DÜSSELDORF. In den vergangenen Jahren hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen jeweils rund 200 speziell gegen Lehrer gerichtete Körperverletzungen erfasst. Jüngste Zahlen vom ersten Halbjahr 2017 weisen 115 Fälle auf. Das geht aus einer aktuell veröffentlichen Antwort von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) auf eine parlamentarische Anfrage hervor. Dabei sei physische Gewalt unterhalb der Strafbarkeit nicht erfasst.
Die Bezirksregierungen hätten 2016 an den 2812 Grundschulen 454 anerkannte Dienstunfälle registriert. Davon seien 16 als «Unfall durch Aggressivität gegen Lehrkräfte» verbucht. Gemessen an der Zahl der fast 633.000 Grundschüler ergebe sich eine Quote von 0,0026 Prozent, stellte Gebauer fest.
Gemessen an der Zahl der 45.553 Grundschullehrer liege die Quote bei 0,035 Prozent – «wobei festzustellen ist, dass jeder Fall von Aggressivität gegen eine Lehrkraft ein Fall zu viel ist.» Zahlen für 2017 lägen noch nicht vor. Insgesamt bewertete Gebauer die Zahl der Gewaltfälle gegen Grundschullehrer als «nicht sehr hoch».
Da Schulen ein Spiegelbild der Gesellschaft darstellten, sei Gewalt auch hier nicht auszuschließen, stellte Gebauer fest. Eine allgemeine Statistik über Gewalt an Schulen werde nicht geführt, da dies dem eigenverantwortlichen Handeln der Schulen widerspräche. Die Ministerin listete in ihrer Antwort zahlreiche präventive Projekte auf, unter anderem zum Konfliktmanagement an Schulen. dpa