Der Gedenktag der Schüssel: Wettbewerb um Schultoiletten

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BERLIN. Dass es mittlerweile Gedenktage für wirklich ALLES gibt, beweist der Gedenktag des 19. Novembers. Dabei handelt es sich um den „Welttoilettentag“. Die bislang unauffällige Organisation „German Toilet Organisation e. V.“ (GTO) will diesen Tag angemessen feiern, indem sie einen Schultoilettenwettbewerb ausruft.

Partner der Organisation sind allerdings die gar nicht so unbekannten Unternehmen aus der Sanitärbranche 3B Dienstleistungen, CWS-boco, Hansgrohe und Villeroy & Boch. Die Organsation begann ihre Arbeit im Jahr 2005 nach eigenen Angaben mit Projekten zur Förderung von nachhaltigen Sanitärsystemen in Sambia, Sri Lanka und Indonesien. Seit 2005 bietet sie unter dem Titel „Sanitation is Dignity, Toilette bedeutet Würde“ eine Wanderausstellung an. Die GTO will damit darauf aufmerksam, dass derzeit etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung ohne sanitäre Grundversorgung leben.

In Deutschland führt sie ein Schulprogramm zur Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler für das Thema Toiletten in ihrer eigenen Schule und in Ländern mit sanitärem Notstand  durch.

Skuril aber ernst gemeint, der Toilettenwettbewerb. (Foto. Germantoilet.org)
Skuril aber ernst gemeint, der Toilettenwettbewerb. (Foto. Germantoilet.org)

Sie selber beschreiben ihr Anliegen folgendermaßen: „Keine Seife, kein Klopapier und keine Möglichkeit, sich die Hände abzutrocknen. Dazu beschmierte Wände, überlaufende Urinale, zerbrochene Klobrillen und üble Gerüche. Das ist häufig die traurige Realität an Deutschlands Schulen.

Die Folge sind entnervte Hausmeister und Schulleitungen, abgesperrte Toiletten und Schülerinnen und Schüler, die sich den Toilettengang verkneifen. Fast 40 Prozent der Berliner Schülerinnen und Schüler meiden die sanitären Einrichtungen an der eigenen Schule, was weder gesund noch eine gute Voraussetzung zum Lernen ist.

Mit dem Wettbewerb „Toiletten machen Schule“ möchte die GTO gemeinsam mit ihren Partnern einen lukrativen Anreiz bieten, damit Schulen endlich etwas verändern. Sie sollen kreative Konzepte einreichen, wie sie ihre individuellen Sanitär- und Hygieneprobleme langfristig in den Griff bekommen wollen.“

Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet können ihre Konzepte für bessere Schultoiletten und Waschräume bis zum 1. März bei der GTO einreichen. Eine Jury aus Sanitärexperten wählt die nachhaltigsten Konzepte aus und prämiert die besten Ideen im Rahmen einer offiziellen Verleihung im Frühjahr 2013. Die besten drei Konzepte gewinnen eine Komplettsanierung und Neuausstattung eines Wasch- und Toilettenraums  jeweils für Mädchen und Jungen.

Also, obwohl man auf den ersten Blick nicht sicher ist, ob die Idee zum Wettbewerb nicht doch eher im Team von Monty-Python entstanden ist, scheinen Organisation und Wettbwerb seriös zu sein. Die GTO war immerhin offizieller Partner der UN für das International Year of Sanitation 2008 und wird von UN-Water in weltweiter Aufklärungsarbeit zu dem Thema unterstützt.

Mehr Information zur Organisation und zum Wettbewerb erhalten Sie hier

(13.11.2012)

 

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