SCHWERIN. Nach wiederholter Kritik der Wirtschaft wegen mangelhafter Digital-Kenntnisse von Jugendlichen hat Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) auf erste Schritte zur Verbesserung der Situation verwiesen. Seit diesem Schuljahr gelte ein fächerübergreifender Rahmenplan «Digitale Kompetenzen» an den Schulen des Landes, sagte sie nach einem Gespräch mit Vertretern verschiedener Wirtschaftskammern. «Schritt für Schritt sollen die rund 150 Rahmenpläne der einzelnen Fächer überarbeitet werden.»
Grundlage sei die Strategie «Bildung in der digitalen Welt», auf die sich die Bildungsminister der Länder in der Kultusministerkonferenz verständigt haben. Danach soll jedes Kind, das in diesem Sommer eingeschult worden ist, in seiner Schullaufbahn eine umfassende Medienbildung erhalten. In einem Modellvorhaben erprobten bereits 21 weiterführende Schulen das neue Unterrichtsfach «Informatik und Medienbildung». Geplant sei, das Fach zum Schuljahr 2019/2020 landesweit einzuführen.
Dazu bedarf es technischer Investitionen. Bei der Finanzierung setzt Hesse auf den Digitalpakt Schule von Bund und Ländern. Dafür sind in dieser Legislaturperiode 3,5 Milliarden Euro vom Bund vorgesehen, etwa 70 Millionen Euro davon könnten nach Mecklenburg-Vorpommern fließen. «Welche Hardware wir beziehungsweise die Schulträger für die Schulen anschaffen, muss genau überlegt sein», sagte Hesse. Voraussetzung dafür sei, dass die Mittel des Bundes endlich fließen. «Wir warten schon sehr lange.» dpa
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