Der Europäische Computerführerschein wird zum ICDL – welche Kompetenzen fordert die Berufsbildung in Zeiten von Wirtschaft 4.0? 

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BONN. Der „Europäische Computerführerschein“ wird 2020 „international“ – aus dem ECDL wird der ICDL. Was bedeutet das für die Aus- und Weiterbildung? Auf dem Fachdialog „Standards für die digitale Arbeitswelt“ der Dienstleistungsgesellschaft für Informatik am 10. Oktober in Bonn diskutieren renommierte Referentinnen und Referenten die Herausforderungen für Unternehmen, Schulen und künftige Absolventinnen und Absolventen. Hauptredner ist der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung, Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser.

Auch die sogenannten „digital natives“ müssen grundlegende digitale Kompetenzen erst erlernen. Foto: Shutterstock

Vor über zwei Jahrzehnten haben verschiedene Informatikgesellschaften zusammengetragen, welche Grundkenntnisse man für die Arbeit am Computer benötigt und damit einen Standard gesetzt. Der ECDL – der „Europäische Computerführerschein“ – war das erste über Deutschlands Grenzen hinaus anerkannte Zertifikat, das professionelles Wissen und Verständnis im Umgang mit Computeranwendungen herstellerunabhängig nachweist und zertifiziert.

Die Inhalte werden laufend angepasst. „Der ECDL wurde ständig weiterentwickelt, da sich die Welt der Hard- und Software sehr schnell verändert“, erklärt Thomas Michel, Geschäftsführer der Dienstleistungsgesellschaft für Informatik (DLGI). Auch die Zahl der Nutzer hat sich enorm erhöht. Inzwischen setzen weltweit über 100 Länder auf den einheitlichen Ausbildungsstandard. Die wachsende Internationalität macht sich außerhalb von Europa auch am Namen fest. Dort läuft der Computerführerschein unter der Bezeichnung ICDL. Dieser Entwicklung wird nun auch im europäischen Raum Rechnung getragen.

2020 wird der ICDL in Deutschland den ECDL ersetzen. Aus dem „ECDL Standard“ wird der „ICDL Workforce“. „Der ICDL Workforce beinhaltet die wichtigsten digitalen Fähigkeiten, die heute im modernen Arbeitsumfeld unerlässlich sind“, sagt DLGI-Geschäftsführer Thomas Michel. „Mit dem Fokus auf digitale, international geprägte Arbeitsumgebungen stärkt der ICDL die berufliche Mobilität. Arbeitnehmer von Singapur bis Helsinki bereiten sich mit dem ICDL Zertifizierungsprogramm auf die aktuellen technologischen Anforderungen vor und sichern so ihre Beschäftigungsfähigkeit in der digitalen Welt.“

Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in Bonn zum bevorstehenden Launch werden im Fachdialog zentrale Fragen und Herausforderungen für die Beschäftigten im Zusammenhang der Digitalisierung der Arbeitswelt thematisiert und zur Diskussion gestellt.

Als Hauptredner wird Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), zur Fragestellung „Welche Kompetenzen fordert die Berufsbildung in Zeiten von Wirtschaft 4.0?“ sprechen.  Er betont: „Nur wer über grundlegende Medienkompetenz zur Anwendung basaler Computeranwendungen verfügt, kann ein reflektiertes Verständnis sowie ein kritisches Bewusstsein für digital geprägte Lern- und Arbeitsumgebungen entwickeln. Dieses Verständnis und dieses Bewusstsein müssen im weiteren Berufsleben kontinuierlich wachsen, da die Zukunft betrieblicher Facharbeit dauerhaft digital geprägt sein wird.“

Weitere Referenten sind Tony Franke (Vorsitz ICDL Foundation), Prof. Barbara Schwarze (Vorsitzende Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit), Johannes Landvogt (Leiter des Referats „Technologischer Datenschutz, Informationstechnik, Datensicherheit“ beim Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, BfDI), Susanne Dehmel (Mitglied der Geschäftsleitung Recht & Sicherheit, Bitkom e. V.) und Dr. Regina Flake (Institut der Deutschen Wirtschaft Köln).

Das vollständige Programm gibt es hier: www.dlgi.de/files/custom/ecdl/ICDL%20Launch/ICDLLaunchDeutschlandProgramm.pdf

Die Teilnahme ist kostenfrei. Aufgrund der begrenzten Teilnehmeranzahl bitten wir Sie um frühzeitige Anmeldung unter www.dlgi.de/icdl-launch-2019.html.

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