GIEßEN. Nach dem Fund von Schadstoffen in ihren Schulräumen lassen sich rund 1300 Angehörige eines Gießener Gymnasiums genau untersuchen. In der Herderschule waren in den Sommerferien erhöhte PCB-Werte gemessen worden. Deshalb werden seit Donnerstag von Schülern, Lehrern, Mitarbeitern und Ehemaligen Blutproben genommen, wie die Stadt berichtete.
Zwei Häuser sind wegen der Schadstoffbelastung dicht. Mehr als 700 Oberstufenschüler mussten zu Beginn des Schuljahres zunächst in Ausweichquartieren lernen, seit Ende September wird in einem Containerdorf auf dem Schulhof unterrichtet.
Die Blutproben sollen von einem Institut der Aachener Uniklinik analysiert werden. Ergebnisse zu einer möglichen Belastung der Menschen werden erst im kommenden Jahr erwartet. Die Untersuchung – ein sogenanntes Bio-Monitoring – kostet die Stadt 240 000 Euro.
Polychlorierte Biphenyle (PCB) zählen zu den giftigsten organischen Stoffen der Welt und stehen im Verdacht, Krebs zu erregen. Die betroffenen Gebäude der Herderschule, die rund 1500 Kinder und Jugendliche besuchen, sollen saniert werden. dpa