Angst vor Armut und Arbeitslosigkeit schon bei Kindern

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ERFURT. Mehr als jedes dritte Kind in Thüringen hat Angst vor Armut oder Arbeitslosigkeit. Das geht aus dem Länderbericht des repräsentativen LBS-Kinderbarometers hervor, der am Mittwoch in Erfurt vorgestellt wurde. „Die Kinder erfahren teilweise hautnah, zum Beispiel bei ihren Eltern, was es heißt, Geldsorgen zu haben oder arbeitslos zu sein“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Kinderschutzbundes in Thüringen, Ronald Lutz.

Das Wissen um die eigenen benachteiligten Chancen macht schon Kindern Angst. Foto: Greg Westfall / Flickr (CC BY 2.0)
Das Wissen um die eigenen benachteiligten Chancen macht schon Kindern Angst. Foto: Greg Westfall / Flickr (CC BY 2.0)

Benachteiligte Kinder wüssten sehr genau um ihre eher geringeren Chancen. Umso wichtiger sei es, ihnen ein stabiles soziales Umfeld in der Familie, aber auch in Kindertagesstätten, Schulen und Jugendeinrichtungen zu bieten. Sozialministerin Heike Taubert (SPD) erklärte, sie wolle sich für mehr Schulsozialarbeit, einen Ausbau der Jugendarbeit und die gezielte Förderung von Familien stark machen.

Der Untersuchung zufolge wünschen sich die meisten Kinder und Jugendlichen in Thüringen später eine eigene Familie. Zwei Drittel der befragten 9- bis 14-Jährigen möchten demnach später einmal selbst Kinder haben. Knapp ein Drittel ist sich noch unsicher und nur drei Prozent haben zurzeit noch kein Interesse an einer späteren Elternschaft.

Für das Barometer wurden deutschlandweit mehr als 10 000 Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 14 Jahren zu ihren Wünschen und Sorgen befragt. In Thüringen beteiligten sich mehr als 530 Kinder und Jugendliche der Klassen 4 bis 7. dpa

(06.06.2012)

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