AARGAU. Ist eine generelle Deutschpflicht auf dem Schulhof sinnvoll? Das Thema sorgt derzeit im Schweizer Aargau für Gesprächsstoff, wie der SWR berichtet. Eine Schule dort verbietet Schülerinnen und Schülern ab sofort, andere Sprachen in der Pause zu sprechen.

„Bitte nur noch Deutsch oder Schweizerdeutsch sprechen, sowohl im Unterricht als auch in den Pausen“: So laute die neue Regel an der Kreisschule Reinach-Leimbach in Aargau. Strafen seien zwar nicht vorgesehen, aber Lehrkräfte, die die Schülerinnen und Schüler in der Pause beaufsichtigen, sollen bei Verstößen reagieren – und die Kinder und Jugendlichen ermahnen.
Laut Schulleitung reiche der Unterricht allein nicht, dass die Kinder schnell genug Deutsch lernen und für das Thema sensibilisiert werden. Sprachkompetenz sei wichtig, auch für einen späteren beruflichen Erfolg.
Der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband kritisiert die Maßnahme als zu weitgehend. Sie könne zudem gar nicht kontrolliert werden. News4teachers
Alter Streit, neu belebt: Grundschule führt Deutschpflicht auf dem Pausenhof ein
In Deutschland gar nicht erst versuchen, gibt nur Ärger:
https://www.spiegel.de/panorama/bildung/gerichtsprozess-strafarbeit-fuer-drittklaesslerin-wegen-tuerkisch-auf-schulhof-war-rechtswidrig-vergleich-a-19c3b0c0-5e60-46ef-ad9f-1fa0205774ec
Man beachte auch den letzten Absatz im SPON-Artikel:
“Das, sagt Tekinoglu, sei »weiterhin Gegenstand der noch laufenden dienstrechtlichen Disziplinarverfahren und wird weiterhin vehement verfolgt werden«”
Und wenn jetzt eine Schülerin, die Französisch in der Schule lernt, mit ihrer besten Freundin Französisch spricht, weil diese diese Sprache als zweite Muttersprache spricht, um so die Sprache besser zu lernen, soll die dann bestraft werden?
Moooooment…..war die Schweiz nicht das Lamd, in dem neben Deutsch, Schwietzerdütsch auch Französisch als Amtssprache zugelassen sind?
Zitat vom SWR: “Die Gemeinde Reinach hat mit 42 Prozent einen hohen Ausländeranteil. Viele Kinder in der Kreisschule haben einen Migrationshintergrund. Sie unterhalten sich untereinander oft in ihrer Muttersprache. Eine enorme Herausforderung für die Schule, die Kinder aus 44 Ländern unterrichtet.”
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Französisch, Italienisch, Rätoromanisch oder was sonst noch nativ in der Schweiz gesprochen wird, der Grund für die neue Regel ist. Selbst bei den ganzen Sprachen an sich habe ich meine Zweifel, eher mit den Begleiterscheinungen.
Salü e attenzione, ist das jetzt nice ou cringe? Mon dieu et cetera …
Zum Glück in Deutschland nicht möglich.
Selbstverständlich hat jeder Schüler das Recht sich in Pausen so auszudrücken, wie es ihm am besten erscheint. (Rechte auf freie Meinungsäußerung und freie Entfaltung der Persönlichkeit)
So sinnvoll wie die Einführung der Pflicht täglich eine frische Unterhose an zu ziehen.
Da sollte der Schule klar sein, dass eine solche Regelung juristisch auf ganz dünnem Eis steht. Ich halte sie auch nicht für zweckdienlich.