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Wegen Omikron: Stiko empfiehlt jetzt Booster-Impfungen auch für Schüler ab 12

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BERLIN. Im Kampf gegen hochschnellende Infektionszahlen werben Politik und Experten für mehr Impfungen – und zwar rasch und nicht erst mit einer umstrittenen Pflicht. Eine wichtige Empfehlung könnte den Empfängerkreis jetzt vergrößern.

Schüler ab 12 Jahre sollen jetzt geboostert werden. Foto: Shutterstock

Angesichts der immer stärkeren Ausbreitung der neuen Corona-Variante Omikron in Deutschland sollen Auffrischimpfungen auf noch breiterer Front vorankommen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) versicherte am Donnerstag, für jeden, der dies jetzt wolle, stehe der Impfstoff zur Verfügung. «Durch diese Kampagne kann es gelingen, aus der Wand der Omikron-Welle einen steilen Hügel zu machen oder zumindest die Höhe der Wand zu begrenzen.» Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich nun generell für Auffrischimpfungen (Booster) auch für Kinder von 12 bis 17 Jahren aus.

Die Zahl der an einem Tag gemeldeten Neuinfektionen überschritt nun zum zweiten Mal in Folge die Marke von 80.000. Bundesweit meldeten die Gesundheitsämter 81.417 neue Fälle, wie das Robert Koch-Institut (RKI) bekanntgab. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 427,7 nach 407,5 am Vortag. Die höchste Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen haben laut RKI nun Bremen mit mehr als 1300 und Berlin mit 919. Wenn Infektionszahlen abrupt steigen, zeigen die Grafikkurven häufig wie eine Art Wand steil nach oben – davon sprach Lauterbach.

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«Viele von uns erbringen große Opfer, um Sie zu schützen. Bitte ergreifen Sie die Gelegenheit zumindest zur ersten Impfung»

Im Bundestag erläuterte er, dass es mit Alltagsauflagen gelungen sei, auch die Omikron-Welle zu verlangsamen, so dass hohe Fallzahlen wie in Nachbarländern bisher nicht erreicht worden seien. Die Beschränkungen reduzierten die Gesamtkontakte aktuell um die Hälfte im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit. Dies habe zahlreiche Todesfälle verhindert. Er appellierte zugleich an alle Ungeimpften: «Viele von uns erbringen große Opfer, um Sie zu schützen. Bitte ergreifen Sie die Gelegenheit zumindest zur ersten Impfung.»

Die Stiko befürwortet nun generell Booster-Impfungen für Kinder zwischen 12 bis 17 Jahren mit dem Impfstoff von Biontech «in der altersentsprechenden Dosierung» und mindestens drei Monate nach der vorangegangenen Impfung, wie das RKI mitteilte. Die Stiko weist danach darauf hin, dass die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit der Auffrischimpfung bei 12- bis 17-Jährigen noch limitiert ist. Das Risiko für schwere Impfnebenwirkungen wird jedoch als sehr gering eingeschätzt. Es seien Impfreaktionen zu erwarten wie nach der zweiten Impfstoffdosis beziehungsweise der Auffrischimpfung bei 18- bis 25-Jährigen.

Die Lage mit stark steigenden Fallzahlen durch Omikron mache eine Ausweitung der Impfkampagne nötig, so heißt es. Im Wortlaut: «Der Schutz vor SARS-CoV-2-Infektionen durch die derzeit verfügbaren Impfstoffe nimmt auch in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen nach wenigen Monaten ab. Zudem ist die Wirksamkeit der Impfung im Hinblick auf die Verhinderung von symptomatischen Infektionen durch die Omikron-Variante im Vergleich zu Delta-Infektionen deutlich reduziert. Durch eine Auffrischimpfung (3. Impfung) wird der Impfschutz wieder verbessert und auch die Übertragungswahrscheinlichkeit von SARS-CoV-2-Infektionen reduziert. Ziel ist es, die derzeitige exponentielle Zunahme der SARS-CoV-2-Infektionen abzuschwächen sowie schwere COVID-19-Erkrankungen in der Gesamtbevölkerung Deutschlands so weit wie möglich zu reduzieren.»

Der Entwurf muss noch in ein Stellungnahmeverfahren, ist also formal noch keine endgültige Empfehlung. Bislang werden Booster für Kinder ab 12 in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Lauterbach begrüßte die schnelle Reaktion des unabhängigen Gremiums: «Jetzt haben alle Jugendlichen und ihre Eltern Gewissheit.»

«Wenn wir uns alle weigern würden, würden wir die Pandemie wahrscheinlich nie beenden können»

Der SPD-Politiker warb erneut für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht als «sichersten und schnellsten Weg» aus der Krise. Er machte deutlich, dass dies auch moralisch geboten sei: «Wenn wir uns alle weigern würden, die gut erforschte und nebenwirkungsarme Impfung zu nutzen, um uns selbst und andere vor Tod und schwerer Krankheit zu schützen, würden wir die Pandemie wahrscheinlich nie beenden können.» Daher könne eine solche Verweigerung nie die Maxime des Handelns für alle sein. Eine Kombination von Impfung und Medikamenten-Behandlung sei eine realistische, maßvolle Möglichkeit. «Wir beenden damit einen Belagerungszustand unserer Gesellschaft durch ein Virus.» News4teachers / mit Material der dpa

Hier geht es zur neuen Stiko-Empfehlung.

Hoffnung für Schulen! Impfung für jüngere Kinder kann starten – Stiko legt sich (zumindest) nicht quer

 

 

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