Hamburgs Schulsenator lobt seine Initiative: Kostenlose Nachhilfe bewährt sich

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HAMBURG. Das vor rund zweieinhalb Jahren gestartete kostenlose Nachhilfeangebot an Hamburgs Schulen hat sich nach Ansicht von Schulsenator Ties Rabe (SPD) bewährt. «Ich glaube, dass wir mit diesem Schritt etwas Gutes auf den Weg gebracht haben», sagte Rabe in Hamburg. Allein im vergangenen Schulhalbjahr hätten rund 23.100 Schüler teilgenommen. Und knapp 11.000 von ihnen hätten ihre Lernrückstände dabei so rasch aufholen können, dass sie die Kurse schon wieder verlassen konnten. «Das bereits nach einem halben Jahr, finde ich, ist eine gute Bilanz.»

"Gute Bilanz": Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD). Foto: SPD Hamburg / flickr (CC BY-SA 2.0)
„Gute Bilanz“: Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD). Foto: SPD Hamburg / flickr (CC BY-SA 2.0)

Das gelte vor allem für Schüler an den Gymnasien in der Orientierungsstufe der Klassen 5 und 6. Denn dank der schulischen Nachhilfe haben sich laut Rabe im vergangenen Jahr 256 Schüler so verbessert, dass sie doch nicht auf eine Stadtteilschule wechseln mussten. Ursprünglich richtete sich das Angebot allein an jene Schüler, die sonst sitzengeblieben wären. Inzwischen sei der Unterricht aber auch für jene verpflichtend, die nur gefährdet sind, sagte Rabe. 197 der 327 Schulen böten auch anderen Schülern die Möglichkeit, freiwillig an dem Förderunterricht teilzunehmen. Das an allen Gymnasien, Stadtteil- und Grundschulen angebotene Programm kostet laut Rabe rund elf Millionen Euro pro Jahr, wobei ein Teil vom Bund übernommen wird.

Am stärksten nachgefragt seien Kurse in Mathematik (39 Prozent), Deutsch (35 Prozent) und Englisch (14 Prozent), sagte Rabe. Unterrichtet werden die Schüler zum großen Teil von Honorarkräften (50 Prozent), die wiederum zu 35 Prozent aus Studenten bestehen. Daneben werden die im Schnitt mit drei bis vier Schülern besetzten und ausnahmslos in den Schulen angesiedelten Kurse von Lehrern (35 Prozent), privaten Nachhilfeinstituten (11 Prozent) und Erziehern beziehungsweise Sozialpädagogen abgehalten.

Die insgesamt höchsten Teilnehmerzahlen der üblicherweise zwei Stunden pro Woche dauernden Kurse verzeichnete die Schulbehörde in den zweiten bis vierten sowie in den neunten und zehnten Klassen. Dass sich die Zahl der Sitzenbleiber inzwischen von 4000 auf rund 2000 halbiert habe, wollte Rabe aber nicht dem Förderunterricht zuschreiben. «Wenn man ehrlich ist, kann man eine solche Logik zur Zeit nicht herstellen.» dpa

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