POTSDAM. Die Brandenburger SPD-Landtagsfraktion will eine Fortsetzung des Modellprojekts der Schulgesundheitsfachkräfte prüfen – obwohl das SPD-geführte Bildungsministerium das bislang offenbar nicht vorsieht. «Ich bin überrascht, dass die jetzt nicht im Haushalt mit enthalten sind», sagte SPD-Fraktionschef Erik Stohn am Dienstag in Potsdam. «Ich glaube, das ist also ein Thema, über das man noch mal reden kann.»
Das Projekt sei eigentlich dazu da, es landesweit auszurollen, sagte Stohn. Wenn dies derzeit nicht möglich sei, müsse man sich die Frage stellen, ob es angesichts der Corona-Pandemie das richtige Signal sei, das Modellprojekt nicht fortzuführen.
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Petra Budke betonte ebenfalls die Bedeutung des Modells. Es gehe um die Frage, ob es zu schaffen sei, das Projekt fortzuführen. Die oppositionelle Linksfraktion fordert in einem Antrag für die Landtagssitzung am Donnerstag, die Schulgesundheitsfachkräfte dauerhaft zu verankern. Der SPD-Fraktionschef reagierte zurückhaltend. «Das ist natürlich ihr gutes Recht, aber was Recht ist, ist ja auch nicht immer richtig», sagte Stohn. Er wies generell darauf hin, dass es Änderungsanträge zum Haushalt geben werde. «Wir als Koalition werden uns aber nicht treiben lassen.»
Seit mehr als vier Jahren sind Schulgesundheitsfachkräfte im Einsatz. Derzeit arbeiten 18 Kräfte an 27 Schulen in neun Landkreisen. Sie helfen bei Verletzungen und Erkrankungen und beraten über Ernährung und Bewegung. Der Koalitionsvertrag des rot-schwarz-grünen Regierungsbündnisses sieht vor, das Projekt zu untersuchen und gegebenenfalls als reguläres Angebot fortzuführen. Im Gesundheitsausschuss des Landtags war eine Auswertung besprochen worden. News4teachers / mit Material der dpa