
Die Bezirksregierung Düsseldorf hat die Disziplinarverfahren gestartet, war aber für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Innerhalb der Behörde betreffe das Disziplinarverfahren die zuständige Person, berichtet der Spiegel.
Der Fall der Lehrerin gelangte durch einen Rechtsstreit an die Öffentlichkeit: Das Oberverwaltungsgericht NRW entschied Mitte August, dass die Lehrerin von einem Amtsarzt untersucht werden darf. Damit bestätigte es die Sicht des Landes, das als Dienstherr der Frau die Untersuchung im April 2025 angeordnet hatte, um zu überprüfen, ob die Beamtin wieder dienstfähig ist.
Dagegen war die Frau vor das Verwaltungsgericht Düsseldorf gezogen. Sie hatte die Anordnung nach so vielen Jahren als nicht nachvollziehbar kritisiert. Zusätzlich kritisierte die Beamtin, dass eine psychische Untersuchung einen Eingriff in ihr Persönlichkeitsrecht darstelle. All diesen Punkten aber folgten die OVG-Richter nicht und bestätigten die Entscheidung aus der Vorinstanz.
Seit 2009 kein Dienst – psychische Probleme attestiert
Die Frau hat seit 2009 keinen Dienst mehr geleistet. Laut der ersten Krankschreibungen litt sie an psychischen Problemen. Anschließend ließ sie sich immer krankschreiben, ohne dass das Land eingriff. Offenbar besteht der Verdacht, dass sie nebenbei heimlich arbeitete: Nach ihrer Krankschreibung sei sie zweimal als Preisträgerin öffentlich in Erscheinung getreten, berichtet der Spiegel; sie habe mit einer weiteren Person eine Hautcreme optimiert und Marketing- und Vertriebsstrategien entwickelt. “Auf ihrem Xing-Profil hatte sie zudem einen Job im Bereich Medizintechnik gesucht. Auf verschiedenen Internetportalen bietet sie bis heute ihre Dienste als Heilpraktikerin an.”
Schulministerin Feller teilte bereits vorige Woche mit, das Verhalten der Lehrkraft könne erst nach “vollständiger Aufklärung des Sachverhalts” bewertet werden. Es sei aber bereits deutlich geworden, “dass es der Lehrkraft an der Bereitschaft zur Kooperation bislang fehlt”. News4teachers / mit Material der dpa
Lehrerin 15 Jahre krankgeschrieben: Schulministerin sieht kein “systemisches Problem”









Ich bin positiv überrascht – mal schauen, was bei rauskommt.
Subalterne haben verzeihliche Fehler begangen und bekommen ein “Du-du-du!” zu hören.
Was soll sonst dabei herauskommen. Ist eh ein Dienstgeheimnis.
Das wäre der übliche Ablauf, ja.
Und sind vermutlich nicht mehr zu belangen, da sie in Rente/Pension sind.
Mich irritiert gleichermaßen, wie die Vertretungssituation der Kollegin ausgesehen haben soll. Oder gehören jahrelange Ausfälle zur Norm?
Das zusätzliche Arbeiten geht nicht, erblasst meiner Meinung nach zu all dem vorherigen Versagen im System.
Aber hey, NRW bezahlt eine Lehrkräft, die nicht (in der Schule) arbeitet und Bawü bezahlt keine Lehrkräfte, weil niemand die Geister im System checkte. Welche Überraschungen die übrigen Bundesländer uns noch bringen werden? 😀
Die sind noch in der Statistik (der Schule zugeordnet), spielen aber im Tagesgeschäft gar keine Rolle mehr.
Sollte die Schulleitung in der Zeit wechseln, sind die quasi nicht mehr existent. Dafür gibt es ja eigentlich gerade die Schulaufsicht. Wenn man die aber dran erinnert, dass die Leute mal zum Amtsarzt müssen, wird auf mangelnde Kapazitäten verwiesen. Deshalb warte ich auch schon sehr gespannt auf die nächsten Fälle, die bekannt werden.
Wohne in BW. Unsere Fälle waren ggf. nur Geister und existierten nur auf dem Computer 😛
Interessant wäre zu wissen, ob diese Person auf der SchIPS Liste des SL überhaupt noch auftauchte?
Müsste man nicht auch gegen die Ärztin etwas unternehmen, die diese psychische Dauerkrankheit attestiert hat? (wenn das gar nicht stimmt)
Ein absolutes Unding. Da fehlen einem schlicht die Worte.
Als ich in diesem Jahr zum ersten Mal lange krankgeschrieben war nach einer OP, trudelten in der fünften Woche Briefe ein, einmal von der Bezirksregierung, einmal von meiner Krankenkasse. Beide haben mich an meine Pflicht als angestellte Lehrkraft erinnert, nicht mehr als sechs Wochen zu fehlen, vielen Dank dafür!
Naja, nach 6 Wochen springt eben die Krankenkasse ein und das Land ist nicht mehr zuständig…..und für Sie bedeutet dies eklatante finanzielle Nachteile….
Das stimmt so nicht! Krankengeld wird nicht besteuert, so dass es kaum weniger ist als vorher.
Davon reden die Angestellten nur nicht so gerne. Wäre ja doch nicht so viel Benachteiligung wie immer behauptet.
Krankengeld zählt zu den Einkünften, die am Jahresende das zu versteuernde Einkommen ausmachen. Es muss genauso wie Einnahmen aus dem ALGI versteuert werden.
Nein…es handelt sich um Lohnersatzleistungen, die den Steuersatz erhöhen (Stichwort “Progressionsvorbehalt”)…wenn in einem Jahr AUSSCHLIEßLICH Krankengeld vorliegt ist dieses steuerfrei…LG vom Finanzamt
Eben wenn im Veranlagungszeitraum lediglich Krankengeld bezogen worden ist. Auf wie viele Steuerfälle trifft das denn zu?
Danke dafür, dass das für den Hauptteil der Menschen Realität ist oder danke, dass das Leben kein Rundumsorglospaket ist oder dass Beamte in einer anderen Realität leben?
Ist das eine Zumutung, weil Beamte vollversorgt sind?
Ich bin im nächsten Jahr 40 Jahre erwerbstätig, für mich war und ist das Realität. Von Rundumsorglospaket habe ich nichts geschrieben.
Im Artikel geht es darum, dass die Kollegin eine so lange Krankmeldung geschafft hat, das wundert mich einfach. Ich habe, wie gesagt, beim ersten längeren Ausfall in 40 Jahren, diese Briefe nach 5 Wochen bekommen.
Sie hat es halt einfach nur massiv übertrieben: jahrelang krankgeschrieben, nebenbei heimlich gearbeitet und dann noch geklagt gegen die Aufforderung, zum Amtsarzt zu gehen. Ich bin sicher, es gibt tausende kaum zu bemerkende ähnliche Fälle. Da macht man “nur monatelang” krank, weil man in den Ruhestand versetzt werden oder sich mal eine Auszeit oder einer sehr unangenehmen Klasse entgehen will. Wird man nach durchschnittlich 2-3 Jahren überprüft, scheidet man eben aus und genießt seinen vorzeitigen Lebensabend mit der Mindestpension, die höher ist als die Rente derer, die 20 Jahre gearbeitet haben. Unbegrenzt 100% Gehaltsfortzahlung muss ja zu diesem Verhalten führen. Nennt man “Mitnahmeeffekt”, oder?
Und die Kollegen schrubben Mehrarbeit ohne Ende für die erkrankte Kollegin. Wir hatten auch so eine. Ist vor einer schwierigen Klasse in eine monatelange Krankschreibung geflüchtet. Die dauerte dann bis zum Schuljahresende. Ihren Unterricht mussten dann andere übernehmen.
Wenn die Krankschreibung längerfristig war, konnte die Stelle doch beliehen werden?
Und so mit einer Vertretung besetzt werden.
Richtig prekär wird es doch erst, wenn nur kurzzeit-AUs eingehen: dann bleibt die komplette Mehrarbeit an den KuK hängen.
So was hatten wir mal, ein ganz großes Vergnügen, auch für die SuS, die keinen konstanten Unterricht mehr hatten.
Nicht jede vakante Stelle wird durch eine Vertretung nachbesetzt.
Das einzige Versäumnis ist doch, dass die nebentätigkeit – so denn eine vorliegt – nicht angezeigt worden ist. Was ist, wenn sie diese Tätigkeiten unentgeltlich oder als mithelfende Familienangehörige gemacht hat? Hier versucht Frau Regierungspräsidentin a.D. mit Hilfe der Staatsanwaltschaft nachträglich einen Sachverhalt zu klären, den die Dienstaufsicht/personalführende Stelle bei der Bezirksregierung in “Dusseldorf” verkackt hat. Nur sieht es blöd aus, wenn das MSB als oberste Schulbehörde gegen die Bez.-Reg. als Landesmittelbehörde, die dem Landesinnenministerium untersteht, eine Untätigkeitsklage einreicht. Wer tritt sich schon selbst gerne in den Hintern?