GEW: Gründlichkeit statt Schnellschuss gegen den Lehrermangel

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DRESDEN. Die GEW Sachsen teilt in einer Pressemitteilung mit: „Die sächsische Bildungsgewerkschaft GEW ist keineswegs erstaunt, dass sich das Kabinett nicht kurzfristig auf ein Maßnahmenpaket gegen den Lehrermangel in Sachsen verständigen konnte.

Uschi Kruse, GEW-Landesvorsitzende: „Wer geglaubt hat, dass ein Maßnahmenpaket, das von den Interessenvertretungen der Lehrer nach intensiven mehrmonatigen Gesprächen abgelehnt wurde, nunmehr in einer Sonntagssitzung des Kabinetts ein bisschen überarbeitet beschlossen werden kann, der ist blauäugig und unterschätzt noch immer die Dimension der zu lösenden Probleme bei der Deckung des aktuellen und des zukünftigen Lehrerbedarfes in Sachsen. Jetzt ist Gründlichkeit gefordert. Deshalb ist die Einsetzung einer Arbeitsgruppe durch das Kabinett zunächst zu begrüßen. Sie darf aber keine Alibifunktion haben. Das Maßnahmenpaket, das Finanz- und Kultusministerium vorgelegt haben und dass die GEW aus guten Gründen abgelehnt hat, muss grundsätzlich auf seine Eignung zur Lösung der Personalprobleme im Schulbereich geprüft werden.“

Aus Sicht der GEW sind dabei vier Themen weiterhin – wie schon in den Verhandlungen – von besonderer Bedeutung:

1.     Die Erhöhung der Attraktivität des Lehrerberufes in Sachsen insgesamt – statt nur punktueller Verbesserungen für ausgewählte Lehrergruppen;

2.     Eine spürbare Entlastung und Motivation älterer Lehrkräfte, um die hohe Zahl vorzeitiger Renteneintritte zu vermindern;

3.     Die Stärkung von Schulen und Lehrkräften, die in besonderem Maße Verantwortung für die Förderung benachteiligter Schüler*innen übernehmen und deshalb besonderer Unterstützung bedürfen;

4.     Die Sicherstellung einer ausreichenden Vorbereitung von Seiteneinsteiger*innen auf den Lehrerberuf vor Aufnahme einer Unterrichtstätigkeit.

„Angesichts der Tragweite, die die Lösungsvorschläge der Staatsregierung für die Zukunft der schulischen Bildung in Sachsen haben werden, sind die beiden Regierungsfraktionen gut beraten, keine Entscheidungen über die Köpfe der schulischen Akteure hinweg zu treffen. Die beiden CDU-geführten Ministerien waren bisher nicht in der Lage, einen annehmbaren Lösungsweg aufzuzeigen. Umso größer ist nunmehr die Verantwortung der Staatsregierung. Sofern sie diese jetzt wahrnimmt und ernsthaft nach einem neuen Lösungsansatz sucht, der konsensfähig ist, nehmen wir gern in Kauf, dass dafür noch Zeit gebraucht wird. Wichtig ist uns, dass die Personalprobleme im Schulbereich tatsächlich gelöst werden. Unsere diesbezüglichen Vorschläge sind dem Kabinett bekannt. Die GEW bleibt auch weiterhin gesprächsbereit“, so die GEW-Landesvorsitzende.“

Zum Bericht: Sachsen: Keine Einigung auf Maßnahmenpaket gegen Lehrermangel

 

 

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