Bayern: „Unglaubwürdig“ – Lehrer kritisieren neue Bildungsleitlinien

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MÜNCHEN. Der bayerische Lehrerverband BLLV ist unzufrieden, und zwar sehr. Der Grund: Die neuen Bildungsleitlinien des Kultusministerium. 

Der Verband kritisierte die Pläne der Landesregierung als substanzlos und realitätsfern. «Es ist unglaubwürdig, solche Bildungsleitlinien zu veröffentlichen», sagte BLLV-Präsident Klaus Wenzel. Er begrüße das Konzept einer ganzheitlichen Bildung von der Geburt bis zum Ende der Grundschule zwar grundsätzlich. Vor allem den überforderten Grundschullehrern in Bayern sei mit den allgemeinen Aussagen des Ministeriums aber nicht geholfen.

Familienministerin Christine Haderthauer und Kultusminister Ludwig Spaenle (beide CSU) hatten die Bildungsleitlinien am Montag vorgestellt. Durch sie soll die Zusammenarbeit zwischen Krippe, Kindergarten und Schule verbessert werden. In dem Papier wird unter anderem die Bedeutung der Familie für die Bildung eines Kindes herausgestellt. Zentrale Aufgabe sei es, die Kompetenzen der Kinder fortwährend zu stärken. Zudem stellt das Konzept fest, dass Kompetenzentwicklung und Wissenserwerb «Hand in Hand» gehen. 65 Experten aus zwei Ministerien haben die Leitlinien erarbeitet.

Das Kultusministerium teilte mit, dass in bayerischen Schulklassen im Schnitt 21,5 Kinder säßen – vor fünf Jahren seien es noch fast zwei Schüler mehr gewesen. In der gleichen Zeit seien die Ganztagsangebote an Grundschulen von 40 auf 365 gewachsen. In Bayern gibt es nach Angaben des BLLV 2050 Grundschulen. dpa

(22.10.2012)

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