Buch-Tipp: „Das Schuljahr nach Corona. Was sich jetzt ändern muss.“

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BERN. «Endlich wieder richtig Schule haben», sagen die einen. «Regelbetrieb nach der Stundentafel, soweit es das Infektionsgeschehen zulässt», die anderen. Allen aber ist der Wunsch nach einer Perspektive, nach Alltag und Gewohnheit gemein und danach, Schule wieder als berechenbar und verlässlich zu erleben. Wie weit sind wir davon entfernt? Was haben wir aus der Krise gelernt? Wie weiter in der «neuen Normalität»? Bildungsjournalist und Spiegel-Autor Armin Himmelrath und Medienpädagogin Julia Schmengler gehen diesen Fragen in ihrem neuen Buch nach.

Wird es für Schulen nach Corona eine „neue Normalität“ geben? Die Essays im neuen Buch des Autoren-Teams Himmelrath/Egbers sollen Anregungen liefern. Foto: Shutterstock

Die Covid19-Pandemie hat das Schulsystem in Deutschland ordentlich durchgeschüttelt. Während in den vergangenen Monaten bundesweit Strategien im Umgang mit dem Virus auf unterschiedlichen Ebenen entwickelt wurden, ist die Frage, wie der Unterrichtsverpflichtung nachgekommen werden soll, nach wie vor ungeklärt und Stoff für zahlreiche Diskussionen. Es herrscht Uneinigkeit zwischen Bund und Ländern, Schulen müssen auf das kommunale Infektionsgeschehen vor Ort reagieren und individuelle Lösungen finden. Lehrerverbände wie Eltern- und Schülervertreter*innen melden unterschiedliche Bedarfe an und beklagen den Mangel einer einheitlichen und vor allem zufriedenstellenden Strategie. So werden die getroffenen Maßnahmen – Abstand halten, Maske tragen, Stoßlüften – oftmals als unzureichend wahrgenommen, Risikogruppen fühlen sich nicht ausreichend geschützt.

Was haben wir durch die Pandemie gelernt?

In dem Buch „Das Schuljahr nach Corona. Was sich jetzt ändern muss“ beschreiben Autor*innen aus verschiedenen Perspektiven, welche Ableitungen es aus den Erfahrungen vor den Sommerferien 2020 geben kann. Eltern, Lehrer*innen, Expert*innen und Betroffene schildern, was sie während der Krise erlebt haben und leiten daraus Forderungen für eine gestärkte Schule nach Corona ab. Diese Forderungen bewegen sich auf unterschiedlichen Ebenen und betreffen beispielsweise medienpädagogische Ansätze, Formen des hybriden Lernens, Inhaltsstrukturen und Aspekte von möglichen künftigen Schüler*innen- und Lehrer*innenrollen.

Bild: hep Verlag

Julia Schmengler (geb. Egbers) und Armin Himmelrath möchten gemeinsam mit den Co-Autor*innen zu einem Umdenken ermutigen: Schule kann und darf nicht einfach wieder zurückfallen in den früheren Modus, sondern sollte den Schwung nutzen, der vielerorts gerade zu spüren ist; und sie sollte da, wo in den vergangenen Wochen und Monaten schwierige oder gar schmerzhafte Erfahrungen gemacht wurden, Lernbereitschaft zeigen und Neues wagen. Allerdings: Das eine Rezept, nach dem überall in Deutschland, der Schweiz und Österreich ab sofort der perfekte Unterricht gemacht werden kann, gibt es nicht. Die Anregungen sind so vielfältig wie die Autor*innen, und so finden sich in dem Band wissenschaftliche Studien ebenso wie Essays, konkrete Handlungshinweise ebenso wie persönliche Erfahrungsberichte.

Weitere Infos: www.hep-verlag.de

Über die Autoren:

egbers_julia_sw.jpgJulia Schmengler (geb. Egbers), Jahrgang 1984, arbeitet als medienpädagogische Beraterin für den Landkreis Cuxhaven und ist als Lehrerin tätig. Gemeinsam mit Armin Himmelrath hat sie das Buch «Fake News. Ein Handbuch für Schule und Unterricht» im hep Verlag veröffentlicht. Neben Lehraufträgen an der Universität Oldenburg hält sie Vorträge und gibt Workshops zu medienpädagogischen und -ethischen Themen.

 

himmelrath_armin.jpgArmin Himmelrath ist freier Bildungs- und Wissenschaftsjournalist und Moderator. Nach seinem Lehramtsstudium (Deutsch und Sozialwissenschaften) arbeitet er heute u.a. für Spiegel/SpiegelOnline, Deutschlandradio sowie den WDR und hat bereits mehrere Bücher zu Bildungsthemen veröffentlicht.

 

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