Saftige Geldstrafe für Lehrer wegen Volksverhetzung und Körperverletzung

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KRONACH. Rassenvergleiche im Unterricht und zweifelhafte Experimente mit Stromstößen – ein Berufsschullehrer aus dem bayerischen Kronach ist deshalb nun verurteilt worden.

Ein Berufsschullehrer aus Kronach ist wegen Volksverhetzung und fahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Kronach entschied am Donnerstag, dass der Pädagoge Schülern Stromstöße versetzt und im Klassenzimmer Rassenvergleiche gezogen hat. Der 62-Jährige muss nun 12.450 Euro Strafe zahlen. Unklar ist noch, ob der Fall auch dienstrechtliche Konsequenzen für den Lehrer hat.

Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, im Unterricht Jugendliche als Versuchskaninchen benutzt zu haben, um an ihnen die Wirkung von Stromstößen zu zeigen. Einige Schüler klagten danach über Übelkeit oder trugen Brandblasen davon. Vor Gericht argumentierte der Lehrer, es habe sich um ein Versehen gehandelt, er habe die Regler verwechselt. Außerdem wurde ihm vorgeworfen, einen blonden Schüler als «Arier» bezeichnet zu haben, einen tschechischen Jugendlichen dagegen als Angehörigen einer «minderwertigen Rasse».

Eigentlich war schon im Juli mit einem Urteil gerechnet worden, doch die Verteidigung hatte beantragt, dass noch weitere Schüler als Zeugen aussagen sollen. Am Donnerstag stellte der Anwalt nun einen weiteren Beweisantrag: Er wollte gemeinsam mit dem Angeklagten die Versuchsanordnung im Zusammenhang mit den Stromschlägen durchspielen, um zu demonstrieren, dass das Experiment eigentlich ungefährlich ist. Das lehnte das Gericht aber ab.
In ihrem Plädoyer forderte die Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und eine Geldstrafe, die Verteidigung dagegen lediglich eine Geldstrafe in geringer Höhe. dpa

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