Und Sie sind worklich Lehrerin?

Uwe
9 Monate zuvor
Antwortet  Justus20

Kopfnoten sind Müll sie werden gewürfelt und der einen Lehrer der nur minimal reflektiert weiß das

Corinna
9 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Das ist doch Unsinn. Hadern Sie vielleicht mit Ihren eigenen Kopfnoten als Schüler oder mit denen Ihres Kindes? Dann könnte ich Sie zur Not verstehen.

Uwe
9 Monate zuvor
Antwortet  Corinna

Ich hab als Lehrer Kopfnoten gegeben: MÜLL. Subjektiver geht es gar nicht, die Vergleichbarkeit zwischen den Kolleg*innen eine absolute lachnummer. Wer das Ernstnimmt dem ist echt nicht mehr zu helfen.

Georg
9 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

In nrw gab es die Vorgabe, nur in gut begründeten Fällen von der Note „gut“ abzuweichen. Natürlich ist „gut“ ab einer Brennpunktschule nicht zu vergleichen mit einem „gut“ an einer heile Welt Schule auf dem Dorf. Außerdem kann man mit recht guter Sicherheit ohne Kenntnis der Schüler alleine aus den Fachnoten auf die Kopfnoten schließen.

Lanalita
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Das halte ich für reine Polemik. Bitte belegen Sie die Vorgabe, grundsätzlich allen eine 2 zu geben.

Und bitte weisen Sie nach, dass man aus den Fachnoten auf die Kopfnoten schließen könne. Die mit den guten Fachnoten sind auch immer die mit de, guten Benehmen? Immer?

Ich weiß schon, Beweise werden wir nicht bekommen. Aber ein Gerücht bleibt.

dickebank
9 Monate zuvor
Antwortet  Lanalita

Ich muss ausnahmsweise @georg recht geben.
In NRW gab es sowohl für das Sozial- als auch das Arbeitsverhalten drei in SchILD hinterlegte Floskeln. Voreingestellt war die mittlere Floskel, die eine positive Beurteilung enthielt. Aufgrund von Beschlüssen der Zeugniskonferenzen konnte diese Notenstufe angehoben oder abgesenkt werden.
Das Verfahren entspricht in etwa dem der Beurteilungen in verpflichtenden AGs. Hier gibt es auch nur die Notenstufen:
a) mit besonderem Erfolg teilgenommen,
b) mit Erfolg teilgenommen und
c) teilgenommen.

Teacher Sachsen
9 Monate zuvor
Antwortet  Justus20

Nein, das ist die Realität. Als Lehrer vergibt man schnell 400,500 Kopfnoten. Die können gar nicht ausgewogen und reflektiert sein.

Fakten sind Hate
9 Monate zuvor

Ich war in der 11.Klasse als in NRW noch Kopfnoten vergeben wurden.
Im ersten Halbjahr bekam ich nur einsen in allen Bereichen. Ok. Das hat der Mathelehrer mir gegeben, der mich gut fand.
Im zweiten Halbjahr wurden die Kopfnoten von einem anderen Lehrer gegeben. Bei diesem war ich eher schlecht und habe deswegen wohl nur überall 3en erhalten.

Anscheinend waren die Kopfnoten bereits in den Zeugnisnoten mit inkludiert.

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Warum gibt nur ein Lehrer die Kopfnoten? Ich kenne das eigentlich nur so, dass alle Lehrer, die in der Klasse unterrichten, gemeinsam über die Kopfnoten diskutieren. (War allerdings noch in der DDR, danach gab es hier keine Kopfnoten mehr).

Georg
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

So kenne ich das auch aus nrw

Streamer01
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ist heute noch so. In Zeiten digitaler Notenbücher gibt jeder unterrichtende Lehrer seine Kopfnoten ein und die Endnoten werden dann automatisch aus allen abgegebenen Noten ermittelt.

Hornveilchen
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Es ist bei den Kreuzen nicht anders. Jeder macht zwar seine, aber die Endversion fürs Zeugnis wird quasi gemeinsam abgestimmt.

ABCD
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Als Wessi kenne ich auch nur, dass Kopfnoten von allen unterrichtenden Lehrern gemeinsam besprochen und beschlossen werden. Da kann kein Lehrer allein entscheiden.

Fakten sind Hate
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Weiß ich nicht. Ich denke, dass man sich mit dieser Idee weniger Arbeit machen wollte. Es gab sogar eine Nachbarschule, die jedem überall eine Kopfnoten-Eins gegeben hat.

Bei mir war das mit den Kopfnoten/11Klasse ca. 2004/05

Last edited 9 Monate zuvor by Fakten sind Hate
Leseratte
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Als es bei uns bis vor einigen Jahren noch Kopfnoten gab, hat jeder Fachlehrer eine Note eingetragen und davon wurde der Durchschnitt ermittelt.

Lanalita
9 Monate zuvor

Zensuren sind doch aber auch nichts anderes als „komprimierte Worturteile“. Sie sagen „sehr gut“, „gut“, „befriedigend“ ……………. Noten für das Verhalten rücken das Verhalten in den Blickpunkt. Ich finde das gut. So geht es dann auch darum, wie jemand zu seinen Leistungen gekommen ist bzw. woran es gelegen hat. Die Kopfnote sagt das kurz und knapp: Du bist fleißig gewesen, deshalb. Du hast gut mitgearbeitet, deshalb. Oder eben nicht.