Nach Umfrage unter Schulabgängern: DGB fordert bessere Berufsorientierung an Gymnasien

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Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Sachsen-Anhalt hat eine verbesserte Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler insbesondere an den Gymnasien gefordert. «Wenn wir wissen, ein großer Teil der Auszubildenden hat ein Abitur, dann brauchen wir auch eine anständige Berufsorientierung», sagte DGB-Landesjugendsekretär Fabian Pfister in Magdeburg.

Bei der Berufsorientierung fehlt vielen Jugendlichen der Weitblick. Illustration: Shutterstock

So wüssten die jungen Menschen eher, worauf sie sich einlassen, weniger Ausbildungsverträge würden gelöst, sagte Pfister. Das Land sollte aus Sicht des DGB für eine verbindliche Berufsorientierung für alle anbieten, spezifisch für die Schulformen und Geschlechter.

Ein bestehendes Landesfachkonzept sei zwar gut: Es starte in der siebten und reiche bis zu neunten Klasse, beinhalte zwei Betriebspraktika und Kompetenzerkundungen. Berufsberater seien eingebunden. «Das findet schon alles statt, bei den Gymnasien aber nicht.»

In einer Befragung für den aktuellen Ausbildungsreport der DGB Jugend haben laut Pfister 31 Prozent der Befragten angegeben, dass ihnen die schulische Berufsorientierung geholfen oder sehr geholfen hat. Bei ehemaligen Hauptschülern seien es 48 Prozent gewesen, bei Befragten mit Abitur nur 18 Prozent. «Das ist ein problematischer Befund», sagte Pfister. News4teachers / mit Mterial der dpa

Fachkräftemangel: Heil will Berufsorientierung an allen Schulen – ab Klasse 5

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4 Kommentare
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Georg
1 Jahr zuvor

„ bei Befragten mit Abitur nur 18 Prozent.“

Wie wäre es mit, dass die Abiturienten zum Zeitpunkt der Beratung schon wussten, was sie (studieren) wollten und die Beratung somit überflüssig war?

Last edited 1 Jahr zuvor by Georg
Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ist das so?

Ron
1 Jahr zuvor

Berufsberatung kann nur helfen, wenn sie bedarfsgerecht und fachlich kompetent auf die Fragen und Berufswünsche der jungen Erwachsenen eingehen kann. Der Handwerksmeister vor dem Oberstufenkurs kann da schon eine Fehlbesetzung sein. Die meisten Abiturienten wollen studieren und streben akademische Berufe an. Die mir bekannte klassische Berufsberatung ist darauf eher schlechter eingestellt. Sie stellt in der Hauptsache Kontakt zu örtlichen Betrieben her und informiert über Ausbildungssparten der Berufsbildenden Schulen.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Führen Gymnasien nicht zur „Hochschulreife“? … ein Schelm, der Böses denkt.