STUTTGART. Eine mögliche Einführung von Pflichtbesuchen für baden-württembergische Schüler in NS-Gedenkstätten sieht die GEW mit Skepsis. «Sehr viele weiterführende Schulen unternehmen bereits entsprechende Besuche, was wir befürworten», sagte GEW-Landesgeschäftsführer Matthias Schneider. Es sei aber fraglich, ob eine Pflicht tatsächlich zu dem gewünschten Effekt führe. Womöglich würden verpflichtende Besuche sogar Widerstände provozieren.
Zuvor hatte Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) die Einführung von Pflichtbesuchen für Schüler in Gedenkstätten des nationalsozialistischen Unrechts erwogen. «Sie machen die deutsche Geschichte, die für viele Schüler heute fern und abstrakt ist, greifbar und regen zum Nachdenken und zur kritischen Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit an», hatte Eisenmann der «Heilbronner Stimme» gesagt. Dem Ministerium zufolge bespricht Eisenmann die Frage zurzeit mit Schülern. Danach will die Ministerin das Vorhaben mit dem Landesschülerbeirat diskutieren.
«Es wäre richtig, wenn das Kultusministerium diese wichtigen Besuche fördern würde – etwa durch die Finanzierung der Fahrtkosten», sagte Schneider. Sinnvoll sei es auch, die Fortbildung von Lehrern zu verstärken. «Gerade bei Themen wie Antisemitismus oder sonstiger diskriminierender Vorfälle müssten die Lehrer intensiver geschult werden.» dpa
Nicht nur für deutsche Schüler*innen sondern auch für manche Journalisten wie Jochen Bittner wäre so ein Pflichtbesuch wünschenswert.
Der Frage Jan Böhmermanns ob er schon einmal in Auschwitz gewesen ist, und das Angebot junge deutsche Musiker auf einer Reise dorthin zu begleiten hat er bislang verweigert.
Sicher ist das kein Allheilmittel und sicherlich kann man keine 1:1-Beeinflussung erwarten. Ein Besuch = sofortige umfassende Einstellungsänderung.
Aber ein Mittel im Rahmen verschiedenen Maßnahmen kann und sollte das sein!