Lehrerverband: Islamunterricht beugt Radikalisierung vor

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Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) pocht weiter auf einen flächendeckenden Islamunterricht im Freistaat. Unter staatlicher Aufsicht und nicht in einer Hinterhofmoschee könne der Unterricht Radikalisierung vorbeugen und Identität schaffen, sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im Gespräch. «Er sorgt auch für Sensibilität für die eigene und für Respekt vor anderen Religionen.»

Der Islam ist nicht bildungsfeindlich. Foto: muhammedweb/geralt - pixabay (CC0 1.0)
Der bayerische Islamunterricht wird kontrovers diskutiert.                     Foto: muhammedweb/geralt – pixabay (CC0 1.0)

Seit 2009 gibt es in Bayern ein Modellversuch für Islamunterricht in deutscher Sprache, der schon zwei Mal um fünf Jahre verlängert wurde. 2019 läuft das Programm aus. Laut Kultusministerium haben im Schuljahr 2016/2017 rund 15 500 Schüler an mehr als 330 Schulen am Islamunterricht teilgenommen.

Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) hatte sich im Januar für eine flächendeckende Ausweitung des Programms ausgesprochen. Der designierte bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach sich dagegen aus: «Es wäre absurd, das als Zielvorstellung zu haben», hatte er vor rund einer Woche gesagt. Das könne «in einigen Städten» bedeutsam sein.

Fleischmann kritisierte Söders Haltung. Mit solchen Aussagen wolle er Wähler am rechten Rand einfangen. Sie forderte, den Islamunterricht aus dem Wahlkampf rauszuhalten – im Herbst 2018 wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt. dpa

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