Verunsicherte Lehrer, verängstigte Schüler: Wie die AfD mit ihrem Psychoterror Angst und Schrecken in die Schulen trägt

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BERLIN. Die AfD geht zunehmend aggressiv gegen Schulen in Deutschland vor. Sie hat in nunmehr sieben Bundesländern sogenannte „Meldeportale“ eingerichtet, über die Schüler und Eltern – auch anonym – parteikritische Lehrer anzeigen sollen. In Hamburg untermauerte die AfD ihre Kritik an Kollegien, die angeblich linke Umtriebe unterstützen, mit Fotos, die in den Schulgebäuden offenbar nach Schulschluss heimlich aufgenommen worden waren. Eltern sehen das unerlaubte Eindringen als Versuch, ihre Kinder einzuschüchtern. Um Einschüchterung geht es auch in den Berichten von zwei Lehrerinnen auf Twitter. Die Schilderungen lassen erkennen, wie viel Angst und Schrecken die Rechtsaußen-Partei in die Schulen trägt.

Was gilt in Deutschland – Gesetze? Oder die Regeln der AfD? Das aggressive Auftreten der Rechtsaußen-Partei sorgt für Verunsicherung in den Schulen – bei Schülern und Lehrern. Foto: Shutterstock

„Ich habe gestern im Unterricht folgenden Satz geäußert: ‘Ich finde, alles ist besser als die AfD.‘ Heute Morgen kommt die Mutter eines Kindes in die Schule (vor der 1. Stunde), schreit mich auf dem Flur an, was ich mir einbilde. Ich habe solche Meinungen nicht zu äußern. Meine Meinung interessiere niemanden. Sie habe einen Anwalt eingeschaltet und wird das Schulamt informieren. Hat sie auch. Und ratet mal, wer der Anwalt ist. Natürlich ein AfD-Politiker.“

„Kein Schüler hat sich von mir genötigt oder beeinflusst gefühlt“

Dies berichtet eine Lehrerin auf Twitter. Weiter erzählt sie: „Der Satz war unglücklich formuliert, das ja. Er wurde aber völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Die ganze Konversation (in der ich erklärt, begründet, verglichen und belegt habe), liegt der Schulleitung mit den Unterschriften der anwesenden Schüler vor. Keiner der Schüler hat sich, laut deren Aussage, von mir genötigt oder beeinflusst gefühlt. Ich habe dazu nämlich noch gesagt, dass ich ihnen lediglich meine Meinung erklären will, da sie danach gefragt haben. Sie wollten es hören, ich hab es erklärt. Die Mutter hat sich aber nur an diesem Satz gestört. Und wollte mir einfach nicht zuhören.“

Dass Lehrer von AfD-Aktivisten bedroht werden, ist kein Einzelfall. „Vom Internetpranger bis zur Dienstaufsichtsbeschwerde – zahlreiche Aktionen der AfD zielen darauf ab, Lehrkräfte einzuschüchtern und an Schulen ein Klima der Angst zu schaffen“, sagt Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main. Tatsächlich zeigten sich mittlerweile viele Pädagogen verunsichert, weiß Saba-Nur Cheema, Leiterin der Pädagogik in der Bildungsstätte. Dabei sei es wichtig, dass Lehrer sich nicht scheuten, auch im Klassenzimmer menschenfeindliche Positionen zu entkräften.

„Es geht keineswegs darum, dass Lehrer keine Meinung äußern dürfen“

Dem stehe auch keineswegs der Beutelsbacher Konsens entgegen, der seit 1976 als Leitprinzip des politischen Unterrichts an Schulen gilt – im Gegenteil. „Der Beutelsbacher Konsens verpflichtet dazu, Streit und Kontroversen zu führen, um Jugendliche in ihrer Meinungsbildung zu stärken“, erklärt Saba-Nur Cheema. „Es geht also keineswegs darum, dass Lehrerinnen und Lehrer keine Meinung haben oder zeigen dürfen – sondern dass sie eine kontroverse Diskussion und andere Meinungen zulassen müssen und ihre Schülerinnen und Schüler darin fördern sollen, eine eigene politische Perspektive zu entwickeln.“ Da sei manchmal sogar mehr Haltung wünschenswert – auch im Sinne des Schutzes von betroffenen Schülerinnen und Schüler.

Tatsächlich werden Lehrkräfte offenbar zunehmend mit der Angst von Schülern aus Einwandererfamilien vor der aggressiven Fremdenfeindlichkeit der AfD konfrontiert. Das jedenfalls lässt der Twitter-Post einer weiteren Lehrerin erkennen, deren Klasse zu drei Vierteln aus Kindern mit Migrationshintergrund besteht. „6. Stunde, Kunst, 7. Klasse Hauptschule. Es ist verhältnismäßig still und die Kinder arbeiten konzentriert. Plötzlich fällt das Stichwort AfD“, so berichtet die Pädagogin. Die Reaktion der Schüler: „Frau J., wenn die AfD regiert, werden wir dann rausgeschmissen?“

„Ich unterbreche die Kunststunde für dieses Thema. Erkläre was Koalitionen sind. Wie wahrscheinlich eine Regierung der AfD im Moment ist. Gehe die Wahlergebnisse von Thüringen durch. Erkläre Positionen der AfD und versucht meine Meinung dazu möglichst neutral zusammenzufassen.“

„Aber ich will doch hier Abitur machen“

Weiter heißt es: „Panik bricht aus. ‚Was heißt, Deutschland den Deutschen?‘ ‚Müssen wir dann alle zurück? Oder können wir uns ein neues Land aussuchen?‘ ‚Aber die Ausländer hier zahlen doch auch Steuern und so!‘ Die Ängste sprudeln aus den Kindern heraus und werden erschreckend konkret. ‚Ich bin hier geboren, aber mein Vater nicht. Er hat aber einen deutschen Pass. Muss er trotzdem gehen?‘ ‚Wenn wir hier weg müssen, was ist dann mit unserem Haus?‘ ‚Aber ich will doch Abi machen!‘  Ich versuche zu beschwichtigen. Versuche, ihnen die Angst zu nehmen. Es ist noch lang nicht so weit. Und selbst wenn eine Partei mit der AfD koalieren sollte, selbst wenn sie die absolute Mehrheit erreichen sollte – wir wissen nicht, ob es wirklich so wird. Die Angst steht im Raum. Und steckt mich mit an. Vor mir sitzen 16 Teenager und wollen von mir hören, dass alles gut wird. Und ich kann ihnen nichts versprechen.“

Schule, ein geschützter Raum? Für die AfD gilt das augenscheinlich nicht. In Hamburg beschwerte sich die AfD im Rahmen parlamentarischer Anfragen über zwei Schulen, in denen angeblich das Neutralitätsgebot missachtet werde. Beigefügt waren in beiden Fällen Fotos aus dem Schulgebäude, die Plakate und Aufkleber unter anderem zu den Klimaprotesten zeigen. Die Fotos wurden offenbar in menschenleeren Schulen erstellt  – also nach Unterrichtsschluss, so stellt die Elternvertretung von einer der beiden Schulen fest. Dies werfe die Frage auf, wer sich Zugang zum Schulgebäude verschafft habe.

AfD zu ihren „Meldeportalen“: „Eine Erfolgsgeschichte“

Das Eindringen ins Schulgebäude durch Unbekannte in diesem Zusammenhang wirkt nach Auffassung des Elternratsvorstandes bedrohlich auf Kinder und Jugendliche, die sich für die Klimapolitik engagieren. „Dies wiegt umso schwerer, als die Schülerinnen und Schüler, die gerade erst lernen, sich an einem pluralistischen Diskurs im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung dieses Landes zu beteiligen, bereits in diesem frühen Lernstadium mit derartigen Einschüchterungsversuchen konfrontiert werden“, so heißt es in einer Erklärung (News4teachers berichtete).

Die AfD feiert sich derweil für solche Aktionen. Zum einjährigen Bestehen des AfD-„Meldeportals“ in Hamburg bilanzierte Fraktionschef Alexander Wolf unlängst: „Es ist eine Erfolgsgeschichte, die fortgeschrieben wird.“ News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Wie die AfD mit ihren “Meldeportalen” gegen Lehrer den Datenschutz austrickst

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xxx
4 Jahre zuvor

Messerattacken machen mir mehr Angst als irgendwelche Meldeportale links- oder rechtspopulistischer Knallköpfe.
Ich bin fest davon überzeugt, dass ein linkes Äquivalent geduldet oder sogar gefeiert werden würde.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

So geht rechtspopulistische „Argumentation“ in Reinform.

Rechte machen Terror? Erst mal auf „Messerattacken“ von irgendwem verweisen, gerne auch auf Bombenanschläge des IS – dann natürlich auf linke Missetaten. Weil’s solche in diesem Kontext aber leider nicht gibt, sprechen wir halt im Konjunktiv („Wenn es ein linkes Äquivalent geben würde, ja dann, dann wäre es schlimmschlimmer blablabla“)

Für wie doof halten Sie die Leute, xxx? Was hat das mit dem Psychoterror der AfD gegen Lehrer und Schüler in Deutschland zu tun?

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

@xxx
Sie lenken einmal wieder gezielt vom Thema ab, was auch als what-about-ism bekannt ist, ein von den US-Amerikanern eingeführter Begriff, der sich auf die Reaktionen der Sowjetunion bezieht, wenn diese wegen Menschenrechtsverstößen vom Westen kritisiert wurde.

Diese Strategie des Ablenkens auf andere, gleichgelagerte Themen aus anderen politischen Lagern oder andere Gewalttaten, entspricht der typischen Reaktion von Anhängern der Neuen Rechten um Götz Kubitschek und seiner Gleichgesinnten von den Identitären.

Julia Müller
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

So wie die Messerattacke eines Deutschen auf Fritz von Weizsäcker?

Joachim Datko
4 Jahre zuvor

Die AfD hat recht, wenn sie sich die Diffamierung durch einzelne Lehrer in den Schulen nicht gefallen lässt.

Es kommt noch dazu, dass linke Wortführer unter den Lehrern Kollegen unter Druck setzen können, sich links-grün zu positionieren. Selbst Professoren, wie Herr Lucke, Gründungsmitglied der AfD (später ausgetreten), werden massiv vom links-grünen Zeitgeist unter Druck gesetzt.

Joachim Datko – Physiker, Philosoph

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Joachim Datko

Was haben denn die Proteste von Studenten gegen Lucke mit dem Psychoterror der AfD gegen Lehrer zu tun? Und wieso fordert die AfD Schüler und Eltern auf, anonym Lehrer zu denunzieren, wenn Ihnen zufolge Lehrer vor „linken Wortführern unter den Lehrern“ gerettet werden sollen, Herr „Physiker, Philosoph“? Hä?

Ein Gutes haben die Aktionen der AfD: die bürgerliche Maske fällt. Kann keiner mehr sagen, der die AfD wählt, er hätte nicht gewusst, wem und was er damit an die Macht verhilft…

E. S.
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Mal betonen Sie, dass die AfD eine Minderheit ist und die überwältigende Mehrheit gegen sie votiert, dann warnen Sie: „Kann keiner mehr sagen, der die AfD wählt, er hätte nicht gewusst, wem und was er damit an die Macht verhilft…“
Was denn nun? Stehen wir doch kurz vor der Machtübernahme durch die AfD?

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  E. S.

In Thüringen hat diese Partei ca 25 % der Wälerstimmen erhalten. und das mit einem Rechtsradikalen Vorsitzenden Höcke, der in seinem Buch „Nie zweimal in den selben Fluss“ sehr weich und verharmlosend formuliert ankündigt, alle Migranten und deren hiergeborene Kinder aus Deutschland rauszuschmeißen,poltische Gegener physisch anzugehen, die freiheitlichen Rechte des Einzelnen einzuschränken und aufzuheben, eine staatliche Struktur dem ehemals faschistischen Italien Mussolinis gleicheinzuführen etc.

Jo
4 Jahre zuvor
Antwortet  Joachim Datko

Also, mal auf den Punkt gebracht… die AfD jammert permanent über angeblich beschränkte Meinungsfreiheit, aber wenn Lehrer ihre Meinung kundtun, dann passt ihnen das auch nicht und sie gehen dagegen vor mit wunderbarsten Stasi-Methoden.

Naja… was soll man von dem armseligem Haufen erwarten.

Jakob
4 Jahre zuvor
Antwortet  Jo

Lehrer sollten neutral sein und ihre Meinung den Schülern nicht aufdrängen. Habe von vielen Schűler gehört das die Lehrer aus dem Linken Lager aber genau machen. Ziemlich häftig sogar.

Browgas
4 Jahre zuvor
Antwortet  Jakob

Sie kennen die Demokratische Grundordnung? Demorkatie, Pluralität und Vielfalt schützen, die Rechte des einzelnen schützen und dessen freie Entfaltung unterstützen. Auch ein Lehrer darf seine Meinung haben. Oder soll man das jetzt mal auf die Polizei übertragen? Dann wäre die hälfte der Polizisten wegen verfassungsfeindlichem Gedankengut den Job los. Wäre ja auch nicht so geil, oder?
Zumal oben ja nochmal beschrieben steht was Lehrer sagen dürfen und was nicht. Und, oh Wunder über Wunder: es sollte Verfassungskonform sein (das was viele Neu-Rechte Parteien NICHT hinbekommen).

Benjamin
4 Jahre zuvor
Antwortet  Jakob

Lehrer müssen aber nicht neutral sein. Wie in dem Artikel beschrieben, fragen Schülerinnen und Schüler den Lehrer häufig mal, welche Meinung man zu einem bestimmten Thema hat und dann ist es ja ok, wenn man seine eigene Meinung auch sagt. Man darf die Schülerinnen und Schüler nur nicht dazu zwingen, die eigene Meinung zu übernehmen. Nochmal zur Neutralität von Lehrern…es steht nirgendwo geschrieben, dass Lehrerinnen und Lehrer neutral sein müssen. Der Beutelsbacher Konsens sieht eben nur vor, dass man die Kontroversität zu politischen, sozialen und wirtschaftlichen Fragen in den Unterricht trägt. Eine eigene Meinung zu diesen Themen wird man aber ja wohl haben dürfen…auch wenn das der AfD nicht passt.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Benjamin

Sie meinen in diesem Fall eher „… auf wenn das den anderen Parteien nicht passt.“. Andere Parteien im Sinne von allen außer der AfD.

Küstenfuchs
4 Jahre zuvor
Antwortet  Joachim Datko

Nein, Herr „Philosoph“, die AfD hat nicht recht, sie ist nicht Partei (das sind Lehrer, Eltern, Schüler) in einer Schule, hat da absolut nichts zu suchen. Diesen einfachen formalen Grund sollte selbst ein einfach gestricktes braunes Gemüt einsehen können.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Die SPD, CDU, CSU, Linke, Grünen, FDP, DKP, Grauen, Tierschutzpartei haben isoliert auch nichts in der Schule verloren. Zusammen und im kritischen Vergleich dürfen und sollen sie analysiert werden.

Ignaz Wrobel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Joachim Datko

Durch die Auflösung des Flügels ohne einen Ausschluss der beiden Herren ändert sich nichts an der Ausrichtung dieser Partei, denn die völkisch-nationalistischen Anführer Höcke und Andreas Kalbitz werden auch nach der Auflösung des rechtsradikalen Flügels weiterhin ihren rassistischen und menschenverachtenden Einstellungen anhängen.
Erst durch einen Parteiausschluss dieser und anderer Rechtsextremisten aus der AfD wäre eine weitere Beobachtung durch den Verfassungsschutz zu vermeiden.

Georg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Haben Sie sich wieder auf der Seite bzw. beim Artikel vertan? Irgendwie macht Ihr Kommentar im Zusammenhang der anderen Kommentare keinen Sinn.

Zur Sache: Ja, die Auflösung des Flügels halte ich für sinnvoll. Problematisch ist das Personal, das ja nach wie vor Mitglied der AfD ist.

Pälzer
4 Jahre zuvor

Vielleicht gehöre ich ja zu den todesmutigen oder zu den naiv-optimistischen Menschen, aber ich habe keine Angst vor Meldeportalen.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Könnte damit zu tun haben, Pälzer, dass Sie in Ihren Kommentaren hier immer wieder eine Nähe zu AfD-Positionen erkennen lassen. Deshalb sind Sie wohl weniger betroffen.

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ist es nicht so, Bernd, dass Sie hinter jedem Strauch AfD-Positionen erkennen? Das mag an der Mustererkennungs-Funktion des menschlichen Gehirns liegen.
Ich habe mit keinem Rechtsextremen etwas zu schaffen. Ich werde allerdings meine Meinungen nicht ändern, falls diese zufällig auch von jemand aus der AfD vertreten werden.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Wer sich öffentlich gegen eine angebliche „Frühsexualisierung“, gegen Rot-Grün, gegen die Ganztagsschule, gegen die GEW usw. wendet, wird kaum fürchten müssen, dafür von der AfD verfolgt zu werden. Es wäre genauso albern, wenn Sie als Deutschstämmiger mit großer Geste erklären würden, Sie hätten keine Angst vor Rassismus.

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Die AfD hat glücklicherweise weder im Bund noch in meinem Bundesland Macht. Aber schauen wir auf die andere Seite: Im Bund bestimmt nach gängiger Analyse im wesentlichen die SPD, in RLP Rot-Grün, was gemacht wird, also Politiker, die aus meiner konservativen Sicht wenig Gutes anstreben. Dennoch habe ich auch vor diesen linken Positionen und gesellschaftlichen Umbauten weder Angst noch Schrecken. Solche Formulierungen scheinen mir generell unangemessene Angst- und Panikmache. Darum ging es mir oben. Wenn wir hier in D wegen der AfD verängstigt oder verunsichert sein sollten, was sollten dann Einwohner von Mexiko, Indien, der Türkei oder Venezuela tun oder fühlen, die jederzeit in Lebensgefahr kommen können??

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

„Nähe zu AfD-Positionen“
Ich stelle mir mal vor, dass in einem Lehrerkollegium Diskussionen so ähnlich ablaufen wie hier im Forum. Ob da der Vorwurf der „Nähe zu AfD-Positionen“ oder gar „Rassismus“ oder „Nazi“ oder ähnliches auch so leicht pauschal erhoben wird wie hier, auch wenn er nicht fundiert, also nicht konkret nachgewiesen wird? Ist nicht auch sowas „Psychoterror“ und „Denunziation“? Ich sehe gerade bei Pälzer keine AfD-Nähe, auch bei xxx nicht (der gerne mal provoziert, aber anders als die AfD), jedenfalls sehe ich keine „menschenfeindlichen“ Äußerungen und keinen „Rassismus“ bei ihnen. Ich selbst sage das, was ich denke, ohne Rücksicht auf die Meinung der AfD oder anderer Parteien.
Wie mag sich das in einer Schule auswirken, wenn das tatsächlich so abläuft, wenn etwa der Schulleiter zum rot-rot-grünen Spektrum gehört? Wer sich gegen Denunziation verwahrt, sollte auch keine Denunziation in Richtung „Nähe zur AfD“ verbreiten. Das führt nämlich zu Ausgrenzung oder gar zu Mobbing. Genau das aber soll doch nicht sein, da sind sich doch offenbar alle einig.
Wenn Schüler sowas untereinander machen, mag es Unreife sein. Lehrer aber sollten einen fairen Diskussionsstil wahren und nicht mit puren Unterstellungen hantieren, wenn jemand mal als „Querdenker“ auftritt. Hier im Forum wurde schon mal jemandem unterstellt, er wäre ein Anhänger von Höcke, nur weil er einen Spiegel-Artikel von Fleischhauer zitiert hat, der seinerseits ganz gewiss kein Anhänger von Höcke ist. So werden – als durchsichtige Strategie – Äußerungen von Höcke dann einfach anderen angehängt, um sie mundtot zu machen.
Umgekehrt geht es nicht an, wenn ein AfD-Lehrer irgendwas, was ihm nicht passt, pauschal als „linksversifft“ oder so bezeichnet. Man sollte präzise argumentieren. Gibt es nicht den Begriff „Diskussionskultur“ bzw. „Streitkultur“ ?

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Sie geben ein gutes Beispiel dafür, wie von Rechtsaußen ausgeteilt wird – um andererseits in Weinerlichkeit zu verfallen, wenn dem dann widersprochen wird.

Sie zum Beispiel werfen der GEW „Propaganda“ vor. Die Positionen der Gewerkschaft muss man nicht teilen, in der Demokratie hat aber jeder das Recht, seine Meinung zu vertreten, auch die GEW – das ist keine Propaganda. Jetzt werfen Sie mir „Denunziation“ vor, weil ich (den hier anyonym auftretenden!) „Pälzer“ für seinen albernen Beitrag kritisiere. Kritik ist keine „Denunziation“, schon gar nicht an einem Anonymus. Wenn Sie jemanden „denunzieren“, liefern Sie ihn namentlich aus. Wie die Nutzer des AfD-„Meldeportals“ eben, die Lehrer ja dort namentlich anschwärzen.

Ein anderer, den Sie hier verteidigen, xxx, hat in diesem Forum von herkunftsbedingten genetischen Unterschieden beim IQ geschrieben und gefordert, „Kritik an Rassen“ müsse als legitim gelten. Das habe ich Rassismus genannt. Mal abgesehen davon, dass Rassismus sich deutlicher gar nicht darstellen kann – zur Meinungsfreiheit gehört es eben auch, Widerspruch auszuhalten. Denn auch Andersdenkende haben Meinungsfreiheit. Also auch ich. Das wollen Sie und Ihre Rechtsaußen-Freunde aber nicht akzeptieren. Ihnen geht es auch gar nicht um Meinungsfreiheit. Es geht Ihnen ums Rechthaben. Es gibt aber kein Recht aufs Rechthaben in einer Demokratie.

Dafür versuchen Leute wie Sie unentwegt, Begrifflichkeiten aufzulösen und die geltenden Wertekategorien auf den Kopf zu stellen. Die Strategie ist bekannt: Wo begriffliches Chaos herrscht (Gut? Gutmensch?), kann sich selbst eine faschistische Truppe wie die AfD als „bürgerlich“ verkaufen.

Dass die AfD eine faschistische Partei ist, belegt das Foto zum Beitrag mit dem AfD-Plakat übrigens eindrucksvoll: Es gelten „ihre Regeln“ – keine Religionsfreiheit, und damit kein Grundgesetz. Dass Sie kein Wort über die Inhalte des Beitrags verlieren, sondern versuchen, sich an mir abzuarbeiten, passt ins Bild.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich stelle mir halt folgendes Szenario vor: Schulleiter A (SPD-Genosse, wie in Stadtstaaten üblich) erfährt von Lehrer B hinter vorgehaltener Hand, dass er von Kollegen C gehört habe, Kollege D habe bei einem informellen Lehrertreffen eine AfD-nahe Meinung vertreten. Daraufhin geht Schulleiter A auf Distanz zu Lehrer D und verhindert dessen eigentlich geplante Übernahme einer Leitungsfunktion, ohne dass überprüft wird, was eigentlich dran ist an der Sache und wie diese angeblich „AfD-nahe“ Meinung denn genau lautete. Auch das kann man „anonyme Denunziation“ nennen. Vielleicht war das, was D gesagt hat, nur eine Kritik an den MIsserfolgen der rot-grünen Schulpolitik, wer weiß. Die AfD äußert diese Kritik zwar auch, aber das reicht doch nicht im Ernst hin, um jemanden der AfD zuzuordnen. Wer Hedgefonds kritisiert, ist doch auch kein NPD-Mensch, nur weil die NPD Hedgefonds verbieten will (lt. Wikipedia).
Wenn hier bereits Kritik an der GEW, sie würde Propaganda betreiben (egal, welche Definition man nun zugrundelegen sollte), als „politisch rechtsextrem“ und „AfD-Politik“ angesehen wid, dann stimmt was nicht mit dem Bezugssystem. Ich habe meine Kritik an der GEW auch ausführlich begründet, z.B. mit der 6-jährigen Grundschule. Es kann nicht immer nur darum gehen, ob die AfD eine schlimme Partei ist, sondern es geht darum, nach welchen Kriterien irgendwelchen Leuten unterstellt wird, sie würden diese schlimme Partei unterstützen.
Nebenbei: nach meinem Eindruck hat Bernd noch nie irgendwas über den jeweils oben stehenden Artikel gesagt. Er wartet nur auf bestimmte Beiträge anderer, um dann im Stile eines Kampfhundes und ohne jeden Selbstzweifel zu erklären, das sei jetzt „rechtsextrem“ oder „AfD-nah“. Wenn etwas albern ist, kann man es „albern“ nennen statt „AfD-nah“. Bis jetzt haben übrigens 17 Leser hier der „albernen“ Äußerung von Pälzer zugestimmt.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Sie stellen den Schilderungen über den sehr realen AfD-Psychoterror eine komplett ersponnene Geschichte vom unbekannten Opfer linker Umtriebe an Schulen gegenüber. Damit sind wir jetzt auf dem Niveau von Erzählungen über Ufo-Sichtungen, Engelserscheinungen und einer flachen Erde gelandet – von einer auch nur im Ansatz gehaltvollen Diskussion (die ich, ehrlich gesagt, von den AfD-Fans hier auch nicht erwartet hatte) ist das soweit entfernt wie Donald Trump von geistiger Größe. Da bin ich raus.

unverzagte
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Pälzer, Ihre Haltung erinnert mich an diverse Internetnutzer, die sich zwar ansatzweise den Gefahren eines Überwachungsstaates bewusst zu sein scheinen, dies dann aber lediglich auf Ihre persönliche Situation abgleichen, um keck zu verkünden: „Mir kann ja nix passieren, da ich nichts zu verbergen habe…“ In der Tat mutet Ihre Einstellung mehr naiv als todesmutig an.

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Ja was denn nun, sollen wir etwa alle vor der AfD zittern?? Ich glaube, dass unsere freiheitliche Gesellschaft stärker ist.
Da ich keine diversen Internetnutzer kenne, kann ich allerdings weder bestätigen noch dementieren, ob ich an diese Unbekannten erinnere … Welchen Internetbeitrag meinen Sie?

Pit
4 Jahre zuvor

Die Überschrift des Artikels verbreitet Angst und Schrecken, nicht aber die AfD selbst. An unserer Schule ist sie so gut wie kein Thema. Was soll die künstliche Panikmache?

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pit

„Jährlich sterben 240.000 Menschen in Deutschland durch Krebs.“

Mir geht es blendend – was soll die künstliche Panikmache?

Unverzagte
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pit

Mehr kuenstliche Ignoranz ging nicht, Pit? Oder ist das gar Ihre Natur, stets nur auf sich selbst und die eigene vermeintliche Unbetroffenheit zu reflektieren?

unverzagte
4 Jahre zuvor
Antwortet  Unverzagte

Gestern zeigte der ZDF leider erst zu sehr später Stunde eine Doku über die Arbeitssituation der Asylantragstellende und denen, die darüber entscheiden. Direkt „mitzuerleben“ , aus welchen teilweise unfassbaren Höllen die Geflüchteten sich retten konnten, war mehr als aufschlussreich und sollte Pflichtlektüre insbesondere für die sein, die ständig glauben zu kurz gekommen zu sein. Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, warum ausgerechnet geflüchtete (!) Menschen ausgegrenzt, angefeindet, verfolgt, noch mehr verletzt und aus blindem Hass ermordet werden. Im Kontext dieses Forums ist es schon endgruselig, wie dann Einige die Fakten des Psychoterrors durch die afd schlichtweg ausblenden können – ist das wirklich „nur“ Ignoranz oder kommt Denkfaulheit erschwerend hinzu?

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Es ist die Strategie der Neuen Rechten, also um einen Götz Kubitschek, Gauland und Höcke, arabische Kriegsflüchtlinge gegen unsere parlamentarische, pluralistische Gesellschaft und Demokratie zu instrumentalisieren, indem man diese verantwortlich macht für einen auch vom Flügel propagierten Ethnozid, also einen Bevölkerungsaustausch einer angestammtren deutschen Bevölkerung durch arabische und afrikanische Menschen, sowie einen propagierten wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands durch eine propagierte Arbeitsscheue dieser arabisch-afrikanischen Menschen sowie deren langfristig propagierte Abhängigkeit von unseren sozialen Sicherungssystemen, die in deren Augen den Zusammenbruch unserer sozialen Sicherungssystee hervorbringen wird.
Gleichzeitig schreiben die stark vernetzten Anhänger der Neuen Rechten in der ihnen eigenen und rassistischen Denkweise eine genetisch bedingte verminderte Intelligenz zu, ohne sich der wahren Ursachen für deren schlechteres Abschneiden im öffentliichen Bildungssystem bewusst werden zu wollen oder sich gar mit diesen Ursachen auseinandersetzen zu wollen.

Und dann wird da auch schon mal von dieser Paria jolender Beifall über Nachrichten gespendet, wenn im Mittelmeer wieder Araber und Afrikaner in überfüllten Schlauchbooten ertrinken.
Armselig sind diese Zeugnisse dieser menschlichen Widerparte, die sich von allen ethisch- mitmenschlichen Denkweisen verabschiedet haben und aus deren Inneres nur noch Verachtung und Niedertracht für das Schicksal der menschlichen Kreatur dringt.
Hass, purer menschenverachtender Hass ist deren Antrieb im Bestreben beständig Widerliches gegen die Schöpfung hervorzubringen.
Diese verstoßen gegen den uns Menschen verbindenden Geist der Humanität und der Achtung vor der Würde des Menschen.

Unverzagte
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Dank auch fuer Ihre weiter gefaelligen, sehr geduldig verfassten Beiträge, I. Wrobel, ich vermag auf manch hiesige Fragen nicht weiter zu reagieren, so gesehen wirken Ihre Beiträge umso entschädigender.

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Den Zusammenhang zwischen dem Leid geflüchteter Menschen und den „Lehrer-Meldeportalen“ habe ich noch nicht verstanden. Finden Sie etwa, das sei ähnlich schlimm?

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Die AfD-Portale sollen verhindern, dass Lehrer in den Schulen offen und kritisch die Positionen des rechten Flügels der AfD beleuchten und hinterfragen.
Und diese Positionen richten sich eben in ihrer ganzen menschenverachtenden Art nicht nur gegen unser demokratisches und pluralistisches Staatswesen, sondern auch gegen die Mitmenschlichkeit, denn diese AfD-Positionen behandeln Migranten und deren Kulturen in einer verachtenswerten Weise, die diese als eine Art atavistische Schmarotzer der Sozialsysteme darstellt, wie es bereits schon einmal in der deutschen Geschichte der Fall war, als man eben Juden als verachtenswerte Schmarotzer und Blutsauger der Gesellschaft darstellte, um diese anschließend auf abscheulichste Art und Weise systematisch einer industrialisierten Massenvernichtung auszusetzen und zu verwerten.
Nur dieses Mal sollen auch die innenpolitischen, demokratischen Gegner gleich mit vernichtet werden, bzw. das Land verlassen, frei nach dem Lied der Nazi-Rockband des verurteilten Mörders Hendrik Möbius (Mordfall Sondershausen/1993 ) „Wer Deutschland nicht mag, der soll Deutschland verlassen“.
Schamgefühl kann niemals da vorhanden sein, wo es auf Grund der unmenschlichen geistigen Dunkelheit niemals möglich ist, ein Licht der Erleuchtung hervorzubringen.
Erbärmlich sind die Gedanken und niederen Instinkte dieser menschenverachtenden Paria, die geistig im Gedanken in romantisierten Geschichtswelten mystisch träumend versinkt, um im nächsten Moment aus dem Abgrund tiefen Hasses gegen die menschliche Kreatur eruptiv hervorzubrechen, um die menschliche Kreatur und Ihn verachtend zu verleugnen und voller blinder Wut Ihm die Leugnung Seines Seins entgegenzuschleudern.

GriasDi
4 Jahre zuvor

So lange ich alle Parteien kritisiere bin ich politisch neutral – oder?

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Ob Sie alle Parteien kritisieren oder keine, das ist nicht die entscheidende Frage. Sie handeln dann korrekt, wenn Sie Ihre Meinung im Unterricht als Ihre Meinung kenntlich machen, wenn Sie andere Meinungen daneben gelten lassen und wenn Sie die Schüler auch zur Diskussion über unterschiedliche Meinungen anregen. Es gilt ein „Überwältigungsverbot“ oder auch „Indoktrinationsverbot“. Sie dürfen Ihre Meinung nicht als alleinseligmachende Wahrheit verkaufen.

Die Lehrerin im Beitrag oben hat alles richtig gemacht. Die AfD-Mutter und ihr AfD-Anwalt können ihr gar nichts.

g. h.
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

„wenn Sie andere Meinungen daneben gelten lassen“
Richtig, so sollte es sein!
Aber auch Schüler merken, wenn der Lehrer nur leere Worte drischt und selbst nicht tut, was er predigt: Andersdenkende respektvoll zu behandeln.
Solche Lehrer sind eine Katastrophe für Schule, Schüler und letztlich auch die Gesellscvhaft..

Küstenfuchs
4 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Abgesehen davon, dass meine Schüler der Oberstufe auf Grund meiner außerdienstlichen Aktivitäten meine Meinung zur AfD leicht erraten können, darf ich natürlich besonders in der Oberstufe Nazis oder Parteien kritisieren, wenn ich es als meine Meinung darstelle und andere Meinungen zulasse.
In der 5. Klasse (oder gar der Grundschule) würde ich grundsätzlich keine politische Äußerung/Meinung abgeben, weil die Schüler da zu leicht beeinflussbar wären.

Warum mich als gestandene Lehrkraft eine dahergelaufene Kampfhenne und ihr vermutlich mittelmäßiger Anwalt aber einschüchtern sollten, sehe ich nicht. Mein Anwalt oder auch der meines Berufsverbands sind beide sicher bessere Juristen und die Kampfhenne werfe ich einfach raus. Sie kann wiederkommen, wenn sie zu einem normalen Gespräch bereit ist.

Unverzagte
4 Jahre zuvor

Manipulationsmoeglichkeit ist insbesondere eine Frage des Charakters bzw der Persoenlichkeit.Auch in der Grundschule gibt es zahlreiche Menschen mit eigener Denke, die spannende Diskurse erst ermöglicht. Wenn Meinungen von unserer Seite als solche nicht als letzte Weisheit geaeuszert werden, sind sie meiner Erfahrung nach auch Juengeren zumutbar. Selbstverständlich positionierte ich mich dann auch politisch, wenn der Kontext es erfordert, dafuer habe ich schließlich einst einen Eid geleistet. Und ja, das ist sogar dem Neutralitaetsgebot förderlich.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Unverzagte

Da bin ich voll bei Ihnen. Sie müssen diese Maßstäbe allerdings auch bei jeglicher Art eigener Denke ansetzen, solange sie nicht gegen Gesetze verstößt.

unverzagte
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

bleiben sie bei ihren gesetzesverstößen bzw. bei sich:

verfassungswidriges verhalten dürfen sie von mir nun wirklich nicht erwarten!

ABC
4 Jahre zuvor
Antwortet  Unverzagte

@unverzagte
Was Sie sagen, erinnert mich an Diktaturen. Dort kann man gar nicht früh genug anfangen, die Kinder zu indoktrinieren. Dort gilt die Devise: Je früher desto besser, weil die Beeinflussbarkeit des Nachwuchses im frühen Kindesalter am erfolgreichsten ist und die nachhaltigste Wirkung hat. Hänschen muss geprägt werden, denn beim Hans ist das nicht mehr so einfach.

Im frühen Kindesalter brauchen die Meinungen der Erzieher auch nicht „als letzte Weisheit geäußertert zu werden“, um die Kinder zu vereinnahmen. Es genügt, wenn Vater, Mutter oder Lehrer einfach nur ihre persönliche Überzeugung deutlich machen. In späteren Jahren geht das nicht mehr so einfach. Man denke an die Pubertät, wo Auflehnung und Widerspruch zur Entwicklung gehören. Die Entwicklung im frühen Kindesalter braucht dagegen Bindung und Vertrauen zu den Bezugspersonen. Dann wird alles geglaubt.

Schließlich noch die Frage, ob Sie wirklich (wie behauptet) einen Eid darauf geleistet haben, sich vor den Schülern (partei)politisch zu äußern? Wenn Sie das meinen und auch noch glauben, Ihr Verhalten sei „sogar dem Neutralitaetsgebot förderlich“, bin ich schier entsetzt.
Im Gegensatz zu xxx bin ich also überhaupt nicht bei Ihnen und hoffe, dass der Beamteneid nur in seltenen Ausnahmefällen so zurechtgebogen und umfunktioniert wird wie von Ihnen.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  ABC

Keine Angst, ich bin auch nicht in dem Sinne bei unverzagte, wie sie es in ihrem Kommentar gemeint hat.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  ABC

Haben Sie irgendwann schon mal in das in Ihrem Bundesland geltende Schulgesetz geschaut? Offenbar nicht.

Im nordrhein-westfälischen Schulgesetz (ähnlich in allen anderen) heißt es gleich in Paragraph 2, Absatz 1:

„Die Schule unterrichtet und erzieht junge Menschen auf der Grundlage des Grundgesetzes und der Landesverfassung. Sie verwirklicht die in Artikel 7 der Landesverfassung bestimmten allgemeinen Bildungs- und Erziehungsziele.“

In Artikel 7 der Landesverfassung ist dann ausgeführt:

„Grundsätze der Erziehung

(1) Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung.

(2) Die Jugend soll erzogen werden im Geiste der Menschlichkeit, der Demokratie und der Freiheit, zur Duldsamkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zur Verantwortung für Tiere und die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, in Liebe zu Volk und Heimat, zur Völkergemeinschaft und Friedensgesinnung.“

Im Klartext: Lehrer sind natürlich verpflichtet, sich zu positionieren – selbstverständlich auch schon in der Grundschule. Schule ist keine wertfreie Reichsbürger-Spaßveranstaltung.

unverzagte
4 Jahre zuvor
Antwortet  ABC

@ abc bleiben sie auch sie bitte weiterhin bei sich und ihren erinnerungen an diktaturen, die könne sie ebenso gern behalten wie ihre schlicht nicht nachvollziehbare umdeutung meines beitrages, die mehr über sie als mich aussagt.

abschließend stellt sich lediglich die frage: falls sie als lehrende tätig sein sollten, dann hoffentlich nicht in einem hauptfach?

ABC
4 Jahre zuvor
Antwortet  ABC

@Bernd
Das Grundgesetz zu lehren (unsere Verfassung also), ohne parteipolitische oder weltanschauliche Interpretationen, ist etwas anderes als das, was Sie oder „unverzagte“ meiner Meinung nach machen: Sich auf die Verfassung berufen, diese aber für eigene Zwecke interpretieren und einspannen.
Zum Glück haben wir noch Verfassungsgerichte, die darüber entscheiden, was im Sinne der Verfassung ist und was nicht. Sparen Sie sich also Ihre unnötigen Belehrungen in Sachen Grundgesetz!
Lehrer sind überhaupt nicht verpflichtet, sich parteipolitisch zu positionieren! Im Gegenteil, sie haben sich an das Neutralitätsgebot zu halten und nicht Nachwuchs für ihre Partei generieren, indem sie für ihre politische Heimat lang und breit Werbung machen, andere Parteien dagegen stiefmütterlich behandeln oder sogar Unterricht in Hass und Hetze erteilen.

Nein, Lehrer sind garantiert nicht vepflichtet, sich zu positionieren und Lobbyarbeit für oder gegen Parteien zu machen! Dieses krasse Fehlverhalten zu rechtfertigen und auch noch für Grundschüler zu fordern, ist abenteuerlich und hat nichts mit Demokratieunterricht zu tun.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  ABC

Wir können ja schon mal, bis das Bundesverfassungsgericht sich mit der Causa AfD beschäftigt, gemeinsam in den Verfassungsschutzbericht schauen. Dort gibt’s Interessantes zu lesen, nämlich:

„Auch hinsichtlich der Sammlungsbewegung der AfD ‚Der Flügel‘ um den Thüringer AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke liegen dem BfV stark verdichtete Anhaltspunkte dafür vor, dass es sich bei ihr um eine extremistische Bestrebung handelt. Das durch den ‚Flügel‘ propagierte Politikkonzept ist primär auf die Ausgrenzung, Verächtlichmachung und weitgehende Rechtlosstellung von Ausländern, Migranten, insbesondere Muslimen, und politisch Andersdenkenden gerichtet. Es verletzt alle Elemente der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, die Menschenwürdegarantie sowie das Demokratie- und das Rechtsstaatsprinzip. Die Relativierung des historischen Nationalsozialismus ist zudem prägend für die Aussagen der ‚Flügel‘-Vertreter.“

Wir können festhalten: Es ist laut Schulgesetz und Landesverfassung verpflichtend für Lehrer, sich im Unterricht gegen alles zu positionieren, was „Der Flügel“ (der ja laut AfD-Führer Gauland die „Mitte der Partei“ ausmacht) vertritt.

Da sind wir uns doch sicher einig, oder ABC?

Quelle: https://www.verfassungsschutz.de/de/aktuelles/zur-sache/zs-2019-002-fachinformation-zu-teilorganisationen-der-partei-alternative-fuer-deutschland-afd

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ja, man soll aus gutem Grund im Rahmen der schulischen Möglichkeiten sachliche Argumente gegen das bringen, was Jugendliche in Richtung der Positionen des Flügels treiben könnte. Nein, direkt gegen den Flügel zu schießen, bringt nichts und widerspricht dem Neutralitätsgebot.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Doch, eine offene innerschulische Diskussion im Politikunterricht mit dem Gegenstand der antipluralistischen und antidemokratischen Positionen des Flügel ist von den beamteten und den angestellten Lehrern einzufordern, da dieser FLÜGEL sich eben gegen unsere freiheitlich demokratische Grundordnung stellt, diese anstrebt abzuschaffen und somit strebt dieser an, die Grundfesten unserer Demokratie zerstören.

ABC
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wenn Sie denn meinen, im Unterricht (möglichst schon in der Grundschule) müsse Parteipolitik und Radikalismus thematisiert werden, dann bitte auch Aufklärung über die Beobachtungen und Verbote des Verfassungsschutzes, die den Linksradikalismus betreffen.
Ich halte das allerdings nicht nur für verrückt, sondern auch für Kindesmissbrauch auf Grund des heißen Wunsches, auch Schulkinder (und ihre Elternhäuser) in den Kampf gegen Rechts einzuspannen, speziell gegen die AfD und ihre Wähler.
Ich glaube keinem, der beteurt, hierbei ginge es allein um Demokratieerziehung und den Schutz unserer Demokratie. Für mich spricht aus solchen Unterrichtsideen nur ein grenzenloser Hass auf eine Partei, die man als Bedrohung für das eigene politische Lager empfindet.

Geistige „Kindersoldaten“ mit einer bestimmten Partei als gelehrtes Feindbild im Kopf mögen Ihnen eine schöne Vorstellung sein, mir sind sie ein Graus, besonders bei Grundschülern.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wenn Sie eine Erziehung im Geist des Grundgesetzes für „verrückt“ und für „Kindesmissbrauch“ halten – tja, dann sind Sie offenbar selbst ein Fall für den Verfassungsschutz.

Schön, dass wir mal drüber geredet haben.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@ABC
ABC, sie wollen also keine geschichtlich vergleichende schulische Aufklärung der Schüler über die Ziele derartiger rechtsradikaler Teilorganisationen, sowie über diesen angegliederten Vereinigungen, wie den Identitären, die Verbindungen zu Neonazis und anderen rechtsnationalen und rechtsradikalen Organisationen !

Damit Sie verstehen, was ich meine, vergleiche ich den verpflichtenden Unterricht über derartige radikale Gruppierungen, gleich welcher politischen Couleur und ideologischer oder auch religiöser Ausrichtung, einmal mit der verpflichtenden Aufklärung von Ärzten ihren Patienten gegenüber Tumorerkrankungen und deren Therapieoptionen und Möglichkeiten, sich dieser bösartigen Erkrankungen zu entledigen.
Die unterschiedlichsten Krebserkrankungen von Patienten, durch deren Wachstum und Metastasen die Vitalität der Betroffenen langfristig vital beeinträchtig wird, deren Organismen schließlich durch das infiltrierende Wachstum dieser zersetzt wird, und letztendlich über die Zerstörung wichtiger Organsysteme mit einem siechenden körperlichen Zerfall abschließend zum Tod führen können, so keine geeignete Therapie eingeleitet wird, diese Tumoren verhalten sich ähnlich den Zielen dieses rechtsnationalen Flügels und anderer rechtsradikaler Vereinigungen gegenüber unserem Staat, die unsere Demokratie infiltrieren und schließlich auflösen wollen und danach trachten, unser demokratisches Staatsgebilde zu zerstören.

Die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes, die wiederholten systematischen, rassistischen und menschenverachtenden Äußerungen und erklärten Ziele gegenüber innerparteilichen und außerparteilichen politischen Gegnern, Migranten und Andersdenkenden, sowie die weitere schriftlichen Aufzeichnungen dieser satellitenartig sich ausbreitenden Gruppierungen mit dem selben Ziel, der Zerstörung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung und ihrer demokratisch organisierten Grundstruktur, sind zugleich Belege für die Ziele der Neuen Rechten, und ihre Satelliten sind die Metastasen in unserem demokratisch organisierten Staatsystem.

Wollen sie unserem pluralistischen Staatsgebilde und seinen Bürgern etwa wirklich eine Aufklärung über diesen inneren Feind verweigern ?
Das können sie nicht wollen, und wir werden das auch nicht zulassen !

Martin Schuster
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Die Frage ist doch, Herr Wrobel, ob das vertrauenswürdige, objektive „Aufklärung“ ist oder ob leicht beeinflussbare Kinder für politische Machtkämpfe eingespannt werden.
Wo soll das hinführen? Bleibt das eine Ausnahme oder schleicht sich die Regel ein, dass politische Machtpolitik bereits in der Schule stattfindet, natürlich immer mit hehren Begründungen wie „Bekämpfung der inneren Feinde unseres Staates“.
Das kommt mir unangenehm bekannt vor, gerade wenn ich an unsere Vergangenheit denke.
„Nie wieder!“ sollte das eherne Prinzip auch diesbezüglich lauten!

Papa 51
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@M. Schuster
Mich beschleichen auch ungute Gefühle, wenn Kinder, besonders Grundschulkinder politisch nicht nur aufgeklärt, sondern indoktriniert werden. Unter der Flagge „Gegen Rechts“ verkaufen inzwischen alle möglichen Gruppierungen ihre teils fragwürdigen Ideen, weil das sowohl Subventionen als auch Erfolg im Geiste verspricht.
Das Etikett „gegen rechts“ wird oft gar nicht mehr hinterfragt, sondern erweist sich als automatischer Türöffner.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Hach, immer diese Nazi-Keule.

Sehr lustiger Kommentar dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=zvgZtdmyKlI

unverzagte
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

rrrrrespekt, brrrowser ballet, weitermachen!

Unverzagte
4 Jahre zuvor
Antwortet  ABC

Merken Sie, abc, wie Sie die Beiträge anderer verfälscht wiedergeben, um sich dann auf dieser fragwürdigen Ebene darüber aufblasend zu mokieren? Kein Mensch fordert hier von lehrenden eine parteipolitische Positionierungsspflicht, das fügen allein Sie nonchalant hinzu. Auf dieser Basis sind weitere Auseinandersetzungen aberwitzig.

timo
4 Jahre zuvor
Antwortet  Unverzagte

Dreht sich hier etwa nicht alles um eine geforderte Feindschaft gegen die AfD? Und ist das etwa keine parteipolitische Positionierung, die manche nur zu gern in die Schulen reintragen und den Kindern einimpfen würden?
Ich finde nicht, dass abc die Beiträge anderer falsch versteht.
Aber Bernd und Herr Wrobel können ja selbst sagen, ob sie falsch verstanden wurden und keineswegs daran interessiert sind, Schüler (incl. Grundschüler) parteipolitisch gegen die AfD aufzubringen.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Unverzagte

Um nochmal die NRW-Landesverfassung zu zitieren:

„(1) Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung.

(2) Die Jugend soll erzogen werden im Geiste der Menschlichkeit, der Demokratie und der Freiheit, zur Duldsamkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen.“

In welchem Gegensatz diese Werte zur AfD stehen, da kommen unsere Kinder und Jugendlichen dann schon selber drauf. So schlau sind die!

unverzagte
4 Jahre zuvor
Antwortet  ABC

Timo, in Ihren Fragen finden sich Ihre persönlichen Antworten, die sie ebenso wie „abc“ direkt aus Ihrer interessengeleiteten Sichtweise ableiten. Auf die Kernaussagen hiesiger Beiträge wollen oder können sie nicht ansatzweise eingehen. So gesehen zeigt Ihr „Textverständnis“ bestenfalls eine originelle, aber keine analytische Lesart.

Gerd Möller
4 Jahre zuvor

@ Bernd (13:55)
Sie sollten, Bernd, Carsten60 und anderen Gleichgesinnten mit ihren absurden Argumenten nicht das Feld überlassen und weiterhin Ihre von mir sehr geschätzten Kommentare einstellen.
Mir geht es manchmal wie Ihnen („ich bin da raus“), wenn ich die sachfremdem, ausweichenden und an den Haaren herbeigeführten Argumente und „Beweis-Beispiele“ lese.
Wenn z.B. Carsten60 versucht elaborierte Befunde der empirischen Bildungsforschung mit dem Hinweis wegwischen will, dass Korrelation nicht Kausalität bedeute (als wenn dies das Niveau der empirischen Bildungsforschung wäre).
In diesem Sinn freue ich mich auf weitere Kommentare von Ihnen
Beste Grüße Gerd Möller

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Mein „da bin ich raus“ bezog sich nur darauf, dass ich mich nicht in eine Debatte um eine ersponnene Geschichte begebe – ich lasse mich nicht auf dieses Niveau herunterziehen. Ich werde aber weiterhin den Rechtsausläufern in diesem Forum nicht widerstandslos das Feld überlassen, ganz sicher nicht. Herzliche Grüße zurück

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Soll das heißen, Zweifel an den „elaborierten Befunden der empirischen Bildungsforschung“ und deren Interpretation werden jetzt auch schon in die Nähe von AfD-Positionen gerückt (zu anderen Themen als AfD kann Bernd ja offenbar gar nichts schreiben, das schätzen Sie also) ? Es gibt viele PISA-Kritiker aus verschiedenen politischen Lagern, sogar der „linke“ Freerk Huisken ist dabei:
https://www.vsa-verlag.de/nc/detail/artikel/der-pisa-schock-und-seine-bewaeltigung/
Es gibt auch eine eigene Wikipedia-Seite „Kritik an den PISA-Studien“, die sollte man kennen. Die ganze PISA-Begeisterung erscheint danach eher als ein Witz.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Es geht um das Niveau der Diskussionsführung.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Herr Möller, Sie gehen also davon aus, dass Bernds „Niveau der Diskussionsführung“ weit über dem meinen steht? Ist das so? Bernd äußert sich in der Regel mit schwarz-weiß-Zuordnungen: Hier die Guten, da die Bösen, basta.

hyperbel
4 Jahre zuvor

Darf man dann eigentlich als Atheist wegen der Erziehung zur „Ehrfurcht vor Gott“ seine Meinung auch nicht zu deutlich kundtun, weil man sonst evtl beeinflussen würde? Ich dachte immer, dass der Staat da, anders als bei den anderen Grundwerten, neutral sein müsste.

Unverzagte
4 Jahre zuvor
Antwortet  hyperbel

Unterrichten Sie Religion oder wo steckt Ihr Problem? Und wer ist man bzw. der Staat sind wir alle oder nich?

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  Unverzagte

Der Staat ist eine Institution.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Wir als Bürger sind der wichtigste Teil dieses freiheitlich-demokratischen Rechtstaates der Bundesrepublik Deutschland.
Sie verstehen anscheinend den Staat als ein übergeordnete Institution. Das ist dieser Staat aber nicht, und da werden wir auch nicht mehr hinkommen !
Herr Höcke stellt in seinem Buch „Nie zweimal in den selben Fluss“ unseren demokratischen Rechtstaat verächtlich als eine Ochlokratie, eine Herrschaft des Pöbels dar.
Nach altgriechischer Verfassungslehre führt diese schließlich in die Diktatur. Damit grenzt er sich ganz klar gegen unsere parlamentarische Demokratie ab und bekundet öffentlich seine ablehnende Haltung gegenüber unserem bestehenden demokratischen System. Er will den Umsturz, indem er seine politischen Anhänger auf der Straße organisiert, so wie es in Chemnitz im vergangenen Jahr geschah. Die Folgen waren politisch motivierte Morde, einer gegen den Regierungspräsidenten, ein anderer der Anschlag von Halle.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Ach ja, ich vergaß die „Revolutionäre Zelle Chemnitz“, ein Zusammenschluss von ca. 10 Rechtsradikalen, die nach den großen Demonstrationen in Chemnitz 2019, politisch motivierte Anschläge verüben wollten, diese habe ich ihnen leider unterschlagen und leider außer acht gelassen.

Höcke, Kalbitz und Gauland haben einen Bezug dieser begangenen und verhinderten Gewalttaten zu ihrem eigenen Verhalten und ihren verbalen Kampagnen gleich geleugnet, frei nach dem Motto:
Erst zündeln, und wenn es dann brennt, dann waren es immer die Anderen.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  hyperbel

Es hängt davon ab, welche Religion Sie kritisieren. Das Christentum ist in Ordnung, Religion im Allgemeinen geht, Buddhismus, Shintoismus und Hinduismus sind egal. Von jeder anderen Religion nennenswerter Größenordnung sollten Sie Ihre Finger lassen.

Unverzagte
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Wer keine Ahnung geschweige Idee von der komplexen Idee des Begriffes Ehrfurcht hat, der primär Achtung vor Andersglaeubigen impliziert, sollte einfach mal schweigen, danke.

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Wer irgendwas von der aktuellen indischen Politik weiß, wird Hinduismus etwas differenzierter sehen.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

@XXX
Wenn sie sich nur im Geringsten ein wenig Mühe gemacht hätten, die niedergeschriebenen Inhalte des Alten Testaments, der jüdischen Thora und des Neuen Testaments, mit dem Koran zu vergleichen, so wäre ihnen aufgefallen, dass diese sich bis auf die Textinhalte der beiden letzten beiden Propheten und der dort dargestellten und wiedergegebenen Erzählungen, nicht unterscheiden, sondern vielmehr Abschriften voneinander sind.

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  hyperbel

Warum soll man als Atheist nicht den Sinn von „Ehrfurcht vor Gott“ verstehen oder diese Haltung respektieren und entsprechend den Schülern vermitteln?

Carsten60
4 Jahre zuvor

Hier wird immer mehr über die AfD diskutiert. Oben stehen unglaublich hohe Zustimmungs- und Ablehnungszahlen hinter einigen Beiträgen. Auch bei anderen Artikeln kommen einige stets auf die AfD zu sprechen, auch wenn es nicht zum Thema passt. Warum? Ich versuche mich mal als Amateur-Politologe (bitte um Nachricht).
Laut Wikipedia propagiert die NPD in ihrem Programm einen „völkischen Nationalismus“, aber niemand regt sich hier darüber auf. Auf die AfD wird viel mehr geschimpft, obwohl sie doch offensichtlich nicht so extremistisch ist wie die NPD. Der entscheidende Punkt scheint zu sein, dass die AfD erstaunlich viele Wähler hat. Es ist also paradoxerweise gerade der Erfolg innerhalb der Konkurrenz der Parteien, der in den Augen der Kritiker so negativ zu Buche schlägt. Eine Splitterpartei mit 1 % Wählern darf erzählen, was sie will, aber wenn sie deutlich mehr Wähler hat, darf sie das nicht mehr. Je mehr Wähler die AfD hat, desto stärker wird das Schimpfen auf sie (ob sie es verdient hat, ist eine andere Frage. Die NPD hätte es erst recht verdient). Wie passt das zu den demokratischen Prinzipien?
Wenn man tatsächlich die AfD für extremistisch erklärt und – als Prämisse – von ihr eine Machtübernahme wie damals von der NSDAP befürchtet (was aber noch näher begründet werden sollte), dann müsste man eigentlich die vielen AfD-Wähler schelten, denn diese tragen das ja offenbar mit. In der Demokratie entscheiden die Wähler (alle Gewalt geht vom Volke aus). Wähler schelten will aber offenbar niemand.
Die Parallele zur NSDAP wird auch nie so weit gezogen, dass ein Pendant zur SA (gegründet 1920) benannt wird, etwa als eine Schlägertruppe der AfD.
Also entweder unterstellt man, die AfD-Wähler wissen gar nicht, was sie wollen und was sie da wählen. Das führt sofort zu der Frage, ob die Wähler der anderen Parteien denn wissen, was sie da wählen. Viele werden wohl „aus dem Bauch heraus“ entscheiden und sich an Personen, an Traditionen und an der veröffentlichten Meinung orientieren. Und es gibt viele Nicht-Wähler.
Oder man unterstellt, die AfD-Wähler wissen sehr wohl, was sie wollen, und deshalb wählen sie AfD.
Der erste Fall steht im Widerspruch zur Demokratie überhaupt, denn Wähler, die keine Ahnung haben, können eigentlich auch nicht sinnvoll wählen. Man müsste sie pädagogisch betreuen wie Kinder, aber wer hat dafür die Kompetenz und die Legitimation?
Auch der zweite Fall steht im Widerspruch zur Demokratie, wenn man konsequenterwiese unterstellt, die Wähler der AfD wollten die Demokratie abschaffen, weil die AfD – gemäß der Prämisse – die Demokratie abschaffen will.
Das Resultat ist ein Dilemma: Die Grundidee der Demokratie, nämlich Mehrheitsentscheidungen, versagt dann, wenn die demokratischen Spielregeln selbst zur Disposition stehen. Man kann dem Wähler nicht erlauben, diese Spielregeln abzuschaffen, müsste also zum Erhalt der Demokratie eben diese demokratischen Spielregeln einschränken. Bei wachsender Zustimmung für die AfD müsste also irgendwer eingreifen und die Wähler pädagogisch beeinflussen oder – sozusagen als Notbremse – die AfD verbieten, was aber bei sehr hohen Werten bei Wahlen (40-50 %) wohl kaum gehen würde. Ein unlösbares Dilemma?

Alles bisher Gesagte stand jedoch unter der Prämisse, dass tatsächlich die AfD die Demokratie abschaffen will und – falls sie mal regiert – danach die Macht nicht mehr abgeben und keine freien Wahlen mehr zulassen will. Das wäre auch meine Hauptsorge, denn so entstanden einige afrikanische Diktaturen: der Diktator wurde gewählt, danach gab’s aber erstmal ein paar Jahrzehnte keine Wahl mehr. Genau diese Prämisse aber wird erstaunlicherweise nie ernsthaft diskutiert, obwohl offensichtlich davon die größte Gefahr ausgeht. Wenn man die AfD im Falle des Falles auch wieder abwählen kann und sie los wird, ist das ganz anders zu beurteilen. [Randbemerkung: Die in jüngerer Vergangenheit in Europa mitregierenden Rechtspopulisten haben sich bislang stets abwählen lassen, und auch in der Urdemokratie Schweiz gibt’s schon lange die rechte Partei SVP mit derzeit 25 % Wählern auf nationaler Ebene.]
Aber das wird – jedenfalls hier bei news4teachers – seltsamerweise nicht als das Hauptproblem gesehen und nicht explizit genannt. Stattdessen werden in ermüdender Wiederholung Zitate von Höcke und anderen bemüht, um der AfD die Leviten zu lesen und ihr ein Etikett wie „islamfeindlich“ oder „fremdenfeindlich“ oder „menschenfeindlich“ oder „Nazi“ zuzuordnen, die Lehrerportale werden unglaublich breit behandelt, aber konkret lese ich nirgends mit Begründung (!) den viel ernsteren Vorwurf, langfristig die jetzige parlamentarische Demokratie mit Gewaltenteilung abschaffen zu wollen, also das Grundgesetz (zumindest partiell) außer Kraft zu setzen. Das wäre doch mal eine genauere Untersuchung wert! Was deutet darauf hin? Das wäre auch ein Thema für den Geschichts- oder Politikunterricht.
PS: Worin sollen eigentlich die Anzeichen bestehen, dass Höcke immer mehr Einfluss gewinnt? Er hat in BS für den Vorsitz nicht einmal kandidiert, vermutlich doch, weil er befürchten musste durchzufallen. Die Bäume wachsen auch für ihn nicht in den Himmel. Merkwürdig: Auch Chrupalla war Mitglied bei der Jungen Union und CDU-Wähler.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Nicht nur hier wird über den Flügel und seine verfassungsfeindlichen Positionen diskutiert. Und das werden Lehrer- und Schülerportale auch nicht verhindern, sondern eher noch befördern.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Dann schauen Sie doch einfach mal in den Verfassungsschutzbericht hinein, Carsten60.
Darin heißt es z. B.:

„‚Flügel‘-Vertreter wenden sich auch gegen das Demokratie- und das Rechtstaatsprinzip. Demokratische Entscheidungen werden nur akzeptiert, wenn diese zu einer Regierungsübernahme durch die AfD führen. Im Falle des Scheiterns der AfD gelte: ‚Danach kommt nur noch: Helm auf.'“

Im Klartext: Machtübernahme – oder Bürgerkrieg.

Sie brauchen übrigens nicht afrikanische Diktaturen zu bemühen, um die Gefahr antidemokratischer Umtriebe zu beschreiben – es reicht ein Blick in ein Buch zur deutschen Geschichte, Kapitel „Weimarer Republik“.

https://www.verfassungsschutz.de/de/aktuelles/zur-sache/zs-2019-002-fachinformation-zu-teilorganisationen-der-partei-alternative-fuer-deutschland-afd

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Soll man zwischen einer Partei und ihren Flügeln und Teilorganisationen unterscheiden oder nicht? Man pflegt auch die SPD nicht mit ihrem linken Flügel zu identifizieren. Auch unsere Bundesregierung tut das nicht: Da gibt es eher eine Gegnerschaft zwischen dem SPD-Establishment in der Regierung und dem linken Flügel.
Und der Verfassungsschutz beobachtet vieles (sogar manche Moscheevereine). Wikipedia listet unter „Die Linke“ zahlreiche Flügel bzw. Untergruppierungen der Linkspartei auf. Bei einigen davon (z.B. kommunistische Plattform, Sozialistische Linke, Geraer Dialog) heißt es, der Verfassungsschutz würde manches davon beobachten, und im Verfassungsschutzbericht stünde in diesem Zusammenhang was von „offen extremistischen Zusammenschlüssen“. Vielleicht sollte Bernd das mal nachschlagen. Es gibt eine eigene Wikipedia-Seite „Beobachtung der Partei die Linke durch den Verfassungsschutz“. Dennoch glauben alle den Beteuerungen der Parteiführung, die Linke sei eine demokratische Partei. Den Nationalsozialismus und die SA hatte ich übrigens selbst genannt, da braucht es keine arroganten Belehrungen. Aber hat der „Flügel“ eine Art von SA ? Wer von dem Flügel (außer Kalbitz) gehört denn künftig dem Parteivorstand an? Fohrmann hatte den Appell gegen Höcke unterzeichnet.

Ich bin auch nicht für den „Flügel“. Aber: Die AfD-Wähler wissen auch, dass es einen „Flügel“ gibt. Insofern bleibt das Dilemma bestehen, das ich oben beschrieb: Was passiert, wenn zu viele Wähler entweder ahnungslos sind oder die Demokratie tatsächlich abschaffen wollen? Was tun? Schimpfen wird nichts bewirken, eher im Gegenteil. Und außer Schimpfkanonaden und aufgeplusterter Rhetorik höre ich hier nichts, alles eine Art von immer gleichlautendem Blabla, jedenfalls keine praktikablen Vorschläge, was man gegen das Dilemma tun könnte.

Osman
3 Jahre zuvor

Super, wie hier alle gleich wieder über das AFD-Stöckchen springen und sich dadurch von den wesentlichen Dingen ablenken lassen 😉

Wenn ich mir so ansehe, was alles in der AFD so rumkreucht, habe ich vor der Machtergreifung dieser entgleisten (und von Staatsdienern wie Lucke, Höcke und Meuthen zum Misserfolg getragenen) Partei keine übermässige Angst. Da wird der Böhmermann im Ernstfall sicher schon ein Mallorca-nein-sorry-Ibiza-Video im Köcher haben …

Lassen wir uns lieber wieder über Corona aufregen!