BERLIN. Wie verändert sich das Klima – und wie lassen sich die Folgen anschaulich im Unterricht vermitteln? Lehrkräfte sollen künftig besser dabei unterstützt werden, die globalen Auswirkungen des Klimawandels mithilfe von Satellitendaten sichtbar zu machen. Dafür startet jetzt die „CDEC academy“, ein gemeinsames Projekt der Gesellschaft für Informatik, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Paderborn.

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Lehrkräfte – insbesondere aus Geografie und Informatik – Schülerinnen und Schülern den Zusammenhang zwischen Klimawandel, Datenanalyse und digitaler Technologie vermitteln können. Denn die Folgen steigender Temperaturen, schmelzender Gletscher oder zunehmender Trockenheit lassen sich in kaum einem anderen Medium so eindrucksvoll zeigen wie in Erdbeobachtungsdaten.
„Wir arbeiten daran, dass die Nutzung der frei verfügbaren europäischen Satellitendaten in Deutschland immer breiter in der Gesellschaft verankert wird“, sagt Godela Roßner, Leiterin der Abteilung Erdbeobachtung bei der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ziel sei, die Datenkompetenz von Lehrkräften zu stärken und ihnen zu zeigen, wie sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel praxisnah und anschaulich in den Unterricht integrieren lassen. „Wir möchten unmittelbar auf die Bedarfe der Lehrkräfte reagieren und sie dabei unterstützen, das Thema anwendungsnah und praxisorientiert zu vermitteln“, so Roßner.
Die CDEC academy knüpft an das Vorgängerprojekt „Climate Data Entrepreneurial Club“ (CDEC) an, in dem bereits Lernmodule entwickelt wurden, die Erdbeobachtung, Informatik und Entrepreneurship Education verbinden. Erste Unterrichtserprobungen zeigten, dass Lehrkräfte zusätzliche Unterstützung brauchen, um diese Materialien dauerhaft einzusetzen. Genau hier setzt das neue Projekt an: Es entwickelt Fortbildungen und Begleitmaterialien, die zeigen, wie sich Satellitendaten für den Unterricht zum Klimawandel nutzen lassen – etwa um lokale Temperaturveränderungen oder den Rückgang von Vegetationsflächen zu untersuchen.
Begleitet wird das Vorhaben durch wissenschaftliche Evaluationen, um den tatsächlichen Bedarf von Schulen und Lehrkräften zu ermitteln. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen in Form von Handlungsleitfäden bundesweit zugänglich gemacht werden – als Beitrag zur Stärkung der Klimabildung an Schulen. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung, Forschung, Technologie und Raumfahrt über die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR. Das Projekt läuft vom 1. Juni 2025 bis zum 31. Mai 2028. News4teachers
Weitere Informationen gibt es unter cdec.io.
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