A13 für alle! Mehr als 700 sächsische Grundschullehrer beteiligen sich an Warnstreik, um Gleichstellung zu erreichen

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LEIPZIG. An zahlreichen sächsischen Grundschulen ist am Mittwoch der Unterricht in den ersten Schulstunden ausgefallen. Viele Lehrer beteiligten sich an Warnstreiks.

Mehr als 700 Grundschullehrer haben sich am Mittwoch in Dresden, Chemnitz und Leipzig an einem Warnstreik beteiligt. An etwa 80 Prozent der Grundschulen in Leipzig und an jeder zweiten Grundschule in Dresden und Chemnitz seien die Auswirkungen zu spüren gewesen, wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen mitteilte. Die GEW-Landesvorsitzende Uschi Kruse wertete die Aktion als Erfolg, es hätten sich deutlich mehr Lehrer beteiligt als erwartet. Die Lehrer waren dazu aufgerufen worden, in den ersten drei Unterrichtsstunden die Arbeit niederzulegen.

Zur Begründung der Warnstreiks hieß es, die Grundschullehrer seien die einzigen, deren Arbeit auch nach dem kürzlich beschlossenen Maßnahmenpaket tariflich niedriger bewertet werde. Die Staatsregierung weigere sich, Tarifverhandlungen zur Eingruppierung der Lehrer aufzunehmen, so Kruse.

Sören Pellmann vom Landesvorstand der Linkspartei sagte, das Paket habe dazu geführt, dass es zu einer zunehmenden Entsolidarisierung zwischen den Lehrkräften unterschiedlicher Schulformen komme. Pellmann forderte in einer schriftlich verbreiteten Stellungnahme die finanzielle Gleichstellung aller Lehrer in Sachsen. Zudem müssten die Pflichtstunden an die der anderen Schularten angeglichen werden.

Ein Sprecher des Sächsischen Finanzministeriums verwies unterdessen auf die Tarifvereinbarung, die 2015 zwischen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und der Gewerkschaft dbb Beamtenbund und Tarifunion abgeschlossen wurde. Darin seien die Eingruppierung und die Entlohnung der Lehrkräfte geregelt. An diese Beschlüsse sei das Land gebunden und lehne deshalb eigenständige Tarifverhandlungen auf Landesebene zur Eingruppierung der Lehrkräfte an öffentlichen Schulen ab. «Die nächsten regulären Tarifgespräche der TdL mit den Gewerkschaften beginnen Anfang Januar nächsten Jahres», hieß es. dpa

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