ZÜRICH. Oft wird Eltern empfohlen, klar zu regeln, wann und wie lange Kinder neue Medien wie Smartphone oder Spielkonsole nutzen dürfen. Doch das Einschränken des Medienkonsums könnte sich langfristig betrachtet möglicherweise sogar negativ auf den Bildungserfolg auswirken.

Zu dieser Einschätzung kommen Forscher der Universität Zürich in einer Studie. Daraus geht hervor, dass die Leistungen von Studenten, denen als Teenager der Medienkonsum reglementiert wurde, unter denen von Mitstudierenden liegt, die in ihrer Schulzeit bei der Mediennutzung keine Einschränkungen hatten.
Für die Studie waren 1.100 Erstjahresabsolventen eines US-Colleges befragt worden – nicht nur zu ihren aktuellen Studienleistungen, sondern auch zu Regelungen zur Mediennutzung, denen sie in ihrer Kindheit unterworfen waren und ihren Erinnerungen und rückwirkenden Einschätzungen dazu.
Die Forscher konnten anhand der Interviews zeigen, dass Studierende, deren Eltern in frühen Jahren klare und begründete Regeln für die Nutzung neuer Medien aufstellten, im College nicht besser abschneiden als Mitstudierende. Im Gegenteil: Begründeten Eltern Medien-Regeln damit, dass sonst die Hausaufgaben zu kurz kämen, fielen die College-Leistungen ihrer Kinder sogar schlechter aus.
Dass gut gemeinte Maßnahmen möglicherweise unbeabsichtigt negative Konsequenzen nach sich ziehen, kann den Forschern zufolge viele Erklärungen haben – etwa, dass bestimmte Spiele hilfreich sein können, um strategisches Denken oder analytische Fähigkeiten zu entwickeln. dpa
Studie: Digitale Medien führen bei kleinen Kindern zu Verhaltensaufälligkeiten