Riesen-Tohuwabohu nach falschem Amok-Alarm – schon wieder. Wie fehleranfällig sind die Notruf-Systeme?

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KONSTANZ. Wie funktionstüchtig sind die Alarmsysteme, die viele Schulen nach dem Amoklauf in Winnenden eingerichtet haben? Was funktioniert: Sie alarmieren schnell die Polizei, die stets mit einem Großaufgebot an Rettungskräften anrückt. Dabei sind die Systeme mit den leuchtend gelb markierten Notfallschaltern allerdings offenbar recht fehleranfällig. Heute gab es einen Fehlalarm für gleich zwei Schulen im baden-württembergischen Konstanz. In der vergangenen Woche gab es einen Fehlalarm im rheinland-pfälzischen Weinheim.

Sogar ein SEK flog bereits heran. Das Foto hier stammt von einer Vorführung des SEK der Polizei beim NRW-Tag in Hamm 2009. Foto: dirkvorderstrasse/flickr (CC BY 2.0)
Sogar ein SEK flog bereits heran. Das Foto hier stammt von einer Vorführung des SEK der Polizei beim NRW-Tag in Hamm 2009. Foto: dirkvorderstrasse/flickr (CC BY 2.0)

„Solch ein großes Polizeiaufgebot hat es in Konstanz schon lange nicht mehr gegeben, und Einsatzkräfte sprechen von einer auch für sie außer- wie ungewöhnlichen Situation“, so berichtet heute der „Südkurier“. Laut Polizei sei kurz vor 9.30 Uhr die Alarmkette in Gang gesetzt worden. Das automatische System an gleich zwei benachbarten Schulen habe Schüler und Lehrer vor einer lebensgefährlichen Lage gewarnt. Viele der Schüler waren zu diesem Zeitpunkt auf dem Schulhof. Andere brachten sich nach Vorgaben des Notfallplans in Sicherheit.

Sogar eine Spezialeinheit flog bereits heran, hieß es. Diese habe jedoch nicht eingreifen müssen, weil örtliche Polizeikräfte die Schulen bereits durchsucht und nichts gefunden hatten. Kinder standen unter Schock und mussten von Notfallseelsorgern betreut werden. Eltern gerieten in Panik, weil sie ihre Kinder zunächst nicht von den Schulen abholen konnten. Ein technischer Fehler an der Amok-Alarmanlage kommt als Ursache des Tohuwabohus durchaus infrage, so heißt es in dem Zeitungsbericht.

Ähnliches wird aus Weinheim berichtet: Dort löste eine Sportlehrerin, die eigentlich eine Trennwand in der Sporthalle in Gang setzten wollte, den Amok-Alarm aus. Von dem Trubel, den sie dadurch verursachte, bekam die Pädagogin nichts mit – für sie und die Schüler war es eine ganz normale Sportstunde, so berichtet SWR Fernsehen. Draußen allerdings brach der Teufel los: Eine Alarmkette von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften wurde ausgelöst. Spezialteams der Polizei durchsuchten das Schulgebäude. Viele der insgesamt 2.000 Schüler und ihre Lehrer verschanzten sich in den Klassenräumen unter den Tischen. Einzelne Jugendliche mussten anschließend von Rettungskräften betreut werden – sie erlitten Schwächeanfälle, wo heißt es.

Bereits im vergangenen Dezember sei an dem Schulzentrum ein Fehlalarm durch Wartungsarbeiten ausgelöst worden. Jetzt soll die Anlage dort geprüft werden. Allerdings habe es in jüngster Zeit auch Fehlalarme an anderen Schulen in Rheinland-Pfalz gegeben. News4teachers

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