Sinkende Schülerzahlen gehen auf Kosten der Hauptschule

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DÜSSELDORF/HANNOVER. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen bestätigen sich die Trends sinkender Schülerzahlen. In beiden Ländern verlieren die Hauptschulen überproportional. Neuere Schulformen konnten Gewinne verzeichnen.

Die Schülerzahlen in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen gehen weiter zurück. Insgesamt besuchen in NRW knapp zwei Prozent weniger Kinder eine allgemeinbildende Schule als noch vor einem Jahr, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Damit besuchten aktuell 2.051.347 Schüler eine allgemeinbildende Schule.

Einschulungsszene
Sinkende Geburtenraten wirken sich zunehmend auf die Schülerzahlen aus. Foto: nlnnet / Flickr (CC BY-SA 2.0)

In Niedersachsen wurden an den allgemeinbildenden Schulen des Landes noch 884.781 Jungen und Mädchen gezählt. Dies sind nach einer Erhebung des Landesbetriebes für Statistik 1,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

In beiden Ländern ist dabei besonders die Schülerzahl der Hauptschulen zurückgegangen. Die NRW Hauptschulen verzeichneten nach Angaben der Statistiker einen kräftigen Rückgang von 17 000 auf 158 837 Kinder und Jugendliche (minus 9,3 Prozent). Der Rückgang an Gymnasien und Grundschulen falle dagegen mit einem Minus von bis zu zwei Prozent moderat aus.

Niedersachsens Hauptschulen mussten einen Verlust von 12,1 Prozent hinnehmen. Zum Stichtag 14. September 2012 besuchten nur noch 60 895 Kinder in Niedersachsen diese Schulform. An den Gymnasien gingen die Zahlen nur um 2,3 Prozent auf 227 980 zurück.

Gut angenommen würden dagegen die jüngeren Schulformen in beiden Ländern. Stabil zeigten sich die Schülerzahlen außerdem bei den Gesamtschulen.

Über einen rasant steigenden Zuwachs von rund 182 Prozent können sich die niedersächsischen Oberschulen freuen: Inzwischen besuchen 23 262 Kinder diese Schulform, die vor allem Haupt- und Realschulen vereint. Auch die integrierten Gesamtschulen haben im laufenden Schuljahr 12,7 Prozent mehr Schüler als im Vorjahr, insgesamt 51 056.

Den größten Schülerzahlenanstieg verzeichneten die 2011 in Nordrhein-Westfalen gegründeten Gemeinschaftschulen: Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen verdoppelte sich auf 2263 Schüler. Und auch im bevölkerungsreichsten Bundesland legten die Gesamtschulen trotz sinkender Schülerzahlen zu, um knapp zwei Prozent auf 245 594. (News4teachers mit Material der dpa)

(14.02.2013)

zum Bericht: Studie: Frühe Trennung von Haupt- und Realschülern schadet

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