„Es wird ein besonderes Schuljahr werden“, meint die Bildungsministerin, „ein gutes“

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MAINZ. Das Land Rheinland Pfalz richtet 750 neue Stellen für Lehrkräfte ein, auch weil die Zahl der Kinder und Jugendlichen an den Schulen weiter gestiegen ist. Schulschließungen soll es nicht mehr geben, sagt Bildungsministerin Hubig – und gibt sich demonstrativ optimistisch.

„Alles vorbereitet“: die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Foto: Georg Banek / Bildungsministerium Rheinland-Pfalz

Die Schulhefte für Lucija und Emilie liegen bereit, die digitale Tafel im Klassenzimmer grüßt mit «Herzlich Willkommen! Klasse 1c». Für 535.000 Kinder und Jugendliche in Rheinland-Pfalz hat ein neues Schuljahr begonnen. «Es ist alles vorbereitet», sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig am Montag bei einem Besuch der Goetheschule in Mainz. «Ich bin sicher, dass unsere 40.000 Erstklässler und Erstklässlerinnen gut in der Schule ankommen.» Der erste Schultag sei aber für alle immer besonders aufregend.

Entgegen der längerfristig erwarteten demografischen Entwicklung sind die Schülerzahlen weiter gestiegen. Die Zahl der Einschulungen ist auf dem höchsten Stand seit dem Schuljahr 2005/06. Die Zahl aller Kinder und Jugendlichen an den 1626 Schulen in Rheinland-Pfalz stieg im Jahresvergleich um etwa drei Prozent. Dazu beigetragen hat auch der Zuzug von rund 9500 Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine.

«Die Situation ist eine andere als in vielen anderen Bundesländern, aber auch wir spüren den Fachkräftemangel»

Deswegen und zur weiteren Verbesserung der Unterrichtsversorgung hat Rheinland-Pfalz 750 unbefristete Stellen für Lehrkräfte zusätzlich eingerichtet. «Die Versorgung mit Lehrkräften in Rheinland-Pfalz ist gut», sagte Hubig. «Die Situation ist eine andere als in vielen anderen Bundesländern, aber auch wir spüren den Fachkräftemangel.» Insgesamt beschäftigt das Land damit nahezu 42.000 Lehrerinnen und Lehrer.

Neu eingestellt werden in diesem Schuljahr 1550 Lehrkräfte. Darunter sind 800 Stellen, die etwa deswegen neu zu besetzen sind, weil bisherige Stelleninhaber in den Ruhestand getreten sind. Einige neue Lehrkräfte werden erst in den nächsten Wochen und Monaten beginnen. Aber «die Einstellungen laufen auf Hochtouren», sagte die sozialdemokratische Ministerin und sprach von einer «Mammutaufgabe» für die zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD).

Im vergangenen waren 345 Lehramtsstellen zusätzlich eingerichtet und rund 1400 Lehrerinnen und Lehrer neu eingestellt worden.

Schulleiterin Gabriele Erlenwein sagte, mit einem Migrationsanteil von 85 Prozent gelte die Goetheschule als sogenannte Brennpunktschule. Sie sprach von einer Zunahme von «Kindern mit sozial-emotionalen Problemen, mit enormen psychischen Problemen von Eigen- bis Fremdgefährdung». Wertvolle Unterstützung gebe da ein breites schulisches und gesellschaftliches Netz mit der Schulsozialarbeiterin, einer Schulkrankenschwester, mit dem Kinderschutzbund und dem Verein Armut und Gesundheit in Deutschland. Hilfreich sei auch das vom Bildungsministerium 2020 gestartete Programm «S hoch 4», bei dem Schulen in Problemlagen mit zusätzlicher Fortbildung, Beratung und Vernetzung unterstützt werden.

«Es wird ein besonderes Schuljahr werden, ein gutes», sagte Hubig, «mit Klassenfahrten, Museumsbesuchen und allem, was dazu gehört.» Das neue Schuljahr beginne ohne Einschränkungen, «wir starten ohne Masken, ohne Tests». Mit Blick auf den Herbst und möglicherweise wieder zunehmende Corona-Infektionen «werden die Schulen gerüstet sein». Wer krank sei und Symptome habe, solle zuhause bleiben. Mögliche Einschränkungen und Schutzmaßnahmen sollten nur im Gleichklang mit anderen gesellschaftlichen Bereichen eingeführt werden. Und Schulschließungen solle es gar nicht mehr geben. «Wir sind sicher, dass wir dies gut hinbekommen.» News4teachers / mit Material der dpa

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3 Kommentare
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TaMu
1 Jahr zuvor

„Wer krank sei UND Symptome habe…“ bleibt zu Hause. Ok. Und wer Symptome hat, ohne sich direkt krank zu fühlen oder wer Corona positiv ist, aber keine Symptome hat, was macht der? Immer diese schwammigen Äußerungen…

Teacheress
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Das Prinzip Hoffnung oder auch das Pfeifen im dunklen Wald. Kleine Wasserstandsmeldung von der Elbe: Bei uns in Hamburg rauscht Corona nach nur ein paar Wochen Schule ungebremst durch das Kollegium und noch vereinzelt bisher Klassen. Testungen für die SuS nur anlassbezogen, sprich Kopf unterm Arm. Für die LuL gibt es gelegentlich Tests. Luftfilter sind ausgestellt. Alle reden vom Herbst, hier ist der Spätsommer im vollem Gange. Wir fahren gerade im bunten Spaßmobil ungebremst auf die Wand zu. So schauts aus. Aber Pfeifen hilft vielleicht auch in der Lage – nicht!

Last edited 1 Jahr zuvor by Teacheress
TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacheress

Es tut mir so leid. Alle wussten es vorher und ich finde es mies für alle Lehrerinnen und Lehrer und für das gesamte Betreuungspersonal. Dieses absichtliche Krankmachen ist für mich außerhalb von Worten.