Schüler mit Migrationshintergrund kommen in Ostdeutschland öfter aufs Gymnasium als deutschstämmige

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HALLE. Jugendliche aus Einwandererfamilien besuchen in Ostdeutschland deutlich häufiger das Gymnasium als im Westen. Ihr Anteil liegt mit 56 Prozent sogar deutlich über dem von Gleichaltrigen, deren Eltern in Deutschland geboren wurden – hier sind es rund 45 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Auswertung zur Bildungssituation von jungen Menschen, die unter Leitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) durchgeführt wurde.

Der soziale Status ist eine entscheidende Einflussgröße für den Bildungserfolg. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

In Westdeutschland lernen gerade einmal 28 Prozent der Jugendlichen aus Einwandererfamilien am Gymnasium. Der Unterschied zwischen Ost und West ist auch auf die soziale Herkunft der Eltern zurückzuführen, wie die Forschenden in der „Zeitschrift für Soziologie“ schreiben.

Für die Untersuchung wertete das Team Daten von 107.717 Schülerinnen und Schülern aus, die die 9. Klasse besuchten. Dazu gehören Angaben zum familiären Umfeld, zur besuchten Schulform und auch Ergebnisse bundesweiter Tests zu den Deutsch- und Mathematikkenntnissen der Schülerinnen und Schüler. Erhoben wurden die Daten vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen der Humboldt-Universität zu Berlin, das ebenfalls an der Studie beteiligt war.

Die wichtigsten Ergebnisse: „Im Osten haben Jugendliche, deren Eltern nach Deutschland migriert und die selbst hier geboren sind, die höchste Bildungsbeteiligung: Sie besuchen am häufigsten ein Gymnasium – sogar noch etwas häufiger als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, deren Eltern in Deutschland geboren sind. Im Westen gibt es dagegen ein großes Gefälle zwischen Heranwachsenden mit und ohne Migrationserfahrungen“, sagt der Soziologe Dr. Oliver Winkler von der MLU.

Auch bei den Deutschkenntnissen fand das Team ähnliche Muster: Zwar schnitten im Osten migrantische Jugendliche etwas schlechter als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ohne Migrationshintergrund ab, allerdings waren die Unterschiede deutlich geringer als im Westen. Das ist ein wichtiges Ergebnis für die Politik, sagt Winkler: „Die Leseleistung und die Rechtschreibkompetenz gelten als wichtige Indikatoren für die sprachliche Integration.“

„Das deutsche Bildungssystem ist nicht besonders durchlässig, was einen sozialen oder akademischen Aufstieg schwierig gestalten kann“

Die weitere Analyse der Daten zeigte zudem, dass die soziale Herkunft den Bildungserfolg der Jugendlichen am besten vorhersagen kann: „Leider ist es immer noch so, dass zum Beispiel der Bildungshintergrund und die finanzielle Situation der Eltern maßgeblich über den Bildungserfolg ihrer Kinder entscheiden. Das deutsche Bildungssystem ist nicht besonders durchlässig, was einen sozialen oder akademischen Aufstieg schwierig gestalten kann“, sagt Winkler.

Dass die Unterschiede beim Einkommen und bei der Bildung im Osten schwächer sind, sei zum Teil auf historische Gründe zurückzuführen: „Im Osten stammen viele Migrantinnen und Migranten aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion und verfügen über ähnliche Qualifikationen wie Ostdeutsche ohne Einwanderungsgeschichte“, sagt Winkler. Außerdem seien die Einkommensunterschiede in den neuen Bundesländern generell geringer als in den alten. Dort würden Migrantinnen und Migranten zudem immer noch häufig als niedrigqualifizierte Arbeitskräfte und eher selten in mittleren oder höheren Angestelltenpositionen arbeiten.

Zwei andere Erklärungen, warum Kinder aus eingewanderten Familien im Osten häufiger aufs Gymnasium gehen, scheiden dem Soziologen zufolge eher aus: „Die bildungspolitischen Maßnahmen unterscheiden sich über die Bundesländer hinweg eher wenig und sind daher keine überzeugende Erklärung“, sagt Winkler. Außerdem zeige die Studie, dass der Anteil der untersuchten Jugendlichen, die früher eine Kindertagesstätte besucht haben, in Ost und West nahezu gleich ist. News4teachers

Unter Migrantenkindern steigt der Gymnasiasten-Anteil von Generation zu Generation

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Cuibono
1 Jahr zuvor

Wie in einer neulich veröffentlichten Studie zu lesen war, macht nicht der „Migrationshintergrund“den Unterschied, sondern die kulturelle Wertschätzung von Bildung. Die Einstellung zu Bildung ist einerseits kulturabhängig aber natürlich auch individuell von der Familie geprägt.

Hier hätte der Artikel mehr in die Tiefe gehen können.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Wertschätzung von Bildung ist aber auf jeden Fall von der Familie geprägt, so das Migranten aus Ländern mit einem guten Bildungssystem (vor allem auch für Mädchen und Frauen) einen kleinen Vorteil haben. Ich würde sogar behaupten, dass insgesamt die familiäre Wertschätzung von Bildung den Hauptunterschied macht, ob Kinder einen ihren Fähigkeiten entsprechenden guten Bildungsabschluss machen, auch bei deutschen Kindern.
Hier noch ein „Migrantenbeispiel“ (selbst erlebt): Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan (2015), Mutter Analphabetin, da sie nie eine Schule besuchen konnte, Vater geringe Schulbildung, ihre 4 Kinder lernten innerhalb kürzester Zeit Deutsch, warendie wissbegierigsten und fleißigsten Schüler ihrer jeweiligen Klasse, alle erhielten in den folgenden Jahren nach und nach eine Gym-Empfehlung (der Älteste nach 2 Schuljahren in D). Die Eltern hatten ihren Kindern klar gemacht, wie wichtig Bildung ist und dass sie jede Chance nutzen sollten (die die Eltern nie hatten). Diese Einstellung vermisse ich leider bei vielen unserer bildungsfernen Eltern der selben Schule.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

So sehe ich das auch, Wertschätzung von Bildung hängt nicht von Herkunft, Religion oder Hautfarbe ab.Genausoenig wie Intelligenz. Was aber genau versteht man unter „Kultur“? Ich glaube, da liegt das Problem von Georg, DirkZ. und anderen Kommentatoren.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich widerspreche mal. Ich beziehe mich durchgehend auf die Bildungsnähe. Dass im Schnitt bildungsferne Gruppen überproportional häufig einer bestimmten Kultur und diese geographisch einer bestimmten Gegend auf der Weltkarte zuzuordnen sind, können Sie mir nicht vorwerfen. Dasselbe gilt ja auch für besonders bildungsnahe Gruppen, Kulturen und Gegenden. Ja, das sind alles Korrelationen, sie bestätigen sich aber sehr oft, wie auch in der Aussage dieses Artikels.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich entschuldige mich. Nächstes Mal nehme ich Rheinländer, Bayern und Sachsen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Was soll ich denn dann nehmen, wenn Kultur, Geographie, Weltanschauung usw. alles nicht geht, weil x-phob oder y-istisch? Gewisse Unterschiede und Muster sind ja nicht von der Hand zu weisen. Probleme oder kritische Beobachtungen verschwinden ja nicht, wenn man sie verschweigt.

Last edited 1 Jahr zuvor by Georg
Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

In dem Fall sind Polizisten unglaublich dumme Menschen, weil die andauernd Mustererkennung anwenden müssen, um die Sicherheit der Gesamtbevölkerung zu gewährleisten.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Das passiert zumindest in Berlin laut dieser Studie nicht:

Berlin: Polizisten müssten eigene Rolle besser reflektieren – TU-Studie – DER SPIEGEL

Zitat: „So habe man etwa keine Hinweise auf »Racial Profiling« gefunden – das Kontrollieren von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe.“

Die genannte Schulung kann dennoch nicht schaden. Ob sie viel bringt, sei einmal dahin gestellt.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Naja… das ist de jure richtig, de facto wird wohl niemand bestreiten, dass „zufällige, verdachtsunabhängige“ Kontrollen ganz besonders stark z.B. dunkelhäutige Menschen betreffen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Die Polizisten und Zöllner auf der Autobahn A2 werden schon wissen, welche Art von Autos verdächtig ist, unversteuerte bzw. unverzollte Zigaretten in großem Stil aus Polen zu schmuggeln. Da wird wohl öfter mal was gefunden. Anders könnten sie ihren Job gar nicht machen. Entsprechend für den Drogenhandel.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Dort steht das aber anders, da geht es um einen Einzelfall. Und von „gesetzlich verboten“ ist nicht die Rede. Da steht vielmehr: Das AGG gilt nicht für die Polizei. sie muss aber Gründe haben und keine Willkür anwenden. Im übrigen sind Meinungen von Antidiskriminierungsstellen auch nicht im Rang von Gesetzen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Linkspartei erklärt es sogar für „rassistisch“, wenn die Polizei gezielt gegen die nun stadtbekannten kriminellen Clans vorgeht, die so merkwürdig viel Geld haben:
https://www.rosalux.de/news/id/46645/neukoellner-null-toleranz-und-sozialraeumlicher-rassismus
Die Wirklichkeit sieht dann z.B. so aus: https://www.tagesschau.de/investigativ/rbb/autovermieter-103.html:

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

? Georg, das wird getan, weil Polizist*innen viel zu viel zu tun haben. Das hat dann aber auch zur Folge, dass Menschen mit Migrationshintergrund z.B. öfter verknackt werden usw. DAS ist umgekehrt sogar ein Beleg dafür, dass Musterbildung nicht richtig ist.
Wenn man bei allgemeinen Verkehrskontrollen viel mehr blaue als andersfarbige Fahrzeuge kontrolliert, würde man am Ende auch ein verzerrtes Bild erhalten.
Ein solches Vorgehen wiederum führt dann bei den Polizist*innen natürlich auch zu bestimmten Sichtweisen, was diesen Teufelskreis am Leben erhält.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das Urteil („öfter verknackt“)gegen einen Straftäter fällt ein Gericht und nicht der Polizist/ Zöllner. Und zur Entdeckung von in der Folge abgeurteilten Straftaten führen nicht nur allein die Kontrollen von Polizei/Zoll.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Ich denke, Sie wissen auch so, was ich meine.

Last edited 1 Jahr zuvor by DerechteNorden
Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es gibt viele Polizisten und Zöllner, die ebenfalls einen Migrationshintergrund besitzen. Überdenken Sie doch nochmal ihre Aussage.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Sie haben mich nicht richtig verstanden. Ich sage nicht, dass alle Polizist*innen fremdenfeindlich sind! BTW: Mein Vater war selbst Polizist.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es wird sicherlich nicht mehr fremdenfeindliche Polizist*innen geben als fremdenfeindliche Lehrer.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Verstehe Ihre indirekte Kritik ehrlich gesagt nicht. Ich habe Georg versucht aufzuzeigen, dass Polizist*innen nicht dumm sind.
Warum Sie nun mich hier am Wickel haben, befremdet mich sehr.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ganz ehrlich? Georg aka Carsten60 ist (sind) doch nicht wirklich die Mühe wert, überhaupt etwas zu ihm (denen) zu entgegnen. Ist verschwendete Lebenszeit…

Ich gehen fest und überzeugt davon aus, dass die Begründung von dienstlichen Handlungen unserer Polizist*innen nicht in Fremdenfeindlichkeit und Rassismus liegt. Insofern ist es immer unschicklich, diese Berufsgruppe für solche Einschätzungen heranzuziehen, selbst wenn es noch so gut gemeint ist. Die machen einen fabelhaften Job, 24/4.

@DerechteNorden, ich mag Ihre Kommentare sogar sehr gern, zB die zum Thema Abitur auf anderen Schulen als Carsten60/Georgs Marchenland-Gymbasium.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Fällt Ihnen nicht auf, dass mein Schreibstil und der von Carsten60 so unterschiedlich sind, dass wir unmöglich ein und dieselbe Person sein können? Es freut mich aber, dass Sie auch höflich schreiben können und nicht andauernd so polemisch wie Ihre Pseudonyme mit den vielen Worten ohne Leerzeichen dazwischen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie schreiben es doch selbst. Die Polizisten sind nicht dumm. Andernfalls würden sie ja tatsächlich am laufenden Band völlig harmlose Personen anhalten und sich nicht auf potenzielle Verdachtsfälle beschränken.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

…aber Ostdeutsche geht?

WasBistnDuFuerNeArmeWurst
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Unerträglich

Georg
1 Jahr zuvor

Sie haben Nutzernamen und Kommentar vertauscht.

F.H.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Man kann auch Komplexe zu kompensieren versuchen, indem man zum Pharisäer wird, quasi zum „Schriftgelehrten“, der andere herabwürdigt, indem er seine Standpunkte als überlegen und moralisch einzig erlaubt darstellt.

Kerstin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich sehe durchaus einen Zusammenhang von Herkunft und Kultur. Deshalb ist mir schleierhaft, weshalb er partout bestritten wird.
Die Menschen werden bekanntlich von Genen und Umwelt geprägt. Warum also die sozio-kuturelle Prägung bestreiten?
„Das lassen wir nicht durchgehen“ ist für mich ein Rätsel, zumal ich dabei einen unterschwelligen Stolz auf diese Haltung mithöre und Verachtung gegenüber anderem Denken.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kerstin

@Kerstin: Sie haben einfach mal etwas, das für alle Individuen egal mit welcher Herkunft gilt, auf ganze Gruppen übertragen.
So wir damals uns Atze in seinem Buch und Parteiprogramm.
Da kann einem wirklich übel werden.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Und was hat wirklich mit „Kultur“ zu tun? Nur Kleidungsvorschriften, Feiertage und Essgewohnheiten? Das kann doch so nicht sein. Die Kultur durchdringt doch das gesamte Leben, oder nicht? Auch wie Kinder VOR Einschulung behandelt werden, gehört mit zur Kultur. Es gibt doch den Spruch, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen. Das „Dorf“ steht natürlich auch für die Kultur einer Gemeinschaft, wie sonst soll das gemeint sein? Selbstverständlich gehört zur Kultur auch, ob religiöse Vorschriften ernst genommen werden oder nur augenzwinkernd mal erwähnt und ggfs. sogar ironisiert werden. Siehe religiöse und andere Sekten, die normalerweise die Bildung ihrer Kinder nur behindern, weil sogar das Denken schon strengen und einengenden Vorschriften unterliegt. Das „sapere aude“ ist für die Bildung besser geeignet.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

@redaktion
Super gekontert. Danke!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie haben oben doch selbst von „Gemeinschaft“ gesprochen, und ich habe zur Staatsangehörigkeit nichts gesagt. Wir haben doch multiethnische und damit auch multikulturelle Gesellschaften, oder? Was bedeutet denn „multikulti“ ? Dass es verschiedene Kulturen gibt, die — hoffentlich — friedlich nebeneinander existieren. Das würdigt doch niemanden herab, aber die Einstellung zu dem, was wir Bildung nennen (manche sprechen von „westlicher Bildung“ im Gegensatz zu anderen Bildungsbegriffen) muss nicht einheitlich sein. Was Sie schreiben, ist intellektuell nicht gerade hochstehend oder tiefschürfend. Man soll auch nie seine eigene Einschätzung so wichtig nehmen, dass andere nur wegen einer anderen Einschätzung gleich zurechtgewiesen werden wie dumme Schuljungen. Es gibt natürlich auch keinen absolut festen, „amtlichen“ Begriff von Kultur. Jedenfalls gibt’s einen „Verband der türkischen Kulturvereine in Europa“. Also wird’s ja wohl auch eine türkische Kultur geben, und das auch in Deutschland oder anderen Ländern.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Vielleicht, aber keine allgemeine z.B. türkische Bildungskultur, die von der „westlichen“ abweicht und weniger Wert auf Bildung legt.
Wäre es so, würde das Land kaum Wissenschaftler*innen und Kunstschaffende hervorbringen, oder? Und das ist ja nicht der Fall.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

So sieht die Bundeszentrale die Bildung in der Türkei:
https://www.bpb.de/themen/europa/tuerkei/315184/bildungspolitik-in-der-tuerkei-unter-der-akp-regierung/
Da ist die Rede von der „Employability“ und verpflichtenden Berufspraktika, in denen die Kinder ausgenutzt werden. Außerdem gibt es mehrere religiöse Schulfächer, z.B. „Koranlesen“, und es ist vom „Wegfall jeglicher interreligiösen Perspektive“ die Rede, religiöse Minderheiten werden ignoriert. In dem schulischen Begleitmaterial werden dann Mütter ohne Kopftuch negativ und solche mit Kopftuch positiv dargestellt, Genau solche Klischees werden bei uns immer heftig kritisiert, selbstverständlich auch von Funktionären von Migrantenorganisationen. Auch wird auf große soziale Unterschiede bei der Bildung hingewiesen, z.B. auf ein „teures Netzwerk von Nachhilfeinstituten und Privatschulen.“ Na so was! Was nicht gesagt wird: bei PISA haben die türkischen Schüler ganz schlecht abgeschnitten, etwa 60-80 Punkte unter dem deutschen Niveau.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ist unwesentlich, denn auch in der Türkei gibt es zB aktuell sehr kompetente Ärzte u.a. Akademiker, welche auch jüngst in ihrem („kein gutes“?) Bildungssystem groß geworden sind.

Beste Grüße
Nick

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Bei so einfachen Erklärungsversuchen wie Bildungsausgaben pro Schüler wäre ich etwas vorsichtig. Sonst müsste ja z.B. Berlin in den Schulvergleichsstudien an der Spitze liegen und Sachsen weit hinten. Auch die einseitige Sicht auf die sozioökonomischen Voraussetzungen der Eltern ist für mich zu kurz gegriffen, da ja z. B. sehr viele vietnamesischstämmige Schüler trotz dieser Hemmnisse weit überdurchschnittlich erfolgreich sind. Es scheint vermutlich eine Vielzahl von Einflüssen auf die Bildungschancen zu geben. Und auch bestimmte Faktoren, die nachteilige Einflüsse überkompensieren können.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Auch unter den türkischen Schülern wird es Akademiker geben und sollte ich im Türkeiurlaub einen gesundheitlichen Notfall erleiden hätte ich kein Problem damit, einen einheimischen Arzt aufzusuchen. Sie etwa? Legen Sie doch einfach mal ihre PISA-Schablone beiseite!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Erzählen Sie mal unseren Schulpolitikern, sie sollen die PISA-Schablone beiseite legen, dann mache ich das gerne auch. Der ganze PISA-Schock und die Folgen waren doch ursächlich für die ganze Misere, die wir jetzt haben. Alle starrten auf PISA wie das Kaninchen auf die Schlange. Und die PISA-Macher und ihre Epigonen (also Schüler und Freunde) schicken sich an, die gesamte Bildungswissenschaft zu erobern und tonangebend zu werden.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Und haben Sie schön abgefeiert, nachdem Sie die Zahlen gefunden haben? Ja, oder nicht?
Ich bin es wirklich leid, diesem Anti-Muslimismus, der Ihnen und Ihren Buddies innewohnt, immer wieder und wieder hier zu begegnen.
Sie wissen ganz genau, was der eigentliche Punkt ist. Ist jede Region in der Türkei gleich reich und entwickelt? Nein. Also, …

Last edited 1 Jahr zuvor by DerechteNorden
Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Der Entwicklungsgrad in der Türkei ist völlig unerheblich für die seit Generation in Deutschland lebenden Türken. Also beruhigen Sie sich bitte.

F.H.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

„Jedenfalls gibt’s einen ‚Verband der türkischen Kulturvereine in Europa‘. Also wird’s ja wohl auch eine türkische Kultur geben.“

Ich frage mich, ob es auch einen „Verband der deutschen Kulturvereine“ gibt oder geben darf, ohne dass rassistische Motive vermutet werden.
Die Kultur der Mehrheitsgeselschaft ernst zu nehmen und wertzuschätzen, ist wahrscheinlich rassismusverdächtig. Türkische oder sonstige Kulturvereine sind es nicht.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  F.H.

Gibt es, viele Vereine und ein Dachverband:
https://www.ziviz.de/kulturfoerdervereine-in-deutschland
Natürlich sind solche Vereine (gerade auch die türkischen) dann oft konservativ, es geht hier ja auch nicht um eine Bewertung der jeweiligen Kultur oder dessen, was so bezeichnet wird. Kultur kann man auch nicht „von oben“ befehlen, sie hat sich in Jahrhunderten entwickelt.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Bitte vergessen Sie nicht, dass die Türkei ein gleichwertiger NATO-Mitgliedsstaat ist. Ihnen mag das eine oder anderen nicht gefallen aber Sie sollten sich davor hüten, die absolute Wahrheit für sich zu verpachten.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Die türkischen NATO-Militärs sind ja auch besonders vertrauenswürdig. 🙂
Im Jahre 1960 gab es eine neue türkische Regierung, die durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war. Und diese hat Himmel und Hölle (auch die NATO) in Bewegung gesetzt, damit die deutsche Regierung einem Gastarbeiter-Anwerbeabkommen mit der Türkei zustimmt. Ursprünglich wollte die gar nicht, man dachte, mit südeuropäischen Gastarbeitern auszukommen. Das ist alles beim Jubel über das 60-jährige Jubiläum unter den Teppich gekehrt worden. Die wahre Motivation war, dass die türkischen Gastarbeiter harte Devisen nach Hause schicken und so die marode Wirtschaft stützen. Das haben sie auch gemacht, aber der Zynismus von „Arbeiter gewünscht und Menschen gekommen“ trifft hauptsächlich diese türkische Putschisten-Regierung. Nur keine Illusionen über die Moral türkischer Regierungen, auch heute nicht.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Es mag Ihnen gefallen oder nicht, aber die Türkei ist nunmal ein NATO-Buendnispartner.

HansWurst
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Georg aka Carsten leugnen ihren Rassismus immer und immer wieder. Und meinen dabei noch, schlauer als alle anderen zu sein. Kannste dir nicht ausdenken.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Leider ist das von Ihnen vorgestellte Beispiel nicht der Regelfall.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ihr Beispiel unterstützt jetzt aber auch nicht gerade die These im obigen Artikel, dass Bildungshintergrund und finanzielle Situation der Eltern die wichtigsten Einflussfaktoren für den Bildungserfolg der Kinder sind.

Last edited 1 Jahr zuvor by ed840
potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Bildungshintergrund und finanzielle Situation nicht, aber sehr wohl die Einstellung der Familie zu Bildung.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dass die Einstellung der Familie zur Bildung eine der wichtigsten Einflussgrößen ist, sehe ich genauso. Davon habe ich in obigem Artikel aber nichts gelesen. Dort werden als Erklärungsversuche Bildungshintergrund und finanzielle Situation als maßgeblichste Faktoren genannt. Die dürften zwar sicher auch eine größere Rolle spielen, die Beschränkung allein darauf erschiene mir allerdings zu eindimensional gedacht. Ihr Beispiel ist ja nur eines von vielen, das zeigt, dass es auch anders geht.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das fasst in einem Satz das zusammen, was mir immer vorgeworfen wird.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn man Bildung auf die schulische Bildung eingrenzt, dann ist der Einwand von @cuibono nicht mehr so pauschal abzuweisen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Dann verstehe ich das Wort „Kultur“ nicht.
Würden Sie denn z.B. die Lebensweise der T in Afghanistan tatsächlich mit der afghanischen Kultur gleichsetzen?
Ich nicht.
Vielleicht gibt es die eine oder andere ethnische Gruppe, die ein anderes Verhältnis zu Bildung hat, aber selbst hier muss man feststellen, dass diese eigentlich mit etwas ganz anderem zu tun hat. Meistens ist es eine über Jahrhunderte gewachsene Gruppenerfahrung, die bis heute andauert.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wer hat denn die Idee aufgebracht, Mädchen bräuchten gar nicht zur Schule zu gehen? Waren das nicht wichtige Leute in Afghanistan, die sich mit der dortigen „Kultur“ durchaus auskannten?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Da sehr viele Menschen aus Afghanistan geflohen sind, fliehen sowie fliehen wollen und die T ihre Weltsicht nur mit Terror und Gewalt am Leben erhalten können, ist es eigentlich recht klar, dass die nicht „Kultur“ gebend sind.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Falsch: die Taliban hatten deshalb so leichtes Spiel gegen die“westlichen Besatzer“, weil eben doch große Teile des Volkes hinter ihnen standen, warum auch immer. Genau deshalb ist ja auch die Bundeswehr dort gescheitert. Die „Kultur“ hat sich über Jahrhunderte entwickelt.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke! So empfinde ich Carstens Beiträge auch.

klm
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Und Ihnen danke, dass Sie redlicher Weise von Ihrem Empfinden reden und nicht auch so tun, als wären persönliche Einschätzungen von Diskussionsteilnehmern bewiesene Tatsache.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Bei Ihnen scheint aber die Hauptsache darin zu bestehen, den Islam vor jeder Kritik abzuschirmen, egal, welche Verbrechen im Namen des Islam und seines Gottes begangen werden: Todesurteile, Folterungen, 1000 Stockhiebe, zu Tode steinigen, auf Demonstranten schießen wegen des Kopftuchs usw. usw,
Wir sollten denselben Maßstab für Kritik am Katholizismus auch am Islam anlegen. Die Menschen werden von beiden unterdrückt, die Verbrecher sind immer die oberen (das habe ich immer gesagt; die Muslime halte ich für Opfer und habe mich nie gegen sie gewandt, nur Sie behaupten das immer).

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Und gegen wen hegen Sie Ressentiments? Das klingt ja schon fast nach Verschwörungstheorie. Alles, was schlecht ist, ist „rechtspopulistisch“, aber alle Zuwanderer sind immer nur gut und unschuldig und nur Opfer. Dass sie oft genug Opfer von Leuten in ihrer eigenen Heimat sind, wird dabei vergessen. Und die Täter sollen besser gar nicht erst benannt werden, wenn sie keine Deutschen sind. Islam ist nicht das, was Theoretiker behaupten, sondern Islam ist das, was als Realität in den islamisch geprägten Ländern sichtbar ist, allen voran im Iran. Da sieht man doch dieser Tage, wes‘ Geistes Kind die regierenden Mullahs sind. Und schauen Sie nur auf die Rolle des Kopftuchs dort, das bei uns als Inbegriff der Religionsfreiheit gepriesen wird. Von wegen Freiheit, die gibt’s nur dort, wo der Islam eben nicht herrscht, ebenso allerdings auch bei anderen autoritären Systemen. Vielleicht ist es einfach das autoritäre Element, das solchen Religionen innewohnt und das den Menschen das Leben erschwert, ohne erkennbaren Nutzen zu bringen. Was haben wir denn davon?

Martin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

„Rechtspopulismus bedeutet, kurzgefasst, einfache Lösungen auf komplexe Probleme zu versprechen und andere Menschen, deren Lebensweise nicht der eigenen entspricht, herabzuwürdigen.“

Dieses kurzgefasste, höchst einfache Erklärungsmuster von Rechtspopulismus wird jedenfalls seit Jahren gebetsmühlenhaft und inflationär behauptet. Von Eingehen auf die Komplexität des Begriffs keine Spur!!

Sie sagen außerdem: „… es ist eine Lüge zu behaupten, Migrantinnen und Migranten dürften in Deutschland nicht kritisiert werden.“

Haben Sie überhaupt eine Ahnung von der Lebenswirklichkeit?“
Gerade als Lehrer muss ich immer die berühmte Schere im Kopf haben: Vorsicht mit Kritik an einem Migrantenkind wegen seines Verhaltens!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

„Einfache Lösungen als Zeichen von Rechtspopulismus“
Ich glaube mich zu erinnern, dass genau diese „einfachen Lösungen“ von islamistischen Parteien in Tunesien, Ägypten und anderswo angeboten wurden, um die einfache Bevölkerung (auch Analphabeten) bei Wahlen auf ihre Seite zu ziehen: „Wir müssen nur die Gebote des Islam befolgen, dann herrscht keine Not mehr, kein Streit und keine Unmoral. Dann wird alles gut.“ Das war nach dem „arabischen Frühling“. Eigentlich wollten die Leute ihre Freiheiten und eine effizientere Ökonomie ohne die bisherigen, korrupten Herrscher haben, und was haben sie bekommen? Zwangsbeglückung mit religiösen Vorschriften. Ebenso im Iran, als der Schah gestürzt war: die Leute wollten individuelle Freiheiten haben, und was gibt’s jetzt? Eine Religionspolizei, als solche vermutlich einmalig in der Welt.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Die T sind eine recht späte Entwicklung.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

Wurde nicht früher schon thematisiert, dass z.B. in Sachsen oder Brandenburg die Kinder vietnamesischer Vertragsarbeiter deutlich besser in Schulvergleichsstudien abschnitten, häufiger Gymnasien besuchten und dort auch häufiger zur Spitzengruppe gehörten als Kinder mit deutschem oder anderem ethnischen Hintergrund? Und das obwohl die Eltern selber meist keine Akademiker waren, schlecht Deutsch sprachen und mit kleinen Dienstleistungsbetrieben auch nur eher bescheidene Einkommen erwirtschafteten. Auch die Kinder von jüdisch-stämmigen Kontingentflüchtlingen aus Russland sollen in der Schule überdurchschnittlich erfolgreich sein. Ähnliches traf m.W. im Westen auf die Kinder iranischer Asylbewerber zu, die damals vor Khomeini geflohen waren. Wobei da aber auch viele gebildete Familien dabei waren. Es scheint neben anderen Faktoren vermutlich schon auch darauf anzukommen, welchen Wert die Eltern der Schulbildung ihrer Kinder beimessen und wie sie das den Kindern dann vermitteln. Und da würde ich kulturelle Prägungen nicht von vornherein ausschließen wollen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Bildungsnähe halt …

Kaddrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Die Rolle bzw. Freiheiten von Frauen in der Gesellschaft, in der die Eltern aufgewachsen sind, spielt m. E. auch eine große!
Das gilt z B. für tiefes Niederbayern (daher komme ich) genauso wie für manch andere Regionen weltweit. Natürlich niemals ausnahmslos!
Manche Tendenzen zu erkennen und zu benennen, darf man Akademikern, die täglich mit hunderten Menschen zu tun haben, aber schon zutrauen! Auch wenn es evtl. nicht ganz pc ist auf den ersten Blick.

Leider gibt es einen deutlichen Frauenüberhang unter den KuK.
Der Lehrerberuf muss dringend attraktiver für Männer gemacht werden, wenn die bisherige Einwanderungspolitik fortgeführt wird.

Btw: Als Berufschullehrerin habe ich unglaublich viele gute Erfahrungen mit (Kindern von) Einwanderern unterschiedlichster Länder gemacht! ✌️

Last edited 1 Jahr zuvor by Kaddrin
Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kaddrin

Könnten Sie das mit den Erfahrungen präzisieren?

Carsten60
1 Jahr zuvor

Das ist eben alles nicht so einfach oder eindimensional. Manchmal gibt es Überraschungen. Eine Studie des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) hat in einer neuen Studie festgestellt: „Ressentiments gegen Juden und Muslime sind in Deutschland weit verbreitet. Bürger mit Migrationshintergrund hegen sie noch etwas häufiger als jene ohne Migrationshintergrund.“ In dem Zeitungsartikel darüber heißt es weiter: „Je nach Bevölkerungsgruppe und Form von Antisemitismus vertreten laut der Studie zwischen knapp zehn und gut 50 Prozent der Befragten antisemitische Einstellungen, bei Befragten ohne Migrationshintergrund sind solche Einstellungen seltener.“ Und weiter: „… geben zugleich rund vier von zehn Befragten an, unter Muslimen in Deutschland gebe es viele religiöse Fanatiker. Letzteres bejahen 38 Prozent der Personen ohne Migrationshintergrund, von den Befragten mit Migrationshintergrund sehen das 43 Prozent so.“

Blau
1 Jahr zuvor

Kann es sein, dass es im Osten auch insgesamt weniger Migranten gibt, sodass sie eher integriert werden und es weniger Gruppenbildung gibt?
Es ist zB viel einfacher Deutsch zu lernen, wenn man überwiegend deutschsprachige Freunde hat.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blau

In Ostdeutschland (außer Berlin) ist m.W. der Anteil noch deutlich geringer als im Westen, aber auch die Verteilung der Herkunftsländer ist anders. Gibt aber auch Unterschiede zwischen Bundesländern im Westen. Der Bildungsmonitor 2022 bescheinigt Bayern z.B. Spitzenergebnisse bei der Vermeidung von Bildungsarmut und der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, auch sollen soziographische Merkmale dort allgemein weniger Einfluss auf die Schulerfolge haben als in den meisten anderen Bundesländern. Im Nachbarland Baden Württemberg sieht es laut Bildungsmonitor weniger gut aus. Sind aber nur statistische Daten. Wie zutreffend das ist und was die Gründe sein könnten, geht daraus nicht hervor.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Aber auf das SchulSYSTEM von Bayern wird ungehemmt eingedroschen, weil es angeblich ungerecht ist. Selbst die empirisch nachweisbaren und vorweisbaren Erfolge ändern daran nichts. Da sind halt Ideologen am Werke.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ob es in Bayern am Schulsystem liegt oder andere Ursachen hat, geht aus diesen Statistiken nicht hervor. Dass auf Bayern trotz guter Kennzahlen gerne verbal eingedroschen wird, scheint aber tatsächlich so zu sein. Nicht nur im Bereich Bildung. Woran das liegt, kann ich nicht beurteilen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Haben Sie schon mal gesehen, wie die GEW gegen das bayerische „Grundschulabitur“ polemisiert? Mit Durchschnittsnote 2,33 ist man am Gymnasium dabei, mit 2,34 aber nicht, wie ungerecht! Allerdings kann eine Durchschnittsnote von 2,34 gar nicht entstehen, solche math. Feinheiten übersieht die GEW.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Kleines Zitat aus dem IQB-Bildungstrend 2018 (Seite 210 unten), das sich auf die Mathematikkenntnisse an Gymnasien bezieht:
„… in Berlin und Bremen finden sich hingegen besonders heterogene Kompetenzwerte. Das erwünschte Ergebnismuster hoher Kompetenzwerte bei gleichzeitig geringer Streuung zeigt sich bei Gymnasien in Bayern.“
Bremen und Berlin haben das Zwei-Säulen-Modell, Bremen mit einer niedrigen Gymnasialquote, Berlin mit einer hohen.

Ron
1 Jahr zuvor

Anpassungsdruck erzeugt Leistung.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

?

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Mit Anpassungsstörung dann: „Ich habe Schwierigkeiten, mich an eine bestimmte Lebens- oder Problemlage anzupassen!“

Oder für LuL bis zum Burnout: „Ich habe mich schon über das Maß angepasst und kann jetzt zu recht nicht mehr!“

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Herkunft, Hautfarbe und Religion spielen für mich da weniger eine Rolle.

Wichtig ist die Einstellung.

Man sollte sich fragen, was bringt mich im Leben weiter.

Bringt es mich weiter, wenn ich etwas erreichen möchte und dann auch bereit bin etwas dafür zutun oder ist es zielführender zu lamentieren und mit der Fackel nachts beim Inkoofen gegen Gott und die Welt zu demonstrieren.

Migranten hängen wohl oft noch dem altmodischen Glauben an, dass man durch Arbeit und Leistung voran kommt.
Teile Ost-Deutschlands haben dem gegenüber benachteiligt fühlen, protestieren und fordern zur Lebensphilosophie erhoben.

Wenn man dann später mit seinen Springerstiefeln in die Zahnarztpraxis kommt und einen Zahnarzt aus Persien vorfindet dann ist ja auch alles klar.
Man ist selbst arbeitslos und der Perser ist Zahnarzt. Das kann nur sein, weil Leute mit Migrationshintergrund bevorzugt werden, während man selbst mal wieder betrogen wurde.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Ich bin voll bei Ihnen, dass die Einstellung zum Thema Bildung der Kern der Sache ist. Den Rest ihres Kommentars finde ich ziemlich konstruiert, insbesondere das Beispiel mit dem Zahnarzt, die Umkehrung „arbeitsloser Mann mit stark patriarchaler Sozialisation geht zum Zahnarzt und weigert sich, von der Zahnärztin behandelt zu werden“ ist ähnlich weit hergeholt und klingt schon ganz anders.

Maja
1 Jahr zuvor

Und im Osten Deutschlands gibt es das G8…