Viel Wissen rund um den Globus: Ein Berliner wird zum besten Geografie-Schüler Deutschlands gekürt

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BRAUNSCHWEIG. Der beste Geografie-Schüler Deutschlands kommt aus der Hauptstadt. Er setzte sich jetzt in Braunschweig durch. Dass für den Wettbewerb nicht das Wissen aus der Schule reicht, wurde auch so manchem Erwachsenen im Publikum schnell klar.

Der Blick von oben auf die Erde lohnt sich. Foto: NASA / Wikimedia Commons
Der Blick von oben auf die Erde lohnt sich. Foto: NASA / Wikimedia Commons

In welchem Land befindet sich die Mündung der Donau? Und was ist der einzige natürliche Satelliten der Erde? Wer die Antworten «Rumänien» und «Mond» nicht innerhalb weniger Sekunden parat hatte, der verlor beim Geografie-Wettbewerb «Diercke Wissen 2016» schon in den Vorrunden wichtige Punkte. Die Finalisten aus ganz Deutschland kamen nun in Braunschweig zusammen, um den besten Geografie-Schüler Deutschland zu finden.

Dass für den Wettbewerb nicht das Wissen genügt, das sich die Schüler im Rahmen des Unterrichts aneignen, wurde auch so manchem Erwachsenen im Publikum schnell klar. «Ich habe schon immer im Urlaub als erstes den Atlas herausgeholt und spiele manchmal Geografie-Quiz-Spiele im Internet», sagt Nico Schönleber (15), der für Baden-Württemberg an den Start ging. Außerdem betreibt der Schüler Geocaching, eine Art moderne Schnitzeljagd: «Wenn ich irgendwo hingehe, lerne ich auf diese Weise gleich etwas über den Ort», erklärt er.

In Themengebieten wie «Besonderheiten deutscher Städte», «Himmelskörper» oder «Europäische Staaten mit besonderen Naturphänomenen» mussten sich die Schüler in Braunschweig messen. Von insgesamt 320 000 gestarteten Teilnehmern waren die 17 besten gekommen – je einer pro Bundesland und der Sieger der deutschen Schulen im Ausland. Ein einziges Mädchen war darunter, sie kam aus dem Saarland.

Simon Schulz, Landessieger aus Sachsen-Anhalt, setzt auf regelmäßiges Zeitunglesen und Erlebnisurlaub in der Natur, um sein Wissen auszubauen. Neben Geografie hat er noch ein anderes großes Interesse: «Musik und Sport mache ich gerne und gehe oft auf Metal-Festivals», sagt der 16-Jährige. Er hatte seinen Bruder dabei. Der hatte 2013 den zweiten Platz im Finale in Braunschweig belegt und konnte Simon den ein oder anderen Tipp geben.

Der Sieger kam am Ende aus Berlin: Der 15-jährige Julius Pilz gewann die Schlussrunde. Er ist damit nicht nur der beste Geografie-Schüler Deutschlands, sondern bekam eine Wildcard für einen weiteren Teamausscheid, bei dem das deutsche Team für die Geografie-Weltmeisterschaft 2018 ermittelt wird. Diese Wildcard sicherten sich auch der Zweiplatzierte François Ballif (16), der als Gewinner der deutschen Schulen im Ausland aus Versailles angereist war, und Sebastian Fachet (16) aus Thüringen.

Ausgerichtet wird der Wettbewerb seit dem Jahr 2000 vom Verband Deutscher Schulgeographen und vom Westermann Verlag, der den Diercke-Weltatlas herausgibt und seinen Sitz in Braunschweig hat. «Unser Ziel ist, an den Schulen wieder ein bisschen mehr Bewusstsein für das Fach Geografie zu schaffen», sagt Catharina Vater, die sich um die Organisation der Veranstaltung gekümmert hat.

Karl-Walter Hoffmann, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schulgeographen, betont: «Dass Schüler sich dafür interessieren und soweit kommen in einem Wettbewerb, steht und fällt mit spannendem Geografie-Unterricht. Dort wird eine geografische Fackel gezündet.» Von Vera Zellmer, dpa

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