Brandenburg sucht Landlehrer – 600 Euro monatlich Studien-Zuschuss als Prämie

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Brandenburg wirbt erneut mit einem Stipendium um künftige Landlehrer. Ziel sei es, mehr Lehrkräfte für Schulen außerhalb der Ballungsräume zu gewinnen, teilte das Bildungsministerium am Montag mit. Der Bedarf sei weiterhin hoch.

Lust aufs Landleben? Foto: Shutterstock

Lehramtsstudierende sollen durch individuelle Förderung für konkrete Schulen begeistert werden, sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). Durch einen frühen Kontakt könnten Bindungen aufgebaut werden. Ab 1. Juni werden erneut 25 Stipendien ausgeschrieben. Bewerben können sich Lehramtsstudierende bundesweit, Details sind im Internet nachzulesen. Geboten werden monatlich 600 Euro sowie ein Begleitprogramm mit verschiedenen Fortbildungsangeboten und Netzwerkveranstaltungen.

Die Förderung beginnt frühestens ab dem 5. Fachsemester und endet mit Abschluss des Lehramtsstudiums in der Regelstudienzeit. Im Gegenzug verpflichten sich die Stipendiaten unter anderem zu einem insgesamt vierwöchigen Praktikum, zu einem Praxissemester sowie zur Lehrtätigkeit an der Schule für mindestens die Dauer, in der das Stipendium gewährt wurde. News4teachers / mit Material der dpa

Hier geht’s zur Ausschreibung.

Land-Schulen müssen über Messen tingeln, um Lehrernachwuchs anzuwerben

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6 Kommentare
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Salentin
1 Jahr zuvor

Nachdem die Verbeamtung also den Lehrermangel doch nicht behoben hat (obwohl doch angeblich wegen der Verbeamtung tausende Lehrer aus Berlin nach Brandenburg abgewandert sind), kommen nun also die „Busch-Prämien“.

In Berlin hatte man es seinerzeit damit versucht, dass alle Neueingestellten sofort die Erfahrungsstufe 5 bekamen. Das machte rund 1000 Euro mehr aus. Half auch nicht, weswegen man es dort ja nun mit der Verbeamtung versucht.

Der Lehrermangel hat ganz offensichtlich andere Gründe.

Realist
1 Jahr zuvor

25 Stipendien bei einem Lehrermangel, der in die Zehntausende geht und bis Ende des Jahrzehnts die 100.000er-Marke überschreiten wird (Klemm und andere)? Überlastung, Burnout und ruinierte Gesundheit sind da doch garantiert. „Frischfleisch“ zum Verheizen wird hier gefördert.

Immer mehr Studierende sagen sich: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“. Ausnahme: Vielleicht 25 Naive, die sich von den 600 Euro locken lassen…

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Ach, @ Realist,
Müssen Sie immer so realistisch sein…
Jetzt dachte man da oben, das Heilmittelchen gefunden zu haben…
und dann kommen Sie, rechnen, – auch noch richtig….und stellen Burnout, Überlastung ( hört sich an wie Pest und Cholera zugleich ) zurecht in Aussicht.
Denn dieses Glorreiche Verfahren birgt minderbezahlten Stress von Anfang an, (erinnert mich irgendwie auch an die Zeit, in der man als einer der besten Studiumsabsolventen nur 30% Bafög zurückzahlen musste, – war auch nicht ohne.)
Es sieht auf jeden Fall für Nichtlehrende so aus, als ob was vorwärts ginge, –
Die Undankbaren, die nicht einmal für mehr Geld so einen einfachen Halbtagsjob machen wollen…….an den Vollprofis oben liegts nicht, die haben doch superschnell eine Lösung gefunden und den Geldköder ausgelegt

! Vorsicht – Ironie !

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Dazu kommt ja noch, dass schon die Rente mit 70 andiskutiert wird. Welcher normale Mensch will noch mit 70 Jahren vor pubertierenden Horden stehen? „Vorruhestand“ wird es bei Lehrkräften wegen des sich zukünftig verstärkenden Mangels nicht geben, im Gegensatz zur Industrie und anderen Konzernen, wo man auch heutzutage noch den steuerzahlerunterstützenden „goldenen Handschlag“ bekommen kann(Abfindung in Höhe mehrerer Jahresgehälter und Aufstockung von ALG / Rente auf das alte Nettoeinkommen, ja IG Metall-Tarif lohnt sich!).

„Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“ stellen immer mehr Studienanfänger fest.

Suleiman
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Ich hatte bis jetzt 2 Kollegen, die noch mit Anfang 70 im Schuldienst waren. Natürlich mit weniger Stunden.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Suleiman

Ausnahmen bestätigen die Regel.