Statistisches Bundesamt: Bildungsausgaben um fünf Milliarden Euro gestiegen

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WIESBADEN. Die öffentlichen Haushalte haben im vergangenen Jahr erneut mehr in die Bildung investiert. Die Summe der Ausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden stieg im Jahr 2017 um knapp vier Prozent oder fünf Milliarden Euro auf 133,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag unter Berufung auf vorläufige Daten berichtete. Mit 66,1 Milliarden Euro floss etwa die Hälfte in die Schulen. Die Hochschulen erhielten rund 30,5 Milliarden und Kindertageseinrichtungen 26,6 Milliarden Euro. Die Grünen nahmen die Bilanz zum Anlass, um die schwarz-rote Bundesregierung zu kritisieren.

Die Schulen erhielten 11,9 Prozent mehr Geld. Foto: M. Zimmermann / pixelio.de
Die Schulen erhielten 11,9 Prozent mehr Geld. Foto: M. Zimmermann / pixelio.de

Pro Einwohner im Alter unter 30 Jahren wurden damit im Schnitt rund 5300 Euro ausgegeben, das entspricht in etwa der Summe des Vorjahres. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung betrug die Investition pro Kopf im vergangenen Jahr rund 1600 Euro.

Die Länder zahlten 94,3 Milliarden, die Gemeinden 28,5 Milliarden und der Bund 10,6 Milliarden Euro. Den größten Anstieg gab es im längerfristigen Vergleich zum Jahr 2010 bei der Kindertagesbetreuung mit 68,7 Prozent, im Hochschulbereich betrug das Plus 35,4 Prozent. Die Schulen erhielten 11,9 Prozent mehr Geld.

„Der Bildungsfinanzbericht 2018 belegt wieder einmal die Unwucht der deutschen Bildungsfinanzierung: Der Bund beteiligt sich mit einem beschämenden Anteil von sieben Prozent an der Bildungsfinanzierung; den Löwenanteil schultern Länder und Kommunen. Da wundert es nicht, dass das Ziel, sieben Prozent der Wirtschaftskraft (BIP) in Bildung zu investieren, Jahr für Jahr krachend verfehlt wird“, meint Margit Stumpp, bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion.

Weiter erklärt sie: „Dabei gibt es Beispiele, wie es geht: Der Bund hat zum Beispiel mit dem Hochschulpakt dafür gesorgt, dass an den Universitäten deutliche Verbesserungen gibt. Das muss nun endlich auch für die Schulen geschehen. Der Bund hat sich lange genug hinter dem Kooperationsverbot versteckt, um sich vor seiner Mitverantwortung für die Schulen zu drücken. Wir brauchen endlich eine Ermöglichungsverfassung, damit alle Akteure für gute Bildung an einem Strang ziehen können.“ News4teachers / mit Material der dpa

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