Abituraufgabe über Manuela Schwesig sorgt für Aufregung – Personenkult?

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SCHWERIN. Eine Abituraufgabe im Fach Geschichte über eine Aussage von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) aus ihrer Zeit als Bundesfamilienministerin hat in Mecklenburg-Vorpommern für Aufregung gesorgt. Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag, Simone Oldenburg, nannte die Aufgabe «PR-Arbeit für Frau Schwesig». Der Fraktionsvorsitzende der ebenfalls oppositionellen Freien Wähler/Bürger für Mecklenburg-Vorpommern, Bernhard Wildt, sprach sogar von «Personenkult».

Will mehr Kita-Plätze für Kleinkinder: Bundesfamilienministerin Schwesig. Foto: Bundesregierung / Denzel
Wird von den Philologen in Schutz genommen: Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Foto: Bundesregierung / Denzel

Regierungssprecher Andreas Timm wies die Vorwürfe am Freitag zurück. «Es geht in dieser Aufgabe um die Geschichte des Wahlrechts in Deutschland und um die Diskussion von Reformideen», sagte er. Sie sei von Fachlehrern entwickelt worden und sei der Ministerpräsidentin vorab nicht bekannt gewesen. Die Vorwürfe seien falsch.

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Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) betonte: «Weder ich als Bildungsministerin, noch die Staatssekretäre, noch der zuständige Abteilungsleiter haben Einfluss auf die Aufgaben.» In der Prüfungsaufgabe sollten die Schüler einen Vorschlag der ehemaligen Bundesfamilienministerin zum Familienwahlrecht diskutieren. Grundlage sei eine zitierte Aussage der Politikerin im Magazin «Stern» gewesen, erklärte ein Sprecher des Bildungsministeriums in Schwerin.

Auch der Philologenverband Mecklenburg-Vorpommern wies auf die Unabhängigkeit der Aufgabenkommissionen hin. Eine Einflussnahme durch das Ministerium finde bei dem aufwendigen Ausarbeitungsprozess nach Informationen des Verbandes nicht statt, sagte der Landesvorsitzende Jörg Seifert. Vorwürfe der politischen Manipulation diskreditierten die Arbeit der Kollegen. dpa

 

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