Fehlende Corona-Notfallpläne: KMK verweist auf Expertenrat, der auf die KMK verweist

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BERLIN. Die Kultusminister der Länder haben den Bund dazu aufgerufen, das Corona-Aufholprogramm zu verlängern. «Die Verlängerung und Aufstockung dieses Programms ist aus unserer Sicht unabdingbar», sagte Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD) am Freitag zum Abschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin. Auch in Sachen Corona-Schutz fühlen sich die Kultusminister offenbar nicht zuständig: Sie verweisen auf die jüngste Stellungnahme des Corona-ExpertInnenrats – der die Kultusminister seinerseits gemahnt hatte, die Schulen auf mögliche neue Wellen im Herbst und im Winter vorzubereiten. Und nun?

Politik und Wissenschaft drehen sich im Kreis – und die Vorsorge für die kalte Jahreszeit bleibt (mal wieder) auf der Strecke. Illustration: Shutterstock

Die KMK fordert konkret weitere 500 Millionen Euro und eine Fortsetzung des Corona-Aufholprogramms bis zum Ende des Schuljahres 2023/2024. Der Bund – nicht die eigentlich für die sonst auf ihre Bildungshoheit pochenden Länder – hatte das Aufholprogramm 2021 auf den Weg gebracht. Es besteht aus zwei Säulen: Rund eine Milliarde Euro steht für Lernförderprogramme zur Verfügung, eine weitere Milliarde für die Aufstockung sozialer Projekte für Kinder, Jugendliche und Familien. Das Programm soll dabei helfen, Folgen der Schulschließungen während der Corona-Pandemie wie Bildungsrückstände und psychische Probleme abzufedern.

Der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) begründet die Forderung nach einer Verlängerung mit langfristigen Auswirkungen: «Sechs Wochen Schulschließungen werfen die Kinder deutlich mehr als sechs Wochen zurück». Deshalb brauche man auch deutlich mehr Zeit und einen langen Atem.

Auf der anderen Seite bemüht sich die KMK um Beschwichtigung. Das aktuelle Schuljahr sei in allen Ländern kaum mehr durch die pandemischen Beschränkungen beeinträchtigt, so heißt es im aktuellen Beschluss, „sondern läuft im regulären Präsenzbetrieb mit vielfältigen zusätzlichen Förderangeboten und reich an sozialen Aktivitäten und Kontakten“.

«Erneute flächendeckende Schulschließungen müssen auch zukünftig ausgeschlossen bleiben»

Die Kultusminister bekräftigen ihre Haltung, dass Schulen in der Pandemie offen bleiben müssten. «Die Schulschließungen der vergangenen Jahre haben nachgewiesenermaßen zu gravierenden negativen Auswirkungen auf die psychische wie physische Gesundheit und den Lernerfolg von Kindern und Jugendlichen geführt. Erneute flächendeckende Schulschließungen müssen daher auch zukünftig ausgeschlossen bleiben», so heißt es in dem Papier.

«Von daher begrüßen wir das Bekenntnis der Regierungschefs von Bund und Ländern vom 02.06.2022 zum Offenhalten von Schulen und Kindertageseinrichtungen. Wir gehen davon aus, dass es zu einer frühzeitigen Verständigung über die weiteren bundesgesetzlichen Regelungen hinsichtlich der Infektionsschutzmaßnahmen kommt. Zudem bleiben die Schutzimpfungen weiterhin ein elementarer Bestandteil im Kampf gegen die Pandemie, da sie das Risiko von schweren Krankheitsverläufen reduzieren», erklärt KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU). An welche Schutzmaßnahmen gedacht wird? Keine Aussage dazu (wie schon nach dem Bund-Länder-Gipfel nicht, worüber News4teachers berichtete).

Stattdessen heißt es lapidar: Die Infektionsdynamik solle weiter sorgsam verfolgt werden. «Sollte sich das Pandemiegeschehen erneut verstärken, wird mit Augenmaß und nach Abwägung aller zu berücksichtigenden pädagogischen und infektiologischen Gesichtspunkte über die mögliche Wiedereinführung von Schutzmaßnahmen entschieden», hebt Prien hervor – und verweist auf den Corona-ExpertInnenrat der Bundesregierung, der hierzu unlängst Vorschläge entwickelt habe.

Der wiederum hatte auf die S3-Leitlinie für den Schulbetrieb in der Pandemie verwiesen, die mehrere Dutzend Fachgesellschaften unter Regie des Bundesbildungsministeriums im vergangenen Jahr entwickelt hatten – und die die Kultusminister seitdem ignorieren. Darin vorgesehen ist beispielsweise, bei hohem Infektionsgeschehen auf Wechselunterricht umzustellen, um die Abstandsregel in den Klassenräumen einführen zu können. Der ExpertInnenrat hatte die Kultusminister zudem gemahnt, endlich Notfallkonzepte für den Herbst und Winter vorzulegen. News4teachers / mit Material der dpa

Corona-Expertenrat mahnt Kultusminister, Strategie für den Herbst zu entwickeln

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Sissi
1 Jahr zuvor

Ist doch alles nicht so schlimm,
Meister Stöhr macht einen Masterplan, den seine Tauben von allen Kirchturmspitzen gurren.
Wenns schief geht, sagt er, er könne nichts dafür, dass die Leute ihre Freiheit missbrauchten und seinen Tauben nicht zuhörten, weil die Eigenverantwortung nicht groß genug sei.
Währenddessen sitzt er aber schon im Aufsichtsrat eines Impfstoffherstellers und meint : Ist doch alles nicht so schlimm,
@ Der Dip und Co haben gute Rezepte, wie die Pandemie schneller durchläuft, die paar Kollateralschäden jucken doch keine Taube.
Ist doch alles nicht so schlimm –
was Schule angeht, wenn der Dipmasterplan durchläuft, sind sowieso wenig SuS und LuL in der Schule, die sind dann abwechselnd krank, wieder infiziert, postcovidär.
D.h. die Glorreichen können dann sagen, wir wussten es; jeder andere Plan wäre zu früh, zu kurz gedacht gewesen. Die Leute auch inder Schule handeln nicht eigenverantwortlich, selber schuld.
Wir gehen in den DU, das ist nicht so schlimm. Uns liegt am meisten an der Gesundheit von LuL und SuS:
Wir haben nun die Schlimmste Corona-Stufe erreicht, da ist DU nicht mehr
Das Schlimmste….

Sorry für die satirische Schwarzmalerei; ich bin die Letzte, die derlei will, aber
was da abgeht, ist nur noch so zu ertragen.

Erklär-Bär
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Zu der Stelle @Dip & Co.

Durchlaufende Pandemie und anschließende Immunität. 🙂
Es gibt jetzt eine Studie aus Amerika zur Immunität durch Infektionen durch Corona.
Urform und Delta: Immunität für 5 Monate bis 5 Jahre, je nach Person und Stärke der Infektion.
Omikron: Immunität deutlich kürzer. Schon nach wenigen Wochen ist die Neuinfektion möglich.
Immunschutz durch Infektion schützt meist nicht vor Infektionen durch andere Varianten.

Nach drei überstandenen Infektionen mit der selben Variante besteht bei dieser Variante eventuell ein bleibender Schutz gegen schwere Verläufe.

Klingt gut mit dem Durch-Infizieren?

Nein!

Modellrechnung

Durchschnittliche Sterberate lag bei 0,5 % (Delta mehr, Omikron weniger)

Wir hätten nach 3 Wellen der Ersten nah verwandten Varianten und drei Wellen Omikron also etwa 2,4 Mio. Menschen die eben Pech hatten.
Die Verbleibenden könnten dann freudig einer neuen Variant harren der die Immunität gegen schwere Verläufe bei Delta und Omikron egal ist.
Klingt eher nach Lemmingen als nach einer Lösung.

Die Rechnung beinhaltet noch nicht mal die Probleme durch die milden Verläufe.
Die Gruppe der Arbeitnehmer (ca. 40 Mio.) liegt Altersmäßig zwischen 25 und 65 Jahren.

Spätestens ab 35 Jahren kenne ich nur sehr wenige symptomlose Verläufe. Etwa 80% sind mindestens für eine Woche so krank, dass sie nicht arbeiten können, auch ohne Quarantäne.

Also 30 Mio. Arbeitnehmer über 35 Jahre. Zu 80% erkrankt. Macht 24 Mio. die für eine Woche erkranken. Bei 1-2 Infektionen pro Jahr (bei Omikron durchaus möglich) macht das fast 180 Mio. ausgefallene Arbeitsstunden pro Jahr. Das über eine Dauer von 2-3 Jahren bis jeder durch ist. und ohne neue Varianten.
Das wird bei der knappen Personaldecke in vielen sensiblen Bereiche bestimmt lustig, wenn man die Kurve durch Schutz nicht abflacht.

Betrachten wir letztendlich noch die Krankenhäuser
Wir verfügen etwa über 25000 Intensivbetten (die wir aber nur mit extremer Mühe personell bestücken können) und 490000 Betten auf normalen Stationen die personell ebenfalls auf Kante genäht sind.

Laut Datenlage müssen etwa 10 % der an Corona-Erkrankten ins Krankenhaus.
Bei Delta zu 20% Intensivstation (20 Tage), 80 % Normalstation (ca. / 7 Tage)
Bei Omikron zu 5% Intensivstation, 95% Normalstation

Bei einer Deltawelle mit 80 Mio. infiziere macht das 8 Millionen Krankenhauseinweisungen pro Jahr.
Davon 1,6 Millionen auf Intensivstationen und 6,4 Millionen auf Normalstationen.
Intensivstationen: 92000 belegte Betten pro Woche bei einer Kapazität von 25000
Normalstationen: 123000 belegte Betten pro Woche nur für Corona-Patienten

Bei einer ungebremsten Omikron-Welle mit eher 10 Millionen Krankenhauseinweisungen pro Jahr.
Intensivstationen: 29000 belegte Betten pro Woche bei einer Kapazität von 25000
Normalstationen: 1830000 belegte Betten pro Woche für Corona-Patienten

Das wäre die Lage beim ungebremsten durchinfizieren der Bevölkerung ohne die Kurve durch Schutzmaßnahmen abzuflachen.
Absolute Überlastung des Gesundheitssystems, mehrere Millionen Tote, enorme Krankheitsausfälle.
Der Nutzen würde in einer Immunität gegen schwere Verläufe für die aktuelle Variante bestehen.

Nein Danke, da flache ich die Kurve dann doch lieber durch Masken und Tests ab.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erklär-Bär

Danke! Zudem wechseln sich die Varianten aktuell noch immer so flott ab und die Mutationsrate ist natürlich bei dem Mega-Pool an Wirten weltweit (Menschen und gewisse Tierarten!) so hoch, dass bzgl. sicherer Immunität man sich keine Illusionen machen sollte, man hätte „beim nächsten Mal“ einen verlässlichen Vorteil. – Bei der momentanen Lage erscheint es mir nicht unbedingt eine gute Idee sich – selbst dreifach geimpft – auf Infektionen einzulassen, da man keine verlässliche Immunität erreicht, wie es scheint, aber bei jeder Erkrankung das Risiko von (Langzeit-) Schäden mitnimmt.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erklär-Bär

Ich darf für die KHer noch ergänzen:
Langsam sickert bei 3 großen Trägern eine Kündigungsquote von 25 – 40 % durch; das dürfte die Anzahl der “ betreibbaren Betten “ erheblich vermindern.
In diesem Falle wirklich:
Erhalten wie bestellt.
Und übrigens: Jetzt gehn die wirklich – in jeder Hinsicht – Guten.
Sie haben andere Möglichkeiten, ein Covidinfizierter nicht.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

An anderer Stelle postete @ Leseratte die häufig – kreativ – dargestellte Situation auf IS

https://www.news4teachers.de/2022/06/kretschmann-macht-druck-auf-scholz-maskenpflicht-in-schulen-muss-moeglich-sein/#comment-454450

Bezieht man dagegen nur die
“ belegbaren ISbetten “ mit ein und vernachlässigt das “ die Betten betreibende Personal “ siehts auch in den Medien oft folgend aus, (obwohl man iM wegen fehlender menpower Betten herausschieben müsste – wie in der Schule Stühle).

https://www.swr.de/swraktuell/corona-lage-auf-den-intensivstationen-100.html

Wieder einmal Dank an
@ Leseratte.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erklär-Bär

Unser FDP-Finanzminister sollte langsam auch mal so eine Rechnung machen und sich fragen, ob ein ungebremstes Durchlaufen von Omikron&friends wirklich im wirtschaftlichen Interesse der FDP sein kann…Freiheit hin oder her.

Erklär-Bär
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erklär-Bär

Sorry, leider Abgeschickt bevor der Erklär-Bär Stil drin war 🙁

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erklär-Bär

Gefällt mir besser…

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erklär-Bär

„Laut Datenlage müssen etwa 10 % der an Corona-Erkrankten ins Krankenhaus.
Bei Delta zu 20% Intensivstation (20 Tage), 80 % Normalstation (ca. / 7 Tage)
Bei Omikron zu 5% Intensivstation, 95% Normalstation“

Die Zahlen sehe ich nicht. Insbesondere die Zahlen zur Intensivstation.

Insgesamt wurden ca. 195.000 Fälle auf der Intensivstation „abgeschlossen“. Bei 27,3 Millionen Infizierten (ohne Dunkelziffer).

weniger als 1 % aller erfassten Infektionen landeten auf der Intensivstation (über alle Varianten).

Probe ITS:
2,73 Millionen im KH (Ihre 10%).

Annahme:
bisher 1,35 Millionen Delta / 1,35 Millionen Omikron. (kenne das tatsächliche Verhältnis nicht)

20% Delta macht 270.000

5% Omikron macht 65.000

Insgesamt: 335.000 Fälle vs. 195.000 (tatsächlich abgeschlossen)

Ggf. untersetzen Sie Ihre Rechnung einmal mit Quellen. Ich finde die Ausführungen recht wild.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1108578/umfrage/intensivmedizinische-versorgung-von-corona-patienten-covid-19-in-deutschland/

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Hornisse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Da sollte sich der Schattenläufer gar keine Mühe machen.
Interessant ist nämlich, dies lässt der forumsstarvirologe offen, woher statista die paar Mickerwerte bezieht ? Ist doch sicher kein Problem.

Hornisse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornisse

Plapper, Plapper, Plapper …..
Genaue Werte ( nach divi und rki )
Bitte unter Hospitalisierung und Intensivbelegung nachsehen ( ziemlich am Ende )

https://www.zeit.de/wissen/aktuelle-corona-zahlen-karte-deutschland-landkreise?page=803

Die nachfolgenden Zahlen ?

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornisse

Tut mir leid.

Ihrer Quelle ist nichts zu entnehmen, was den 195.000 Fällen insgesamt auf ITS widerspricht

Wissen Sie aber selber…sonst hätten Sie den exakten Wert ja hier veröffentlicht.

Im Übrigen ist auch bei der Erhebung von Statista das Divi als Quelle genannt…wie bei Ihrer Zeit.

Hauptsache dagegen…in der Hoffnung, dass es keiner merkt.

Also:
Insgesamt wurden während der Pandemie bis Ende Juni 2022 knapp 200.000 Menschen auf Intensivstationen in Deutschland aufgrund von Covid behandelt.

„Abgeschlossene ITS-Behandlungen“ entspricht der Anzahl der COVID-19-Patient*innen, die laut Meldungen seit dem 01.01.2020 bis heute Ihre Behandlung auf einer Intensivstation abgeschlossen haben. Diese Zahl beinhaltet drei Gruppen: Patient*innen, die auf eine Nicht-Intensivstation weg-verlegt wurden, die auf eine andere ITS zur Weiterbehandlung verlegt wurden oder die auf der ITS verstorben sind.“

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornisse

RKI…

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Klinische_Aspekte.html

2020 – 31.12.2022
UNGEFÄHR 7 Millionen erfasste Infektionen (Wildtyp, Delta) mit UNGEFÄHR 390.000 Hospitalisierungen. < 6 % kommen ins KH.

01.01.2022 – heute:
UNGEFÄHR 20 Millionen erfasste Infektionen mit UNGEFÄHR 175.000 Hospitalisierungen. < 1 % kommen ins KH. Die Zahlen bzgl. ITS hatte ich ja schon verlinkt.

Das sind immer noch hohe Zahlen und bedeutet eine erhebliche Belastung des Gesundheitssystems – ABER insbesondere der Normalstationen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornisse

Wir sollten uns wenigstens keinen Quatsch erzählen…

Oder anders ausgedrückt:

Wer hier etwas behauptet bzw. in den Raum stellt, sollte diese Annahmen begründen und mit Quellen untersetzen.

Schade, dass diese Grundregel nicht für alle gleichermaßen gilt bzw. durchgesetzt wird.

Demnach steht also bis dato umbewiesen im Raum, dass die Werte aus der Quelle (195.000 abgeschlossene Fälle) zu niedrig angesetzt sind.

Liefern Sie noch nach, Sissi?

Sternschnuppe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ein oder zwei Quellen sind kein Beleg. Jeder kann für seine These Belege finden. Deshalb muss es nicht richtig sein. Außerdem hat jeder das Recht, seine eigene Meinung zu äußern. Die Lager sind klar aufgeteilt, die werden wohl auch nicht mehr zusammenkommen. Reine Zeitverschwendung. Das dumme ist nur, dass die Minderheit am lautesten schreit und alle Quellen sowieso anzweifelt oder sie so verdreht, dass sie für die eigene Meinung passt. Sie führen viele Quellen an, trotzdem werden viele Ihren Standpunkt nicht vertreten. Da ist mir gesunder Menschenverstand wirklich lieber. Das ist ja auch der Grund, warum diese FDP……. immer durchkommen.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornisse

Ganz grundsätzlich:

Oben werden in einem Post von „Erklär-Bär“ 1.000 Informationen / Zahlen in EINEM Kommentar OHNE eine einzige Quellenangabe veröffentlicht und mindestens genauso viele Schlussfolgerungen gezogen…

…und Sie stellen einen Beitrag von mir mit einem Verweis auf Statista Frage und bitten um weitere Quellen?

Kommen Sie sich dabei selber nicht ein wenig „blöd“ vor?

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

1% ok.

Mathe
10% ins Krankenhaus. Davon (20% bei Delta +5% bei Omikron)/2 =12,5% Intensiv im Durchschnitt.
12,5% von 10% =1,2 % aller Infizierten.
Da ist er von 1% gar nicht so weit weg. Sagt jedenfalls die Mathematik.

Da die vom Erklär-Bär errechnete Zahlen sowohl bei Delta als auch bei Omikron ohne abgeflachte Kurve die Kapazität der Intensivstationen bei weitem sprengen würde, erscheint mir das nebensächlich.

Ihr genauer Wert liegt übrigens bei 0,715% Intensiv.

Also mal genau rechnen, für den lieben Frieden.

Leider hat der Erklär-Bär da wirklich einen Fehler gemacht (sorry lieber Bär)

Er hat die Erkrankten auf Intensivstationen gleichmäßig über das Jahr verteilt. Das ist natürlich utopisch.

Durchinfizieren => 80 Millionen Infizierte in einem Jahr (ohne Schutz wird wohl niemand einer Variante wie Omikron entgehen).
Davon 0,715% macht 572000 Intensivpatienten pro Jahr.

1/4 auf Frühling und Sommer => 143000 Intensivpatienten mal 3 Wochen Aufenthalt (laut Erklärbär) => 429000 Belegungen von Intensivbetten / 26 Wochen => 16500 Intensivbetten von 25000 Intensivbetten.

3/4 auf Herbst und Winter => 429000 Intensivpatienten mal 3 Wochen Aufenthalt =>1287000 Belegungen von Intensivbetten / 26 Wochen => 49500 Intensivbetten wären erforderlich.

Da nur 25000 da sind kann man also froh sein, wenn man frische Luft mag. Die wird es auf dem Bürgersteig vor dem Krankenhaus nämlich reichlich geben.

Egal wie man rechnet. Ein Durchinfizieren ohne Schutz würde zu extrem gefährlichen Zahlen führen.

Ich persönlich bin gar kein Freund solcher Milch-Mädchen Rechnungen.

Das ist Kaffeesatz Leserei.

Aufgrund grober Berechnungen die auf Vermutungen beruhen so ein Risiko zu gehen wäre selbst bei bedeutend günstigeren Zahlen so was wie russisches Roulette.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Vielen Dank!

Ich finde meine eigene Rechnung ebenfalls nicht überzeugend. Aufgerundet habe ich nur, um nicht angreifbar zu sein.

Die 80 Millionen verteilt über ein Jahr finde ich grundsätzlich utopisch.

Im letzten halben Jahr haben sich 20 Millionen infiziert.

Selbst wenn man von den doppelten Infektionszahlen (40 Millionen) im nächsten Winter ausgeht, sollte das nicht zu den geschilderten Auswirkungen führen.

Klar ist aber auch, dass spätestens in diesem Szenario die Auslastung der KH wieder erreicht wäre.

Insofern bin ich trotz aller Milchmädchenrechnungen auf beiden Seiten der Meinung, dass etwas gegen die unkontrollierte Verbreitung unternommen werden muss und wird.

Die Maske kommt im Winter wieder.

Vielleicht führt das ja zu der Halbierung / Viertelung von Infektionszahlen.

Mir persönlich fällt es schwer, diesen Hebel zu Grunde zu legen. Dafür gehen die Menschen zu viele Kontakte im privaten Bereich ohne Maske ein – auch bei einer Maskenpflicht.

In jedem Fall steigen die Chancen aller anderen, die konsequent auf Schutzmaßnahmen (auch im privaten Bereich) setzen, sich im öffentlichen Raum nicht zu infizieren, wenn dort verpflichtend eine Maske getragen wird.

Hoffentlich kommt zudem noch rechtzeitig die angepasste Impfung zur Reduktion schwerer Verläufe.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-biontech-meldet-wirksamen-impfstoff-gegen-omikron-varianten-ba-4-und-ba-5-a-c278c849-ead6-496c-b8f0-ea74417ac753

PS:
Generell wird mir in der Debatte zu wenig gewürdigt, dass trotz einer Maskenpflicht im öffentlichen Raum, die Leute im privaten Umfeld weiterhin machen werden, was sie wollen – selbstverständlich ohne Maske. Für mich ist es unrealistisch, dass sich nur alleine mit dieser Maßnahme in Kombination mit Tests die Infektionszahlen vierteln lassen. Dazu müsste man noch ein paar andere Beschränkungen einführen.

Wie auch immer…mein letzter Beitrag zur obigen „Prognose“…

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Und außerdem sollten sich die Leute (auch erneut) impfen lassen.

Ist für mich im Zusammenhang mit der Auslastung des Gesundheitssystems mindestens genauso entscheidend.

Wahrscheinlich wird auch das hier allg. anders gesehen…

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erklär-Bär

Habe noch einmal geschaut:

Bis zum 31.12.21 gab es insgesamt ca. 7 Millionen Infektionen. Wenn man davon ausgeht, dass Omikron hier noch nicht dominant war, dann gab es im Anschluss 20 Millionen Omikron-Infektionen bis dato.

Also nochmal:

Delta:
10 % KH: 700.000
20 % ITS: 140.000

Omikron:
10 % KH: 2.000.000
5 % ITS: 100.000

= 240.000 Insgesamt.

Ihre Abschätzung liegt damit grundsätzlich erst einmal ca. 50.000 Fälle zu hoch.

Zudem bezweifle ich, dass „wir“ in den vergangenen 6 Monaten 50.000 (nehme hier schon 100.000-50.000=50.000 Fälle an) auf ITS behandelt haben:

Bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 20 Tagen und insgesamt 180 Tagen (seit 31.12.21), hätte man 9 „Zyklen“ für 50.000 Fälle gehabt (überschlägige Rechnung).

In jedem Zyklus wären dann im Schnitt 5.000 – 6.000 Patienten zeitgleich auf ITS gewesen.

Tatsächlich lag die Auslastung auf ITS im ersten HJ nie höher als 2.500 Fälle zeitgleich. Oft deutlich darunter.

Ich komme daher zu dem Schluss, dass Sie wohl zunächst die Hospitalisierungen unter Delta insgesamt unterschätzt haben (die 195.000 Fälle auf ITS sind ja real und müssen irgendwo herkommen).

Zudem überschätzen Sie scheinbar die Hospitalisierungen seit Ende 2021 unter Omikron. Vermutlich ist eine Hospitalisierungsrate von 10 % und in der weiteren Folge mit 5 % der Fälle auf ITS zu hoch angesetzt.

Meine Vermutung:
Die 10 % passen wahrscheinlich (noch), wenn man nicht zwischen „mit“ oder „aufgrund“ Corona hospitalisiert unterscheidet und die offiziellen Hospitalisierungsraten zu Grunde legt.

Demnach ist wohl eher die darauf aufbauende Angabe von „5 % landet auf ITS“ deutlich zu hoch gegriffen.

Ihre restliche Rechnung habe ich nicht weiter nachvollzogen.

Sieht auf den ersten Blick noch unplausibler aus. Insbesondere Ihr Ausblick.

Hört sich aber spektakulär an!

Danke schon einmal vorab für Ihre Antwort aus der Rolle des Erklär-Bärens heraus.

@An alle Kinder:
Auch einem Erklär-Bären darf man nicht (immer) alles glauben.

Euch schon einmal schöne Sommerferien 🙂

https://www.swp.de/panorama/corona-zahlen-deutschland-heute-rki-aktuell-31-12-21-inzidenz-hospitalisierungsrate-neuinfektionen-tote-61760265.html

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1246685/umfrage/auslastung-von-intensivbetten-in-deutschland/

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erklär-Bär

Drosten dazu:

„Wenn nichts getan werde, werde es im Arbeitsleben „sehr viele krankheitsbedingte Ausfälle“ geben, warnte Drosten. „Wir sehen tatsächlich schon wieder einen exponentiellen Anstieg der Fallzahlen. Die BA.5-Variante ist einfach sehr übertragbar und die Menschen verlieren gleichzeitig ihren Übertragungsschutz aus der letzten Impfung.“ In anderen Ländern sehe man, dass bei sehr hohen Fallzahlen auch die Hospitalisierungs- und Todeszahlen wieder anstiegen. „Das wird auch bei uns leider so sein. Insgesamt werden aber viel weniger Menschen schwer erkranken und sterben als noch 2021.“

Hornisse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Liebe Foristen,
was Ihr schon längst gelesen habt; er hats tatsächlich auch noch gefunden; wahrscheinlich wieder zu viel im Kreis geflogen, aber:
Herzlichen Glückwunsch

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Wenn ich dann noch lese, wie das Stöhr-Gutachten erstellt wird – ohne Worte. Er hat wohl besseres im Aufsichtsrat zu tun.

“ Dass jetzt auch bekannt geworden sei, dass an dem Bericht der Kommission »nicht namentlich bekannte Ghostwriter mitgewirkt haben, ist für mich persönlich inakzeptabel«, so Drosten. »Da fühle ich mich schon etwas verschaukelt«, sagt der Virologe. »Und dadurch, das muss ich sagen, ist für mich als Bürger und als Wissenschaftler die Arbeit dieser Kommission angreifbar.«

Steht da dann wenigstens unter dem Bericht als Quellenangabe FDP u.a. ?
Das Drostenzitat ( hatte ich bereits eingestellt ) stammt aus

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/virologe-christian-drosten-da-fuehle-ich-mich-verschaukelt-a-17c83abc-0591-4625-99b3-be19485bd1c2

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Ist halt das übliche unüberlegte Geschwurbelt bei lieben DIP und der Gang.
Das verlangen was bequem ist und die Fakten so lange trimmen bis es gut aussieht.
Wird schon gut gehen. Tauben-Stöhr hat es versprochen und die lästige Maske ist auch weg.
Alles im grünen Bereich.
Die Glorreichen sind schon zufrieden, wenn sie nichts tun müssen und nachher sagen können, wir haben es ja auch nicht besser gewusst.

Alles also genau wie immer.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

„Das verlangen was bequem ist und die Fakten so lange trimmen bis es gut aussieht.“

Oben ist das Gegenteil passiert…

Ich kann mich mit keiner Seite identifizieren – solange das mit den „Fakten“ so weitergeht.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Dann mal Fakten aus meinem Berufsleben.

Bei uns ist die Struktur der Schule so, dass es recht überschaubar ist.
Wir beschulen Auszubildende aus vielen verschiedenen Berufen.
Zu jedem Beruf gibt es relativ kleine Gruppen von4-6 Lehrkräften die dann die 2-3 Klassen dieses Berufs beschult.

Als Omikron so richtig am Laufen war, waren in unser Gruppe aus 5 Lehrern drei erkrankt. Am selben Tisch waren in einem anderen Beruf 3 von 4 Lehrkräften erkrankt.

Wie soll ich es beschreiben? Ich gehörte zu den Gesunden. Die Zeit war nicht langweilig.

Ohne Masken nehme ich an, das die Zahl der Erkrankten noch höher gewesen wäre. Problem, wenn 5 von 5 krank sind, dann kann die ersehnte Verwahrung nur noch durch den Hausmeister oder die Putzfrau erfolgen.
Auch die Lage im letzten Winter war gegenüber den noch dienstfähigen Kollegen eine fast nicht zu bewältigende Belastung.
Jetzt betteln wir praktisch darum, dass es wenigsten bei dieser Situation bleibt.

Auch zu den viel kritisierten Tests kann ich was sagen.
Wir haben knapp über 1000 SuS. Diese sind, anders als die älteren Lehrer, als Jugendliche oft ohne Symptome.
In der Hochzeit fanden wir bei jeder Testrunde zwischen 5-10 Infizierte, die dann in Quarantäne gingen.

Unerkannt und ohne Maske kann man sich vorstellen, dass niemand bei exponentieller Verbreitung, der Infektion entgangen wäre.

Bei den SuS wäre das, wenn man nicht über Long-Covid nachdenkt, erträglich gewesen. Bei den Lehrern wär es ein riesiges Problem geworden.
Erkrankte Kollegen war zischen 7 und 14 Tagen krank. Ich meine hier nicht Quarantäne, ich meine krank.

Mindesten die Hälfte der erkrankten Kollegen berichteten auch, dass sie nach der „Genesung“ noch für 2-8 Wochen große Schwierigkeiten hatten.
Die Leistungsfähigkeit nach Corona war so vermindert, dass das Leben für mehrere Wochen nur aus einem zu Arbeit schleppen mit anschließendem Aufenthalt im Bett bestehen konnte.

Sie brauchen sich hier jetzt nicht zu bedanken.
Die faulen Lehrer tun das gerne. (Ironie)

Sie werden sicher auch noch mehr im nächsten Winter auf sich nehmen, wenn das den Hysterikern das lebensgefährliche tragen von Masken und die unerträglich kitzelnden Tests erspart.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Wir haben dieselben Erfahrungen gemacht…

Kleine Grundschule in freier Trägerschaft (Kollegium aus 4 LK + 2 Teilhabeassistenten + Hausmeister + Sekretariat). Weniger als 100 Schüler*Innen.

Schule zu und Distanzunterricht für 4 Tage (Anfang Februar + kurze Ferienzeit eingepreist.).

Es gab aber auf keiner Seite mehr jemanden, der Distanzunterricht durchführen bzw. empfangen konnte und wollte.

Viele auch „richtig krank“.

Infektionen haben aufgrund der Lerngruppenzusammenstellung und jahrgangsübergreifenden AGs fast alle bekommen.

In Sachen Infektionsschutz nutzt(e) die Schule alle Freiheiten – auch die, die es z.T nicht gab.

Nach „Durchseuchung“ wurde etwas mehr Wert darauf gelegt. Aktuell aber wieder „Regelbetrieb“.

Insofern halte AUCH ich eine Maskenpflicht im Winter in Schulen für geboten, um Interpretationsspielräume und Stigmatisierungen zu unterbinden.

Unsere Erfahrungen ähneln sich also.

Der einzige Unterschied zwischen uns liegt darin, dass ich keine Hoffnung habe, vor einer erneuten Infektion verschont zu bleiben.

Unabhängig davon, was politisch entschieden wird bzw. überhaupt zur Diskussion steht.

Ich bin auch sauer…bis in den letzten Herbst wollte ich mich auch nie infizieren. Dann gab es „vereinzelte“ Impfdurchbrüche. Später dann „nur“ noch den Schutz vor einem schweren Verlauf.

Meine Strategie (die Ihrer entsprach) war damit Ende 2021 im Eimer. Und drei Monate später beerdigt.

Sie ziehen bis zum Ende durch. Hut ab!

Ich habe nach Infektion und gedanklich auch schon etwas früher aufgegeben.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich war noch nicht infiziert.

Ich erwarte es aber täglich. Das lässt sich nicht zu 100% ausschließen.

Da muss man eben durch.

Schön wäre es dann nur, wenn genug Kollegen noch gesund wären.

Ich habe momentan mehr Angst vor einer erneuten Welle bei der ich wieder zu den gesunden 50% gehöre und dann 1,5fach arbeiten darf und dabei dann auch noch drei Klassen parallel betreue.
Noch mehr beunruhigt mich der Gedanke dies noch mehr als 10 Jahre tun zu müssen.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Ja. Verstehe ich absolut.

Außerdem besteht auch immer eine Restverunsicherung, wie die Infektion bei einem persönlich verläuft.

Ich wollte es nie ausprobieren und schauen, ob ich vielleicht einer der „wenigen“ Mitte 40 bin, die am Ende auf der Intensivstation landen.

Jetzt bin ich einen Schritt weiter….nichts mehr schmecken und riechen können gefällt mir auch nicht. Hat sicherlich mehrere Monate gedauert, bis sich das wieder 100%ig eingestellt hat. Meine persönliche Long-Covid-Erfahrung.

Sie sind doch ein streitbarer Geist…

…vielleicht gelingt es Ihnen ja, die notwendigen Konsequenzen im Falle einer Erkrankung zu ziehen und das eigentlich Selbstverständliche zu tun:

Sich 100%ig auszukurieren und sich die Zeit zu nehmen, die der Körper benötigt.

Das war / ist für mich eigentlich noch die größte Mogelpackung.

Das ganze Gefasel von „milder Verlauf“, vorzeitiges Freitesten und aus dem HO arbeiten bzw. unterstützen…

Ich vermute aber, dass Sie am Ende Ihr kleines Kollegium ebenfalls schnellstmöglich unterstützen würden – aus Pflichtbewustsein und Kollegialität.

So, wie viel zu viele…inkl. mir (zwei Tage + ein WE).

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Wir haben mit unseren Tests leider nur verhältnismäßig wenige Infizierte gefunden, trotzdem waren bzw. sind viele SuS infiziert. In der Hochzeit im Winter und Frühjahr meist mit Symptomen ins Testzentrum. Aber da hatten sie das Virus schon in der Schule weitergegeben. In meiner Klasse z.B. konnte man das gut verfolgen, wer nach wieviel Tagen nach wem krank geworden ist.
Bei uns wurde seit Einführung der Tests nach den Herbstferien nur 2x pro Woche getestet, Mo und Mi. Wer sich also am Wochenende infiziert hatte, wurde montags natürlich kaum positiv getestet, bis Mittwoch war dann die Virenlast schon ganz ordentlich. Entweder derjenige hatte dann Die oder Mi Symptome und ist zu Hause geblieben und ins Testzentrum. Oder er hatte nach 2 Tagen Virenverteilen im Schulbus, in der Schule uns sonstwo ( es gab ja einen schulischen Beleg für einen negativen Test zwecks Nutzung in Freizeiteinrichtungen) dann eben Mi doch einen positiven Test.
Einige Bundesländer haben ja zeitweise täglich getestet, viele 3x wöchentlich. Da waren wir mit 2x dürftig dran. Und die Qualität der Tests ist zu bezweifeln ( lt. Liste Paul-Ehrlich-Institut konnte man die bei sehr hoher Virenlast ganz gut nutzen, aber bei hoher und niedriger Virenlast war die Sensitivität sehr gering.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Ich würde sagen, da hat die Teststrategie in Nds. etwas effektiver gefiltert. 3x wöchentlich bzw. täglich bei aufgetretenen Infektionen.

In der 6. Klasse meiner ältesten Tochter gibt es definitiv Kinder (40% vielleicht), die sich bisher nicht abgesteckt haben. Trotz immer mal wieder aufgetretene Infektionen in der Klasse (zumeist über Geschwisterkinder infiziert).

Die Geschichte bei unserer jüngsten Tochter/ 3. Klasse wurde aber auch durch die Testerei nicht verhindert. War wahrscheinlich mal ein Kind dabei, was beim Mittagessen für den Ausbruch gesorgt…

…kann an den Tests gelegen haben, vielleicht an einer plötzlich aufgetretenen Sehschwäche beim Erkennen des Streifens…

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Noch viel schlimmer.
Was bereits vor einem Jahr mit Fachverstand prognostiziert wurde (* Prof Janssens, absolut erfahren im ISbereich) bewahrheitet sich jetzt

„Nach der dritten Welle wird uns das Pflegepersonal abspringen!“
So folgt auf die Welle der Corona-Patienten jeweils für die Teams auf den Intensivstationen die Welle der Elektiv-Patienten, die dringend operiert werden müssen. Und das seit einem Jahr. Die Auslastung ist seither auf den Stationen immer maximal. „Keine Pause in Sicht“, mahnt Professor Uwe Janssens, Past-Präsident der DIVI, Generalsekretär der DGIIN und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler. „Diese dritte Welle wird das Zünglein an der Waage sein. Da werden uns zahlreiche Pflegekräfte endgültig die Segel streichen – und wir können es ihnen nicht verübeln.“ Schon vor der Corona-Pandemie gab es einen erheblichen Mangel an Fachpflegepersonal. „Das Problem konnte bisher trotz aller Bemühungen nicht gelöst werden und wird sich jetzt und in den kommenden Monaten noch weiter verschärfen“, befürchtet Janssens.

Somit warte man weiterhin auf die Signale aus der Politik. „Alle Beteiligten und Verantwortlichen müssen aber gerade jetzt ihre konstruktiven Ideen gemeinsam diskutieren und im Konsens endlich und zügig auf den Weg bringen “
Dies und noch mehr Fakten und resultierende Bitten zu lesen in.

https://diatra-professional.de/2021/04/09/divi-mehr-patienten-und-weniger-betten-die-zeit-draengt/

Interessant und wichtig ist nicht die einzelne z.B. Belegungszahl sondern der Trend auf Grund belastbarer Fakten. ( z.B. divi, rki, statista verlangt für Einzelquellennennung Geld)
Der Trend ist ganz klar aus den Zeitgraphiken ( weiter oben verlinkt) > Wochentrend, > Hospitalisierung, > ISbelegung zu erkennen.

Der diatra- Artikel ist – nach einem Jahr – wieder hochaktuell. ( hätte nicht sein müssen)
Damals kam danach delta.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Hier zeigt sich etwas, was die Gang der Masken-Gegner und auch die Politik offensichtlich nicht zu begreifen in der Lage sind.

Viele Leute sind bereit kurzzeitig großen Druck zu ertragen um eine akute Krisensituation zu bewältigen.

Das war in letzten Winter in vielen Bereichen der Fall.

Das nennt sich Solidarität.

Viele Mitbürger und unsere Politiker müssen das jetzt wohl googeln.

Die Solidarität wurde falsch verstanden. Angekommen ist die Erkenntnis „Geht doch“, können wir jetzt immer so machen. Prima, Problem gelöst.

Wenn man Menschen aber über zu lange Zeit einem hohen Druck aussetzt, dann ist es natürlich, dass sie alles versuchen werden diesem Druck aus zu weichen.
Im Pflegebereich eben durch reale Veränderung des Arbeitsplatzes hin zu einer Arbeit mit erträglicheren Anforderungen.

Bei den Schulen liegt ein Sonderfall vor.
Die Mehrheit der Lehrer sind Beamte. Ein Wechsel aus dem Schulsystem heraus bewirkt einen Verlust der Pensionsansprüche. In die Rechtenkasse nachbezahlte Beiträge sind schäbig, das Mindestmaß. Außerdem ist der Bedarf an Lehrern außerhalb des Schulsystems überschaubar. Das ist der Nachteil an dem Beruf.
Als Ausgleich sind Beamte aber unkündbar. Sie werden also den realen Wechsel gegen eine innere Schutzhaltung tauschen.
Wer krank ist ist krank, soll doch den Unterricht machen wer will.
Was nicht geht geht nicht. Dann bleibt es eben liegen.
Wenn es gar nicht mehr geht dann muss man sich eben ärztlich behandeln lassen. Dauert in Extremfall schon mal Jahre.
Tür zu und machen was geht ohne Grenzen zu überschreiten.
Alles andere abblocken.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Update

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135442/Karagiannidis-warnt-vor-massivem-Personalengpass-auf-Intensivstationen?rt=4aec9d44a40be5c0d10cfb12b3590949

…..ist doch alles nicht so schlimm….
So lange viele noch die Maskendiskutiererei betreiben und post covid bei Kids anzweifeln können….also öffentlich covid weiter als Grippchen verniedlichen dürfen….scheint wirklich alles nicht so schlimm zu sein….zur Not haben wir ja freie Betten ?

Einer
1 Jahr zuvor

Das beste Aufholprogramm wären Luftfilter in allen Räumen, kleinere Klassen mit maximal 18 Schülern und Sozialarbeiter an allen Schulen. Dazu noch schlicht und einfach Zeit damit wir Lehrer uns auf den Unterricht konzentrieren können und nicht irgendeinen Nonsens machen müssen, den sich irgendjemand im KuMi ausgedacht hat um sich dafür einen Orden zu verdienen.

Nika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

So ist es !!!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Es gibt doch bewährte Maßnahmen, wie Hingucken, Frieren, beruhigenden Erzählungen usw. Und die Spalte im Tagebuch für fehlende SuS wird auf die doppelte Länge vergrößert, ebenso die Vertretungsliste für LuL.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

KMK Style eben.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

„Sechs Wochen Schulschließungen werfen die Kinder deutlich mehr als sechs Wochen zurück.“ … sagt Lorz – wohl auch im Gleichklang mit den anderen Gloreichen.

Verdammt!!! – gerade gestern wurde in NRW für genau diese 6 Wochen wieder eine flächendecke Schulschließung begonnen. Anstatt mich darüber zu freuen, fange ich nun wieder an zu grübeln, ob die SuS diese Schulschließung überhaupt verkraften können. Ich spüre förmlich, wie in meinem Kopf das Karussell aus dem Bild immer schneller zu drehen beginnt. Langsam setzt Drehschwindel ein….oder liegt das am Barolo, den ich gestern aufgrund des freudigen Anlasses getrunken habe??
Fragen über Fragen.

Und dann kommt noch Karin P. um die Ecke mit dem bestürzendem Satz:

„Die Infektionsdynamik solle weiter sorgsam verfolgt werden.“

Das macht mir ein wenig Angst, denn ich kenne dieses Phänomen aus diversen Krimis und anderen Filmen….immer da, wo etwas verfolgt wird besteht das Ziel des Handels darin, das, was man verfolgt, möglichst schnell einzuholen.

Und ich hatte so sehr gehofft, dass wir mit Corona, der damit verbundenen Pandemie und dem dazugehörigen Infektionsgeschehen nix mehr zu tun haben wollen.

Das scheint bei der KMK allerdings völlig anders gelagert zu sein. Die wollen das Drama und die Gefahren, die damit verbunden sind, offenbar zeitnah wieder einholen.

Sprache ist ein gar entlarvend Ding! 😉

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Aaaaaah, Andre!
Bis gerade eben war alles doch schon wieder so schön gut
und jetzt ist es doch schon wieder so schlimmm,
so dass man genau hingucken muss.
Musst du uns immer so daran erinnern,
gerade wo uns doch schon so schön dösig war? – Vermutlich ja :o)

Hornisse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Und schlimmer und schlimmer….
nichts mehr mit dösen…
Vor allem für @ Redaktion.
Bald muss @ Redaktion n4t in nfsi
(News für Stromi-interessierte) umbenennen, bei dem Buchstabenaufkommen.
Vorsicht, wenn erst noch die Mücken kommen; Wespen gibt’s hier schon genug.

Hundert
1 Jahr zuvor

Sind die Kultusministerien nicht diejenigen Institutionen, in denen die engagiertesten, fähigsten und belastbarsten Lehrkräfte eingesetzt werden, um ihre wertvollen Einsichten über das Schulwesen zur fruchtvollen Entfaltung zu bringen, weil alle anderen außer Lehrern „eh keine Ahnung haben“?