Piazolo: Übertrittszeugnis wird verschlankt – nur noch freiwillige Proben

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MÜNCHEN. Normalerweise schreiben bayerische Viertklässler in diesen Wochen einen regelrechten Prüfungsmarathon. Heuer ist auch das anders: Die bisherigen Noten gelten als Maßstab. Es gibt aber noch die Chance, sich zu verbessern.

Muss auf die Corona-Krise reagieren: Bayerns Kultusminister Michael Piazolo. Foto: Andreas Gebert / StMUK

Die Übertrittszeugnisse der fast 109.000 Viertklässler in Bayern werden wegen der Corona-Krise heuer auf Basis der vor den Schulschließungen erzielten Noten erstellt. Dies hat der Ministerrat am Dienstag in München beschlossen. Falls die Schulen wie bislang geplant am 20. April wieder öffnen, können die Schüler noch bis zum 11. Mai drei freiwillige Proben schreiben. Verpflichtende Proben werden aber nicht mehr gefordert. Für die Abiturienten bleibt es hingegen beim bisherigen Plan: Im Gegensatz zu Schleswig-Holstein sollen die Prüfungen im Freistaat nach aktuellem Stand nicht abgesagt werden.

Für die Grundschüler gilt: «Die Eltern können entscheiden, ob die Ergebnisse der drei freiwilligen Proben in Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht in die Durchschnittsnote einfließen. Das bedeutet: Jedes Kind kann sich verbessern, keines wird sich verschlechtern», erläuterte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). In der ersten Woche nach den Ferien sollen noch keine Proben stattfinden.

Noten nur noch für Deutsch, Mathe und Sachunterricht

Die Ausgabe der Übertrittszeugnisse wird laut Ministerium vom 4. Mai auf den 11. Mai verlegt, der Inhalt zudem verschlankt. Ausgewiesen werden heuer lediglich die Noten der drei Fächer Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht. Hinzu kommt die Durchschnittsnote einschließlich der Übertrittsempfehlung sowie eine kurze Bemerkung über Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten des Kindes.

Bei den Abiturprüfungen hält Bayern hingegen an der geplanten Verschiebung fest. «Unser Ziel ist es, die Abiturprüfungen nach dem neuen Fahrplan ab dem 20. Mai durchzuführen», betonte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Dienstag. «Für den Fall, dass dies aufgrund aktuell noch nicht absehbarer kurzfristiger Entwicklungen nicht möglich sein sollte, gibt es verschiedene alternative Lösungen.» dpa

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