Mecklenburg-Vorpommern gehen die Lehrer aus

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SCHWERIN. Mecklenburg-Vorpommerns (MV) Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) setzt eine Kommission ein, um den Lehrerberuf im Land attraktiver zu machen.

Das Problem ist in dem Bundesland nicht neu. Jetzt hat die Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufgenommen. Ziele sind, Nachwuchskräfte zu gewinnen und die bestehende Lehrerschaft zu motivieren. In der Expertenkommission sitzen Schulleiter, Gewerkschaftsvertreter und Verwaltungsmitarbeiter. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) MV, die auch in der Arbeitsgrupe sitzt, begrüßt die Einrichtung und mahnt aber zu umfassenden Maßnahmen.

Lehrer gesucht: In Mecklenburg-Vorpommern werden jährlich mindestens 400 Nachwuchslehrer gesucht.
Lehrer gesucht: In Mecklenburg-Vorpommern werden jährlich mindestens 400 Nachwuchslehrer gesucht.

So sei es ein Trugschluss anzunehmen, dass allein durch eine Verbeamtung der Lehrernachwuchs in Scharen ins Land strömen wird. „Dafür sind die Arbeitsbedingungen darüber hinaus hier zu schlecht. Dies ist aber für viele Nachwuchslehrer ein entscheidendes Kriterium“, warnt Annett Lindner, Vorsitzende der GEW in MV.

Gegenüber anderen Bundesländern müsse ein Lehrer in MV immer noch für weniger Geld mehr unterrichten, was nicht nur dazu führe, dass weniger Zeit für die Betreuung der Schüler außerhalb des Unterrichts verbleibe, sondern auf Dauer auch krank mache. “Hier im Land muss ein Lehrer 27 Pflichtstunden leisten. Es gilt die 40-Stunden-Woche. Bleibt nicht einmal eine halbe Stunde Vor- und Nacharbeit für jede Unterrichtseinheit. Klassenleiter, Elternsprechstunden, Korrekturen von Arbeiten, u.v.m. sind da noch gar nicht enthalten“. Darüber hinaus müsse die Nachwuchsgewinnung diskutiert werden, etwa 400 bis 600 neue Kollegen würden jährlich benötigt.

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