HANNOVER. Eine schnelle Verbesserung der Unterrichtsversorgung an Gymnasien haben der Verband der Elternräte der Gymnasien und der Philologenverband Niedersachsen gefordert.
In einem gemeinsamen Schreiben an die Abgeordneten des niedersächsischen Landtages forderten sie einen Kurswechsel in der Personalpolitik, wie beide Organisationen nun mitteilten. Sie schlugen Maßnahmen vor, um Unterrichtskürzungen zu vermeiden. Den Verbänden zufolge droht Gymnasien zum neuen Schuljahr weiterhin ein Unterrichtsaufall, der den Bildungsauftrag gefährdet.
Die Organisationen forderten, keine Gymnasiallehrer mehr an Grundschulen zu schicken. Diese Abordnungen führten zu erheblichen Kürzungen des planmäßigen Unterrichts – zum Schaden der Schüler, wie der Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz, sagte. Als weiteres großes Problem nannte er Berge von Überstunden, die Lehrer angesammelt hätten. Sie seien eine tickende arbeitszeitrechtliche Zeitbombe. Spätestens zum Schuljahr 2020/21 werde es zu einem dramatischen Einbruch der Unterrichtsversorgung kommen.
Um die Situation zu verbessern, schlagen die Verbände unter anderem vor, bei Teilzeitkräften für eine freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit zu werben. Sie fordern außerdem flexiblere Regeln bei Arbeitszeitkonten und angemessene Vergütungen für Mehrarbeit. dpa
Nach Abordnungs-Chaos: Land fehlen Grundschullehrer – und schafft deshalb mehr Stellen an Gymnasien