„Aufbruch nach Corona“: Regierungsparteien SPD und Grüne wollen schlankere Lehrpläne

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Schlankere Lehrpläne, mehr Bildungsgerechtigkeit und praktisches Lernen: Die sächsische SPD und die Grünen – Koalitionspartner der CDU in der Landesregierung – fordern eine Bildungsreform für den Freistaat. Während der Corona-Pandemie seien die Interessen von Kindern und Jugendlichen sträflich vernachlässigt worden, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Christin Melcher, am Samstag. «Nach der Pandemie darf es in der Schule nicht einfach so weitergehen wie vorher.» Corona solle als Chance für einen bildungspolitischen Aufbruch genutzt werden.

SPD und Grüne wollen freieres Lernen ermöglichen. Foto: Shutterstock

Corona habe die Normalität durchbrochen und dazu geführt, dass die Digitalisierung einen Sprung gemacht habe, sagte die SPD-Bildungspolitikerin Sabine Friedel. Sie setzt sich unter anderem für die Verschlankung von Lehrplänen ein. Diese seien aktuell so gefüllt, dass Schüler und Schülerinnen oft nur auswendig lernen könnten, statt den Stoff wirklich zu verstehen.

Friedel warb zugleich für Gemeinschaftsschulen. Es brauche nicht die Unterteilung in Gymnasien und Gemeinschaftsschulen, sondern Binnendifferenzierung im Unterricht – jeder solle entsprechend seines Lerntempos behandelt werden, argumentierte sie.

Kultusminister Christian Piwarz (CDU) verwies am Samstag auf das Projekt «Bildungsland 2030», das er angestoßen habe, um die Schule der Zukunft breit zu diskutieren – auch mit Eltern, Schülern und Lehrkräften. «Das ist allerdings ein Diskussionsprozess, der noch nicht abgeschlossen ist und nach der Corona-Zwangspause wieder an Fahrt aufnehmen wird.» Es zeichne sich jedoch ab, dass es ein wichtiger Bestandteil sei, digitale und analoge Unterrichtsformate, schulische und außerschulische Lernorte zu kombinieren.

In Sachen Gemeinschaftsschule zeigte sich der Minister skeptisch: «Unser gegliedertes Schulsystem wird den individuellen Bedürfnissen der Schüler besser gerecht», sagte er. Mit den Erfahrungen aus anderen Bundesländern teile er das Allheilversprechen einer einzigen Schulart nicht. dpa

Montessori reloaded: Die Schule der Zukunft baut auf Digitalisierung des Unterrichts – und auf eine „Pädagogik 3.0“

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Salentin
2 Jahre zuvor

Jeder versucht in der Pandemie endlich Förderungen durchzusetzen, die er immer schön hatte, nur jetzt eben mit der Begründung „Corona“.

Georg
2 Jahre zuvor

Wie die Pandemie immer mehr für ideologische, genauer sozialistische, Parteipolitik ausgenutzt wird, finde ich erschreckend. Dabei sollte auch diesen Politikern klar sein, dass durch reduzierte Anforderungen oder gleich fehlende Noten auf Dauer so gut wie jeder persönliche Ehrgeiz abhanden kommt.

Manmanman
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Dein Trauma mit dem Sozialismus solltest du Mal behandeln lassen. Das ist ja schon chronisch. Viel Erfolg dabei Georg.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Manmanman

Begründen Sie doch einfach, warum der Sozialismus funktionieren soll. Überzeugen Sie mich. Zum Anfang reicht Ihr bestes Argument aus dem Bereich Bildung.

Manmanman
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Wenn du denkst, dass die Grünen oder die SPD sozialistische Parteipolitik machen, dann stimmt etwas nicht bei dir, sorry Georg. Und da kann ich dir nun wirklich nicht helfen, das musst du schon mit dir selbst ausmachen.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Manmanman

Wenn das so ist, dürfen Sie mich aber auch erst einmal davon überzeugen. Es genügt erneut Ihr bestes Argument.

Manmanman
2 Jahre zuvor
Antwortet  Manmanman

Zeig mir doch einfach Mal die Stellen in den Parteiprogrammen von Grünen und SPD, die deiner Meinung nach Sozialistisch sind Georg. Ich muss hier gar nichts beweisen. Du hast das ja behauptet und nicht ich.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Manmanman

Alles zum Thema Chancen, Gerechtigkeit, Vielfalt, Gleichstellung, Integration usw. ist sozialistisch, siehe z.B. die Abschnitte V-VII im Koalitionsvertrag. Jetzt sind Sie dran, wieso soll das funktionieren? Bedenken Sie dabei, dass die Bevölkerungsgruppen, die nichts oder nicht viel davon halten, das alles bezahlen müssen. Bitte nennen Sie Ihr bestes Argument, bevorzugt eines aus dem Bereich Bildung, um beim Thema der Artikels zu bleiben.

Manmanman
2 Jahre zuvor
Antwortet  Manmanman

Weisst du überhaupt was Sozialismus ist?
Diese Antwort schon alleine, alles was da steht ist sozialistisch. Sag mir ein genaues Beispiel. Du siehst Gespenster. Lass dir helfen. Ich bin leider kein Therapeut.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Manmanman

Erklären Sie es mir am Beispiel Bildung. Solange nichts von Ihnen kommt, kann ich meine Meinung nicht ändern. Oder kommt von Ihnen nichts, weil Sie dann kein Feindbild mehr hätten?

Manmanman
2 Jahre zuvor
Antwortet  Manmanman

Was ist an der Bildung bitte sozialistisch? Wovon fantasierst du hier Georg?
Und zum Koalitionsvertrag: glaubst du ernsthaft, Lindner hatte das unterschrieben, wenn da auch nur ein Funken Sozialismus drin ist? Ich lach mich tot.

Unerträglich
2 Jahre zuvor
Antwortet  Manmanman

Du willst deine Meinung doch nicht ändern, sei doch wenigstens so ehrlich. Das ist auch keine Meinung mehr, das scheint mir eher ein Trauma zu sein. Kann man behandeln lassen, wenn man es denn will Georg. Viel Erfolg.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Manmanman

Fehler beim Namen? Wie dem auch sei, ich habe von Ihnen oder Ihnen beiden, noch immer nichts gelesen, was auch nur ansatzweise zum Artikel passt.

Übrigens gibt es bei den Kommentaren hier noch einige, die noch mehr in Richtung Leistungsorientierung gehen. Gegen die scheinen Sie oder Sie beiden aber interessanterweise nichts zu haben.

Ich stelle daher mal die Frage mit der Bitte um konkrete Argumente:

Was ist an kognitive Leistungsorientierung im Bildungsbereich schlecht in einem Land, das auf hohe kognitive Leistungsfähigkeit seiner Bürger angewiesen ist?

Lehrer_X
2 Jahre zuvor

Nein, nein, nein und nochmals nein.

Solange keine Infrastruktur geschaffen ist und uns Lehrern endlich etwas von dem ganzen unnützen Bürokratie-Apparat abgenommen wird, läuft das nicht. Quelle; wir sind schon seit Jahren dran.

Das liest sich politisch immer wunderschön, ist aber so viel Mehraufwand, den man einfach bei aktuellen Arbeitsbedingungen nicht leisten kann.

Macht den Job endlich wieder machbar!!! Nicht nur attraktiv, MACHBAR! Seit ich in dem System bin und all das machen soll, bin ich gegen Inklusion und heterogene Klassen. Solche Mantras wie „die Starken ziehen die Schwachen mit“, kenne ich von der Schulpolitik zur Genüge.

Es ist eine Farce, politisches Gelaber, das Chancengleichheit vortäuscht, die so einfach unter dem Arbeitsaufwand nicht zu leisten ist. Entweder oder. Punkt.

Tina+2
2 Jahre zuvor

„jeder solle entsprechend seines Lerntempos behandelt werden“

Och nö, bitte nicht wieder diesen Schmarrn von den allgleichmachenden Gemeinschaftsschulen.

K1 ist heilfroh, dass es auf dem Gymmi endlich auch mal vorwärts geht im Stoff und nicht wie in der Grundschule für jeden Chaoten und Langsamdenker alles wochenlang wiederholt werden muss.

Auch da sollten ja angeblich für die schnelleren und clevereren Kinder entsprechende Lernangebote gemacht werden. In der Realität haben WIR als Eltern einige Extra-Lernheftchen gekauft damit das Kind sich nicht noch mehr gelangweilt hat und vermutlich auch, damit es den Unterricht nicht stört wenn es schon fertig war.

Eine „Behandlung entsprechend des (meistens zügigen) Lerntempos“, davon waren wir ganz weit entfernt. Ich mache den Lehrern keinen Vorwurf, die sind mit den Verhaltensauffälligen, Inklusions-, Integrations- und Nicht-Muttersprachlern sowie den dazugehörigen Eltern schon mehr als ausgelastet und können am System auch nicht viel ändern.

Lasst den cleveren Kids wenigstens das Gymmi und geht mir weg mit den Alle-sind-gleich-Luftschlössern.

Lakon
2 Jahre zuvor

„schlanker Lehrplan“ klingt wirklich besser als „weniger lernen“.

dickebank
2 Jahre zuvor

Egal wie der Lehrplan aussieht, ohne eine ausreichende Anzahl von Lehrkräften lässt er sich ohnehin nicht umsetzen. Viel Spaß für die wenigen verbliebenen Lehrkräfte, die dann die landeseigenen Kernlehrpläne in ihrer „Freizeit“ in schulinterne Curricula umsetzen müssen. Aber vielleicht ist das Ministerium ja auch großzügig und es gibt dafür einen zusätzlichen Fortbildungstag her.
Neben der Verschlankung der lehrpläne bedarf es einer Verkürzung der Vollzeitschulpflicht, schließlich herrscht Facharbeitermangel …

Eine Mutter
2 Jahre zuvor

Klingt wieder einmal nach sparen auf Kosten von Schüler und Lehrer.
Wie wäre es mit Alphabetisierungskurse und Mathematik im Zahlenraum bis 100. Ist der Lehrplan schlank genug?
Reduzierung der Bürokratie und Überprüfung der Lehrplanthemen, wäre eine Maßnahme.

Sissi
2 Jahre zuvor

Hallo ihr zwei, mögt ihr euch vielleicht bitte sozial- istisch woanders schlagen?

Könnte es sein, dass hier der
Nebenschauplatz „Lehrplandiät“ als Ablenkung
eröffnet wird?
Mama und Papa folgern: Alles nicht so schlimm, diiee tun ja was, da müssen wir halt noch durch, vlt. kann der Bub dann doch noch aufs Gymnasium, rentiert sich doch durchzuhalten.
Tja und was ist mit dem Jojoeffekt ?, bekannt meist seit G8 und G9, hat viele Eltern überrascht, Lehrers eigentlich nicht….
und da fehlt parteimäßig auch noch der gelbe touch: in der Wirtschaft reicht zukünftig das kleine Einmaleins und was bitte sind Satzgefüge? Die FDP bietet dann Fortbildung und Intensivierung unter Juliaufsicht an?
Die Politiker sind gut gecoacht:
„Aufbruch“ hat was, wünscht sich jeder nach der langen Coronazeit
und “ schlank“ ist sowieso positiv belegt, doch – wie gesagt Vorsicht! – Jojogefahr.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sissi

Alles meine Meinung, nur kommen von manmanman unerträglich wenige, nämlich keine, Argumente, weshalb ich falsch liege. Mir würde ja schon ein einziges Argument reichen, solange es das beste ist.

Manmanman
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Hör einfach auf überall Sozialismus zu sehen Georg. Und selbst keine Argumente liefern, aber immer welche von anderen wollen die dich kritisieren ist einfach nur lächerlich.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Manmanman

Mein Eingangskommentar bezieht sich stark verkürzt auf den folgenden Artikel, dessen Verlauf ich bei geringeren Anforderungen und somit stets weiter angeglichene Noten befürchte:

https://9gag.com/gag/aYryE3m

Ob das echt oder erfunden ist, weiß ich allerdings nicht, spielt aber auch keine Rolle. Nochmal: Wieso ist das schlecht? Wo ist mein Denkfehler, den ich Ihrer Meinung nach begehe? Bitte konkret Antworten. Ich möchte ja auf Ihrer Seite stehen, muss aber davon überzeugt werden.

Manmanman
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Dein Ernst Georg?
Du erzählst oben was von Sozialismus im Koalitionsvertrag, auf Nachfrage wo genau keine Antwort.
Und jetzt kommst du mit nem englischsprachigen 9gag Fotografieartikel um die Ecke?
Und erdreistest dich ernsthaft, konkrete Antworten zu verlangen, obwohl du nicht eine unkonkrete Antwort geben kannst?
Wieso Versuche ich eigentlich mit dir zu diskutieren? Das scheinst du ja überhaupt nicht zu wollen.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Ich habe nur auf Sie reagiert, weil Sie sich geflissentlich weigern, mich von meinen Fehlern zu überzeugen. Einer inhaltlichen Diskussion scheinen Sie sich unverständlicherweise überhaupt nicht stellen zu wollen.

Also kurz und knapp gefragt (habe ich weiter oben auch schon, nur ohne Reaktion von Ihnen): Warum ist es schlecht, als Lehrer leistungsorientiert zu arbeiten und das auch von den Schülerinnen und Schülern zu verlangen?

Manmanman
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Georg, ich habe das nie behauptet.
Du hast behauptet, das ist Sozialismus
Du hast behauptet, der Koalitionsvertrag ist voller Sozialismus.
Ohne es zu belegen beide Male.
Solange du hier Behauptungen aufstellst, ohne diese belegen zu können, beende ich die, für dich langsam sehr peinliche, „Diksussion“.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Schlankere Lehrpläne bedeutet eine Vereinfachung mit dem Ziel, dass mehr Schüler den Abschluss schaffen. Das ist also eine Nivellierung des Anspruchs auf niedrigem Niveau ohne Rücksicht auf die individuelle Leistungsfähigkeit. Wenn das durchkommen sollte, werden die Forderungen laut, das auch beizubehalten. Schon das definiere ich als ein Merkmal von Sozialismus. Bitte entkräften Sie das, Danke. Das sollte für Sie ja ein Leichtes sein.

Übrigens war es keine Diskussion von Ihnen, weil von Ihnen leider wie meistens inhaltlich nichts zum Thema kam.