Thüringen bereitet sich auf ausländische Schüler vor – und stellt 50 neue Lehrer ein

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ERFURT. Um den vielen Flüchtlingskindern Integration zu ermöglichen, stockt Thüringens Bildungsministerin Birgit Klaubert das Personal für Sprachförderung auf. Für mehr als 237 000 Kinder und Jugendliche beginnt am Montag das neue Schuljahr in Thüringen. Angesichts steigender Flüchtlingszahlen zählen dazu auch immer mehr ausländische Schüler.

Thüringens Schulen stellen sich auf eine weiter steigende Zahl ausländischer Schüler ein. Zu Beginn des neuen Schuljahres seien es mehr als 5000 – etwa 1000 mehr als noch vor zwei Jahren, informierte Bildungsministerin Birgit Klaubert (Linke). Gemessen an der Gesamtzahl von fast 237 300 Kindern und Jugendlichen, die  unterrichtet werden, liegt der Anteil bei 2,1 Prozent. Klaubert sprach von einer «großen Herausforderung». Bei der Integration spiele Bildung eine wichtige Rolle. Und dafür sei es wichtig, möglichst rasch Deutsch zu lernen. Nur so könnten die Schüler dem regulären Unterricht folgen.

Birgit Klaubert
Thüringens Bildungsministerin Birgit Klauber hält die vielen Flüchtlingskinder für eine Herausforderung. Martina Nolte / Wikimedia Commons (CC-by-sa-3.0 de )

Für ausländische Kinder beginnt laut Gesetz drei Monate nach ihrer Ankunft die Schulpflicht. Für Schüler ohne oder nur mit geringen Deutschkenntnissen gibt es vielerorts spezielle Sprachklassen. Um diese Angebote angesichts steigender Flüchtlingszahlen abzusichern, werden 50 zusätzliche Stellen geschaffen. Zudem sollen in einem Kurs 60 Lehrer aller Schularten in Deutsch als Zweitsprache fortgebildet werden, hieß es.

Zu Schuljahresbeginn soll die Zahl der regulären Neueinstellungen von Lehrern auf 500 in diesem Jahr klettern; nur zehn davon müssten noch besetzt werden. Dem stehen laut Ministerium 219 Vollzeitstellen von Lehrern gegenüber, die dieses Jahr in den Ruhestand gehen. Um den viel kritisierten Unterrichtsausfall zu begrenzen, beginne das Land zudem mit dem Aufbau einer Vertretungsreserve. Die Rede ist von 100 Neueinstellungen. Den Angaben zufolge sind bereits mehr als die Hälfte dieser Stellen (58) besetzt.

Zuwachs bekommt auch die Familie der Thüringer Gemeinschaftsschulen. Ihre Zahl steigt um 8 auf 54. Außerdem gibt es laut Ministerium 20 weitere Interessenten. In Gemeinschaftsschulen können die Schüler je nach ihrer Leistung den Hauptschul- oder Regelschulabschluss, aber auch das Abitur machen. Anders als an Regelschule oder Gymnasium werden sie aber bis zur achten Klasse gemeinsam unterrichtet. Neue Gemeinschaftsschulen gibt es zum Beispiel in Ebeleben, Neuhaus-Schierschnitz, Tabarz und Triptis. dpa

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