Berufswahl: Jungen orientieren sich am Vater, Mädchen an den Noten

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BERLIN. Jungen halten sich bei der Berufswahl oft an Papas Vorbild. Mädchen orientieren sich nicht genauso stark an der Mutter. Haben sie eher schlechten Schulnoten, neigen sie stärker zu typischen Frauenberufen. Je gebildeter die Eltern, umso eher entscheiden sie sich anders.

Jungen orientieren sich bei der Berufswahl oft am Vater. Für Mädchen hat die Mutter als Vorbild dagegen keinen entscheidenden Einfluss auf die Berufswahl. Das teilen Kathrin Leuze und Marcel Helbig vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) mit. Sie haben in einer Studie den Einfluss etwa des Elternhauses und der Schulnoten auf die Berufswünsche von Jugendlichen untersucht. Der Studie liegen die Daten von rund 16.000 15-jährigen Mädchen und Jungen aus der PISA-Ergänzungsstudie (PISA-E) aus dem Jahr 2006 zugrunde.

Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass Mädchen aus höheren, sozialen Schichten sich überdurchschnittlich häufig für tendenziell männliche Berufe interessieren. Zu den typisch männlichen Berufen wurden dabei alle gezählt, die zu mehr als 61 Prozent von Männern ausgeübt wurden. Dazu gehören etwa die Ingenieurswissenschaften. «Wir führen das auf einen Informationsvorsprung zurück», sagt Kathrin Leuze. Mädchen aus höheren Schichten bekämen von ihren Eltern schneller Informationen etwa über bessere Gehaltsaussichten in den typisch männlichen Berufen.

Ein zentrales Ergebnis der Studie war außerdem, dass Mädchen mit schlechten Schulnoten sich eher für typische Frauenberufe wie Lehrerin oder Erzieherin entschieden. «Eine Erklärung dafür ist, dass die Mädchen das Anforderungsprofil von den Frauenberufen für geringer erachten.» dpa
(24.4.2012)

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