WEIMAR. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat ihre Pläne bekräftigt, bis 2025 einen Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung in Grundschulen zu erreichen. «Es ist eine nationale Frage, wie Kinder gut betreut werden können. Jetzt müssen wir mit den Ländern darüber sprechen, wie das realisierbar ist», sagte Giffey am Donnerstag am Rande der Jugend- und Familienkonferenz in Weimar. Der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung in der Grundschule ist ein erklärtes Ziel im Koalitionsvertrag von Union und SPD. Für den Ausbau der Betreuung steuert der Bund rund zwei Milliarden Euro bei.
Nach einer aktuellen Berechnung des Deutschen Jugendinstituts (DJI) fehlen für die Umsetzung in Deutschland zwischen 322 000 und 665 000 Ganztags-Plätze. Die «Süddeutsche Zeitung» hatte zuerst über diese Zahlen berichtet.
Giffey betonte, dass die Länder bei dem Thema auf sehr unterschiedlichem Stand seien – im Osten sei das Angebot breiter als im Westen. «Es muss möglich sein, dass jemand mit Kindern trotzdem einen Sechs-Stunden-Job schafft», sagte Giffey. Es gehe um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch um Bildungsgerechtigkeit. Ihrer Ansicht nach sei eine Ganztagsbetreuung in der Zeit von 8 bis 16 Uhr notwendig. dpa
Bertelsmann Studie: Ganztag für Grundschüler rechnet sich für Staat und Wirtschaft