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Brandenburg schickt seine Mittelstufe wieder in den Distanzunterricht

POTSDAM. Pikant: Vor dem Treffen der Kultusministerkonferenz, auf dem über ein einheitliches Vorgehen bei möglichen Schulschließungen beraten werden soll, macht die KMK-Präsidentin Britta Ernst bereits Nägel mit Köpfen: Nach den Osterferien greifen an Brandenburger Schulen und Kitas wieder schärfere Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Es gilt wieder Distanzunterricht und ab 19. April heißt es: Ohne negativen Test ist das Betreten der Schule untersagt. Getestet werden soll allerdings zu Hause.

“Notbremse fester anziehen”: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke. Foto: Shutterstock / photocosmos 1

Brandenburg verschärft die Anordnungen zur Corona-Eindämmung: An den Schulen gibt ab den 7. Klassen – mit Ausnahme in den Abschlussklassen – nach den Osterferien wieder Distanzunterricht. Für Schüler der 1. bis 6. Klassen gilt das Wechselmodell. Kitas bleiben geöffnet, Eltern werden gebeten. Kinder möglichst zu Hause zu betreuen. Die Schule beginnt am kommenden Montag wieder. «Wir haben uns entschieden, die Notbremse im Land Brandenburg weiter und damit noch fester anzuziehen», sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag in Potsdam nach der Kabinettssitzung.

“Es muss sorgfältig abgewogen werden zwischen dem Recht auf gute Bildung und dem Gesundheitsschutz”

«Angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens und der ansteckenden Virusvarianten müssen wir weiter vorsichtig sein», sagte Woidke. Er wies auf die wachsende Gefahr durch Mutanten des Coronavirus hin. Diese seien deutlich ansteckender und gefährlicher, warnte der Regierungschef. So sei die Zahl der Patienten auf Intensivstationen in Brandenburger Krankenhäusern von 86 am 15. März auf 136 am 5. April deutlich gestiegen. Es müsse sorgfältig abgewogen werden zwischen dem Recht auf gute Bildung und dem Gesundheitsschutz, sagte er.

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Ab dem 19. April soll zudem eine Testpflicht für alle Schüler, Lehrer und weiteres Schulpersonal im Präsenz- beziehungsweise Wechselunterricht gelten – sie sollen sich dann zwei Mal pro Woche selbst testen. Ohne negatives Testergebnis gelte dann ein Betretungsverbot für die Schulen, sagte Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Britta Ernst (SPD). Die Pflicht zur Teilnahme am Präsenzunterricht ist nach den Angaben zunächst aufgehoben.

An Brandenburger Schulen sind nach ihren Angaben bereits zwei Millionen Corona-Tests ausgeliefert worden. 500.000 weitere sollen kommen, sagte die Ministerin. Die Tests sollen im Elternhaus vorgenommen werden. Volljährige Schüler könnten sie selbst mitnehmen. Eltern von Minderjährigen können sie abholen oder der Schule erlauben, sie ihren Kindern mitzugeben. Für den Nachweis des Selbsttests sollen die Eltern ein Formular ausfüllen. Damit werde es eine neue Stufe der Sicherheit und des Schutzes auch an den Schulen in Brandenburg geben.

“Das sind für Kinder und Jugendliche sehr, sehr harte Entscheidungen”

Die Notbremse, die jetzt für weiterführende Schulen gezogen werden musste, mache sie betroffen. «Das sind für Kinder und Jugendliche sehr, sehr harte Entscheidungen», sagte Ernst. Es gehe nicht nur um verpasstes Lernen in Mathe und Deutsch, sondern auch um soziales Verhalten.

Nach dpa-Informationen werden die 16 Kultusminister am kommenden Donnerstag, 8. April, über Schulöffnungen nach den Osterferien beraten. CDU-Chef Armin Laschet hatte ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer dabei angemahnt. «Es kann einen Konsens der Kultusministerkonferenz geben, den wir alle verbindlich umsetzen», sagte der NRW-Ministerpräsident. News4teachers / mit Material der dpa

Kultusminister beraten Donnerstag. RKI warnt vor Ausbrüchen in Kitas und Schulen

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