Schulvertreter in NRW kritisieren das geplante Kopftuchverbot

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Die Überlegungen von Nordrhein-Westfalens Landesregierung, ein gesetzliches Kopftuchverbot für junge Mädchen zu erlassen, stoßen bei Schulverbänden auf Widerstand. «Diese Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt scheint wenig sensibel und hilfreich», sagte die Landesvorsitzende des Grundschulverbands, Christiane Mika, der «Rheinischen Post». «Für den Grundschulverband besteht an dieser Stelle keinerlei Handlungsbedarf.»

Ein Verbot entscheidet wieder über die Köpfe der Mädchen hinweg.                Foto: Andreas Kollmorgen / flickr / CC BY 2.0

Mika, selbst Leiterin einer Grundschule im Dortmunder Norden, fügte hinzu, an ihrer Schule seien von 345 Schülern 280 Muslime, sechs Mädchen trügen Kopftuch. Skeptisch äußerten sich auch die Gesamtschulleiter. «Auch wenn die Anzahl der Kinder mit Kopftuch an den Gesamtschulen zugenommen hat, ist das derzeit kein relevantes Phänomen», sagte Mario Vallana, Landessprecher der Schulleitungsvereinigung der Gesamtschulen. «Grundsätzlich halten wir nicht viel von pauschalen Verboten. Ziel der Gesamtschulen ist es, möglichst viele Kinder zu integrieren. Ein Verbot dürfte da mehr Probleme provozieren als lösen.»

Das NRW-Integrationsministerium prüft ein Verbot. Vor dem 14. Geburtstag könnten Mädchen nicht selbstbestimmt entscheiden, ob sie das Kopftuch tragen wollen, argumentierte Landesminister Joachim Stamp (FDP). Mit 14 tritt in Deutschland die Religionsmündigkeit ein. dpa

Neue Kopftuchdebatte? NRW-Integrationsministerium will Verbot unter 14 Jahren

 

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